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Veröffentlicht am 28.09.2020

Unwerfend toll

Die Macht des Kodex
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Nachdem am Ende von Band 2 beschlossen wurde unverzüglich zu Myra aufzubrechen, um heraus zu finden, was das mit ihrem Ehemann und dem Siegel des Karneolvogels auf dem Brief zu tun hat, finden wir uns ...

Nachdem am Ende von Band 2 beschlossen wurde unverzüglich zu Myra aufzubrechen, um heraus zu finden, was das mit ihrem Ehemann und dem Siegel des Karneolvogels auf dem Brief zu tun hat, finden wir uns dort auch Anfang des 3. Bandes direkt ein. Die Informationen häufen sich und die zufälligen Begegnungen leider auch. Doch wer denkt, damit ist die Geschichte erzählt, liegt vollkommen falsch, denn unsere Reise geht nach Spanien und dort dreht Jeanette Lagall erst richtig auf.

Endlich bekommen wir auch mehr Riki-Ramiro-Zeit, doch ist das ganze eine ausgewogene Situation zwischen Himmelhochjauchzend und Drama pur! Genau wie sich das gehört. Außerdem muss alles genau zur viktorianisch angepassten Zeit und Etikette vonstatten gehen, was mich doch öfters sehr amüsierte, weil es einfach so anders ist, als wir heutzutage reagieren würden.

Wir tauchen mehr in den besonderen Kodex der Gaukler ein, lernen ein wenig über die spanische Geschichte und vor allem kommen wir zum Ende der Zeit, in der Myra und auch Riki sich selbst und ihren Platz im Leben finden. Dabei ecken sie noch ein paar Mal an verschiedenen Stellen an und das Ende ist so anders, als ich dachte, und doch wieder nicht! Ich war hingerissen!

Es gibt einige spannende Momente, die ich so gar nicht auf dem Schirm hatte und die den Spannungsbogen immer wieder angehoben haben. Auch viele witzige Szenen waren dabei und ich trenne mich mit einem lachenden, sowie einem weinenden Auge von den mir so lieb gewonnen Charakteren. Leider mag ich euch gar nicht viel verraten, weil das die Genialität der verworrenden Handlungsstränge zu sehr offenbaren würde.

Es hat einfach rundherum Spaß gemacht die zwei Mädchen zu begleiten und dabei so besondere Menschen zu treffen. Selbst Alarico ist mir mittlerweile ans Herz gewachsen und ich werde die verrückte Gauklertruppe vermissen.

Ich habe den 3. Band genauso verschlungen, wie die ersten 2 und kann euch die historische Reihe nur empfehlen.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Gruselig und witzig - tolle Kombi

Hex Files - Wilde Hexen
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Ivy Wilde ist eine faule Hexe sondersgleichen. Kein Wunder, dass sie da nicht vor Freude im Dreieck hüpft als das Oberhaupt des magischen Orden der Erleuchtung sie schon wieder um Hilfe bittet – und das ...

Ivy Wilde ist eine faule Hexe sondersgleichen. Kein Wunder, dass sie da nicht vor Freude im Dreieck hüpft als das Oberhaupt des magischen Orden der Erleuchtung sie schon wieder um Hilfe bittet – und das nicht nur wegen einer Kleinigkeit. Einen Mord am Filmset “Verwünscht” soll sie helfen aufzuklären. Zum Glück ist Adeptus Winter auch wieder mit am Start und ihre Anziehungskraft geht in die nächste Runde.

Ich liebe Ivy, weil sie sich kein Stück verstellt. Sie tut das, was sie will und steht zu ihrer Meinung. Ivy hat dabei aber ein echt gutes Herz, auch wenn sie das nicht zeigen möchte. Sie ist intelligent, gewitzt und natürlich – frech wie sau. Ich liebe sie.

Raphael Winter tritt im zweiten Band zwar nur verhalten oft auf, dafür an den richtigen Stellen. Seine Präsenz ist umwerfend und wie er langsam auftaut ist so süß mit an zu sehen. Auch ihre vorsichtige Annäherung hat mich schmunzeln und grinsen lassen. Denn die Art und Weise passte zu den Charakteren.

Die Nebencharaktere sind dieses Mal mehr Quantität als Qualität, was nicht heißt, dass dieser Umstand negativ wäre. Es passt zum Setting und Verlauf, dass da kein großer Tiefgang kommt, dafür haben meine Nerven ohne Ende geflattert.
Helen Harper setzt auf einen fast schon thrillartigen Verlauf mit Mord und Blut uns grässlicher Magie. Die Vorkommnisse haben mein Adrenalin steigen lassen und ich konnte mein Herz flattern spüren. Na gut, ein wenig Ekel war sicher auch dabei und wer das ganze am Ende war hat mich aus allen Wolken fallen lassen.

Der zweite Band “Hexfiles” war jedenfalls so gut geschrieben, dass ich ihn innerhalb weniger Stunden durch hatte. Ich hab mich gebogen vor Lachen und konnte das Buch nicht aus der Hand legen.

Ich freue mich schon auf den nächsten Band!

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Veröffentlicht am 08.09.2020

Begeisterung pur

Die Stadt der Gaukler
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Nach der großen Entscheidung der zwei Ausreißerinnen, bei der Riki den Zirkus und Myra den Schoß ihrer Eltern wählte, war ich unfassbar auf den zweiten Teil gespannt. Ramiro war mir sehr ans Herz gewachsen ...

Nach der großen Entscheidung der zwei Ausreißerinnen, bei der Riki den Zirkus und Myra den Schoß ihrer Eltern wählte, war ich unfassbar auf den zweiten Teil gespannt. Ramiro war mir sehr ans Herz gewachsen und ich musste wissen, ob er leben wird und was mit dem Karneolvogel passiert ist.
Als erstes musste ich kurz enttäuscht schlucken, da die Autorin uns das große Wiedersehen leider verwehrte. Das war schade, aber verständlich, wegen der Zeitspanne, die vergehen musste, aber die wundervollen kleinen Momente zwischen den beiden haben das wieder wett gemacht.

Wir steigen ein paar Monate nach dem Heimkehren von Riki ein und finden uns wenige Tage vor der Ankunft in der Stadt der Gaukler ein. Die Suche war von Hinweisen geprägt, das Artefakt blieb aber verschwunden. Sehr zum Missfallen unserer lieben Zirkustruppe. Ramiro´s Leben steht immer noch auf Messer´s Schneide aber so leicht gibt die Gauklerfamilie nicht auf.

Jeanette Lagall hat für diesen Aufenthalt, die große Versammlung und die neuen, liebevoll erstellten Charaktere ein geniales Setting erschaffen. Ich hab mich gefühlt, als wäre ich mitten unter den Artisten. An jeder Ecke gab es etwas zu entdecken und das Feeling war die ganze Zeit, als würde ich in einer riesigen Manege stehen.

Die Handlung wurde dieses mal mächtig gefährlich und nervenaufreibend. Sowohl emotional als auch betreffend einiger Vorkommnisse ging mir der Po auf Grundeis. Ich möchte euch hier gar nicht zu viel verraten, aber zumindest kann ich euch versichern, dass mir nicht mal ansatzweise langweilig war – es gab heftige Überraschungen. Die Autorin hat so viel aus dem Ärmel geschüttelt, worauf ich nicht mal ansatzweise gefasst war, dass das Buch ein einziges Abenteuer war.

Besonders gut fand ich die Charaktere – sowohl bekannt als auch neu. Jeanette Lagall gibt dem Leser das Gefühl liebgewonnene Freunde wieder zu treffen und in ihrer Mitte aufgenommen zu werden. Wir werden sogar den ein oder anderen unliebsamen Menschen wieder los, doch wie, war richtig hart. Ramiro tat mir am Ende furchtbar leid, auch wenn ich ihm manchmal den Hals umdrehen wollte. Verdient hat er das Mitleid nur ein bisschen.

Ich will jetzt unbedingt erfahren, was es mit Myra auf sich hat. Wie Riki aich entscheidet und… noch so einiges mehr! Für Fans von Gauklergeschichten ist dieses Buch ein Fest.

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Veröffentlicht am 01.09.2020

Außergewöhnlich schön

Never Doubt
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Ich habe mich noch nie mit Klassikern beschäftigt. Hamlet war mit ein Begriff, und einen groben Umriss der Geschichte hätte ich wohl ziehen können, aber zu wenig um den dramatischen Effekt wirklich nachvollziehen ...

Ich habe mich noch nie mit Klassikern beschäftigt. Hamlet war mit ein Begriff, und einen groben Umriss der Geschichte hätte ich wohl ziehen können, aber zu wenig um den dramatischen Effekt wirklich nachvollziehen zu können. Ich begann also damit zuerst Shakespeare’s Original aufzusaugen. Es war nicht leicht, aber ich hab es geschafft und es war den Aufwand absolut wert. Nötig ist es jedoch nicht, denn alles wichtige hat Emma Scott durchaus verständlich erklärt.

Das Buch beginnt mit dem heftigsten Aspekt dieser Geschichte. Da es schon so zeitig raus kommt, quasi auf den ersten Seiten, rede ich darüber. Und weil es ein Thema ist, bei dem noch immer zu oft geschwiegen wird: Vergewaltigung.

Willow, das junge Mädchen, das im Theater die Ophelia spielen wird, hat eine der schlimmsten Dinge erleben müssen, die man sich als Mensch vorstellen kann. Ich betone hier definitiv das “Mensch”, denn zu viele denken, das passiert nur Frauen. Ich konnte mich den Gefühlen dieser Geschichte nicht an einem Stück stellen und habe sogar zu einem zweiten Buch gegriffen, da mich die Emotionen so umgehauen. haben. Die Situation, in der sich Willow befindet, gerade auch was ihre Eltern angeht, hat mich so unfassbar wütend gemacht, dass ich am ganzen Körper gezittert habe. Ich war so außer mir, dass ich in das Buch steigen wollte und sowohl ihre Eltern, als auch X an die Gurgel wollte. Die 17 Jährige kämpft so hart für eine neue Normalität, doch sie wird immer wieder zurück geworfen. Bis Isaac kommt, und Angie, Martin Ford, das Theater und Hamlet, sodass Ophelia Willow ihre Worte leihen konnte, um ihre Geschichte zu erzählen. Ich hatte wahnsinnigen Respekt vor ihr und wie sie das ganze verarbeitet.

Aber auch Isaac hat es nicht leichter und für ihn wäre ich genauso gesprungen. Mein Hass ging weiter. Gegen Vorurteile, gegen unfaire Behandlung und wieder gegen einen Elternteil. Ihr seht, es gibt Gemeinsamkeiten, die so dermaßen falsch sind, das ich zum Himmel schreien könnte. Schutzbefohlene sollten Verbündete sein, niemals Richter, Henker oder gar Feinde. Dieser junge Mann hat ein immenses Talent und ich war so gefangen von der Darstellung der Schauspielkunst von Emma Scott. Ich habe nie begriffen, was die Menschen so daran reizt, jemanden anderer zu sein, aber jetzt würde ich es am liebsten selbst ausprobieren.

“Never doubt” hat viele Emotionen wachgerüttelt und mich noch mehr an Nerven gekostet. Die Autorin wühlt einen regelrecht auf und zeigt uns schlimme Missstände, aber auch unglaublich innige Seelenverwandtschaft, zarte Leidenschaft, tiefe Verbundenheit und aufopferungsvolle Freundschaft. Ich hatte öfters Tränen in den Augen, aus unterschiedlichen Gründen.

Das Stück von Shakespeare wurde intensiv mit dem Hergang der Handlung verknüpft. Überall wurden Parallelen gezogen, was die Tragik und Dramatik erst richtig hervor geholt hat. Es ging mir so nahe, wie sehr Polonius Willow’s Vater ähnelt.

Ich habe so gelitten! Mein Herz blutet immer noch. Ein bisschen erträglicher wurde es durch Marty, Angie und deren Mama Bonnie. Diese Nebencharaktere sind Gold wert!

Ich kann euch nur empfehlen, das neue Buch von Emma Scott zu lesen. Es hat mich umgehauen!

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Veröffentlicht am 10.08.2020

Ein Funke, der das Herz erreicht

Walk by FAITH
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Ich bin kein gläubiger Mensch. Zumindest nicht, wenn es um den Glauben an Gott und die damit verbundene Bibel geht. Dennoch hat mich die Einstellung von Valerie und Jayden beeindruckt. Wäre ich in ihrer ...

Ich bin kein gläubiger Mensch. Zumindest nicht, wenn es um den Glauben an Gott und die damit verbundene Bibel geht. Dennoch hat mich die Einstellung von Valerie und Jayden beeindruckt. Wäre ich in ihrer Situation, würde ich mir wahrscheinlich auch etwas wünschen, dass mir solch einen Halt gibt…

Als Valerie in Berlin landet, ahnt sie noch nicht, dass ihre erzwungene Auszeit ihr Leben für immer verändern wird. Zu Beginn treibt sie im Sumpf ihrer Traurigkeit, gepeinigt von einem Schmerz, den so viele Menschen kennen lernen mussten. Auch ich. Nur die Art, wie man damit umgeht, bleibt jedem Menschen selbst überlassen. Kurzzeitig verlässt sie sogar ihr Glaube, denn auch Valerie stellt sich die große Frage, warum Gott zulässt, dass ihr das alles passiert ist.

Man sagt so schön “Die Wege des Herrn sind unergründlich” und, nimmt man diesen Glauben als Grundlage, ist es wohl von ihm so bestimmt, das Tori in Valerie’s leben platzt. Verrückt, selbstbewusst, lautstark und ein wenig egozentrisch, dafür mit dem Herzen am rechten Fleck. Tori, oder auch Victoria, ist ein bunter Wirbelwind. Sie bringt einfach Leben in die Bude und wird zu einer unvergleichlichen Freundin. Ich möchte sie nicht missen.

Und dann kommt da Jayden. Groß, attraktiv, mit düsterer Aura und Besitzer der Bar Balou. Lernt man Jayden kennen, traut man ihm schon dieses Bad Boy Image zu, dabei ist er vielleicht hart, aber bei weitem kein Aufreißer – was ich sehr begrüße. Bei seinem Packen Probleme kann er sich das auch nicht leisten – und da ist die heftige Wut, die ihn manchmal überkommt noch sein kleinstes Problem. Ich liebe sein goldenes Herz für Streuner und dass er stark ist, aber trotzdem so seine Unsicherheiten hat. Ich liebe seine unvergleichliche Stärke, die er irgendwie auch Valerie ein bisschen überträgt und ich mag seine unkomplizierte Art. Er ist einfach da, anstatt alles sofort erfragen zu müssen.

Valerie ist eine Person, die gerade im Wandel steckt. Es war interessant, sie dabei zu begleiten und auch wenn ich mich nicht mit jeder Ansicht identifizieren kann, so hat sie mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt. Manche Gedankengänge haben mir sehr imponiert und einen kleinen Funken entzündet. Zum Glück findet sie für sich die passenden Wege und ich bin überrascht, wie viel Löwin in ihr steckt. Sie beginnt zu kämpfen, für sich und auch für andere und zeigt dabei gleich noch ihr freches Mundwerk. Eine Seite an ihr hat mich total berührt. Ich möchte sie nicht verraten, aber ich habe mich ihr in diesem Moment näher gefühlt und konnte direkt in ihr Herz blicken. Das war unvergleichlich schön.

Ein paar liebevoll gestaltete Nebencharaktere gibt es natürlich auch. Ty, der klavierspielende zweite Barkeeper, Nerd Dante und Tante Fiona. Sie wirken plastisch, geben dem Buch so eine heimelige und aufopferungsvolle Note. Jeder steht für jeden ein! Das war wundervoll und baute eine gewisse Heimeligkeit ins Buch ein. Kater Yoda und damit mein absoluter Liebling, bringt noch einen witzigen Funken dazu. Er ist wie ein Geist für alle anderen, außer für Valerie. Ihr werdet es verstehen, wenn ihr das Buch lest.

Der Schreibstil von Felicitas Brandt hat sich ein wenig verändert. Ich mochte schon ihre anderen Bücher, die leicht und locker daherkamen – was “Walk by FAITH ” auch kann. Aber hier merkt man eine neue Reife, gesetztere, greifbare Personen, die echt wirken – wie aus dem Leben gegriffen – mit menschlichen Problemen ohne diese unnötige Überzogenheit, welche für das Genre oft typisch ist. Ich mochte das Drama und die gefährlich – spannende Nuance und habe regelrecht mitgefiebert. Im späteren Verlauf lüften wir natürlich Jayden´s Geheimnis und da ging mir schon ganz schön die Muffe, wie man so schön sagt.

Zu kritisieren gibt es einzig die kleineren Fragen, die ab und zu offen geblieben sind. Mir fehlt einfach hier und da eine Antwort auf banale Dinge. Es ist nicht so, dass sie für den Verlauf fehlen. Aber diese Details würden es für mich noch komplett abrunden. Das ist jedoch jammern auf höchstem Niveau.

Wer eine echte Liebesgeschichte mit tollen Charakteren, einem spannenden kleinen Shutdown, viel Persönlichkeitsfindung und einem Hauch von Gottes Gedanken mag, der ist hier genau an der richtigen Stelle.

Ich fand es klasse und freue mich total auf die nächsten Bände.

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