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Veröffentlicht am 29.10.2020

Ein spannender, packender Thriller, der digitale und reale Welt gekonnt miteinander verbindet

Enigmas Schweigen
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Worum geht’s?
Eine Familie wird ermordet, doch die Leichen sind verschwunden. Ein Verdächtiger wird festgenommen, aber er spricht nicht. Die ehemalige Polizistin Mila Vasquez wird in die Ermittlungen hineingezogen. ...

Worum geht’s?
Eine Familie wird ermordet, doch die Leichen sind verschwunden. Ein Verdächtiger wird festgenommen, aber er spricht nicht. Die ehemalige Polizistin Mila Vasquez wird in die Ermittlungen hineingezogen. Als ihre Tochter entführt wird, beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, der sie in ein dunkles Internetspiel aus dem letzten Jahrtausend führt. Ist sie schneller, als die Schatten, die sie jagt?

Meine Meinung:
Der Thriller „Enigmas Schweigen“ von Donato Carrisi ist ein Buch, das mich von Anfang an gefesselt hat. Bereits das Cover lässt auf einen dunklen und mystischen Inhalt schließen. Die Idee einen Teil der Ereignisse in ein Internetspiel zu bringen, finde ich außergewöhnlich und dieser Teil hat durchaus dazu beigetragen, dass die Spannungskurve jedes Mal, wenn die Protagonisten in die Welt des Internet eingetaucht sind, nochmals ausschlagen zu lassen. Auch der Schreibstil hat mir sehr gut gefallen. Der Autor hat definitiv ein Händchen dafür, grausame Details mehr als bildhaft darzustellen. Bis auf ein paar Ungereimtheiten bzw. Unstimmigkeiten hat mich das Buch perfekt unterhalten, auch wenn das Ende dann doch etwas schnell war.

Gut gefallen hat mir auch, dass man bis zum Ende am Rätseln war, wer Enigma ist, wer hinter allem Steckt und mehrmals während des Lesens erfolgreich vom Autor in die Irre geführt wurde. Manchmal ist nichts, wie es zu sein scheint. Das hat auf jeden Fall für einen hohen Unterhaltungswert gesorgt und das Buch nochmals spannender gemacht.

Ich bin mir noch nicht sicher, ob mir Mila, die ehemalige Polizistin und Hauptprotagonistin, sympathisch ist oder nicht. Außergewöhnlich ist sie auf jeden Fall, als Hauptperson mit Alexithymie handelt, also mit einer Art emotionalem Analphabetismus. Ich hatte zuvor noch nicht von diesem Krankheitsbild gehört. Daher war es umso spannender, wurde nur leider m.E. oft nicht durchgezogen, sodass das Buch hier an einigen Stellen etwas uneinheitlich war.

Am Ende blieben dann noch einige Fragen offen, die man zu gerne geklärt haben möchte und die die Phantasie auch nach dem Lesen des Buches noch am Arbeiten halten. Man will wissen, wie es mit Alice, der Tochter von Mila, weitergeht. Mit Enigma. Dem Internetspiel. Von daher ein sehr gelungenes Buch, das durchaus ein gewisses Suchtpotenzial aufzuweisen hat und mit eigenen, spannenden Ansätzen aufwarten kann, die ich so noch nicht aus Thrillern kannte!

Fazit:
„Enigmas Schweigen“ von Donato Carrisi ist ein etwas anderer Thriller, der mich mit Ansätzen, die ich so noch nicht kannte, am Miträtseln und Mitdenken gehalten hat und der durch viele aufeinanderfolgende Ereignisse die Spannung fast durchweg hoch gehalten hat! Besonders mitgerissen hat mich das Internetspiel, in welches die Hauptprotagonistin Mila auf der Suche nach Alice immer wieder hineingezogen wurde. Die Darstellung war so plastisch und bildhaft – ich konnte nicht genug davon bekommen! Ein geniales, spannendes Buch, das mit absolut gefesselt hat. Zwischendurch gab es nur ein paar kleine Ungereimtheiten und das Ende kam etwas abrupt.

Dennoch eine absolute Leseempfehlung von mir für alle, die starke Nerven für Tatortbeschreibungen haben und einmal ein etwas anderes Grauen erleben möchten!

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Veröffentlicht am 06.10.2020

Eine Verhaltens-Studie, ein bisschen Science Fiction und ganz viel Gänsehaut!

28m²
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Worum geht’s?
Sydney nimmt an einer Probandenstudie teil – ohne zu wissen was sie erwartet. Sie wacht in einem 28 qm großen Raum auf, ohne Fenster und ohne Türen. 6 Wochen kämpft sie dort um ihr Überleben, ...

Worum geht’s?
Sydney nimmt an einer Probandenstudie teil – ohne zu wissen was sie erwartet. Sie wacht in einem 28 qm großen Raum auf, ohne Fenster und ohne Türen. 6 Wochen kämpft sie dort um ihr Überleben, bis sie schließlich dort herauskommt. Aber ist es wirklich vorbei? Oder fängt der eigentliche Kampf jetzt erst an?

Meine Meinung:
„28 m2 – Die Probandenstudie“ von Perry Payne ist ein Buch, das eine Mischung aus Psychothriller und Science-Fiction darstellt, beide Genre aber meiner Meinung nach perfekt vereint. Man wird direkt hineingezogen in die Geschichte, die Spannungskurve ist meist hoch und es gibt nur wenige Stellen, die etwas Verschnaufpause lassen.

Auch die Geschichte selbst gefällt mir sehr gut! ACHTUNG SPOILER: Die Gefühle, in einem kleinen Raum ohne Fenster und Türen eingesperrt zu sein, für Strom auf dem Hometrainer fahren zu müssen, 8 Stunden für einen Apfel arbeiten zu müssen, Träume, die kontrolliert und gesteuert werden – eine unheimlich krasse Situation, die der Autor aber perfekt beschrieben hat. Ich konnte mit Sydney, der Hauptprotagonistin, mitfühlen. Mich in ihre Lage versetzen, ihre Ängste wurden zu meinen Ängsten. Ihre Resignation war deutlich fühlbar!

Im zweiten Akt wurde es dann Science-Fiction-mäßiger und ich war stellenweise an „Avatar“ erinnert, aber sobald man sich an den krassen Schnitt gewöhnt hatte, war es wieder unheimlich spannend und auch der Showdown war sehr gekonnt dargestellt! Die Rückkehr in den Container, der Kampf gegen den „Geist“ von Dr. Williams. Und wie Sydney dann – vielleicht ein bisschen zu sehr Happy End – die Welt gerettet hat.

Aber allein die Vorstellungen und die Phantasie, die man braucht, um eine solche mögliche Welt erdenken zu können, haben mir sehr imponiert.

Auch der Charakter von den Protagonisten Sydney und Lennis finde ich gelungen. Sydney, die kleine aber starke Frau, die sich durchsetzt und überlebt – auch wenn sie mir am Ende ein bisschen zu amazonenhaft dargestellt wird. Besser gefällt mir da fast der Charakter von Lennis, den etwas schrägen Vogel, der eine schlechte Erfahrung gemacht hat, aber im Lauf der Studie wieder Vertrauen und innere Stärke findet.

Sehr gut hat mir auch der Epilog am Ende des Buches gefallen. Die Geschichte war nicht einfach vorbei, sondern man hat in einer Art „Abspann“ noch erfahren, was aus den Charakteren geworden ist und wie sie sich weiterentwickelt haben.

Fazit:
„28 m2“ von Perry Payne ist ein Buch, dass das Grauen eines Psychothrillers gekonnt mit ein bisschen Science Fiction vermischt, den Leser in seinen Bann zieht und mitnimmt in eine Probandenstudie, wie man sie sich schlimmer nicht vorstellen kann. Dabei schafft es der Autor gekonnt, die Emotionen auf den Leser zu übertragen. Ein paar Situationen am Ende waren m.M. etwas überzogen dargestellt und hätten authentischer gewirkt, wäre es nicht ganz so extrem gewesen, aber insgesamt ein Buch, das mit gefesselt hat und das ich fast am Stück durchgelesen habe, weil ich unbedingt wissen musste, wie es weitergeht!

Wer Psychothriller mag und vor ein bisschen Science Fiction nicht zurückschreckt, der ist hier genau richtig und wird das Buch ebenso verschlingen, wie ich es getan habe. Herzlichen Dank an den Autor und eine klare Leseempfehlung von mir!

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Veröffentlicht am 01.10.2020

China: Unterhaltsam, spannend, emotional und immer wieder überraschend!

China, wer bist du?
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Eine interessante Reise durch China auf der Suche nach dem Glück

Worum geht’s?
Simone Harre reiste 5 Jahre lang durch China und hat in dieser Zeit Menschen von unterschiedlichster Herkunft und in unterschiedlichsten ...

Eine interessante Reise durch China auf der Suche nach dem Glück

Worum geht’s?
Simone Harre reiste 5 Jahre lang durch China und hat in dieser Zeit Menschen von unterschiedlichster Herkunft und in unterschiedlichsten Berufen getroffen und interviewt und stellt uns 50 Porträts in ihrem Buch dar.

Meine Meinung:
In Ihrem Buch „China, wer bist du?“ stellt uns Simone Harre 50 Menschen vor, denen sie auf ihrer Reise durch China begegnet ist. An die Menschen selbst hat sie immer wieder die zwei gleichen Fragen, nämlich „Welche Blume möchtest du sein“ und „Ist das Glas halb voll oder halb leer“. So hat sie versucht, herauszufinden, was die Menschen bewegt, die es nicht gewohnt sind, offen zu reden oder Gefühle und Wünsche auszudrücken. Wie sie sich definieren, wer sie sind.

Bei der Vorstellung der einzelnen Personen hat sie ihren Schreibstil – vielleicht bewusst, vielleicht unbewusst – den jeweiligen Personen angepasst. War eine Person eilig, hektisch, unstetig, so war auch der Schreibstil bei dieser Person „schneller“. Die Sätze kürzer. Abgehackter. Das war zunächst für mich etwas irritierend, hat mich aber noch mehr in die jeweilige Person hineinversetzt. Insgesamt hat mir der Schreibstil gut gefallen. Es war sehr kurzweilig, einen kleinen Einblick in das Leben der einzelnen Menschen zu bekommen. Zu erfahren, was sie bewegt, was für sie Glück ist. Was sie erreicht haben und noch erreichen wollen.

Die Menschen dort selbst kamen mir sehr hektisch und immer suchend vor. Immer in Bewegung, kaum je ruhend oder in sich ruhend. Das Buch selbst hat mich teilweise motiviert, teilweise aber auch eine innere Unruhe in mir hervorgerufen. Manchmal hat man das Gefühl, dass die Menschen dort niemals wirklich glücklich oder angekommen sind. Dass nur Reichtum wirklich glücklich macht, wenn man diesen hat, dann ist man aber trotzdem nicht glücklich sondern möchte Freiheit oder noch mehr Reichtum oder… – die meisten wissen es nicht!

Auch die Werdegänge bzw. die Entwicklung der einzelnen Charaktere sind sehr interessant, teils auch lustig. In China scheint es noch möglich zu sein, sich vom Tellerwäscher zum Millionär hochzuarbeiten. Doch viele gehen absichtlich den anderen Weg, z.B.: Vom IT-Hacker und Millionär zum Schweinezüchter.

Etwas schade fand ich lediglich, dass zu den einzelnen Porträts keine Zeitangaben gemacht wurden und ich war mir teilweise nicht sicher, ob die Personen chronologisch dargestellt wurden oder teils durcheinander. Da China sich so schnell wandelt, finde ich die Verbindung der Gedanken der Personen bzw. der Werdegänge der Personen und die jeweilige Zeit, in der die Autorin diese getroffen hat, doch wichtig. Dennoch hat mir das Buch sehr gut gefallen und mir China und die Menschen dort gefühlt näher gebracht. Ein interessantes Land mit interessanten Menschen, das sich rasant weiterentwickelt. Wie die Menschen in ihm auch. Der große Unterschied zwischen den Menschen in den unterschiedlichen Regionen. Und eine große innere Unruhe und Hektik und ein immerwährendes Weiterstreben nach – ja, nach was? Nach dem Glück? Ruhe? Zufriedenheit? Ein Land, das wie die Menschen darin immer im Wandel ist und nach immer Höherem zu streben scheint.

Fazit:
Das Buch „China, wer bist du?“ von Simone Harre hat mir sehr gut gefallen. Es ist kurzweilig, interessant, bringt einen aber auch zum Nachdenken, was für einen selbst Glück bedeutet. Ich habe das Gefühl, China und vor allem die Chinesen jetzt besser zu verstehen. Einerseits ist alles hektisch und im ständigen Wandel begriffen, andererseits gibt es aber auch immer wieder Plätze der Ruhe. Ein sehr schönes Buch, das einem einige Menschen vorstellt, wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Ein kleiner Einblick hinter verschiedene Türen, amüsant, emotional, nachdenklich aber auch ehrgeizig und motiviert.

Wer die Menschen in China besser kennen lernen möchte, der sollte dieses Buch auf jeden Fall lesen!

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Veröffentlicht am 27.09.2020

Ein Buch über Traditionen und Werte, das zum Nachdenken anregt!

Das Haus an der Keizersgracht
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„Das Leben zu geben ist schwierig, das Leben zu leben ist schwieriger, aber das Leben zu lassen, das ist das schwierigste von allem“ (S. 226)

Worum geht’s?
Der Naturphilosoph Bram Wenksterman lebt in ...

„Das Leben zu geben ist schwierig, das Leben zu leben ist schwieriger, aber das Leben zu lassen, das ist das schwierigste von allem“ (S. 226)

Worum geht’s?
Der Naturphilosoph Bram Wenksterman lebt in einem Haus in der Keizersgracht, das seit Jahrhunderten in Familienbesitz ist. Nicht nur das Haus, auch seine Ehe, die Beziehung zu seiner Tochter und den übrigen Familienmitgliedern droht zu zerfallen. Nur der millionenschwere Schwiegervater könnte ihm helfen, aber nur, wenn er endlich seiner Tochter das Familiengeheimnis offenbart.

Meine Meinung:
Der Debütroman „Das Haus an der Keizersgracht“ von Rinske Hillen ist ein Buch, das die wahre Geschichte zweier Grachtenhäuser erzählt. Der Schreibstil ist etwas eigenwillig. Die Sätze sind teils wie unzusammenhängende Gedankenfetzen, die aber nicht unorganisiert wirken, sondern in ihrer Gesamtheit ein schönes Bild ergeben und einen zum Nach- und Weiterdenken anregen. In einer bildhaften Sprache setzt sie sich mit dem Sein und dem Ist auseinander, mit Traditionen, Weiterentwicklung, Erwachsensein und Erwachsenwerden. Ein Buch, das sich gut und flüssig liest und einen an einigen Stellen zum Schmunzeln, an anderen zum Grübeln bringt.

Die Charaktere selbst lernt man nur oberflächlich kennen, sich fühlen sich dennoch an wie Bekannte oder Leute aus der Nachbarschaft. Bram Wenksterman, der Naturphilosoph der an alten Traditionen, an dem Haus und alten Werten festhält und nicht loslassen kann. Er hängt an dem Haus seiner Ahnen und möchte nicht aufgeben, selbst als am Ende alles zusammenbricht.

Seine Tochter Amber, die – nachdem sie vom Tod ihres Zwillingsbruders erfahren hat – endlich loslassen kann und sich weiterentwickeln kann. Sie lebt mit der Vergangenheit aber hält nicht zwanghaft an ihr fest sondern lernt daraus und wird im Laufe des Buches selbstständig und erwachsen.

Veerle, die Mutter, die in die Psychiatrie kommt und aber endlich durch das Pflanzen des Apfelbaumes – so scheint es zumindest, man erfährt nicht mehr – die Trauerarbeit abschließen und „normal“ weiterleben kann.

Und Ella, die mit Bram, dem Mann ihrer Cousine Veerle, eine Beziehung eingeht aber erkennen muss, dass er nicht der Mann ist, für den sie ihn hält. Auch sie will mehr, sich weiterentwickeln, Erwachsen werden.


Fazit:
„Das Haus an der Keizersgracht“ von Rinske Hillen ist ein gelungenes Debüt. Einzelne Stellen hätte man sicher noch ausschmücken oder mehr zu den Protagonisten erzählen können, um hier bei den LeserInnen Sympathien oder Antipathien entwickeln zu können. Aber insgesamt ein Buch, das mich zum Nachdenken gebracht hat. Zum Nachdenken über das Leben, die Entwicklung, die Vergangenheit und die Zukunft. Ein gut zu lesendes aber auch sehr philosophisches Buch.

Wer gerne Dinge hinterfragt oder weiterdenkt, der ist hier genau richtig!

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Von Außergewöhnlichen, von blödsinnig und wahnsinnig Normalen

Neue Irre - Wir behandeln die Falschen
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„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche ...

„Der Sinn, und dieser Satz steht fest, ist stets der Unsinn, den man lässt“ (Seite 200 des Buches)

Worum geht’s?
Der Bereich Psychiatrie und Psychologie ist ein großes Feld. Hier wird das Wesentliche von Psychiatrie und Psychotherapie auf einfache und auch für einen Laien verständliche Sprache kurz und prägnant dargestellt.

Meine Meinung:
„Neue Irre“ von Dr. med. Dipl. theol. Manfred Lütz ist die Erweiterung seines vor 10 Jahren erschienenen Buchs „Irre! Wir behandeln die Falschen“. Es ist wirklich eine Erweiterung und Aktualisierung. Viele Teile sind identisch oder quasi identisch zum ersten Buch. Aber es sind weitere Beispiele und Anekdoten hinzugekommen und teilweise haben sich auch Ansichten oder Therapien geändert bzw. erweitert, was mit in das neue Buch eingeflossen ist.

Das Buch liest sich gut und verständlich und wird durch die Beispiele aus der Praxis aufgelockert. Viele der Geschichten bringen einen zum Schmunzeln. Das Kapitel über Depression und Manie hilft einem, sich – wenn man hiermit noch nie zu tun hatte – besser in die Patienten hineinversetzen zu können. Auch der Teil über Süchte hilft einem, mehr Verständnis mit dieser „Krankheit“ aufbringen zu können. Im Kapitel über die Demenz lernt man auch, die Angehörigen der Patienten zu verstehen und zu verstehen, was auch diese Menschen mitmachen müssen – was oft von außen gar nicht so wahrgenommen wird, weil die Patienten selbst für Außenstehende „normal“ wirken.

Dennoch ist das Buch keine leichte Lektüre. Es ist verständlich, aber ich habe manche Sätze – da diese oftmals auch etwas verschachtelt waren – zweimal gelesen, um wirklich zu verstehen, was gemeint ist. Aber der Autor schafft es dennoch gekonnt, einem einen (kleinen) Einblick in den Bereich der Psychiatrie und Psychologie zu geben. Sehr schön finde ich auch, dass der Autor nicht nur von „Kranken“ oder „Patienten“ spricht, sondern von „außergewöhnlichen Menschen“ und auch das Positive aufzeigt und so automatisch auch die unterbewusste Akzeptanz und das Miteinander fördert.

Fazit:
Ein durchaus lesenswertes Buch, wenn auch keine „leichte Lektüre“. Aber wer auf auch für Laien verständliche Weise etwas mehr über die unterschiedlichen Bereiche von Psychiatrie und Psychologie lesen möchte, der ist bei diesem Buch genau richtig! Besonders die Beispiele aus der Praxis bringen einem zum Schmunzeln und lockern die Lektüre durchaus auf. Ein gutes Buch, das einem auf positive Weise die „Krankheiten“ näherbringt und bei einigen Bereichen den Umgang mit diesen „Krankheiten“ erleichtert.

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