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Veröffentlicht am 27.11.2020

Enttäuschend

Into the Water - Traue keinem. Auch nicht dir selbst.
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„Girl on the train“ hatte mir vor einigen Jahren sehr gefallen und so war ich gespannt auf Paula Hawkins zweites Buch. „Into the water“ hat es mir leider wirklich schwer gemacht. Ich habe den Roman zwischendurch ...

„Girl on the train“ hatte mir vor einigen Jahren sehr gefallen und so war ich gespannt auf Paula Hawkins zweites Buch. „Into the water“ hat es mir leider wirklich schwer gemacht. Ich habe den Roman zwischendurch sogar mal für einen Monat auf die Seite gelegt.
Die Kapitel sind sehr kurz und aus Sicht vieler verschiedener Charaktere erzählt. Jeder hat Geheimnisse, die er zu verbergen versucht, sowohl in der Gegenwart, als auch in der Vergangenheit. Am Anfang empfand ich die Handlung als ziemlich verwirrend. Außerdem ging mir die Geheimniskrämerei und das in „Hieroglyphen sprechen“ („Ich weiß was, aber ich sage es dir nicht“) auf die Nerven.
Im Zentrum der Geschichte liegen zwei vermeintliche Selbstmorde. Sowohl ein junges Mädchen als auch eine alleinerziehende Mutter sollen den Freitod durch ertrinken gewählt haben. Der Schauplatz ist ein Ort, in dem es bereits in der Vergangenheit – seit der Zeit der Hexenverfolgung – immer wieder tragische Zwischenfälle gegeben hat. Diese Rückblicke waren das erste, was mich an „Into the water“ richtig interessiert hat. Allgemein wurde das Buch nach den ersten 200 Seiten besser. Die ein oder andere Person entscheidet sich nun doch Klartext zu reden und die Enthüllungen sind schockierend. So viele Momententscheidungen, die schwerwiegende Folgen mit sich bringen. Paula Hawkins vermischt die Grenzen zwischen Realität, Traum, Wahnvorstellung und Legende, wodurch die Geschichte ihren konfusen Stil durchgängig beibehält.
Die zweite Hälfte war nun also deutlich besser, als der Anfang aber dann kam der Schluss - mit Logikfehler. Schade, ich fand das Buch leider nicht besonders lesenswert.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Kein Bodyguard zum verlieben

Perfect Gentlemen - Ein Bodyguard für gewisse Stunden
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Als ich mir den Klappentext von „Perfect Gentlemen – Ein Bodyguard für gewisse Stunden“ durchgelesen habe, hatte ich mich auf eine romantic suspense Geschichte eingestellt. Spannung habe ich dann allerdings ...

Als ich mir den Klappentext von „Perfect Gentlemen – Ein Bodyguard für gewisse Stunden“ durchgelesen habe, hatte ich mich auf eine romantic suspense Geschichte eingestellt. Spannung habe ich dann allerdings vergeblich gesucht. Dabei hatte der Plot durchaus Potenzial. Senatorentochter Lara möchte die Welt ein Stück weit besser machen, was ihr mit politischen Enthüllungen, die sie auf ihrem Blog veröffentlicht, ganz gut gelingt. Als sie Droh-E-Mails bekommt, engagiert sie einen Bodyguard. CIA Agent Connor verfolgt seine eigene Agenda. Er glaubt, dass Lara dem Präsidenten schaden möchte. Um dies zu verhindert, gibt er sich als Bodyguard aus.
Eigentlich bringt die Geschichte alles mit, was man so braucht. Einen bad boy, eine damsel in distress, eine Fake-Beziehung, aus der mehr wird, einen Stalker...
Nur leider ist die Umsetzung unglaublich zäh und langweilig. Der Roman umfasst knapp 500 Seiten und besteht überwiegend aus endlosen Dialogen, die sich immer wieder um das selbe drehen.
Lara ist eine Person, die ich wirklich mochte (auch wenn ich es nicht verstehen kann, warum eine überzeugte Veganerin Fleisch kocht, nur einem Mann zu imponieren).
Connor dagegen war mir weniger sympathisch. Er hat einerseits ziemlich dominante Züge, versinkt andererseits aber fast schon weinerlich im Selbstmitleid. Er lügt Lara über seine wahre Identität an (was an sich gar nicht wirklich dramatisch ist) und will Lara unbedingt schwängern, bevor er ihr die Wahrheit erzählt, damit sie für immer an ihn gebunden ist.
Wie verrückt ist das denn bitte. Vor allem, da sich die beiden gerade mal eine Woche kennen. Ich fand sein Verhalten einfach nur merkwürdig. Dazu dieses ellenlange Gelaber – das Buch wollte einfach kein Ende nehmen.
Die Sache mit dem Stalker wird dann in ca. 4 Seiten aufgelöst. Es gibt noch einen anderen Fall, der sich wohl durch die komplette Reihe über die „Perfect Gentlemen“ zieht. Ich bin sehr unschlüssig, ob ich diese Reihe weiterlesen werde. Zack Hayes, der den US-Präsidenten darstellt finde ich interessant. Eventuell schaue ich mir sein Buch einmal an.

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Veröffentlicht am 06.08.2020

Unnötige Fortsetzung

Wings of Silver. Die Rache einer Frau ist schön und brutal (Golden Cage 2)
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Mit „Wings of Silver“ erschien für mich völlig überraschend eine Fortsetzung von „Golden Cage“. Da ich den ersten Teil letztes Jahr mit 5 Sternen bewertet habe und ein Fan von Camilla Läckberg bin, war ...

Mit „Wings of Silver“ erschien für mich völlig überraschend eine Fortsetzung von „Golden Cage“. Da ich den ersten Teil letztes Jahr mit 5 Sternen bewertet habe und ein Fan von Camilla Läckberg bin, war mir klar, dass ich auch dieses Buch unbedingt lesen muss. Leider hat es sich für mich als große Enttäuschung entpuppt. Ich gehe sogar so weit zu sagen, dass es das schwächste Werk der Autorin ist, zumindest von denen, die ich gelesen habe.
Nach den Ereignissen aus „Golden Cage“ sollte man meinen, dass Faye nun auf der Sonnenseite des Lebens angekommen ist. Doch am Horizont ziehen dunkle Wolken auf, als immer mehr Aktionärinnen ihre Anteile an „Revenge“ verkaufen und klar wird, dass es sich um eine feindliche Übernahme handelt. Wer steckt dahinter? Die ersten 150 Seiten stochert Faye im Trüben. Es passiert im Grunde nichts, außer Gesprächen mit verschiedenen Personen.
In einer Bar lernt Faye David kennen. Obwohl dieser Mann quasi „Betrüger“ quer über die Stirn geschrieben hat, und obwohl Faye in ihrem schon so viel durchgemacht hat, verhält sie sich hier völlig blauäugig. Sie kauft einem fremden Luxusgeschenke, interessiert sich nicht für seinen Hintergrund – es hat für mich überhaupt keinen Sinn gemacht.
Aber das war ein generelles Problem des Buchs. Es gibt immer wieder Rückblicke in Fayes Teenagerzeit und neue grausame Details werden enthüllt. So schlimm, wie all das ist, kann ich mir nur schwer vorstellen, dass ein 13 bis 14 jähriges Mädchen dermaßen ausgefuchst sein kann und sich Pläne in dieser Größenordnung ausdenkt und sogar umsetzt.
Ich frage mich außerdem, was mit den Klappentexten der Serie los ist. Schon bei „Golden Cage“ war es so, dass der Klappentext eine andere Geschichte suggeriert, als letztendlich erzählt wurde und so ist es bei „Wings of Silver“ wieder. Von den 350 Seiten geht es vielleicht 50 Seiten um den ausgebrochenen Exmann. Dieser Showdown ist dermaßen übertrieben und unrealistisch dargestellt, dass ich unfreiwilligerweise lachen musste.
Ich würde mir wünschen, dass Camilla Läckberg Faye nun in Frieden lässt und stattdessen einen neuen Falck-Hedström Krimi schreibt. Allerdings gab es in „Wings of Silver“ einen Erzählstrang, der nur angerissen wurde und das Buch endet mit einem Cliffhanger. Deswegen vermute ich, dass Faye noch einen weiteren Rachefeldzug vor sich hat, bevor sie ihr Leben endlich genießen kann.

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Veröffentlicht am 31.05.2020

Hausgemachte Probleme

Das Licht von tausend Sternen
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Harper ist in ihrem erste Studienjahr. Sie wünscht sich ein unbeschwertes Leben wie alle anderen in ihrem Alter. Doch ihr an Autismus erkrankter Bruder Ben benötigt feste Strukturen und ihre ständige Aufmerksamkeit. ...

Harper ist in ihrem erste Studienjahr. Sie wünscht sich ein unbeschwertes Leben wie alle anderen in ihrem Alter. Doch ihr an Autismus erkrankter Bruder Ben benötigt feste Strukturen und ihre ständige Aufmerksamkeit. Als Harper sich in den ein paar Jahre älteren Ashton verliebt, befindet sie sich in ständiger Aufruhr zwischen Pflichtbewusstsein und dem Wunsch nach Glück.

Von der Inhaltsangabe her hatte ich mir unter „Das Licht von tausend Sternen“ einen Liebesroman mit etwas Tiefgang und Problembewältigung vorgestellt.

Schon nach ein paar Seiten hatte ich das Bedürfnis mit den Augen zu rollen. Die Liebe zwischen Harper und Ashton beginnt aus heiterem Himmel und wird mit einer Intensität beschrieben, die an einem Punkt, an dem die beiden noch kein Wort gewechselt haben, einfach nicht nachvollziehbar ist. Beide wissen nichts von einander aber aus Gründen, die sich nicht erschließen, sind sie davon überzeugt, füreinander bestimmt zu sein. Es wird sofort von Liebe gesprochen, Verliebtheit wird direkt übersprungen. Merkwürdig fand ich auch, wie erfahren Harper in Liebesdingen dargestellt wurde. Aufgrund ihrer familiären Situation kann ich mir nicht vorstellen, dass sie vor Ashton bereits Beziehungen hatte.

Das Buch ist in der Ich-Form geschrieben und wechselt zwischen Harpers und Ashtons Perspektive hin und her. Die Kapitel sind sehr kurz, teilweise nur drei Seiten und so wollte bei mir kein rechter Lesefluss aufkommen.. Der Schreibstil ist sehr einfach, trotzdem hat sich „Das Licht von tausend Sternen“ für mich nicht so gut lesen lassen, da ich mich teilweise gelangweilt habe. Ich habe ständig gewartet, dass nun endlich etwas passiert, dass Bens Autismus eine größere Rolle spielt aber es war, als diente diese Krankheit einzig dazu, der jungen Liebesbeziehung Steine in den Weg zu werfen.
Ben wurde als Nervensäge dargestellt und das fand ich sehr traurig. Auch konnte ich nicht nachvollziehen, warum Harper seine Existenz so lange geheim gehalten hat, insbesondere, nach dem Ashton ihr von seiner Vergangenheit erzählt hat.
Als Ashton dann von Ben erfährt, reagiert er so furchtbar, dass ich jegliches Interesse an dieser Liebesbeziehung verloren habe.
Das Ende ist dann übertrieben kitschig. Harpers Mutter wurde in weiten Teilen des Buches extrem fordernd dargestellt, als ein Mensch, der seiner Tochter nichts gönnt. Plötzlich kam dann eine 360 Grad Wende. Das selbe passierte mit Ashtons Eltern.
Auf den letzten Seiten wird alles plötzlich Friede, Freude, Eierkuchen. Auch für Ben wird eine bequeme Lösung gefunden.

In „Das Licht von tausend Sternen“ sind so viele Sachen passiert, über die ich mich aufregen könnte. Ich kann das Buch leider nicht empfehlen.

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Veröffentlicht am 14.12.2019

Ungehobelter Hauptcharakter

Alle Jahre Liebe
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Dieses Buch wollte ich lesen, weil ich das Cover so schön winterlich fand. Der Anfang hat mir auch wirklich gut gefallen. Chloe reist in das charmante Küstenstädtchen Appledore, um ihrem Ex bei der Eröffnung ...

Dieses Buch wollte ich lesen, weil ich das Cover so schön winterlich fand. Der Anfang hat mir auch wirklich gut gefallen. Chloe reist in das charmante Küstenstädtchen Appledore, um ihrem Ex bei der Eröffnung seines Restaurants zu helfen. Die Atmosphäre in dem kleinen Ort ist weihnachtlich und ich bekam Lust auch Urlaub in einem dieser Cottages zu machen und im Cafe heiße Schokolade zu trinken.

Doch mit dem Auftauchen von Chloes Exmann Gianni kippte die Stimmung. Dieser Mensch ist einfach nur ein arroganter Rüpel, der mit Schimpfworten um sich wirft. Zunächst hatte ich Hoffnung, er sei nur durch irgendwelche Umstände verbittert, aber als ich erfuhr, er sei schon immer ohne Empathie und selbstbezogen gewesen, war er komplett untendurch bei mir. Seine seitenlangen Wutanfälle und Tiraden waren mit der Zeit einfach nur noch nervig und auch Chloes Gedanken kreisen immer um die selben Themen. Generell passiert nach den ersten 100 Seiten nicht sonderlich viel neues und mir wurde langweilig.

Die komischen Gerichte, die Gianni in seinem ungemütlichen Restaurant kocht machten auch keinen Appetit, so wie man es in einem Roman mit einem Koch erwarten würde.

Leider habe ich mich hier vom schönen Cover täuschen lassen.

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