Die Gabe der Sattlerin
Die Gabe der SattlerinUnd wieder ein ausgezeichneter und stimmiger historischer Roman von Ralf H. Dornweiler. Es ist das Jahr 1781. Die Sattlerstochter Charlotte soll den um einige Jahre älteren Amtmann Lenscheider heiraten. ...
Und wieder ein ausgezeichneter und stimmiger historischer Roman von Ralf H. Dornweiler. Es ist das Jahr 1781. Die Sattlerstochter Charlotte soll den um einige Jahre älteren Amtmann Lenscheider heiraten. In der Nacht vor der Hochzeit flüchtet sie mit ihrem Lieblingspferd von zuhause, um der Hochzeit zu entkommen. Auf ihrer Flucht hat sie so einige sonderbare Erlebnisse und wird schließlich von einer Räuberbande, deren Anführer Hannikel ist, gefangengenommen. Sie soll für die Räuber auf dem Gestüt Marbach ausfindig machen, wann der nächster Geldtransport durchgeführt wird und sich dort als Sattlerin eine Stelle suchen. Auf dem Gestüt tritt sie unter einem falschen Namen auf. Hier begegnet sie auch Schiller, der als Arzt beim Regiment dient, aber strafversetzt wurde und auf dem Gestüt für die Pferde als Arzt zuständig ist. Hier soll auch ein Sattel für den Herzog Carl Eugen angefertigt werden, was nun die Aufgabe von Charlotte ist. Schiller und Charlotte freunden sich an und sie hilft ihm bei der Verarztung der Pferde. Wie die Geschichte weitergeht, soll der Leser dann selbst erfahren. Der Autor hat diesmal auch wieder die Geschichte so detailgetreu und sagenhaft interessant erzählt, dass man meint, selbst in das 18.Jahrhundert zurückversetzt worden zu sein. Wir erfahren, mit welchen Mühen die Menschen damals gearbeitet haben, wie schwer die täglichen Aufgabe zu erledigen waren und überall der Feind und die Räuber gelauert haben. Sehr gut gefallen hat mir der Umstand, dass der Autor Schiller und seine Räuber in den Roman hat einfließen lassen. So vermischt sich Erzählung und Fiktion in sehr interessanter Weise. Man merkt, dass hier sehr gut und ausführlich recherchiert worden ist, wir erfahren, zu welchem Hoheitsgebiet die einzelnen Städte damals gehört haben. Sehr passend ist das Personenregister am Anfang des Buches, denn so kann man gleich erfahren, welche Personen der realen Welt angehören und wer eine Romanfigur ist. Am Anfang eines jeden neuen Kapitel ist ein Zitat aus Schillers verschiedenen Werken angebracht. Ein Roman, der uns in die Welt des 18. Jahrhunderts entführt und uns den Beruf des Sattlers näher bringt. Wunderschön ist auch wieder der Einband des Buches. Es zeigt uns eine Amazone auf ihrem Pferd.