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Veröffentlicht am 26.10.2020

Ein modernes, temporeiches und atmosphärisches Krimihörbuch

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Skandal im Bohemia (Fall 7)
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In dem Bestreben, den guten Ruf seines verstorbenen Partners und Freundes Sherlock Holmes wieder herzustellen, taucht Dr. Watson in die Vergangenheit ein und beschäftigt sich mit einem alten Fall, in dem ...

In dem Bestreben, den guten Ruf seines verstorbenen Partners und Freundes Sherlock Holmes wieder herzustellen, taucht Dr. Watson in die Vergangenheit ein und beschäftigt sich mit einem alten Fall, in dem es um die Erpressung mit anstößigen Fotos geht. Kein Geringerer als der Held seiner Jugend, der Fernsehmoderator und Kinderanimateur Godfrey Norton ist darin verstrickt und hofft auf Hilfe in der für ihn sehr heiklen Angelegenheit. Außerdem geht Watson einem dubiosen Pakethandel nach und löst damit seinen eigenen ersten Fall.

„Skandal im Bohemia“ ist die 7. Folge der unterhaltsamen und im heutigen London spielenden Serie um Sherlock Holmes und Dr. Watson die unter dem Titel „Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street“ veröffentlichen wird und viele Fans gewonnen hat. Vor allem der moderne Anstrich der inzwischen verstaubt wirkenden britischen Detektivserie und der rasante Verlauf stattfindender Ermittlungen begeistern ungemein und lassen längst vergessene Fälle neu erleben. Es macht einfach Spaß, zu verfolgen wie Watson im digitalen Zeitalter mit seinen Bloglesern kommuniziert und durch gegebene Hinweise zu neuen Schlussfolgerungen gelangt.

Die im Hörbuch agierenden Sprecher machen ihre Sache sehr gut. Angefangen mit Johann von Bühlow der den exzentrischen Sherlock Holmes mit einem gebührenden Maß an Selbstsicherheit und Arroganz spricht, über Florian Lucas, dessen ruhige und besonnene Art Dr. Watsons Stärken zum Ausdruck bringt, bis hin zu Stefan Kaminski, Udo Schenk oder Britta Steffenhagen überzeugen alle mit den zu ihren Figuren passenden Interpretationen und sorgen damit für einen abwechslungsreichen Hörgenuss. Ergänzt um eine spannungsgeladene Akustik und Musik begeistert der 7. Fall ungemein und beschert ein Kopfkino, das seinesgleichen sucht.

Fazit und Bewertung:
„Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Skandal im Bohemia“ ist ein modernes, temporeiches und atmosphärisches Krimihörbuch, das neben hervorragender Unterhaltung auch neue Aspekte rund um die alten Fälle von Sherlock Holmes in den Fokus seiner Handlung stellt.

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Sherlock & Watson im neuzeitlichen London

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier (Fall 6)
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Fünf Jahre nach dem spektakulären Tod von Sherlock Holmes wird sein Partner Dr. John Watson mit einem ungeheuerlichen Verdacht konfrontiert. Die umstrittene Klatschreporterin Irene Adler behauptet in ihrem ...

Fünf Jahre nach dem spektakulären Tod von Sherlock Holmes wird sein Partner Dr. John Watson mit einem ungeheuerlichen Verdacht konfrontiert. Die umstrittene Klatschreporterin Irene Adler behauptet in ihrem Enthüllungsbuch, dass der geniale Sherlock Holmes ein manipulativer Krimineller und Mörder war und die von ihm gelösten Fälle selbst begangen hat. John Watson, der es durch seine Zusammenarbeit mit Holmes besser weiß, versucht, dessen Ansehen wieder herzustellen. Dazu rollt er mit hohem Einsatz alte Fälle erneut wieder auf und gerät schon bald in den Fokus gefährlicher Verbrecher hinein.

„Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier “ ist die gelungene Übertragung einstiger Ermittlungen des brillanten Duos Sherlock Homes und Dr. John Watson in die heutige Zeit. Hier bloggt oder chattet Watson regelmäßig im Internet, wo er hilfreiche Tipps und Informationen für seine Recherchen erhält. Vor allem dadurch geht es nach einigen herben Rückschlägen mit den Ermittlungen zu einem früheren Fall bald voran und Watson kommt einem Geheimnis auf die Spur, das eine große Bedeutung für die Lösung der Crumply Morde besitzt.

Die gelungene und sehr unterhaltsame Umsetzung des Skriptes von Viviane Koppelmann lässt den Hörer abwechselnd an den Ermittlungen in der Vergangenheit und Gegenwart teilhaben. So berichtet Watson in einem Blogbeitrag über die damaligen Bemühungen von Holmes, eine Serie von Morden an älteren Personen aufzuklären, während seine eigenen Nachforschungen im neuzeitlichen London mit vielfältigen Chatbeiträge untermauert sind. Beide Handlungsstränge werden in Form eines Hörbuches erzählt und sind eng miteinander verknüpft, sodass sich ein spannendes Gesamtpaket ergibt. Hinzu kommen eine hervorragende Sprecherbesetzung, eine passende akustische Untermalung und ein rasanter Verlauf, wodurch die knapp 100 Minuten in der Baker Street 221B viel zu schnell zu Ende sind.

Fazit und Bewertung:
Mit viel Atmosphäre, kniffligen Ermittlungen und einem rasanten Verlauf versteht es der 6. Fall von Sherlock & Watson mit dem Titel „Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier" seine Kriminalhörspielfans zu begeistern. Eine tolle Serie, bei der zu hoffen bleibt, dass es noch viele Fälle gibt.

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Veröffentlicht am 18.10.2020

Ein erschreckend realer und sehr brisanter Thriller

Die Stimme
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Die Journalistin Jo Ferguson ist nach der Scheidung von ihrem Ehemann Simon zu einer Freundin gezogen, die in dem noblen Londoner Stadtteil Camden wohnt. Dort versucht sie sich, mit dem Schreiben von Artikeln ...

Die Journalistin Jo Ferguson ist nach der Scheidung von ihrem Ehemann Simon zu einer Freundin gezogen, die in dem noblen Londoner Stadtteil Camden wohnt. Dort versucht sie sich, mit dem Schreiben von Artikeln und Drehbüchern über Wasser zu halten. Doch anstatt in Ruhe ihren Tätigkeiten nachzugehen, wird sie immer wieder durch merkwürdige Bemerkungen und ernsthafte Anschuldigungen der digitalen Home Assistentin Electra gestört. Mit dem Wissen über ihr schlimmstes Geheimnis und der Drohung sie an die Polizei zu verraten, versucht Electra sie in den Selbstmord zu treiben. Ein Vorhaben, das schon bald Früchte trägt. Denn entgegen besseren Wissens glaubt Jo genauso psychisch krank, wie ihr verstorbener Vater zu sein.

„Die Stimme“ ist ein beängstigender Psychothriller, der die Gefahren künstlicher Intelligenz in den Mittelpunkt seiner Handlung stellt. Ein brisantes Thema, das für viele Diskussionen sorgt. Denn die Risiken, die mit ihrer Nutzung verbunden sind, erweisen sich als enorm hoch. So hören Sprachassistenten, wie die hier verwendete Electra ständig alles mit und werden schnell zum gezielt eingesetzten Spion. Aber nicht nur dadurch entsteht eine ernst zu nehmende Gefahr. Der britische Autor S. K. Tremayne zeigt in seinem Thriller deutlich auf, wie manipulierbar diese sind und setzt sie für die Durchführung eines fiesen Planes ein.

Die fiktive Geschichte von Rache und Neid wird aus der Sicht verschiedener Personen heraus geschildert. Als Hauptfigur tritt Jo Ferguson in Erscheinung, die als Ich-Erzählerin über die erschreckenden Ereignisse in ihrem Leben berichtet. Sie bestreitet die meisten Kapitel, während ihr Mann Simon, ihre Mutter Janet, ihre beste Freundin Tabitha oder auch Simons neue Ehefrau Polly nur in kurzen, erläuternden Passagen beteiligt sind und das oftmals nur, um eine neue Wendung herbeizuführen. Davon allerdings gibt es einige in diesem Thriller einige, sodass der Leser niemals weiß, ob die Wahrnehmungen der Journalistin Jo glaubwürdig sind oder ob sie krankhaften Wahnvorstellungen erlegen ist. Ein clever inszenierter Plot, der zum ständigen Weiterlesen animiert und ein fesselndes und ein wenig gruseliges Leseabenteuer beschert.

Fazit und Bewertung:
Ein erschreckend realer und undurchsichtiger Thriller mit einer brisanten Thematik und einem spannenden Verlauf.

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein humorvoller Krimi mit einem kniffligen Fall

Zwei Schwestern für ein Halleluja
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Konny ist wieder einmal unsterblich verliebt. Diesmal ist es ein blauäugiger Priester, dessen Wimpern atemberaubend sind und der mit seiner sonoren Stimme die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen lässt. ...

Konny ist wieder einmal unsterblich verliebt. Diesmal ist es ein blauäugiger Priester, dessen Wimpern atemberaubend sind und der mit seiner sonoren Stimme die Schmetterlinge in ihrem Bauch tanzen lässt. Doch bevor sie ihn richtig kennenlernen kann, ist er tot und lässt eine merkwürdige SMS zurück. Man hat ihn ermordet, schreibt er aus dem Grab und bittet Konny darum, seinem Mörder auf die Schliche zu kommen. Das lässt sich die versierte Schnüffelschwester nicht zwei Mal sagen und nistet sich kurzerhand gemeinsam mit Herrn Hirsch, ihrer Schwester Kriemhild und dem Nacktkater Amenhotep im Kloster ein. Und schon bald stolpern sie über einige verdächtige Personen, finden im Kellergewölbe ein Skelett und kommen einem gefährlichen Verbrecher viel zu nah.

„Zwei Schwestern für ein Halleluja“ ist der 4. Fall die beiden ungleichen Zwillingsschwestern Konny und Kriemhild, die in der Provinz eine Bed-&-Breakfast-Pension führen und nebenbei ziemlich erfolgreich als Hobbyermittlerinnen tätig sind. Das allerdings oft ohne Plan und Sachverstand. Deshalb sind jede Menge lustige, aber auch makabre Szenen vorprogrammiert, während es bei ihren Recherchen ordentlich zur Sache geht. Wie bei Konnys beherztem Sprung ins Grab, weil sie ihren Angebeteten vor einer Lebendbestattung retten will oder Kriemhildes Bemühungen die verfängliche Gummipuppe Gabi ins Kloster zu lotsen, die dort für einige Aufregung und ordentlich Missbilligung sorgt. Da bleibt kein Auge trocken und ein kniffliger Kriminalfall wird auch gelöst. Ein hinreißender Krimi, der vor Wortwitz nur so strotzt und neben ernsthaften Ermittlungen vor allem menschliche Verhaltensweisen mit einem ordentlichen Augenzwinkern auf die Schippe nimmt.

Ein zusätzlicher Leckerbissen sind die Beiträge zu Konnys Kummerkasten-Kolummne, die sie als ehemalige Journalistin für ihre treuen Leserinnen schreibt und in der sie ihnen mit herzerfrischenden und lebensbejahenden Ratschlägen hilfreich zur Seite steht. Mal unterstützt sie die Raucherentwöhnung einer lang verheirateten Ehefrau, deren nörgelnder Ehemann nach Konnys Meinung von nun an entweder stumm leiden oder selber kochen soll. Ein anderes Mal geht es um die Frage, ob sich eine gut betagte Frau nach dem Ableben ihres Gatten ein Tier anschaffen soll, was die stolze Besitzerin eines Nacktkaters aus tiefster Seele bejaht. Hinzu kommen handlungsrelevante Querverweise zu Schauspielern, bekannten Persönlichkeiten oder angesagten Filmen, die das Kopfkino anzuheizen verstehen und passende Kapitelüberschriften, aus denen der Schalk nur so tropft.

Fazit und Bewertung:
Es macht enormen Spaß, den neuen Fall der beiden Schnüffelschwestern zu lesen und mit ihnen in einem Nonnenkloster auf die Jagd nach Verbrechern zu gehen.

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Blutig und spannend

Jigsaw Man - Im Zeichen des Killers
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Überall in London tauchen plötzlich Leichenteile auf. Mal sind es zwei abgetrennte Arme, die ein Spaziergänger findet. Dann wiederum stolpert eine Archäologiestudentin über einen kopflosen Torso. Und immer ...

Überall in London tauchen plötzlich Leichenteile auf. Mal sind es zwei abgetrennte Arme, die ein Spaziergänger findet. Dann wiederum stolpert eine Archäologiestudentin über einen kopflosen Torso. Und immer wurde in die Haut der Ermordeten ein Halbmond und ein Kreuz geritzt. Ein Symbol, das auf den berüchtigten Serienmörder Peter Olivier hinweist, der unter dem Namen Jig Saw Man bekannt geworden ist. Doch dieser kann die Morde nicht begangen haben, da er im Hochsicherheitsgefängnis hinter Gittern sitzt. Das Team der Londoner Serial Crimes Unit nimmt die Ermittlungen auf und wieder ist es Detective Inspector Anjelica Henley, die sich mit dem manipulativen Psychopathen auseinandersetzen muss, obwohl sie bei der letzten Jagd nach ihm ein schweres Trauma erlitten hat.

„Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ ist das Debüt der britischen Autorin Nadine Matheson, die in London als Verteidigerin in Strafrechtsverfahren tätig ist. Dadurch kennt sie sich in der Welt der Schwerverbrecher aus und weiß, wie kompliziert und nervenaufreibend die Ermittlungen in Mordfällen sind. Kein Wunder also, dass sie mit ihrer Hauptfigur Detective Inspector Anjelica Henley eine Polizistin ins Rennen schickt, die zwar nicht sehr sympathisch dafür aber ehrgeizig und erfolgreich ist. Nur als Ehefrau eines Finanzjournalisten und Mutter einer kleinen Tochter macht sie einen verdammt miesen Job, da sie lieber auf die Suche nach Mördern und Vergewaltigern geht. An ihre Seite hat sie mit Detective Constable Salim Ramouter ein Greenhorn gestellt, der noch viel über die Arbeit in der Spezialeinheit lernen muss. Trotzdem macht er sich richtig gut und schon bald entwickeln sie sich zu einem starken Team.

Voll gepackt mit blutigen Details, einem rätselhaften Fall und ordentlich Ermittlungsarbeit gelingt es, dem Auftakt einer neuen Thriller-Serie um das Londoner Dezernat für Serienmorde fesselnd zu unterhalten. Allerdings sollte sich der Leser viel Zeit nehmen, wenn er mit dem Buch beginnt. Die große Anzahl an Figuren benötigen viel Aufmerksamkeit und lassen es einfach nicht zu, dass die Lektüre oft unterbrochen wird. Auch sollte er nicht zartbesaitet sein oder Tiefgründigkeit erwarten. Wie bei vielen Thrillern dieser Art ist die Handlung auf eine wendungsreiche Verbrecherjagd fokussiert, die durch problembehaftete Ermittler jenseits festgelegter Grenzen erledigt wird sowie auf die akribische Ausschlachtung grausamer Details. Wer das mag und sich zudem für die Taten eines psychopathischen Serienmörders interessiert, wird den rasant geschilderten Ermittlungsmarathon mögen, auch wenn er mit einigen Klischees behaftet ist.

Fazit und Bewertung:
Blutig und spannend präsentiert sich „Jigsaw Man – Im Zeichen des Killers“ und zieht den Leser mit rasanten Ermittlungen und einem kniffligen Fall schnell in seinen Bann.

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