Wichtiges und wunderschönes Buch
Eigentlich wollte Micah sich nicht ablenken lassen. Ihr Plan war nach ihrem Zwillingsbruder Adrian zu suchen, den ihre Eltern aus dem Haus geschmissen hatten, nachdem sie von seiner Homosexualität erfahren ...
Eigentlich wollte Micah sich nicht ablenken lassen. Ihr Plan war nach ihrem Zwillingsbruder Adrian zu suchen, den ihre Eltern aus dem Haus geschmissen hatten, nachdem sie von seiner Homosexualität erfahren hatten, und nebenbei noch mehr oder weniger an der örtlichen Uni nach dem Wunsch ihrer Eltern Jura zu studieren.
Doch dann hat sie einen Zusammenstoß mit ihrem neuen Nachbarn, der ausgerechnet niemand anderes als der hübsche Kellner von der Party ihrer Eltern war und für dessen Kündigung sie verantwortlich war. Micah fühlt sich immer noch von ihm angezogen, muss aber bald erfahren, dass Julian ganz anders als Auf der Party ist. Kalt, verschlossen und lässt niemanden an sich heran. Was steckt hinter Julians Verschlossenheit? Wird Micah ihre Familie retten können?
Laura Kneidls Schreibstil hat mich von Anfang an überzeugt. Er war leicht und schön zu lesen, schafft es aber immer wieder mich mitzureißen. 500 Seiten fühlen sich so nicht so an, sondern viel kürzer und man will gleichzeitig immer mehr.
Aber jetzt zu dem, was mich wirklich an dem Buch begeistert: die Charaktere. Mit ihren wunderschönen Worten bringt Laura Kneidl noch schönere, natürliche und authentische Charaktere zu Papier. Alles an ihnen war wundervoll ausgearbeitet von Michas Angewohnheit bei einer Skala von eins bis zehn „Eleven“ zu sagen, bis zu den Beziehungen zwischen den Charakteren und Julians Geheimnis. Jeder Charakter wirkt so unglaublich gut ausgearbeitet und man kann gar nicht anders, als sie ins Herz zu schließen - oder zu hassen. Sowohl Micahs Freundinnen als auch Auri und Cassie und natürlich auch Julian habe ich vom ersten Wort an in mein Herz geschlossen. Dabei sind die Charaktere bei weitem nicht perfekt, aber eben Menschlich mit Fehlern und Unsicherheiten, was mich sie noch mehr lieben lässt.
Ich liebe es, dass es kein Buch ist, in dem die Protagonistin über ihren Schwarm ihr ganzes Umfeld vergisst, sondern Michas Freunde sind über das ganze Buch weg präsent. Die Autorin schafft es irgendwie, keinen der Charaktere zu vernachlässigen, bringt so viele Details in die Geschichte mit ein und schafft es trotzdem die Beziehung der beiden Protagonisten in den Vordergrund zu stellen und vor allem nicht erzwungen oder gar unrealistisch darzustellen.
Auch die Handlung gefällt mir wahnsinnig gut und hat es sogar an manch einer Stelle geschafft mich fast zum weinen zu bringen, und das obwohl ich wirklich fast nie weine.
Allerdings habe ich mich selbst zu Julians Geschichte gespoilert, das mache ich zwar öfter, aber bei diesem Buch hatte es mehr Auswirkungen, weil ich plötzlich kleine Details erkannt habe, die ich wahrscheinlich erst beim wiederholten Lesen gesehen hätte.
Ich empfinde sie als unglaublich wichtig, vor allem für die Aufklärung zu dem Thema.
„Someone new“ ist definitiv eines meiner Monatshighlights, wenn nicht sogar ein Jahreshighlight und eine große Empfehlung für jeden NA/YA-Fan.
Bücher wie „Someone new“ sind der Grund warum ich lese. Sie inspirieren mich und lassen mich so vieles fühlen.
5/5 ⭐️