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Veröffentlicht am 03.11.2020

Ein Dichter und eine Sattlerin in den Fängen der Räuber

Die Gabe der Sattlerin
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Über den Autor Ralf H. Dorweiler habe ich von meinen lesebegeisterten Freundinnen, die sich ebenfalls im historischen Genre tummeln, bisher nur sehr gute Stimmen gehört. Ich habe noch "Der Pakt der Flößer" ...

Über den Autor Ralf H. Dorweiler habe ich von meinen lesebegeisterten Freundinnen, die sich ebenfalls im historischen Genre tummeln, bisher nur sehr gute Stimmen gehört. Ich habe noch "Der Pakt der Flößer" und "Der Gesang der Bienen" auf dem SuB.

Nun ist es aber leider so, dass mich "Die Gabe der Sattlerin" nicht restlos überzeugen konnte. Mir waren es teilweise zu viele Zufälle und die Hauptprotagonistin rückt oftmals zu sehr in den Hintergrund. Diese, nämlich Charlotte Sattler, flieht zu Beginn des Romans vor ihrer eigenen Hochzeit mit dem wesentlich älteren Amtmann Juliuas Magnus Lenscheider. Die überstürzte Flucht findet bald ein Ende, als Charlotte von einer Räuberbande überfallen wird. Diese schicken sie zum herzöglichen Hofgestüt Marbach, wo sie sich als Sattlerin bewerben soll. Dort soll sie für die Bande auskundschaften, wann der erwartete Geldtransport für den württembergischen Herzog eintreffen wird. Charlotte findet tatsächlich eine Anstellung als Sattlerin und befreundet sich mit dem Pferdearzt, einen gewissen Friedrich Schiller. Dieser ist eigentlich Medicus und soll sein Regiment versorgen, doch Herzog Carl Eugen hat ihm statt seiner Bezahlung auf das Gestüt strafversetzt. Charlotte hilft Friedrich bei den Pferden und entdeckt, dass der Medicus an einer Geschichte schreibt, die er "Die Räuber" nennt. Und schon bald hat er mehr Stoff für sein Theaterstück, als ihm lieb ist....

Gefallen hat mir die Einbeziehung von Friedrich Schiller, der als Militärarzt arbeitet und sich nebenher seiner Dichtkunst widmet. Der noch unbekannte Dichter trifft in der Geschichte auf Charlotte und wird für sie ein Freund und Verbündeter. Die Verflechtung von Schillers Stück "Die Räuber" und der berüchtigten Räuberbande um den Hannikel ist eine tolle Idee.
Leider blieb trotz der reichlichen Themen die Spannung auf der Strecke, was ich als größtes Manko an der Geschichte fand.

Historisch hat mir die Geschichte gut gefallen, die einige Einblicke in das Leben des verschwendungssüchtigen Herzog Carl Eugen gibt. Ich habe oft noch zusätzlich gegoogelt um mich noch mehr mit dieser Zeit zu befassen. Auch die Beschreibungen des landschaftlichen Gebietes, die Schauplätze in Württemberg, Baden und dem Schwarzwald, der damals zum Habsburger Hoheitsgebiet gehörte, sind gelungen.

Die Figuren sind sehr bildhaft dargestellt. Charlotte, als eigentliche Hauptfigur, bleibt allerdings zu blass. Irgendwie verstrickt sie sich in zu unglaubwürdige Situationen und ist plötzlich aus heiterem Himmel umgeben von unzähligen Verehrern.
Es gibt meiner Meinung auch zu viele eher unglaubwürdige Begebenheiten und Vorkommnisse, wie z. Bsp. der plötzliche Opernauftritt eines Mitgliedes der Räuberbande
Das Ende war mir ebenfalls zu überstürzt. Es überschlagen sich die Ereignisse und innerhalb kurzer Zeit wird alles zu schnell aufgelöst.

Schreibstil:
Die Sprache ist der Zeit angepasst und ließ sich sehr gut lesen. Der subtile Humor und die Situationskomik sind gelungen. Die vielfältigen Dialoge haben mich gut unterhalten. Der Autor hat bestens recherchiert.
Die mit Hufeisen gestalteten Kapitelüberschriften, die zusätzlich mit einem Zitat aus Schillers "Die Räuber" versehen wurden, sind vom Verlag sehr liebevoll gestaltet worden. Zu Beginn gibt es ein ausführliches Personenverzeichnis. Im Nachwort geht der Autor auch auf den Romanschauplatz Schloß Grafeneck ein, das in der Zeit der Nationalsozialisten als Euthanesiestätte verwendet wurde.

Fazit:
Schreibstil, Setting und historische Begebenheiten sind in diesem Roman sehr lebendig. Leider konnte mich aber die fiktive Story rund um Charlotte Sattlerin nicht wirklich überzeugen. Da ich noch zwei Bücher des Autors auf dem SuB habe, hat er noch die Chance mich mit seinen anderen Romane zu überraschen.

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Veröffentlicht am 05.10.2020

Familiäre Troubles auf Rügen

Eisblumenwinter
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Ich liebe die Bücher von Anne Barns und war schon sehr gespannt auf ihren neuen Roman "Eisblumenwinter", der in einer neuen Aufmachung im Harper Collins Verlag erschienen ist. Ich finde es schade, dass ...

Ich liebe die Bücher von Anne Barns und war schon sehr gespannt auf ihren neuen Roman "Eisblumenwinter", der in einer neuen Aufmachung im Harper Collins Verlag erschienen ist. Ich finde es schade, dass die Cover so anders aussehen, denn die leckeren Kirsch- oder Apfelkuchen auf den Büchern der Autorin, die bereits erschienen sind, sehen doch so toll und verführerisch aus. Aber es kommt ja auch auf den Inhalt an... Der konnte mich diesmal leider, wie auch die neue Covergestaltung, nicht so ganz überzeugen.

In "Eisblumenwinter" begegnen wir wieder Oma Annie aus "Drei Schwestern am Meer". Katharina, Pia und Jana, die nach dem Tod der Eltern von der Großmutter aufgezogen wurden, kommen kurz vor Weihnachten wieder alle zusammen um das Fest der Feste zu feiern. Zusätzlich stehen alle drei Schwestern vor einer größeren Entscheidung. Katharina ist sich unsicher, ob sie ihren Freund Miro heiraten soll, der mit ihr in seine Heimat Polen ziehen möchte. Pia lebt auf Rügen und liebt ihre Karamellwerkstatt, doch ihr Freund Paul lebt auf der Nordseeinsel Juist und möchte ein eigenes Restaurant eröffnen. Keiner der beiden möchte "seine Insel" verlassen und doch wollen sie zusammen sein. Im Moment haben sie eine Beziehungspause eingelegt, denn sie stellen sich die Frage: Ost- oder Nordsee? Oder Trennung? Küken Jana hingegen hadert mit ihrem Studium und weiß nicht, ob sie es abbrechen oder fortsetzen soll.
Als auch noch Annies Schwester Erika mit der Neuigkeit auftaucht, dass ihre Tante Hedwig, von der sie seit der Teilung Deutschlands nichts mehr gehört hatten, noch lebt und in Kürze ihren 94. Geburtstag feiert, machen sich alle auf den Weg nach Schönberg an der Nordsee. Dort stehen ihnen noch weitere Überraschungen bevor...

Anne Barns punktet wieder mit toller Wohlfühlstimmung im Roman. Sie schreibt einfach wundervoll leicht, bildhaft und mit sehr viel Emotionen. Auch der Humor kommt das eine oder andere Mal nicht zu kurz. Die Landschaftsbeschreibungen verführen den Leser die Inselwelt der Ostsee im Winter zu besuchen, auch wenn ich sicherlich die tief verschneiten österreichischen Alpen bevorzugen würde ;).
Man schmeckt die verschiedenen Karamellvariationen, riecht den Duft des frisch gebackenen Hot Milk Cake, süffelt am Badewannen-Gin und verkriecht sich am liebsten selbst mit einer flauschigen Decke und heißer Schokolade auf die Couch. Absolut passend für die Vorweihnachtszeit! Zusätzlich spürt man den Zusammenhalt zwischen den Frauen, die ihre Probleme teilen und sich gegenseitig unter die Arme greifen. Am liebsten wäre man selbst mitten drin...

Auch die Charaktere sind liebevoll ausgearbeitet. Sie sind authentisch und sprühen voller Lebenslust und Sympathie. Sie haben aber auch ihre Ecken und Kanten. Die Schwestern sind sehr verschieden und trotzdem ein Herz und eine Seele.

Leider plätschert diesmal die Geschichte einfach zu sehr dahin. Es gibt kaum Spannung, vieles löst sich zu schnell in Wohlgefallen auf und vorallem waren es mir zu viele Namen und Personen, die plötzlich alle auftauchen, als es um die Vergangenheitsfindung geht. Man erfährt in Rückblicken mehr aus der Zeit rund um die Trennung Deutschlands, den Eisernen Vorhang, Liebe und Flucht. Da gibt es plötzlich neue Verwandte in Dänemark, die mir zu Beginn alle durcheinanderkamen....Gott sein Dank gibt es einen Stammbaum am Ende des Buches. Trotzdem hatte ich manchmal Mühe jemanden aus der Vergangenheit oder der Gegenwart zuzuordnen.
Abgerundet ist die Geschichte wieder mit einigen leckeren Rezepten im letzten Teil des Buches, die zum nachkochen animieren.

Fazit:
Ein eher unspektulärer neuer Roman der Autorin, der mich nicht ganz abholen konnte. Vorhanden ist aber wieder die wunderbare familiäre Atmosphäre, der Wohlfühlmoment und die leckeren Gerichte, die immer in Anne Barns Büchern gekocht und gebacken werden. Zum Zurücklehnen und genießen, aber diesmal leider nicht viel mehr.

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Ausgeträumt! Ich werde die Reihe nicht mehr fortsetzen

Rosenträume
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"Rosenträume" ist die Fortsetzung der "neuen" Cedar Cove Reihe von Debbie Macomber. Nach Band Eins "Leuchtturmnächte" habe ich wieder gemeinsam mit der lieben Sabine von Buchmomente und der lieben Andrea ...

"Rosenträume" ist die Fortsetzung der "neuen" Cedar Cove Reihe von Debbie Macomber. Nach Band Eins "Leuchtturmnächte" habe ich wieder gemeinsam mit der lieben Sabine von Buchmomente und der lieben Andrea vom Leseblick in einer gemeinsamen Leserunde gelesen.

Leider konnte mich auch der zweite Band, der erst jetzt auf deutsch veröffentlichen Cedar Cove Reihe, nicht richtig überzeugen. Ich hatte zwar diesmal keine Probleme alle Charaktere auseinanderzuhalten, da ich sie bereits aus dem ersten Band kenne, aber leider legt die Autorin ausschließlich den Fokus auf die verschiedenen Liebesgeschichten. Das war mir eindeutig zu wenig!

Neu dabei ist das Ehepaar Rosie und Zach, deren Geschichte anscheinend im kommenden Teil im Fokus stehen soll, wie ich aus dem Klappentext entnehmen konnte. Die Beiden stecken in einer Ehekrise.
Olivia und Jack's Geschichte konnte mich auch diesmal nicht wirklich abholen. Hier spüre ich absolut kein prickeln, sondern eher eine Beziehung auf freundschaftlicher Basis. Auch die weiteren Liebespärchen Justine und Seth, sowie die neu hinzukommende Affäre zwischen Maryellen und Jon, konnten mich nicht überzeugen. Es ist bei allen Pärchen ein ewiges Hin und Her.... Einzig die Geschichte zwischen Grace und Cliff konnte mich ein bisschen abholen. Cliff wirkte in diesem zweiten Band viel sympathischer und ich mochte ihn sehr gern.
Eric, Jacks Sohn, muss sich einer Entscheidung stellen und Charlotte erhält eine niederschmetternde Nachricht. Es gibt sehr wohl auch Probleme in Cedar Cove, die aber von der Autorin nur sehr oberflächlich behandelt werden oder sich viel zu schnell in Wohlgefallen auflösen.

Von der Blossom Street bin ich da anderes gewöhnt. Sicher dreht sich auch dort alles um die Liebe, aber gerade im ersten Band dieser Reihe steht der Krebs und der Neubeginn von Lydia mit ihrem Wollladen in "Das Muster der Liebe" im Vordergrund. Die Autorin geht viel tiefer an die Probleme heran.

Zu Beginn erklärt Debbie Macomber noch, dass es in "Rosenträume" zu einem kleinen Krimianteil kommt. Den habe ich leider vergblich gesucht. Es gibt zwar einen mysteriösen Toten, aber mehr erfährt man in diesem Band (noch) nicht. Aufgelöst wird hingegen das Verschwinden von Dan, das mich in "Leuchtturmnächte" bei der Stange hielt, da ich neugierig war, was dahinter steckt. Dies wurde nun ziemlich unspektakulär im zweiten Band aufgelöst. Auch hier hätte ich mir mehr erwartet.

Lesen lässt sich das Buch hingegen wieder gut, denn durch den leichten und flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten fliegen nur so dahin. Leider plätschert auch diesmal die Handlung ohne richtige Spannungskurven oder kleinen Höhepunkten dahin. Gefehlt haben mir auch die Wohlfühlmomente im kleinen Städtchen Cedar Cove, welche ich im ersten Band viel mehr fühlen konnte.

Für mich war es das leider mit der Reihe. Ich werde sie nicht fortsetzten und gebe hier noch mit einem zugedrückten Auge 3 Sterne. Da ich die Rose Harbour Reihe von ihr noch nicht gelesen habe, werde ich mich stattdessen dieser widmen...


Fazit:
Leider konnte mich auch der Nachfolgeband, der erst jetzt übersetzen Cedar Cove Reihe, nicht überzeugen. Man merkt doch, dass diese Bücher schon vor 20 Jahren geschrieben wurden. Auch wenn die Autorin ihrem Stil treu geblieben ist, sind die neueren Romane doch besser. Deswegen werde ich die Cedar Cove Reihe nicht weiterlesen und widme mich lieber anderen Büchern.

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Ein Hospital für Arm und Reich

Das Hospital der Hoffnung
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Als ich vor Jahren in Barcelona war, habe ich das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau leider nur kurz gesehen, aber es ist mir in Erinnerung geblieben, wie eigentlich alle wundervollen Gebäude dieser ...

Als ich vor Jahren in Barcelona war, habe ich das Hospital de la Santa Creu i Sant Pau leider nur kurz gesehen, aber es ist mir in Erinnerung geblieben, wie eigentlich alle wundervollen Gebäude dieser tollen Stadt.
Umso mehr habe ich mich gefreut, als ich bei der Lesejury diesen Roman entdeckt habe, der sich auch um den Bau dieses Gebäudes dreht.
Wir befinden uns im Jahre 1892 und im Prolog wird ein Säugling in die Babyklappe des Krankenhauses gelegt. Beigelegt ist eine Holzschatulle mit einer Fotografie eines kleinen Jungen auf einem Pappmachépferdchen Der männliche Säugling wird Lluis genannt. Er wächst bei seiner Amme Dolors auf, die ihn gemeinsam mit ihrer Tochter Maria aufzieht. Als Lluis sieben jahre alt ist, kann Dolors jedoch nicht mehr für ihn sorgen und er muss zurück ins Kinderheim. Dort entdeckt man Jahre später seine zeichnerischen Fähigkeiten. Ein berühmter Bildhauer nimmt ihn daraufin als Lehrling auf, während Dolors und Maria im Haushalt von Doktor Darius Rovira eine Anstellung als Köchin und Hausmädchen finden. Maria träumt davon Krankenschwester zu werden, die Tochter des Hauses, Aurora, möchte Medizin studieren, wie ihr Bruder Llorenc......

Das erste Drittel hat mir sehr gut gefallen. Wir lernen Lluis, seine Milchschwester Maria, aber auch Aurora und Llorenc aus dem Arzthaushalt der Riveras kennen. Die Autorin greift mit den vier Charakteren einige Themen wie die Bildhauerei, die Medizin und auch die Homosexualität auf. Leider werden aber alle Themen nur an der Oberfläche behandelt. Der große rote Faden im Buch ist und bleibt der jahrelange Bau des Hospitals, wobei es zum Ende hin noch politisch wird. Mir wurden es mit der Zeit zu viele Details und ausufernde Beschreibungen rund um den Bau und die Zusammenführung des Neubaus mit dem alten Hospital. Viel lieber hätte ich mit den Charakteren an der Errichtung des Hospitals teilgenommen, was die Geschichte lebendiger gemacht hätte. Zusätzlich gibt es viele Figuren und willkürliche Zeitsprünge, die das Lesen erschweren.

Der Schreibstil ist etwas sachlich und konnte mich nicht richtig packen....einzig auf den etwa ersten 100 Seiten fieberte ich mit den Charakteren mit.

In der Mitte hatte ich das Gefühl nicht weiter voran zukommen. Es gab etliche Längen. Die Autorin hat sich meiner Meinung nach zu vielen Themen angenommen und alle nur an der Oberfläche gekratzt. Ich hatte das Gefühl, dass sie sich aber vorallem in den Einzelheiten betreffend dem Bau des Krankenhauses verlor, die Charaktere und ihre Schicksale dadurch an Substanz verloren. Zusätzlich gab es einige Zeitsprünge, die weder gekenntzeichnet, noch richtig ersichtlich waren. Oftmals wollte ich mehr über eine Figur erfahren, doch die Autorin fand nur einige kurze Sätze dazu...wie zum Beispiel zu Auroras Medizinstudium, das im Klappentext so groß angekündigt wurde. Es gab keinerlei Probleme mit dem Vater, noch wurde genauer beschrieben, dass sie zu den ersten weiblichen Medizinstudentinnen gehörte und welche Probleme sich damit ergaben. In wenigen kurzen Sätze war dies abgehandelt.
Zum Ende hin nehmen die politischen Ereignisse mehr Raum ein, was ich wiederum spannend fand. Man weiß viel zu wenig über den Bürgerkrieg in Spanien und den Wunsch Kataloniens eigenständig zu sein. Das Problem ist bis heute nicht gelöst und somit auch noch immer aktuell.


Fazit:
Ein historischer Roman, der viel Augenmerk auf den Bau des Hospitals und später auch auf die politischen Unruhen legt. Dabei kommen die Charaktere etwas zu kurz und bleiben an der Oberfläche. Zu detaillierte Beschreibungen rund um die Entstehung des Hospitals erzeugen leider einige Längen. Ein Roman, der mich etwas zwiespältig zurück lässt.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Leider nicht meine Reihe

Riviera - Der Weg in die Freiheit
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Vor kurzem habe ich Band 1 der Dilogie gelesen. Band 2 schließt direkt an das Ende des ersten Bandes an, deshalb würde ich allen empfehlen mit "Der Traum vom Meer" zu beginnen.

Der Zeitraum des zweiten ...

Vor kurzem habe ich Band 1 der Dilogie gelesen. Band 2 schließt direkt an das Ende des ersten Bandes an, deshalb würde ich allen empfehlen mit "Der Traum vom Meer" zu beginnen.

Der Zeitraum des zweiten Bandes umfasst nun die Jahre 1938 bis 1945.
Salome ist zurück in Deutschland. Unter der deutschen Wehrmacht hat das Reisebüro von Arthur Hochbetrieb, denn es werden Reisen "auf den Spuren Hitlers" nach Italien angeboten. Während ihr Vater mit den Nazis zusammen arbeitet, nutzt Salome ihre Funktion als Reiseleiterin um Juden ins Ausland zu schmuggeln. Doch auch in Italien ist die jüdische Bevölkerung bald nicht mehr sicher, denn Mussolini schließt sich mit Hitler zusammen. Deshalb versucht Salome die Flüchltinge übers Mittelmeer nach Frankreich zu schmuggeln. Bei einer Überfahrt trifft sie wieder auf Felix, der im Widerstand aktiv ist. Gemeinsam versuchen sie den Flüchtlingen zu helfen und diese in Sicherheit zu bringen. Auch in seinem Hotel, das er mit Ornella führt, bringt er Flüchtlinge unter. Als der Zweite Weltkrieg ausbricht, wird die Lage für Salome immer gefährlicher, vorallem als sich auch die Franzosen an der Verfolgung der Juden beteiligen...

Julia Kröhn hat in ihrem zweiten Band der Riviera Diloge nun mehr politische Ereignisse in die Dreiecksgeschichte zwischen Felix, Salome und Ornella einfließen lassen. "Der Weg in die Freiheit" ist weitaus ereignisreicher. Der Kampf im Widerstand und die prekäre Lage der Bevölkerung, sowie der Flüchtlinge wird zum Mittelpunkt, was mir wesetlich besser gefallen hat. Trotzdem nimmt auch die Dreiecksgeschichte wieder genug Raum ein. Sie blieb mir im zweiten Band genauso unverständlich, wie schon in Band Eins.

Die Charaktere sind leider noch immer nicht sympathischer geworden, haben aber an Tiefe zugelegt. Salome ist reifer geworden und widmet sich vorallem den Flüchtlingen. Auch Felix und Ornella haben sich weiterentwickelt, auch wenn ich im Endeffekt keinen der drei Protagonisten mochte oder verstehen konnte.
Gefallen hat mir die bildhafte Beschreibung der Gegend rund um die französische Stadt Menton.

Besonders hervorheben möchte ich die sehr aktive Teilnahme der Autorin bei der Leserunde zu beiden Bänden. Sie hat vieles genau erklärt und auch unsere Schwieirgkeiten mit den Charakteren als Anlass genommen uns diese näher zu bringen.

Fazit:
Band zwei "Der Weg in die Freiheit" hat mir besser gefallen, als der erste Band. Trotzdem konnte mich die Dilogie nicht wirklich einnehmen. Ich haderte mit den Charakteren, mit der Dreiecksgeschichthe und im ersten Band mit den Längen im Buch. Meine Reihe war das leider nicht...sehr schade!

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