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Veröffentlicht am 14.11.2020

Schweigen ist Gold?!

All das Ungesagte zwischen uns
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Morgan verliert in nur wenigen Sekunden zwei der wichtigsten Menschen ihres Lebens: Ihren Mann Chris und ihre Schwester Jenny. Doch als ob das nicht schon genug wäre, merkt sie, wie viele Lügen seit Jahren ...

Morgan verliert in nur wenigen Sekunden zwei der wichtigsten Menschen ihres Lebens: Ihren Mann Chris und ihre Schwester Jenny. Doch als ob das nicht schon genug wäre, merkt sie, wie viele Lügen seit Jahren Bestandteil ihres Lebens sind. Doch das will sie ihrer 16-jährigen Tochter verheimlichen. Sie will ihre glücklichen Erinnerungen am Leben halten. Doch je mehr sie das versucht, desto höher werden die Mauern zwischen Mutter und Tochter.

Auf meinen ersten CoHo habe ich mich unendlich gefreut. Und in einem Punkt auf jeden Fall zu Recht: Ihr Schreibstil ist wahnsinnig gut. Authentisch, passend gefühlvoll, nicht zu kitschig aber kitschig genug. Es wird immer deutlich warum eine Person etwas tut, selbst wenn es für den Leser mal nicht nachvollziehbar ist.

Die Geschichte selbst ist an manchen Stellen etwas schwierig, aber darauf gehe ich nach dem Fazit ein, da das Spoiler enthalten wird 🙂 Einiges wirkt auf mich zu gestellt. Die Geschichte ist zwar nah an der Realität und könnte so bestimmt passieren, aber in einem Buch wirkt das schnell mal geplant. Was ich sehr mag, ist dass man Morgans und Claras Sichtweisen liest. So steht man als Leser zwischen den Fronten und es baut sich Spannung auf, obwohl recht vorhersehbar ist, was passiert.

Morgan und Clara sind… schwierig 😀 Morgan ist sehr selbstlos und beschützt ihre Tochter wie eine Bärin, was dann aber manchmal das Problem ist. Clara benimmt sich nicht nur ihrer Mutter sondern auch andern Menschen gegenüber oft völlig daneben, obwohl sie eigentlich einen sehr tollen und bemerkenswerten Charakter hat. Die beiden männlichen Protagonisten sind wirklich toll. Jonah ist ruhig und zurückhaltend aber sanft und das ist echt erfrischend, denn er hat trotzdem den ein oder anderen Makel oder Moment. Miller ist liebevoll und freundlich. Endlich mal Nice Guys statt Bad Boys! Die Liebesgeschichten haben dabei das passende Tempo, nachvollziehbare Krisenmomente und sind authentisch.

Fazit

Eigentlich eine tolle Geschichte, wobei mir gerade der Mutter-Tochter-Aspekt total gefällt. Es geht um Liebe, Treue und Familie, also nicht nur um Anziehung und Sixpacks 😉

Aber (Achtung kleiner Spoiler!)

Ich komme mit dieser Über-Kreuz-Liebesgeschichte nicht so gut klar. Mir fiel das beim Lesen wirklich schwer und das sind Themen, mit denen ich persönlich oft nicht so viel anfangen kann, weil das auf mich oft zu gestellt und geplant wirkt.

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Veröffentlicht am 21.10.2020

Mein letzter Tag in Redwood

Redwood Dreams – Es beginnt mit einem Knistern
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Parker ist der Sheriff in Redwood und ein wahrer Traumkerl: Hilfsbereit, freundlich und immer gut gelaunt. Maddie dagegen wird behandelt wie eine Aussätzige. In der High School war sie die klischeehafte ...

Parker ist der Sheriff in Redwood und ein wahrer Traumkerl: Hilfsbereit, freundlich und immer gut gelaunt. Maddie dagegen wird behandelt wie eine Aussätzige. In der High School war sie die klischeehafte Zicke und danach haben ihr Vater und ihr Ex den Bewohnern Redwoods richtige Schwierigkeiten bereitet. Dabei tut Maddie alles, um die Fehler gut zu machen, die gar nicht ihre waren. Eigentlich sind Maddie und Parker ja noch Erzfeinde aus Schulzeiten, aber irgendwie scheint Parker der Einzige zu sein, der sich für die wahre Maddie interessiert.

Das war sie nun also. Meine letzte Reise nach Redwood. Obwohl mir die ersten beiden Bände noch mit Abstand am besten gefallen haben, liegt mir jeder Band am Herzen. Wegen der Bewohner, dem Setting und der ganzen Atmosphäre. Bei diesen Büchern kann ich komplett abschalten und mal wieder tief durch atmen. Und auch der letzte Band lässt mich lächelnd zurück.

Parker ist ein ganz toller Kerl, der mir aber zu wenig Ecken und Kanten hat. Gut, manchmal ist er etwas aufdringlich, aber ansonsten ist er fast schon zu perfekt, sodass Flynn auf dem Thron der Redwood-Book-Boyfriends sitzen bleibt. Maddie ist eine interessante Protagonistin, die überraschend selbstlos ist. Es gibt viele Protagonistinnen, die immer erst an die anderen denken, aber bei keiner ist es so ausgeprägt wie bei Maddie.

Die Handlung ist mir persönlich manchmal zu überspitzt oder übertrieben, da hätte es etwas weniger auch getan. Ebenso beim Ende, doch das ist in dem Fall vollkommen ok für mich, weil es zum ganzen Ende der Serie total passt. Außerdem liebe ich den Schreibstil. Bei diesen Geschichten MUSS ich einfach immer zum Buch greifen und sitze lächelnd davor.

Fazit

Für mich sind diese Bücher der Inbegriff von „Wohlfühlmoment“. Das schlechte an ihnen: Es gibt kein echtes Redwood 🙁 Dieses Spin-Off der Haupttrilogie kann jedenfalls mithalten und ist eine wundervolle Ergänzung.

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Veröffentlicht am 22.09.2020

Im Kampf gegen KAMI

Neon Birds
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Im Jahr 2101 verwandelt die künstliche Intelligenz KAMI die Menschen in übermäßig starke und schnelle Cyborgs. Während die Soldaten tapfer versuchen das Virus zu bekämpfen, verehren einige Sekten KAMI ...

Im Jahr 2101 verwandelt die künstliche Intelligenz KAMI die Menschen in übermäßig starke und schnelle Cyborgs. Während die Soldaten tapfer versuchen das Virus zu bekämpfen, verehren einige Sekten KAMI als Gottheit. Die Lage spitzt sich zu und KAMI besetzt immer mehr Teile der Welt. Doch vier mutige junge Erwachsene stellen sich dem Untergang der Zivilisation entgegen…

In Neon Birds begleitet man hauptsächlich Andra, Flover, Luke und Okijen. Jeder der vier muss seine eigenen Dämonen bekämpfen, setzt sich aber auch im Kampf für die Welt ein. Sie haben viele Gemeinsamkeiten wie Mut und Loyalität, aber doch sind sie sehr unterschiedlich. Ich kann gar nicht sagen, wen ich am liebsten mag, aber ich kann sagen, dass ich keinen der vier nicht mag und das ist auch schon sehr viel wert. Trotzdem hoffe ich, dass ich im nächsten Band noch etwas mehr Verbindung aufbauen kann, da mir das manchmal gefehlt hat.

Die Grundidee ist nicht ganz neu, aber ordentlich aufpoliert mit vielen neuen Gedankengängen, sodass es interessant und spannend ist. Alles ist nachvollziehbar und logisch. Vor einigen Kapiteln gibt es Illustrationen oder besondere Einträge, wodurch zwar viel Wissen vermittelt wird, man aber auch immer noch neugieriger wird.

Durch die verschiedenen Perspektivenwechsel wird das Buch nicht langweilig und auch kleinere Längen, die etwas zäh sind, werden so gut überbrückt. Der Schreibstil ist dazu angenehm und flüssig, sodass ich mich nie durch das Buch quälen musste.

Fazit

Ein guter Start in eine Trilogie, auf die ich weiterhin sehr gespannt bin. Trotzdem ist da noch etwas Luft gerade auf emotionaler Ebene. Ich hoffe sehr, dass es in Band 2 davon etwas mehr gibt und bin gespannt auf die Fortsetzungen.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Das Ende eines Epos

Die Spiegelreisende
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„Ich strebe nach gar nichts. Ich brauche, dass du mich brauchst, so einfach ist das.“

Zusammen begeben sich Thorn und Ophelia erneut auf die Suche nach Antworten. Vieles haben sie bereits aufgedeckt, ...

„Ich strebe nach gar nichts. Ich brauche, dass du mich brauchst, so einfach ist das.“

Zusammen begeben sich Thorn und Ophelia erneut auf die Suche nach Antworten. Vieles haben sie bereits aufgedeckt, mehr lauert aber noch immer im Verborgenen. Ihre Hauptfrage: Wer ist der Andere und wie kann er gestoppt werden? Ihr Ziel: Verhindern, dass die Archen immer mehr auseinander brechen.

Da ist es nun also, das furiose Finale einer fantastischen Saga! Ich habe diese Reihe mit Band 2 lieben gelernt und auch der dritte Teil lies mich fasziniert und sprachlos zurück. Das Ende ist jetzt allerdings der für mich schwächste Teil, obwohl mir die Auflösung sehr gefallen hat. Aber von vorn…

Wieder einmal trifft man auf alte Bekannte, aber dieses Mal weniger neue Gesichter. Das ist vollkommen in Ordnung, denn Ambrosius, Blasius, Octavio oder Archibald begeistern mich immer wieder aufs Neue. Vor Allem letzterer, der für mich aber deutlich zu wenig vorkam. Ebenso wie die kleine Victoria. Wo die beiden vorher so wichtig schienen, verblassen sie nun etwas und man fragt sich immer häufiger: Wo zum Teufel sind die eigentlich?

Ophelia ist eine mutige, aufopferungsvolle Protagonistin geworden. Das anfangs so schüchterne Mädchen besitzt nun Kampfgeist, Mut und Stärke. Ich liebe das an ihr. Auch ihre Beziehung zu Thorn ist so herrlich schräg, dass es überrascht und wirklich niedlich ist.

Der Schreibstil ist wie immer ulkig, urig und besonders. Ich habe als Meinung einmal gelesen, dass es „sich wie ein Klassiker liest“ und ich finde, das trifft es ganz gut. Auf positive Weise wirkt diese Geschichte, als wäre sie schon seit Ewigkeiten auf dieser Welt.

Obwohl das Ende wirklich komplex und verwirrend ist, passt es einfach zum Charakter des Buchs. Ich musste einige Sätze zweimal lesen, aber das Ende wird trotzdem gut aufgelöst und das Aufdecken einiger Mysterien hat mir echt den Atem geraubt. Trotz dessen fehlt mir aber das Tempo. Es hätte wieder etwas mehr voran gehen können und es wirkt manchmal doch nicht so, wie es die Vorgänger tun.

Fazit

Eine tolles Finale mit grandiosem Ende, dass am Anfang aber gern mehr hätte haben können. Mir fehlt manchmal etwas, auch wenn ich gar nicht so genau sagen kann, was es denn nun ist. Trotzdem ist das Finale würdig und passend für diese lieb gewonnene Saga.

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Veröffentlicht am 15.07.2020

Brot und Spiele

Die Tribute von Panem X. Das Lied von Vogel und Schlange
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„Man weiß genau, wann man die Grenze zum Bösen überschreitet, und es ist eine ständige Herausforderung im Leben, auf der richtigen Seite dieser Grenze zu bleiben.“ – L. G.

Achtung Spoiler zur Haupttrilogie!

Die ...

„Man weiß genau, wann man die Grenze zum Bösen überschreitet, und es ist eine ständige Herausforderung im Leben, auf der richtigen Seite dieser Grenze zu bleiben.“ – L. G.

Achtung Spoiler zur Haupttrilogie!

Die Zehnten Hungerspiele sind noch nicht das, was wir aus Katniss‘ Spielen kennen. In diesem Jahr ist Coriolanus Snow auch kein Präsident, sondern Schüler und Mentor der Tributin aus Distrikt 12. Coriolanus‘ Familie geht es schlecht und so versucht er alles, um die Anderen zu übertrumpfen, Lucy Gray zum Siegertribut zu machen und seiner Familie wieder Macht zu schenken.

Als waschechter Panem-Fan war von Anfang an klar: Das muss ich lesen! Koste es, was es wolle! Tatsächlich finde ich das Buch mit 26€ recht teuer, aber lange überlegt habe ich trotzdem nicht.

In dieser Geschichte über die zehnten Hungerspiele ist der Krieg sogar noch präsenter als in Katniss‘ und Peetas Zeit. Es ist wirklich interessant, denn viele wichtige Elemente der späteren Hungerspiele nehmen in diesem Jahr ihren Anfang. So auch das Mentorenprogramm bei dem Coriolanus Lucy Gray zugeteilt wird.

Man kennt Snow als gemeinen, intelligenten aber hinterlistigen Präsidenten Panems. Auch in seinen jungen Jahren erkennt man schon einige Tendenzen. Er wirkt zwar erst noch freundlicher und charmanter, doch er hat bereits eine düstere und hinterlistige Seite. Sein Stolz und die Macht seiner Familie stehen an erster Stelle. Deshalb zieht er hinterrücks die Fäden.

Lucy Gray ist das genaue Gegenteil. Sie weiß sich zwar zu verkaufen, aber sie ist bunt, fröhlich und gutherzig. Trotzdem ist sie aber auch sehr stur, mutig und etwas trotzig. Ich hab mehr als einmal gedacht, dass Katniss Snow doch ganz schön an Lucy Gray erinnern muss. Da Coriolanus‘ Tributin viel singt, spielen auch Lieder dieses Mal eine sehr zentrale Rolle. Dabei wird das leider aber auch etwas viel ab und an.

Am besten gefallen mir aber die Bezüge zur geliebten Trilogie um Katniss und Peeta. Die Anspielungen aber auch Erklärungen haben mir immer ein breites Lächeln ins Gesicht gezaubert. Außerdem ist der Schreibstil genauso gut und typisch, sodass ich mich direkt wieder in mein 13-jähriges Ich zurückversetzt fühlte, welches um halb 5 morgens nach durchgelesener Nacht mit Spannung erwartet, was als nächstes in der Arena passiert.

Fazit

Ich kann schlecht bewerten, wie mir die Geschichte gefallen hätte, gäbe es die Trilogie nicht. Aber ich kann sagen, dass mich das Buch trotz kleinerer Längen großartig unterhalten hat. Ob es richtig ist, bei Panem zu sagen, dass man dieses Nach-Hause-kommen-Gefühl hat? Bei der brutalen Welt vielleicht eher nicht. Aber ein wenig ist es nun mal so und ich sage in ganz anderem Sinne: Panem heute, Panem morgen, Panem für immer!

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