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Veröffentlicht am 17.09.2020

Wohlfühl-Essen, frisch und lecker

Sila's Orientküche
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Dieses Buch ist nicht ganz typisch Orientküche oder türkische Küche, aber stark davon geprägt. Ein bisschen eingedeutscht, ein bisschen persönliche Note von Sila Sahin, ein bisschen ihrem Mann und ihren ...

Dieses Buch ist nicht ganz typisch Orientküche oder türkische Küche, aber stark davon geprägt. Ein bisschen eingedeutscht, ein bisschen persönliche Note von Sila Sahin, ein bisschen ihrem Mann und ihren Kindern angepasst. Und genau das gefällt mir daran! So ist es kein „Standardessen“, sondern „bei Freunden essen“. Es ist fast so, als würde die Mama meiner Freundin für mich kochen. Es ist für mich immer etwas ganz besonderes, wenn ich bei ihr bin und sie mir all die kleinen und großen Leckereien macht, von denen sie weiß, dass ich sie so mag – speziell von ihr! Deshalb ist mein Lieblingskapitel in diesem Buch wohl auch „Rezepte meiner Mutter“.

Sila Sahin öffnet für uns ihren Vorratsschrank und erzählt uns einiges über würzende Zutaten der orientalischen Küche. Nicht jeder wird alles davon zu Hause haben, aber das, was man für seine Lieblingsgerichte aus dem Buch benötigt, kann man sich einfach und problemlos in jedem gut sortierten Supermarkt (ich liebe die türkischen Lädchen – da bekommt man genau die passenden Zutaten ganz einfach und frisch) besorgen.

Unterteilt ist das Buch in die Kapitel „Rezepte meiner Mutter“, „Working Mum“, „Kochen für den Liebsten“, „Love-Dinner“, „Healthy Week“, „Süße Sünden“, „Für die große Tafel“ und „Frühstück“. Manch Überschrift ist ein bisschen drüber, passt vielleicht auch nicht unbedingt zum Orient, aber zur Idee des Buches dann schon. Allerdings muss ich auch dazu sagen, dass mich das Buch wegen der Rezepte und nicht wegen der Autorin interessiert hat. Ich sehe selten bis gar nicht fern und wenn, dann keine Soaps. Die Kapitel werden mit einer kleinen Anekdote eingeleitet.

Allen Rezepten gehen Angaben zur Menge, Zeitaufwand und Kalorien voran. Links ist jeweils die Liste der Zutaten, teilweise untergliedert in die einzelnen Komponenten eines Gerichtes. Die einzelnen Schritte sind gut und verständlich erklärt. An einigen Rezepten finden sich noch zusätzlich Tipps. Am Ende findet sich ein Register, das genau so aufgebaut ist, wie ich das bei Rezeptbüchern liebe: Unter dem jeweiligen Stichwort finden sich dann die passenden Rezepte. Als Beispiel: Sehe ich unter „O“ nach „Oliven“, werden mir die fünf Rezepte mit Seitenangabe aufgezählt, in denen Oliven verwendet werden.

Mir gefällt, dass es zu jeder Speise auch ein schönes Foto gibt. Ich lasse mir gern von Bildern Appetit machen und dabei helfen, ein Rezept auszuwählen. Ohne Foto interessieren mich persönlich Rezepte oft gar nicht erst. Ob ich so viele Fotos von Sila Sahin gebraucht hätte, ist eine andere Frage. Viele Gerichte kommen ohne Fleisch aus und obwohl ich, wie die Autorin, keine Vegetarierin bin, finde ich das toll, denn ich merke, dass ich immer mehr fleischlose Tage einschiebe, wenn das Ergebnis stimmt. Sila Sahin erwähnt im Buch, dass sie und ihr vegetarischer Mann nicht unbedingt Fans von Tofu und Sojawürstchen sind. So geht es mir auch – wenn fleischlos, dann bitte auch ohne diese für mich seltsamen Ersatzprodukte.

Fazit – Mir gefällt das Buch! Es würde mir auch gefallen, hätte das ein Nicht-Promi geschrieben (zumal ich zwar weiß, dass Sila Sahin eine Schauspielerin ist, aber mehr auch nicht). Es erinnert mich sehr an die Küche der Mutter meiner Freundin und schon dafür liebe ich es. Fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 11.09.2020

Was für ein zauberhaftes Kochbuch!

Das inoffizielle Kochbuch für Harry Potter Fans
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Obwohl ich kein Harry-Potter-Fan bin (ja, das gibt es!), musste ich dieses Buch unbedingt haben, denn ich stöbere unheimlich gern in Kochbüchern. Zudem mag ich Themen-Kochbücher und die Idee, eine Auswahl ...

Obwohl ich kein Harry-Potter-Fan bin (ja, das gibt es!), musste ich dieses Buch unbedingt haben, denn ich stöbere unheimlich gern in Kochbüchern. Zudem mag ich Themen-Kochbücher und die Idee, eine Auswahl der vielen in den Filmen vorkommenden Rezepte zusammenzustellen. Dem Autor ist es gelungen, das Buch so zu gestalten, dass es wirklich einen ganz besonderen, speziellen Zauber hat. Damit wird es – wie bei mir – auch jenen sehr gefallen, die wenig mit dem Potter-Universum zu tun haben. Wer hätte denn geahnt, dass in den Potter-Büchern sagenhafte 200 Gerichte beschrieben werden? Hier werden über 80 davon vorgestellt.

Die Rezepte sind unterteilt in die Themenbereiche „Wie frisch aus dem Honigtopf“, „Von der Speisekarte des Tropfenden Kessels“, „Leckeres aus dem Ligusterweg“, „Von der besten Köchin der Welt“, „Hogwartser Tafelfreuden“, „Hagrids Kochversuche“, „Dobbys Hauselfenküche“, „Die Todestagsfeier vom Fast Kopflosen Nick“, „Zauberhaftes aus der Zauberwelt“ und „Altbewährtes aus dem Drei Besen“.

Hier kann man ganze Festtagsmenüs zusammenstellen, aber auch einen normalen Tag zum Fest werden lassen. Allen Rezepten ist auf einer kleinen Pergamentrolle die Zutatenliste vorangestellt. Dazu gibt es eine gut verständliche Zubereitungsanleitung und häufig – was mir ganz besonders gut gefällt – „Dobbys Hauselfen-Tipp“ dazu. Wie ich es liebe, ist bei jedem Rezept auch ein Foto vom fertigen Gericht. So muss das für mich sein – ich möchte mich von den Fotos ebenso zum Nachmachen inspirieren lassen, wie vom Namen des Rezeptes und/oder den Zutaten.

Die Zutaten sind meiner Meinung nach leicht zu bekommen. Man kann auch ein wenig abändern, wenn man kein Neuling in der Küche ist. Für mich kommen beispielsweise „Suppenwürfel“ nicht in Betracht. Der findet sich aber zum Glück auch nur in einem einzigen Rezept. Die Schwierigkeit hält sich bei den Rezepten in Grenzen, der Wow-Effekt bei den Gästen aber nicht! Angabe zu Nährwerten und Schwierigkeitsgrad findet man nicht im Buch, auch kein Register. So muss man schon ein wenig im Buch stöbern, wenn man etwas daraus machen möchte. Mein Lieblingsrezept war auf Anhieb eine Nascherei, nämlich Butterbier-Fudge. Soooooo lecker!

Aufgemacht ist das Buch wirklich „zauberhaft“! Es sticht eindeutig hervor und es ist eine wahre Freude, darin zu stöbern. Fast ein wenig, als suche man nach einem Zauberspruch im Zauberbuch! Auch als Geschenk super geeignet, für Potterheads ebenso, wie für Kochfans. Gerade zu Halloween aber nicht nur dann, eine geniale Idee. Deshalb gebe ich trotz meiner kleinen Kritikpunkte auch bewusst die vollen fünf Sterne!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Heimat ist wie Liebe – sie ist in der Küche zu finden!

Komm in meine Küche!
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Kochbücher sind meine Leidenschaft, besonders dann, wenn sie etwas ganz Besonderes sind. GU hat hier ein wunderbares Kleinod geschaffen. Es zeigt, wie sehr Kochen mit Heimatgefühl verbunden ist und dass ...

Kochbücher sind meine Leidenschaft, besonders dann, wenn sie etwas ganz Besonderes sind. GU hat hier ein wunderbares Kleinod geschaffen. Es zeigt, wie sehr Kochen mit Heimatgefühl verbunden ist und dass man in einem neuen Land mit dem Essen der vorherigen Heimat sich selbst und andere glücklich machen kann. Essen verbindet und wenn in einer Kleinstadt 115 Nationen vertreten sind, dann gibt es viel zu entdecken. Das hat Stoff, um noch mehr Bände dieser Art zu füllen. Ich würde das begrüßen und mich sehr freuen!

Jede Person, die hier ein oder mehrere Gerichte aus der eigenen Küche vorstellt, erzählt auch ein wenig über sich selbst. Das finde ich sehr einladend und für mich macht es die Gerichte noch persönlicher. Dass in richtigen, normalen Küchen gekocht wird, dass man den Leuten ein bisschen in den Topf gucken kann, finde ich wunderbar, gemütlich, einladend und sehr bewegend. Mir war, als wäre ich tatsächlich bei diesen tollen Menschen zu Gast und zu gerne würde ich sie auch zu mir einladen.

Die Auswahl der Gerichte ist bunt, vielfältig, abwechslungsreich und wahnsinnig appetitanregend! Da findet wirklich jeder genug für sich. Neues, Bekanntes, Überraschendes – und alles sieht so einladend lecker aus! Für Vegetarier finden sich ebenfalls Gerichte darunter. Die Zutaten sind natürlich nicht alle in jeder Küche zu finden, doch recht einfach zu besorgen. Es wird angegeben, für welche Menge das Rezept jeweils ist, sogar die Kalorienzahl steht dabei. Die Beschreibung der Arbeitsschritte ist verständlich und nachvollziehbar. Oft gibt es noch einen Tipp zum Rezept, und immer ist eine Beschreibung des Gerichtes zu finden.

Hier hat man eine kleine kulinarische Weltreise vor sich liegen, die so viel mehr als eine Sammlung von Rezepten ist. Es erinnert mich ein bisschen an die Sammlung, die alle leidenschaftlichen Köche haben: Rezepte von Freunden und Nachbarn, die ihre leckersten Gerichte gerne mit uns teilen. Wunderbar! Ich liebe es! Dafür gibt es die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Ein Stein ist ein Stück Ewigkeit

Lieblingssteine
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Manche Dinge kommen immer wieder – nur ein bisschen moderner und aufgepeppt. So auch das Hobby des Steinebemalens. Das haben wir schon im Kindergarten gemacht und das ist unglaublich lange her! Heute hat ...

Manche Dinge kommen immer wieder – nur ein bisschen moderner und aufgepeppt. So auch das Hobby des Steinebemalens. Das haben wir schon im Kindergarten gemacht und das ist unglaublich lange her! Heute hat man ganz andere Möglichkeiten, was das Material betrifft, aber auch die Motive finden sich dank Internet viel leichter. Dennoch ist ein haptisches Buch immer eine feine Sache und ich ziehe es jedem Tutorial auf YouTube vor.

Wie im Vorwort von Christine Reichel erzählt, geht es beim Steinebemalen ganz selten ums Besitzen, sondern darum, zu sich zu finden, die Stille und Muße während des Bemalens zu genießen und mit dem fertigen Stein jemandem eine Freude zu machen. Die Steine eignen sich hervorragend als kleiner Gruß, als Danke, als Aufmunterung, als Glücksbringer und auch, wenn sie größer ausfallen, als Briefbeschwerer.

Allein die Auswahl der Steine ist schon ein kleines Abenteuer. Man betrachtet die Steine mit völlig neuen Augen, sucht Motive darin, schätzt sie auf ihre Eignung als „Handschmeichler“ ein, entdeckt die Vielfalt an Formen und Farben. Beim Bemalen, das bei schönem Wetter auch draußen Spaß macht, fließt ganz viel von einem selbst in die Motive.

Christine Reichel liefert mit diesem Buch eine Menge Tipps und Tricks, auf die man allein vermutlich gar nicht gekommen wäre. Sie erklärt diverse Techniken und Materialien, geht auf die Eignung und Anforderungen ein, die sie stellen. Man erfährt, welche „Grundausrüstung“ man benötigt und eine kleine „Steinkunde“ gibt es ebenfalls. Die Autorin geht auch intensiv auf die unterschiedlichen Farben ein und regt zu Experimenten und Kreativität an. Von Tischkärtchen über magische Steine, von Krafttieren zu Katzen und Hunden, von Punkten und Spiralen zu Schlafsteinen – hier ist alles vertreten und man weiß kaum, wo man anfangen möchte!

Man findet eine Menge wunderschöne Ideen und auch Vorlagen. Da braucht es nur ein wenig Zeit, ein paar Steine, für den Anfang ein paar Farben und Stifte und schon kann es losgehen. Christine Reichel möchte anregen und Mut zum eigenen Stil machen, die Freude am Steinebemalen intensivieren und unterstützen. Das ist ihr, meiner Meinung nach, sehr gut gelungen. Ob viel oder wenig Farbe, ob Muster auf ungrundierten Steinen oder Bilder auf grundierten – der Anfang ist gemacht und wer unsicher ist, kann immer wieder nachlesen. Sehr schön gemacht! Ich bin begeistert und gebe die vollen fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 05.09.2020

Und jetzt ziehen sie aus

Die Ältern
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Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert ...

Wie immer ist auch diesmal die Zusammenstellung der Texte enorm unterhaltsam und gelungen. Da erkennt man sich glatt wieder – ob als Elternteil (oder Älternteil) oder als Kind! Hach ja, manches ändert sich wohl nie!

Es ist ja immer besonders schön, wenn ein Autor sein Buch selbst einliest. Diesmal hat Corona quasi mitgemischt. Statt Live-Mitschnitte gibt es Studioaufnahmen, dafür aber mit Outtakes und ein paar Szenen aus dem Studio. Das finde ich spannend und genieße es sehr! Zudem gibt es eine ganz besondere Zugabe: Eine Sammlung ausgewählter Lieblingssätze des Autors aus dessen Kolumne „Mein Leben als Mensch“. Kurz und knackig, aber einfach genial witzig!

Es ist zauberhaft, wie Jan Weiler sich, seine Familie und seine Umwelt beobachtet und all die vielen alltäglichen Begebenheiten und Momente festhält und in Worte fasst! Mit Humor geht eben alles besser, auch der nervige Alltag, das Loslassen, Trennungen und selbst der Freund der Tochter. Einfach mal ein, zwei Schritte zurücktreten und die nervigste Situation mit Humor nehmen. Das wirkt Wunder! Das Motto ist also: Lachen statt ärgern!

Groß sind sie geworden, die Kinder. Die Pubertät ist vorbei. Sie sind flügge. Einerseits wunderschön, andererseits fragt man sich, was nun kommt. Ganz egoistisch frage ich mich, ob Jan Weiler nun nix mehr über das Familienleben schreiben wird oder er auch noch genug Stoff findet, um uns weiter mit diesen köstlichen kleinen Szenen zu füttern. Ich liebe sie nämlich und bekomme kaum genug davon.

Ein kurzer und vor allem kurzweiliger Spaß - fünf Humorsterne wert!

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