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Veröffentlicht am 14.09.2017

Unterhaltsamer Krimi mit guter Grundidee

Weil deine Augen ihn nicht sehen
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Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die ...

Klappentext
Margaret Frawley ist mit ihrem Mann Steve auf einem Empfang, als das Unvorstellbare passiert: Zwei Männer dringen in das Haus des Paares ein, schlagen die Kinderfrau nieder und entführen die dreijährigen Zwillingstöchter. Auf einem der Kinderbettchen finden die Eheleute eine Nachricht der Entführer - sie fordern eine wahnwitzig hohe Lösegeldsumme. Während die Polizei hoffnungslos im Dunkeln tappt, setzen die Frawleys alles daran, acht Millionen Dollar zusammenzukratzen, und dank einer großzügigen Spende von Steves Arbeitgeber gelingt ihnen das tatsächlich. Panisch vor Angst wartet Margaret nach der Geldübergabe auf ihre Mädchen, doch dann kehrt nur Kelly zurück, Kathy sei gestorben, lassen die Entführer wissen. Widerstrebend versucht Margaret sich mit den Ereignissen abzufinden, bis Kelly nach zwei Tagen des Schweigens wieder zu sprechen beginnt: "Mami, du musst Kathy auch heimholen."

Einstieg ins Buch
"WARTE MAL, Rob, ich glaube, eine von den Zwillingen hat angefangen zu weinen. Ich ruf dich später zurück." ...

Meine Meinung
Die Frawleys befinden sich auf einem Empfang als ihre dreijähringen Zwillingstöchter Kathy und Kelly entführt werden. Die Entführer erpressen ein Lösegeld. Die Geldübergabe klappt reibungslos, doch nur Kelly kommt heim. In einem Lieferwagen und neben einer Leiche wird sie nach Hause gebracht. Kathy sei gestorben. Einer der Entführer sei durchgedreht und hätte Kathy im Affekt getötet teilen die Entführer mit. Daraufhin mussten sie den Kumpanen auch töten und deshalb lag die Leiche mit im Lieferwagen. Diese Geschichte wird den Frawleys aufgetischt und Margaret versucht sich damit abzufinden. Erst durch Kelly erfahren sie, dass Kathy sehr wohl noch lebt und auch nach Hause möchte. Da die Polizei mit ihren Ermittlungen nur schleppend weiterkommt, entscheiden sich die Frawleys ihre Tochter selbst zu finden und legen sich dafür derbe ins Zeug.

Die Grundidee dieses Buches, nämlich die telepathische Verbindung zwischen Zwillingen während einer Trennungsphase ist sehr interessant und faszinierend. Leider wird das Thema hier von Mary Higgins Clark nur oberflächlich angekratzt. Ich hätte mir mehr Recherche und Tiefgang gewünscht. Nicht so gut fand ich, dass die beiden Mädchen ihrem Alter weit voraus waren. Die Denkweise passte für mich eher zu Kindern ab frühestens 6-9 Jahren.

Die Charaktere sind gut herausgearbeitet. Die Zwillingsmädchen wurden unterschiedlich gestaltet - Kelly ist eher vorlaut und mutig, während Kathy sehr ruhig und ängstlich wirkt. Die Entführer könnten ebenfalls nicht unterschiedlicher sein. Jeder einzelne hatte seinen eigenen verschrobenen Charakter. Dumm, intelligent, logisch, tollpatschig, ruhig,aufbrausend.....alles ist vertreten.

Der Schreibstil hat mir gut gefallen. Wie immer bei Mary Higgins Clark ist er sehr direkt und knackig. Die vielen Handlungsstränge bringen Abwechslung in die Story, überforderten mich aber nicht. Die Erzählweisen wechseln oft die Perspektive. So war ich mal mitten unter der Entführerbande und dann wieder Zeuge beim Fortschritt der Ermittlungen der Polizei. Auch aus der Sicht der Eltern konnte ich die Geschichte miterleben. Da die Kapitel teilweise sehr kurz sind, nämlich mitunter nur 2-3 Seiten lang, wird viel von einer Perspektive zur nächsten gesprungen. Das sorgt für eine schöne Dynamik, vor allem weil gleichzeitig die Fakten schonungslos und schnell hintereinander weg präsentiert werden.

Nicht so gut hat mir gefallen, dass es im ersten Teil des Buches keinen richtigen Spannungsaufbau gab. Die Geschichte plätscherte so vor sich hin. Das Ende war für mich leider frühzeitig vorauszusehen und Überraschungsmomente blieben aus. Trotzdem empfand ich das Ende und die Ereignisse recht abgehetzt, fast so als hätte die Autorin noch alles irgendwie unterbringen müssen - aber schnell!

Zitat
Wo werden sie die Mädchen aussetzen, fragte sich Margaret verzweifelt. Vielleicht werden sie ein leer stehendes Haus suchen und sie dort zurücklassen. Sie können schlecht an einen öffentlichen Ort wie eine Bushaltestelle oder einen Bahnhof gehen, ohne dass es auffallen würde. (Seite 128)

Fazit
Alles in allem ist "Weil deine Augen ihn nicht sehen" ein lesenswertes Buch, da die Thematik rund um die Verbindung zwischen Zwillingen recht interessant ist. Als Thriller empfand ich das Buch nicht, eher als guten Krimi. Wer einen spannungsgeladenen Thriller erwartet, sollte die Finger davon lassen. Für mich eine leichte Urlaubslektüre und empfehlenswert.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Eher Krimi als Thriller, aber lesenswert

Sieh dich nicht um
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Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre ...

Klappentext
Lacey Farrell hat es geschafft – sie gehört zu den erfolgreichsten Immobilienmaklerinnen New Yorks. Dann aber nimmt ihr Leben eine dramatische Wende: Sie wird Zeugin eines Mordes. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring in deren Wohnung aufsuchen will, sieht sie den Mörder flüchten. Im Sterben bittet Isabelle Lacey, das Tagebuch ihrer Tochter zu lesen, in dem sie offensichtlich Hinweise auf deren Tod, angeblich ein Unfall gefunden hat. Musste Isabelle sterben, weil sie nicht an den Unfall glaubte und hartnäckig nach dem Mörder ihrer Tochter suchte?
Als Zeugin des Mordes gerät Lacey selbst in tödliche Gefahr. Nachdem in ihre Wohnung eingebrochen und auf sie geschossen wurde, bringt die Polizei sie in einem Zeugenschutzprogramm unter. Mit dem neuen Namen Alice Carroll und neuer Identität soll sie in Minneapolis abwarten, bis der Täter gefaßt ist. Doch auch dort scheint sie nicht sicher zu sein …

Einstieg ins Buch
Später versuchte Lacey sich mit dem Gedanken zu trösten, daß sie zusammen mit Isabelle getötet worden wäre, wenn sie nur wenige Sekunden früher gekommen wäre. ...

Meine Meinung
Lacey Farrell führt ein zufriedenes und glückliches Leben als Immobilienmaklerin in New York. Als sie ihre Klientin Isabelle Waring noch einmal kurz aufsuchen will um ein paar Dinge bezüglich der Wohnung ihrer toten Tochter zu besprechen, wird sie Zeuge eines Mordes. Isabelle Waring wird in ihrem Schlafzimmer erschossen und der Mörder flieht aus dem Haus, gesehen und erkannt von Lacey. Kurz bevor Isabelle stirbt, vertraut sie Lacey das Tagebuch ihrer Tochter an. In dem Tagebuch sollen angeblich Hinweise darauf sein, dass der Tod von Isabelles Tochter kein Unfall war. Lacey nimmt das Tagebuch an sich, kopiert es für sich und übergibt es dann der Polizei.

Der Mörder weiß, dass Lacey ihn erkannt hat und macht sich daran sie unschädlich zu machen. Nachdem ein Mordanschlag auf Lacey missglückt, entscheidet die Polizei Lacey in einem Zeugenschutzprogramm unterzubringen. Lacey Farrell wird zu Alice Carroll und zieht in ein kleines Dorf in Minneapolis. Sie führt fortan ein zurückgezogenes Leben und die einzige Verbindung zu ihrem alten Leben ist das Telefonat mit ihrer Mutter, das sie jede Woche einmal führen darf.

Mary Higgins Clark hat in diesem Roman alles untergebracht, was in einem guten Thriller vorhanden sein sollte. Es gibt eine Menge Action und Verfolgungsjagden. Die Spannung ist solide, auch wenn man sich nicht unbedingt dabei die Fingernägel abkaut. Eine kleine Romanze rundet die Geschichte ab. Der Schreibstil war für mich jederzeit verständlich und flüssig und auch die Kapitel haben eine angenehme Länge. So konnte ich immer mal zwischendurch ein paar Kapitel lesen und jederzeit einen Break machen.

Was mir nicht nicht so gut gefallen hat sind die ganzen unglaublichen Zufälle und ein paar ziemlich naive Handlungen von Lacey und ihrer Mutter. Es war mir einfach zu tölpelhaft, dass Lacey ihrer Mutter doch ihren Aufenthaltsort verraten hat, weil diese am Telefon so furchtbar traurig war. Und es war dumm von der Mutter eine Tageszeitung aus der Region, in der Lacey untergebracht ist zu kaufen und den halben Tag mit sich rumzutragen. Der Mörder hatte hier also ein sehr leichtes Spiel. Letztendlich hat Lacey auch keine Geduld mehr darauf zu warten, dass die Polizei ihren Job macht und fährt wieder zurück nach New York. Wenn jemand wirklich um sein Leben bangt, begibt er sich nicht so leicht in Gefahr, aber Lacey springt einfach mitten rein.

Gut gefallen hat mir, dass bis zum Ende tatsächlich nicht zu erkennen war, wer denn jetzt letztendlich die Fäden in der Hand hatte und den Mord in Auftrag gegeben hat. Mary Higgins Clark hat geschickt immer kleine Andeutungen in jede Richtung gemacht, sodass es fast jeder hätte sein können. Der Handlung konnte ich jederzeit einwandfrei folgen. Es gab keine verwirrenden Handlungsstränge, der Plot folgte einer klaren Linie.

Zitat
Ganz gleich, wo sie sich jetzt befand, sie würde inzwischen begriffen haben, daß dieses Tagebuch einen Mord wert war und daß es wichtige Informationen enthielt. Isabelle hatte der Farrell alles mögliche erzählt. Der Himmel wußte, was sie ihr anvertraut hatte. (Seite 73)

Fazit
"Sieh dich nicht um" ist ein Roman, der sich sehr gut lesen lässt. Als leichte Urlaubslektüre absolut empfehlenswert, aber nicht für jeden Thriller-Fan annehmbar. Denn wer hier knallharte Spannung und brutale Morde erwartet, der ist hier falsch. Da dass Buch aber trotzdem einen recht guten Unterhaltungswert bietet, gibt es von mir eine solide Leseempfehlung.

Veröffentlicht am 12.09.2017

Amüsante Ansichten zur heutigen Gesellschaft

Generation Doof
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Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? ...

Klappentext
Niklas glaubt, der Dreisatz wäre eine olympische Disziplin. Latoya kennt drei skandinavische Länder: Schweden, Holland und Nordpol. Und Tamara-Michelle hält den Bundestag für einen Feiertag.
Einzelfälle? Mitnichten. Eine ganze Generation scheint zu verblöden. Der Staatsanwalt von nebenan erzieht seine Kinder mit der Spielekonsole. Germanistikstudenten sind der deutschen Sprache nicht mehr mächtig. Eine Karriere als Popstar erscheint dem Bäckerlehrling verlockender als eine solide Ausbildung.
Wie dumm ist diese Generation wirklich? Anne Weiss und Stefan Bonner müssen es wissen. Denn sie gehören dazu.

Einstieg ins Buch
Im Berliner Europapark lief eigentlich alles nach Plan. Wie jedes Jahr im Januar hatte sich die Schickeria zur Kür der Miss Germany versammelt. ...

Meine Meinung
"Generation doof" ist ein Buch, dass viele alltägliche Situationen erzählt, die ich selbst schon mehrfach erlebt habe. Es geht nicht darum eine bestimmte Generation als dumm darzustellen. Dieses Buch zeigt eher, mit einen kritischen Blick auf die heutige Spaß-Gesellschaft, wie sich beispielsweise der Medienkonsum in den letzten Jahren verändert hat und wie viele von uns damit umgehen. Dass das Smartphone bei den meisten Menschen die komplette Organisation des Lebens ist und die Welt untergeht wenn wir es mal eine Woche nicht nutzen können, zeigt schon, wie sehr wir uns mittlerweile auf Technologien verlassen. Fragen in einem Buch nachschlagen? Wofür gibt es denn Google? Auch die Art unserer Beziehungen zueinander hat sich im Laufe der Zeit verändert. Vielen Menschen fehlt es an Respekt anderen gegenüber. Und das in allen Sparten: Freundschaft, Liebe oder Familie. Überall hat sich der Umgang miteinander verändert.

Die Autoren befassen sich darüber hinaus mit Themen wie dem Bildungssystem und Berufsauffassungen. Hier musste ich oft schmunzeln, da der Berufswunsch "Superstar" mir gegenüber auch schon geäußert wurde. Auch Themen wie Verantwortungsbewusstsein und die guten alten Manieren werden hier genau unter die Lupe genommen. Mein Lieblingsthema Allgemeinbildung kommt ebenfalls nicht zu kurz. Ich kann mich immer hervorragend über die spontanen Antworten der vermeintlich "dummen" Menschen amüsieren.

Für mich war es in verschiedenen Passagen recht interessant festzustellen, dass auch ich in bestimmten Situationen irgendwie zur Generation Doof gehöre. Ich erkenne mich also teilweise in diesem Buch wieder. Das regt zum Nachdenken an und ich glaube, genau das wollen die Autoren auch damit erreichen. Stefan Bonner und Anne Weiss zählen sich selbst ebenfalls zur Generation Doof und nehmen sich selbst mit auf die Schippe. Das macht das Ganze sehr authentisch.

Der Schreibstil ist locker und amüsant. Die integrierten Selbsttests laden immer wieder zur Selbstreflektion ein. Gut gefallen haben mir die kurzen Anekdoten, die die Autoren selbst erlebt haben. Das lockert das Buch wunderbar auf und oft genug habe ich selbst die Augen verdreht, weil mir Situationen sehr bekannt vorkamen. Die einzelnen Kapitel haben eine angenehme Länge und die ironischen Überschriften machen neugierig, welcher Bereich der Gesellschaft als nächstes aufs Korn genommen wird. Trotzdem bleibt es eben doch ein Sachbuch und ist nicht zu vergleichen mit der spannenden Literatur, die ich sonst lese. In eins durch konnte ich das Buch nicht lesen, weil es mich nicht so gefesselt hat wie ein Thriller. Ich musste mich eher "durcharbeiten" und habe immer mal wieder zwischendurch ein oder zwei Kapitel gelesen.

Zitat
Natürlich ist Dummheit nicht grundsätzlich verwerflich. Sie ist eine uralte Erfindung und gehört zum menschlichen Dasein einfach dazu. Mann muss hierbei zwischen situationsbezogener und genereller Dummheit unterscheiden, denn selbst ein kluger Mensch verhält sich bisweilen dumm. (Seite 10)

Fazit
Dieses Buch ist keine durchgängige Geschichte, eher eine Erzählung von verschiedenen Alltags-Situationen. Viele Situationen sind tatsächlich recht amüsant, manchmal konnte ich einfach nur mit den Augen rollen. Alles ist interessant und witzig geschrieben, deshalb bekommt es von mir eine solide Leseempfehlung. Für alle, die einfach gerne ein paar Seiten zwischendurch zum Schmunzeln lesen möchten und sich selbst nicht so ernst nehmen, ist dieses Buch genau das Richtige.

Veröffentlicht am 01.10.2020

Kurzweilig und langatmig...

Feuer bitte
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Meine Meinung
Anna Marx führt ihren unversicherten Jaguar mal wieder aus der Garage auf die Straßen Berlins. Als sie zu der Zigarettenschachtel in ihrer Handtasche greift und wieder zurück auf die Straße ...

Meine Meinung
Anna Marx führt ihren unversicherten Jaguar mal wieder aus der Garage auf die Straßen Berlins. Als sie zu der Zigarettenschachtel in ihrer Handtasche greift und wieder zurück auf die Straße schaut, kann sie dem BMW nicht mehr ausweichen. Beide Autos krachen ineinander. Martin Liebling erklärt sich aber bereit, den entstandenen Schaden per Raten von Anna zu erhalten. Doch Anna ist chronisch pleite. Die Zahlungen ziehen sich dahin und die beiden verlieben sich ineinander - sogar soweit, dass Martin Anna bittet mit ihm auf eine einsame Insel zu ziehen. Für immer. Doch Anna kann ihre Freunde, ihre Heimat und vor allem ihre Arbeit als Privatdetektivin nicht so weinfach aufgeben - zumal sie noch einen Auftrag beenden muss. Sie sucht einen Heiratsschwindler, der eine Frau in den Selbstmord getrieben haben soll. Die Recherchen kommen ins Stocken als Martin tot in ihrer Wohnung gefunden wird. Wer hat ihn umgebracht? Welche Intrigen in Brüssel sind einen Mord wert? Welche Informationen besaß Martin Liebling und wer war bereit, dafür zu töten?

Sehr lange hat dieses Buch auf meinem SUB verbracht, doch jetzt endlich habe ich den Roman gelesen. Anna Marx ist einCharakter, von dem ich relativ schnell genervt war. In Selbstmitleid badend ist sie neidisch auf alle, die es etwas besser haben als sie selbst. Launisch, zickig und chaotisch, dabei leider noch nicht mal smart.

Die Story startet mit dem Auftrag für Anna Marx einen Heiratsschwindler zu finden. Nach dem Tod von Martin Liebling geht es allerdings nur noch darum, den Mörder zu fassen. Die Sache mit dem Heiratsschwindler verliert sich dadurch und wird auch am Ende des Buches nur unzureichend aufgeklärt. Wenn am Ende eines Buches noch Fragen für mich offen sind, dann nervt mich das und das ist hier leider der Fall gewesen. Für mich stellt sich die Frage, was der rote Faden der Autorin gewesen sein könnte. Ich habe ihn zumindestens nicht gefunden. Als neunter Teil der Anna Marx Serie stelle ich mir die Frage, ob das Lesen der restlichen Bände der Reihe lesenswert ist - ich zweifele das an.

Insgesamt ist der Roman eher kurzweilig und wird wahrscheinlich schnell in Vergessenheit geraten. Erst am Ende, nachdem sich der Leser durch gut 200 Seiten gekämpft hat, kommt etwas Fahrt in den Verlauf. Da geht das Lesen dann auch gut von der Hand.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und doch sehr trocken. Die politischen Ausschweifungen fand ich teilweise recht langatmig und zur eigentlichen Story trugen sie nichts bei.

Fazit
Ein Roman, den man lesen sollte, wenn sich kein ungelesenes Buch mehr im Regal befindet. Für alle Fans von Detektivarbeit in kleinen Schritten dokumentiert. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.09.2018

Schleppender Krimi, der nicht so richtig packt...

Immer wenn du schläfst
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Meine Meinung
Carly ist neu in der Stadt und hat sich in einem alten, umgebauten Lagerhaus eine traumhafte Wohnung gekauft. Seit der ersten Minute fühlt es sich einfach gut an hier zu wohnen. Bis sie eines ...

Meine Meinung
Carly ist neu in der Stadt und hat sich in einem alten, umgebauten Lagerhaus eine traumhafte Wohnung gekauft. Seit der ersten Minute fühlt es sich einfach gut an hier zu wohnen. Bis sie eines Nachts aufwacht und nichts mehr so ist wie zuvor! Ein Mann dringt immer wieder nachts in ihre Wohnung ein und macht Carly große Angst. Zuerst steht er einfach nur da, in der nächsten Nacht fasst er sie an, danach sagt er Dinge zu ihr und leckt über ihr Gesicht und obwohl sie sich wehren will, kann sie sich nicht bewegen. Sein Gesicht kann sie nie erkennen. Als Carly zum dritten Mal die Polizei ruft, stellt der Detective unmissverständlich klar, dass er das Ganze  für Hirngespinste hält und er empfiehlt Carly, sich einen Psychiater zu suchen. Ist sie wirklich verrückt oder steckt hinter dieser Sache mehr als eine Schlafparalyse? Sie sucht trotz ihrer Angst nach stichhaltigen Beweisen und als sie die Wahrheit herausfindet, steht mehr als ihr eigenes Leben auf dem Spiel.

Der Titel und der Klappentext lassen bei diesem Thriller eine gewisse Erwartungshaltung entstehen. Das Thema an sich finde ich absolut spannend und mit Carly, die in dieser Sache scheinbar ganz auf sich allein gestellt ist, versprach das Buch spannend zu werden. Während das Buch recht unterhaltsam begann, flaute der Spannungsbogen aber bereits nach ein paar Kapiteln schon wieder stark ab. Als sich Carly nach etwa 2/3 des Buches dazu entschließt, eine Kamera in ihrer Wohnung zu installieren, um zu sehen, ob ihr nächtlicher Besuch nur Einbildung ist oder nicht, bin ich ihr gedanklich fast um den Hals gefallen.

Der Charakter Carly ist von Jaye Ford kontinuierlich aufgebaut worden. Mit all ihren Zweifeln, Ängsten und inneren Dämonen hat Carly es nicht immer leicht und doch ging mir die Entwicklung zu langsam voran. Erst am Ende des Buches fasst sie den Mut, die zu sein, die sie schon immer sein wollte. Der Weg dahin war für mich als Leser sehr langatmig. Die anderen Figuren sind leider recht oberflächlich geblieben, sodass ich zu keinem der Charaktere eine richtige Bindung aufbauen konnte. Keiner der anderen Hausbewohner hat mich überrascht, besonders genervt oder besonders gelangweilt. Sie gehörten einfach zur Kulisse des Buches dazu. Dadurch, dass Carly eher als unnahbar rüberkommt, bleibt auch die "Beziehung" zu ihrem smarten und aufmerksamen Nachbarn Nate recht kühl.

Das Buch konnte mich leider erst gegen Ende packen, denn hier wollte ich jetzt einfach nur noch wissen, wer denn hier die Fäden in der Hand hat. Doch auch hier hat mich das Ende nicht überrascht. Für mich war es sehr schade, dass es wenig bis keine Hinweise auf den Täter gab um mitzurätseln und den Dingen gedanklich auf den Grund gehen zu können. Genau das sind die Dinge, die mich an ein gutes Buch fesseln - wenn ich gedanklich immer wieder zu den Figuren und ihren Aktionen zurückkehre.

Der Schreibstil ist von langen Sätzen geprägt, die den Leser aber nicht stolpern lassen. Trotzdem ist hier der Stil etwas anspruchsvoller als in anderen Büchern. Gut gelungen finde ich, dass trotz des medizinischen Hintergrundes alles einfach und verständlich beschrieben ist.

Vielen Dank an das Team vom bloggerportal für dieses  Rezensionsexemplar!

Zitat
Sie hat Angst. Nicht vor dem Geräusch oder dem Schaukeln. Sondern vor dem, was über ihr ist. Groß und stumm. Bei ihr auf dem Bett. (Seite 72)

Fazit
Dieser Psychothriller ist eher ein Krimi, der etwas schleppend vorwärts kommt. Mich konnte er bis zum Schluss leider nicht so richtig packen. Von mir eine verhaltene Leseempfehlung.