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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 14.10.2020

Freche Protagonistin

Mitternachtsstunde 1: Emily und die geheime Nachtpost
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Meinung:
Benjamin Read und Laura Trinder haben ein Kinderbuch gemacht, das für die Zielgruppe nahezu perfekt ist. Sie haben mit Emily eine laute, freche, manchmal nervige, aber durchaus mutige und gleichzeitig ...

Meinung:
Benjamin Read und Laura Trinder haben ein Kinderbuch gemacht, das für die Zielgruppe nahezu perfekt ist. Sie haben mit Emily eine laute, freche, manchmal nervige, aber durchaus mutige und gleichzeitig ängstliche Protagonistin geschaffen. Alles Eigenschaften, die auch auf viele Leser in Emilys Alter zutreffen. So fällt es leicht, sich mit ihr zu identifizieren. Verstärkt wird diese Nähe zu Emily zusätzlich durch Igel Hoggins, der ein wunderbarer Begleiter für ihre Abenteuer ist.

Allgemein sind die Beschreibungen der Figuren super gelungen, was für das alternative London immens wichtig ist. Denn eine Welt mit so vielen verschiedenen Geschöpfen muss man sich einfach bildlich vorstellen können während des Lesens. Das haben die Autoren wirklich geschafft, vor allem ohne sie zu gruselig für Kids zu gestalten. Trotz Hexen, Dämonen und Co. bleibt das Buch immer kinderfreundlich. Dies gilt sowohl über die komplette Geschichte als auch für die Gestaltung. Besonders das leuchtende Gimmick auf dem Cover macht das Buch zu einem coolen Begleiter auf dem Nachttisch. Natürlich aber nur zur Mitternachtsstunde 😉

Doch das Buch hat nicht nur optisch etwas zu bieten. Inhaltlich kann die Geschichte mit einem guten Humor, Spannung und Fantasie punkten. Zum Pageturner hat es bei mir trotzdem nicht ganz gereicht. Mir fehlte dabei weniger ein bestimmtes Detail als einfach der Drang, ständig weiterlesen zu müssen. Trotzdem bin ich mir sicher, dass es genug junge und alte Leser gibt, die diese ungewöhnliche Geschichte lieben werden.

Fazit:
Ein tolles Kinderbuch, das ich ohne zu zögern empfehlen kann.

Veröffentlicht am 04.09.2020

Witzig und individuell

Hilfe, meine Eltern haben meinen Geburtstag gestrichen!
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Meinung:
Wer kennt es aus der eigenen Kindheit nicht – das Highlight Geburtstag! Lange fiebert man darauf hin, freut sich auf Freunde, Familie und natürlich Geschenke. Und welch eine Katastrophe, wenn ...

Meinung:
Wer kennt es aus der eigenen Kindheit nicht – das Highlight Geburtstag! Lange fiebert man darauf hin, freut sich auf Freunde, Familie und natürlich Geschenke. Und welch eine Katastrophe, wenn dieser auszufallen droht.

Genau dieses Thema macht sich Autorin Jo Simmons zunutze und holt die Kids schon mit Klappentext und Cover absolut ab. Kindgerecht gestaltet Innen wie Außen, springen selbst Lesemuffel auf dieses Buch an. Der Inhalt setzt sich vor allem aus skurrilen Ideen, verschrobenen Figuren und dem ganz normalen Familienwahnsinn zusammen. Natürlich ist hier alles überspitzt dargestellt, aber den Kern der Probleme kennen wohl die meisten Kinder und finden sich hier wieder. Der überdrehte Stil ist für Eltern eher gewöhnungsbedürftig, für die Kleinen aber genau das Richtige, sodass man beim Kauf nicht viel falsch machen kann.

Lediglich Familien mit Hund sollten sich überlegen, ob sie das Buch lesen möchten. Schon zu Beginn stirbt Omas Chihuahua auf ziemlich seltsame Art und Weise, was manchem Kind vielleicht nicht gefallen könnte. Wer also absolut tierliebe Kids zuhause hat, sollte sich das Lesen überlegen.

Allen anderen spreche ich eine Leseempfehlung aus.

Fazit:
Tolle Illustrationen, witzige Geschichte, kindgerechte Aufmachung. Für mich ein schönes Lesevergnügen.

Veröffentlicht am 19.08.2020

Taschentücher

Mein bester letzter Sommer
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Eigentlich ist dieses Buch nichts besonderes. Es gibt viele prominente und nicht so bekannte Geschichten, die von Menschen während ihrer letzten Tage vor dem Tod erzählen. Manchmal mit starken Menschen, ...

Eigentlich ist dieses Buch nichts besonderes. Es gibt viele prominente und nicht so bekannte Geschichten, die von Menschen während ihrer letzten Tage vor dem Tod erzählen. Manchmal mit starken Menschen, die ihre verbleibende Lebenszeit genießen, manchmal aber auch mit jenen, die nur ihr Schicksal verfluchen. Mal sind diese Leute sympathisch, mal eben nicht. Zu letzter Gruppe zählt wohl auch die Protagonistin Tessa. Sie ergeht sich doch ziemlich in Selbstmitleid, wirkt recht undankbar und ziemlich zickig. Also auch nicht unbedingt ein Pluspunkt für diese Geschichte.

Trotzdem schafft es die Autorin Anne Freytag, dass ich während des Lesens dieses Buches sogar ein paar Tränen verdrückt habe. Das passiert mir selten und ich kann noch nicht mal festmachen, was genau mich letztlich so mitgenommen hat. Doch spätestens am Ende war ich völlig in der Geschichte drin. Einer Geschichte, die beschreibt, was man mit seinen letzten Tagen Tolles anfangen kann und worum es im Endeffekt im Leben wirklich geht.

Ich denke das jeder diese Art von Geschichten sehr unterschiedlich aufnimmt. Bei mir schafft Anne Freytag es, mich mit ihrem tollen Stil abzuholen und mich in die Geschichte zu ziehen. Daher kann ich euch dieses Buch ans Herz legen und euch nur zu Taschentüchern raten. Versprechen kann ich euch aber nichts, da es sicherlich auch Leser gibt, die völlig ungerührt bleiben werden.

Veröffentlicht am 01.08.2020

Schönes Abenteuer mit viel Fantasie

Der Händler der Töne
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Heute möchte ich euch von diesem wunderbaren Kinderbuch erzählen,
das angefüllt ist mit lauter Fantasie, Freundschaft und Kopfkino.

Das Waisenkind Noé lebt in einer einzigartigen Welt, in der die Magie ...

Heute möchte ich euch von diesem wunderbaren Kinderbuch erzählen,
das angefüllt ist mit lauter Fantasie, Freundschaft und Kopfkino.

Das Waisenkind Noé lebt in einer einzigartigen Welt, in der die Magie der Töne vorherrscht. Mit magischen Klanggabeln kann man so ziemlich alles machen, was man sich vorstellen kann. Tonhändler reisen dafür in die entlegensten Gebiete, um seltene Geräusche auf Klanggabeln zu bannen. Richtig genutzt entfalten sie zum Beispiel eine heilende Wirkung oder dienen als Gewürz für Speisen.
Als ein Tonhändler in Noés kleines Dorf kommt, sieht er die Chance, endlich dort rauszukommen und etwas zu erleben. Er begibt sich in die Lehre bei ihm und reist fortan mit dem Händler durch die Lande und erlebt spannendere Abenteuer, als er sich je hätte träumen lassen.

Dieses Kinderbuch schafft mit der Tonmagie ein Element, von dem ich bisher so noch nicht gelesen habe. Einzigartigkeit finde ich von Haus aus einen tollen Pluspunkt, den dieses Buch auf jeden Fall bekommt. Hinzu kommen die tollen Bilder, die Verena Petrasch mit ihren Beschreibungen zu erwecken vermag. Die Landschaften, die Töne und auch die speziellen Lebewesen kann man sich wunderbar vor seinem geistigen Auge vorstellen. Trotzdem muss man beim Schreibstil auch ein paar kleinere Abstriche machen. Die Übergänge in der Geschichte finde ich nicht immer flüssig. Manchmal holpert man so über die Wege, erreicht letztendlich aber immer das Ziel, sodass dies für mich nur ein kleines Manko darstellt.
Wichtig ist auf jeden Fall auch zu erwähnen, dass die Geschichte für ein Kinderbuch recht anspruchsvoll ist, sowohl sprachlich als auch inhaltlich. Für zu junge Kids ist das Buch daher meiner Ansicht nach noch nicht geeignet. Je nach Reife der Sprösslinge würde ich ab 10 Jahren, eventuell auch etwas später starten.
Wer sich dann mit Noé auf die Reise begibt, bekommt auf jeden Fall einiges geboten und wird bis auf das Ende sehr gut unterhalten. Die letzten Seiten waren mir einfach zu gewollt. Dies war ein kleiner Wermutstropfen zum Schluss, der dem Spaß aber keinen wirklichen Abbruch getan hat.

Fazit:
Ein Lesespaß mit viel Fantasie und tollem Setting. Ran ans Buch und in der Welt der Töne schwelgen.

Veröffentlicht am 23.07.2020

Zauberhafter Elfenspaß

Lia Sturmgold – Die Macht der Kristalle
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Mit „Lia Sturmgold“ bringt dtv ein Buch heraus, das jedes Mädchenherz schon beim ersten Anblick höherschlagen lässt. Glücklicherweise passt die süße Optik dann auch perfekt zur Geschichte des Menschenmädchens ...

Mit „Lia Sturmgold“ bringt dtv ein Buch heraus, das jedes Mädchenherz schon beim ersten Anblick höherschlagen lässt. Glücklicherweise passt die süße Optik dann auch perfekt zur Geschichte des Menschenmädchens Lia und der Luftelfenprinzessin Asalia. Deren Geschichte erzählt von einem mehr oder weniger freiwilligen Körpertausch der beiden Mädchen und den anschließenden Abenteuern, die sie in ihrem neuen Leben bestehen müssen. Asalia muss lernen, sich in der Menschenwelt zurechtzufinden und für Lia geht es auf das Elfeninternat Springwasser, in dem jede Menge Trubel und Gefahr lauert.

Wer wissen will, wie es mit den Schicksalen der Mädchen weitergeht, dem sei dieses schöne Kinderbuch ans Herz gelegt. Bis auf ein paar sprachliche Übertreibung – bei denen die Autorin doch zu sehr versucht „elfischen Slang“ einzubauen – gibt es bei der Lektüre wenig zu meckern.
Wir haben eine bunte Mischung an verschiedenen Charakteren, die das Lesen abwechslungsreich machen (Besonders die Vielfalt an Elfenwesen hat mich positiv überrascht). Hinzu kommt mit Springwasser ein fantasiereicher Hintergrund. Es macht Spaß, diese doch recht andere Welt durch Lias Augen zu entdecken. Der Schreibstil ist wie schon erwähnt in Ordnung aber nicht mehr. Dies tut dem Lesespaß aber keinen Abbruch. Ich werde mir auf jeden Fall auch den nächsten Teil der Reihe besorgen.

Fazit:
Zuckersüßer Elfenspaß für junge Leser. Ein Schatz in jedem Kinderzimmer.