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Veröffentlicht am 01.10.2020

Was macht der Elefant in Opas Garten?

Flo, der Flummi und das Schnack
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Dieses mit zauberhaften Illustrationen versehene Vorlesebuch bietet 31 aussergewöhnliche und abwechslungsreiche Märchen und Geschichten. Zu Beginn jeder Erzählung gibt es ein Bild, eine Altersempfehlung ...

Dieses mit zauberhaften Illustrationen versehene Vorlesebuch bietet 31 aussergewöhnliche und abwechslungsreiche Märchen und Geschichten. Zu Beginn jeder Erzählung gibt es ein Bild, eine Altersempfehlung sowie die Angabe der ungefähren Lesedauer.
Die Themen der Geschichten sind bunt gemischt. Es gibt Abenteuer mit Tieren wie dem Elefant, der lesen lernen möchte, der kleinen Spinne Zappelchen oder dem Wickeltier, das zeigt, wie wichtig das Kuscheln ist. Aber auch ausgefallene Lebewesen kommen vor wie Zombies und Wollmäuse. Oder man erfährt, was ein Spitar im Schilde führt. Ebenso gibt es Geschichten, die in der Menschenwelt spielen. Mal befindet man sich in Indien, mal im Zoo oder reist ins Meer zu den Walen und Muscheln.
Für Kinder relevante Themen wie Haarewaschen, Streit und nervige Eltern werden ebenso einfühlsam thematisiert wie Alleinerziehende, demente Großeltern oder Flüchtlinge.
Da jede Erzählung aus der Feder eines anderen Autoren stammt fallen diese teilweise recht unterschiedlich aus. Während manche vor Fantasie nur so übersprudeln, hat mich bei der ein oder anderen Geschichte schon gestört, dass zu umgangssprachlich erzählt wurde, teilweise mit falschem Satzbau oder Zeitwechsel in der Erzählung von Gegenwart in Vergangenheit. Hier wurde versäumt, Korrektur zu lesen. Auch thematisch empfand ich es als fragwürdig, dass sich ein Junge von einem Fremden ansprechen lässt oder Müll einfach in der Toilette entsorgt wird.
Thematisch sowie qualitativ ist dieses Buch eine kunterbunte Mischung an Geschichten zum Vorlesen. Einige Erzählungen sehe ich dabei eher kritisch, die meisten sind jedoch empfehlenswert. Zudem sind die Illustrationen zu den Geschichten gelungen.

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Veröffentlicht am 24.09.2020

Geheimnisse einer Kleinstadt

Ihr Königreich
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Roy und sein jüngerer Bruder Carl wuchsen auf einem abgelegenen Hof im norwegischen Ödland auf, von seinem Vater scherzhaft ihr Königreich genannt. Vom Typ her sind die beiden grundverschieden. Roy, der ...

Roy und sein jüngerer Bruder Carl wuchsen auf einem abgelegenen Hof im norwegischen Ödland auf, von seinem Vater scherzhaft ihr Königreich genannt. Vom Typ her sind die beiden grundverschieden. Roy, der Erzähler, ist introvertiert und würde alles, aber auch wirklich alles tun, um seine Lieben zu beschützen, während Carl sich als Teenager zum Sunnyboy des Ortes mausert und schnell lernt, andere für sich einzuspannen. Mittlerweile sind die beiden erwachsen und Carl kehrt mit seiner Frau als Businessman nach Norwegen zurück, um den Bewohnern seines Heimatdorfes ein Großprojekt schmackhaft zu machen. Im Laufe seiner Erzählungen, gespickt mit vielerlei Rückblenden, kristallisiert sich heraus, dass nicht nur die Brüder eine mörderische Vergangenheit haben, sondern auch der ein oder andere Dorfbewohner so seine kleinen Geheimnisse hat.

„Tu, was getan werden muss. Und tu es jetzt.“

Nach diesem Motto handelt Roy. Und damit ist nicht nur sein Job als Tankstellenbetreiber gemeint. Tatsächlich hat er eine bewegte Vergangenheit als Jugendschläger hinter sich. Und noch so einiges mehr. Erstaunlicherweise hat der Autor es geschafft, Roy als Ich-Erzähler trotz seiner teils brutalen Vorgehensweise so darzustellen, dass er dem Leser sympathisch wird, seine brutalen Handlungen gar nicht mehr so erschreckend wirken. Zumal er viele Handlungen nur deswegen begeht, um für seinen Bruder Carl da zu sein, mit dem ihn eine auf mich etwas aussergewöhnliche wirkende Bruderliebe verbindet. Und tatsächlich wirkte vielmehr Strahlemann Carl auf mich als der bösartigere Bruder, als der Wolf im Schafspelz, der keine Skrupel hat, die eigene Familie auszunutzen.
Angegeben ist das Buch als Kriminalroman und tatsächlich liegen einige Morde in der Vergangenheit der Brüder, welche der Dorfpolizist aufzuklären versucht. Da Roy nach und nach davon berichtet, was geschah, muss man als Leser jedoch keinerlei Vermutungen anstellen sondern erlebt vielmehr mit, wie die Brüder weiterhin ihre Weste versuchen, sauber zu halten. Dass auch andere Bewohner des Ortes keine weiße Weste tragen, erzählt Roy dann auch so nebenbei, so dass die Hauptpersonen des Ortes sich nach und nach angenehm komplex entwickeln. Deswegen würd ich das Buch eher als Roman mit kriminellen Handlungen bezeichnen.
Manchmal verwirrte mich das Verhalten der Brüder in jungen Jahren, welche nur ein Jahr Alterunterschied haben, was aber manchmal eher so wirkte, als sei Carl jünger, als er wirklich war. Wobei man nicht vergessen darf, dass Roys Sichtweise natürlich subjektiv ist und seine Interpretationen nicht immer korrekt sein müssen. Die Spannung ist gleichbleibend moderat, es gibt immer irgendwas, worauf man als Leser neugierig ist, ohne, dass es wirklich zu großen Spannungspeaks kommt. Vielmehr wurden immer wieder Hintergründe beleuchtet, welche an Roys Charakterentwicklung beteiligt waren.
Ein komplex aufgebauter Roman, eine Mischung aus Familiendrama und kriminellen Handlungen, welcher nur wenig mit einem klassischen Krimi gemein hat.

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Veröffentlicht am 10.09.2020

Magie-Mord bei Hexen-Castingshow

Hex Files - Wilde Hexen
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Nachdem mich der erste Band um die sympathische Hexe Ivy Winter, Naturtalent in magischen Runen sowie Bequemlichkeit, überaus begeistert hat, war ich natürlich gespannt, wie es weitergeht. Diesmal darf ...

Nachdem mich der erste Band um die sympathische Hexe Ivy Winter, Naturtalent in magischen Runen sowie Bequemlichkeit, überaus begeistert hat, war ich natürlich gespannt, wie es weitergeht. Diesmal darf sie gemeinsam mit Winter einen brutalen Todesfall untersuchen, welcher in der Nähe der Dreharbeiten zur nächsten Staffel ihrer Lieblingssendung „Verwünscht“ stattfand.
Vergesst zuallerest den Klappentext! Natürlich ist Ivy nicht faul, sondern weiß einfach nur, wie man mit möglichst wenig Energieaufwand durchs Leben kommt. In den Fängen des Ordens ist sie auch nicht mehr, da die magische Verbindung zu Winter von ihrem Freund erfolgreich gelöst wurde. Und Zeit mit Winter würde Ivy zwar gern verbringen, nur geht er ihr leider seit ihrer ersten und bisher einzigen Liebesnacht erfolgreich aus dem Weg - und das seit einem Monat. Für Ivy unverständlich, weswegen sie beschließt, die Sache mal ein wenig voranzutreiben. Da kommt ihr Kommissar Zufall über den Weg gelaufen in Form des Heiligen Ordens der Magischen Erleuchtung, vielmehr dessen Oberhaupt mit Winter im Kielwasser, und bittet sie, als talentiertes Nicht-Mitglied des Ordens incognito ein wenig am TV-Set für sie zu spionieren, da der dringende Verdacht besteht, der Ermordete könne auf magische Weise ums Leben gekommen sein. Ivy ist zunächst Feuer und Flamme, hinter die Kulissen ihrer Lieblingssendung sehen zu dürfen, bei welcher mindertalentierte Hexen in einer Art Casting-Show gegeneinander antreten. Wenn sie sich da mal nicht zu früh gefreut hat…
Mir gefiel der zweite Teil nicht ganz so gut wie Band 1. Ivy ist natürlich mal wieder klasse und konnte mich wiederholt mit ihren aussergewöhnlichen Ideen begeistern. Aber diesmal macht sie vieles eher im Alleingang, hat mehr mit anderen Personen zu tun als mit Winter, so dass mir die Wortgefechte zwischen den beiden etwas fehlten. Ebenso kam mir der Humor ein wenig zu kurz, wenn ich zum Vergleich an Band 1 denke, bei welchem ich aus dem Lachen kaum mehr heraus kam. Ausserdem verstand ich nicht, warum Ivy sich diesmal vom Orden so ausnutzen lässt, zumal sie denen überhaupt nichts schuldig ist - wohl eher umgekehrt, wie wir wissen. Zwar sind Ivys Ermittlungen schlüssig und spannend, teilweise sogar gefährlich, doch die Charaktere um sie herum, aus denen sie die Verdächtigen herausfinden soll, bleiben leider größtenteils etwas flach. Das fand ich schade, da doch grad an einem TV-Set viele verrückte Charaktere anzutreffen sind, die ein wenig mehr hätten ausgereizt werden können.
Ja, auch der zweite Teil der Hex Files macht auf jeden Fall wieder Spaß und lebt vor allem durch Ivys unkonventionelle Art, die Dinge zu meistern. In puncto Humor und Schlagabtausch mit Winter kommt der Band allerdings nicht an seinen Vorgänger heran, dafür gibt es diesmal ein wenig Einblick in weitere Bereiche der Magie, von denen nicht alle harmlos sind.

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Veröffentlicht am 02.09.2020

Willkommen im Merlin-Center, dem magischen Kaufhaus

Hidden Worlds 1 – Der Kompass im Nebel
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Das Leben meinte es bisher nicht gut mit Elliot Craig. Aus armen Verhältnissen stammend, verliert der 20-jährige Schotte auch noch seinen schlechtbezahlten Job in einer Burgerbude. Aber das Geld ist dringend ...

Das Leben meinte es bisher nicht gut mit Elliot Craig. Aus armen Verhältnissen stammend, verliert der 20-jährige Schotte auch noch seinen schlechtbezahlten Job in einer Burgerbude. Aber das Geld ist dringend notwendig, wenn er und sein Vater das Haus nicht verlieren wollen. Letzter Ausweg ist da der Job im Merlin-Center, dem Kaufhaus der etwas anderen Art, welchen sein Vater ihm vermittelt. Dort kommt Elliot aus dem Staunen nicht heraus: Neben Elfen, Drachen und vielen weiteren magischen Wesen und Gegenständen lernt er zudem interessante Details über seine Mutter kennen, welche ihn und seinen Vater in seiner Kindheit einst verließ. Und er stößt auf ein großes Geheimnis: Mittels eines magischen Kompass soll es möglich sein, das verlorengegangene Portal nach Avalon erneut zu öffnen. Die Chance für alle hier gestrandeten magischen Wesen, in ihre Heimat zurück zu kehren. Doch die Inquisition der römischen Kirche ist damit überhaupt nicht einverstanden und versucht mit allen Mitteln, dieses zu verhindern.
Zu Beginn hatte ich etwas Schwierigkeiten mit dem Roman, weil ich die Familiensituation von Elliot nicht so ganz nachvollziehen konnte mit einem Vater, der tagein, tagaus nur noch vor dem Fernseher sitzt und dahinvegetiert wie ein Stück Obst, während der Sohn das Geld nach Hause bringen soll. Mit den Erlebnissen rund um das Merlin-Center wurde die Erzählung dann deutlich spannender, Elliot lief charakterlich endlich zur Form auf und machte spannende Bekanntschaften und Entdeckungen. Man könnte sagen, der ganze Roman lebte plötzlich wie magisch auf. Entsprechend machte es dann auch Spaß, gemeinsam mit Elliot Geheimnisse zu entdecken, Rätsel zu lösen und vor allem, magische Lebewesen und ihre Eigenarten kennenzulernen. So wusste ich z. B. vorher nicht, was Gnolle sind. Von den mitwirkenden Charakteren her bleibt der Roman ziemlich übersichtlich, entsprechend lernt man nur wenig über andere Personen kennen, was stellenweise ein wenig schade war, aber für die Handlung nicht zwingend notwendig.
Hidden Worlds entführt den Leser in eine magische Welt voller fantastischer Wesen, welche der Inquisition seit Jahrhunderten ein Dorn im Auge sind. Nach einem mäßig spannenden Anfang blüht der Roman mit Betreten des magischen Merlin-Centers regelrecht auf und lädt den Leser ein, den Protagonisten bei seinem Abenteuer zu begleiten.

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Veröffentlicht am 20.08.2020

Spannender erster Fall eines ungleichen Ermittlerteams

Das Spiel – Es geht um Dein Leben
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Das Spiel : Aktive Unterhaltung im Darknet für Personen mit Spaß an der Jagd.
Die Teilnahme: Überweise die erforderliche Gebühr, und du erhälst deinen persönlichen Zugangscode sowie weitere Hinweise. ...

Das Spiel : Aktive Unterhaltung im Darknet für Personen mit Spaß an der Jagd.
Die Teilnahme: Überweise die erforderliche Gebühr, und du erhälst deinen persönlichen Zugangscode sowie weitere Hinweise.
Die Beute: Du erkennst sie an ihren UV-Tattoos in Form eines Skorpions.
Deine Aufgabe: Die ergibt sich, sobald du den UV-Skorpion der Beute vor dir hast.
Der Gewinn: Es wird nur einen Gewinner geben, dieser erhält den kompletten Jackpot.

Die Interpol-Ermittlerin Inga Björk ist ein sogenannter Super-Recogniser und versucht, hinter die Drahtzieher dieses grausamen Spiel zu gelangen, welches bereits erste Opfer forderte. Als Personenschützer lässt sie sich Christian Brand engagieren, der in einem Spezialeinsatzkommando in Österreich tätig ist – und für seine erfolgreiche, wenn auch sehr unkonventionelle Art bekannt, gefährliche Straftäter zu bezwingen. Die Jagd nach dem Schöpfer des Spiels gestaltet sich als schwierig und die Zeit läuft, wollen sie weitere Opfer des Spiels finden, bevor die Jäger diese ausfindig machen.
Der Roman bietet mehrere Handlungsstränge, wodurch sich ein komplexes Gesamtbild ergibt. Durch regelmäßige Szenenwechsel bleibt die Spannung gleichbleibend hoch, die Kapitel haben jeweils eine angenehme Länge. Und auch der Schreibstil selbst ist unterhaltsam und lebendig, auf unnötige Längen hat der Autor verzichtet. Weitere Personen, aus deren Perspektive man das Ganze als Leser erlebt, sind z. B. die 17-jährige Mavie, die auf einer Party zufällig entdeckt, dass sie ein UV-Tattoo auf dem Rücken trägt. Ebenso gibt es einen Reporter, der die Story seines Lebens wittert sowie eine skrupellose Jägerin, die gute Aussichten auf den Jackpot hat.
Über allem hängt natürlich die Frage: Wie kamen die Opfer des Spiels unbemerkt zu ihren UV-Tattoos? Und wer inszeniert solch eine grauenhafte Jagd auf unschuldige Personen? Diese und noch weitere Fragen werden Stück für Stück im Roman beantwortet, teilweise auch durch Rückblicke, welche sich allmählich ins Gesamtpuzzle einfügen lassen.
Als etwas anstrengend empfand ich die Zusammenarbeit zwischen Björk und Brand. Auch wenn er primär ihren Bodyguard spielen sollte, war es ärgerlich, dass Björk kaum Informationen an ihn oder die Leser preisgab und somit Brand nicht ausreichend ins Bild setzte. Ein Umstand, der später unnötig wertvolle Zeit kostete. Allerdings war Björk nicht die einzige Person, die lieber im Alleingang handelte und sich unnötig dadurch in Gefahr brachte. Wobei ein Roman, in dem alle sich perfekt verhalten, natürlich auch langweilig wäre. Dennoch hätte ich mir mehr Teamgeist bei den Ermittlern gewünscht. Ein weiterer Kritikpunkt ist, das einige Personen sich in manchen Szenen einfach unglaubwürdig verhielten, also nicht zum Charakterbild passend. Ansonsten gefiel mir der Thriller jedoch sehr gut.
„Das Spiel“ von Jan Beck ist ein spannender, abwechslungsreicher Thriller mit einer ausgefallenen und brutalen Idee, wobei auf allzu detaillierte Beschreibungen blutiger Details verzichtet wird. Die Spannung bleibt konstant hoch und das Ende bietet eine gelungene Überraschung.

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