Tage mit Ida
Tage mit IdaSusanne ist seit ÜBer 20 Jahren nur Hausfrau und Mutter und war immer für ihre Familie da. Ihr Mann hat eine Arbeitsstelle in einer anderen Stadt, so daß er nurmehr am Wochenende nachhause kommt. Zwei ...
Susanne ist seit ÜBer 20 Jahren nur Hausfrau und Mutter und war immer für ihre Familie da. Ihr Mann hat eine Arbeitsstelle in einer anderen Stadt, so daß er nurmehr am Wochenende nachhause kommt. Zwei der Kinder sind schon ausgezogen, lediglich der Sohn ist noch da, geht aber seine eigenen Wege. Susannes Mutter leidet an Demenz und lebt nun in einem Altersheim. Ihr Bruder hat nun das Cafe der Mutter übernommen und so hilft ihm Susanne dort desöfteren aus. Heimlich schreibt sie ihre Gedanken nieder und am Abend trinkt sie so manches Gläschen Wein, um die Einsamkeit zu betäuben. Da erscheint plötzlich eine ältere Frau bei Susanne und sie behauptet, die Stiefschwester ihrer Mutter Christel zu sein. Susanne hört sich die Geschichte an und dabei kommt heraus, wieviel Schuld Christel vor vielen Jahren auf sich geladen hat. Ida ist Jüdin und mußte im dritten Reich deswegen nach Schweden fliehen und fand dann später in Lappland ihr Glück. Der Leser wird in zwei Zeitebenen geschickt. Einmal das heutigen Leben von Susanne und dann zurück bis in das Jahr 1928, dem Geburtsjahr von Ida. Und wir erfahren hier sehr viel über das Leben der jungen Ida und deren Schicksal. Doch leider kommt es nicht mehr zur Versöhnung zwischen Christel und Ida. Ein Buch, das dem Leser sehr nahe geht. Es wird hier nochmals die politische Situation in den 30iger Jahren des vorigen Jahrhunderts dargestellt und welche Folgen falsche Verdächtigungen haben konnten. Das Buch geht zurück bis auf Susannes Großeltern, die erst durch Ida für Susanne bildhaft wurden. Ein Familienroman, der auch hilft, damit Susanne mit ihrem heutigen Leben zufrieden sein kann. Ich finde das Cover mit der Frau mit dem langen Zopf und den Schneeglöckchen im Haar wunderschön. Eine Vergangenheitsbewältigung über Generationen hinweg.