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Gisel

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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 07.11.2017

Ermittlungen in einem äußerst emotionalen Fall

Wildeule
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Bei einer Beerdigung gibt es grobe Unstimmigkeiten: Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes entdeckt, dass der Sarg nicht richtig verschlossen ist, und statt der erwarteten Toten liegt ein Mann im Sarg, der Bestattungsunternehmer ...

Bei einer Beerdigung gibt es grobe Unstimmigkeiten: Friedhofsgärtnerin Gesine Cordes entdeckt, dass der Sarg nicht richtig verschlossen ist, und statt der erwarteten Toten liegt ein Mann im Sarg, der Bestattungsunternehmer selbst. Gesine macht sich Gedanken, was hier nicht stimmen kann, doch als ihr bester Freund Hannes als konkurrierender Bestattungsunternehmer in Mordverdacht gerät, ist sie der Polizei gegenüber nicht mehr ganz so freiherzig. Umso mehr, als sich die Verdachtsmomente häufen und sie mit Hannes Verständigungsschwierigkeiten hat. Wie aber kann sie bei der Aufklärung des Falls die Wahrheit aufdecken?

Dies ist bereits der dritte Fall der Friedhofsgärtnerin Gesine, die früher selbst bei der Polizei tätig war. Auch diesmal kribbelt es sie wieder schnell in den Fingern, mit der Kommissarin Marina Olbert zusammenzuarbeiten, doch da Hannes in Verdacht gerät, ist dies schwierig. Klar, dass sie selbst ermitteln muss und auch selbst in Gefahr gerät. Das Buch liest sich sehr flott, die Autorin schafft es von der ersten Seite an, den Leser mit der Geschichte in ihren Bann zu ziehen. Sehr gut gelungen ist diesmal die Ermittlerin Gesine, die vieles in Frage stellen muss, weil sie persönlich betroffen scheint.

Das Buch ist gut für sich allein zu lesen ist, da der Fall in sich abgeschlossen ist. Wer aber die Vorgänger kennt, wird sich auch für die persönliche Entwicklung der Protagonistin interessieren. Ein spannendes und unterhaltsames Buch mit viel Schnee und Winterkälte.

Veröffentlicht am 06.11.2017

Eigenwillige Ermittler und eine Region mit einem besonderen Charme

Umkehrschuss
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Welch eine Aufregung, als auf dem kleinen Friedhof in Kehr eine Leiche gefunden wird, zwischen den Gräbern, auf dem Rasen, mit einem Loch in der Brust, und keiner der Bewohner kennt den Toten! Doch die ...

Welch eine Aufregung, als auf dem kleinen Friedhof in Kehr eine Leiche gefunden wird, zwischen den Gräbern, auf dem Rasen, mit einem Loch in der Brust, und keiner der Bewohner kennt den Toten! Doch die Aufregung geht weiter, denn im Magen des Toten finden sich Bestandteile des Menüs aus Katja Kleins Gaststätte. Obwohl niemand den jungen Mann dort gesehen hatte. Neben einigen Familienfeiern im Lokal muss Katja bei den Ermittlungen unbedingt mitmischen.

Dies ist bereits der achte Band um Katja Klein, die als Besitzerin der „Einkehr“ immer auch an den Ermittlungen in Kriminalfällen beteiligt ist. Bisher kannte ich diese Reihe nicht, doch da der Kriminalfall in sich abgeschlossen ist, kann man ihn auch gut einfach so lesen. Sicherlich ist es aber sinnvoll, ihn in der richtigen Reihenfolge der Geschehnisse zu lesen, so wird der Leser vermutlich schneller in die kleine Welt der Kehr finden, diesem Ort in der belgisch-deutschen Grenzregion. Sie bietet sich durch ihre Eigenheiten und ihre wechselhafte Geschichte als interessante Krimi-Örtlichkeit regelrecht an. Diese Eigenheiten hat die Autorin Martina Kempff geschickt in den Kriminalfall mit einbezogen und ergänzt sie durch Erläuterungen zur Region und witzigen Anekdoten der Bewohner. Der Ton der Erzählung ist dabei eher heiter und bringt einige Geschehnisse voller Situationskomik in die Geschichte hinein. Jedes Kapitel endet mit einem Cliffhanger, so dass man sofort weiterlesen möchte. Katjas inspirierende Gerichte in der Einkehr werden als interessante Rezepte dem jeweiligen Kapitel vorgestellt und man kann schon gespannt sein, wie das Thema des Gerichts im Verlauf der nächsten Seiten aufgegriffen wird.

Ein spannender Krimi aus einer besonderen Region mit ausgefeiltem Wortwitz und originellen Ermittlern, das macht das Buch lesenswert. Ich bin gespannt auf die bisherigen Bände und warte voller Vorfreude auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 05.01.2021

Typisch Daniela Katzenberger

Die Katze kocht!
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Daniela Katzenberger serviert ein Potpourri von Rezepten aus ihrem Alltag, die alle einfach und mit wenig Aufwand daherkommen. Kleine Anekdoten und Fotos aus ihrem Alltag ergänzen das Buch.

Die Rezepte ...

Daniela Katzenberger serviert ein Potpourri von Rezepten aus ihrem Alltag, die alle einfach und mit wenig Aufwand daherkommen. Kleine Anekdoten und Fotos aus ihrem Alltag ergänzen das Buch.

Die Rezepte bedienen ein Repertoire vom Alltag über Weihnachten bis zum Fernsehabend, vom Candle-Light-Dinner bis zum Kindergeburtstag. Viele der Rezepte haben mich an meine Kindheit erinnert, wie z.B. die Frikadellen mit Kartoffelbrei. Erfahrene Köche werden dafür jedoch keine Anleitung brauchen, und das ging mir so mit vielen Rezepten. Andere Rezepte haben mich durch ihre Einfachheit verblüfft, wie z.B. das Hühnerfrikassee oder die Paella. Doch vor allem dominieren für mich die Anekdoten rund um die Autorin und ihre Familie, und wer damit nichts anfangen kann, wird auch mit diesem Buch nicht wirklich eine Freude haben. Wer allerdings zu den Fans der „Katze“ gehört, wird sich sicher über die kleinen Geschichten freuen, die mit dem ihr typischen Charme erzählt werden. Ob der Preis (19,90 Euro) dafür gerechtfertigt ist, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Für Kochanfänger oder Menschen, die eher ungern kochen, kann ich dieses Buch gut empfehlen, sowie für Anhänger der Autorin. Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 14.10.2020

Überraschende Perspektive

Kalmann
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Kalmann lebt am äußersten Rand von Island, jagt Polarfüchse und fängt Haie, um daraus seinen berühmten Gammelhai zu machen. Dabei ist er, der Sohn eines Amerikaners und einer isländischen Mutter, der Sheriff ...

Kalmann lebt am äußersten Rand von Island, jagt Polarfüchse und fängt Haie, um daraus seinen berühmten Gammelhai zu machen. Dabei ist er, der Sohn eines Amerikaners und einer isländischen Mutter, der Sheriff von Raufarhöfn, mit seinem Hut und seinem Sheriffstern sowie seinem Revolver. Doch obwohl er seit einiger Zeit allein lebt und sein Leben gut meistert, hat er so seine Schwierigkeiten mit dem Kopf, da er manches nicht so gut begreift. Und so ist er etwas überrollt von den Ereignissen, als er eine Blutlache im Schnee findet und kurz darauf ein Mann aus dem Dorf vermisst wird.

Aus Kalmanns Sicht erzählt, entwickelt die Geschichte über das Auffinden der Blutlache und den Ereignissen danach einen ganz eigenen Charme. Mehr als einmal drängt sich bei der Lektüre der Vergleich zu Forest Gump auf, so brillant kann der Autor Joachim B. Schmidt die Perspektive seines Protagonisten beibehalten. Durch den gesamten Roman zieht sich die Frage hindurch, welche Bewandtnis das Auffinden der Blutlache hat und was dabei Kalmanns Rolle ist, so dass die Spannung bis zum Schluss gut erhalten bleibt: ein Krimi, überraschend anders erzählt. Nebenbei erfährt der Leser viel über das karge Leben in einem abgelegenen isländischen Ort.

Diese Geschichte hat mich sehr überrascht, sehr gerne empfehle ich sie weiter und vergebe 4 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 12.10.2020

Leichte Sommerlektüre

Nur noch ein bisschen Glück
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Stella hat Pech auf der ganzen Linie: Innerhalb eines Tages hat sie Job und Wohnung verloren und herausgefunden, dass ihr Verlobter sie betrügt. Sie entschließt sich, in das Häuschen ihrer Großeltern in ...

Stella hat Pech auf der ganzen Linie: Innerhalb eines Tages hat sie Job und Wohnung verloren und herausgefunden, dass ihr Verlobter sie betrügt. Sie entschließt sich, in das Häuschen ihrer Großeltern in der Provinz zu ziehen, das sie geerbt hat, dort will sie sich neu sortieren. Eigentlich wartet sie auf die Zusage einer Schule in New York. Doch zunächst muss sie sich mit den Widrigkeiten auf dem Land auseinandersetzen...

Während sich das geerbte Haus als Bruchbude entpuppt, findet Stella um so mehr Gefallen an ihrem Nachbarn, dem Bauern Thor, der so überraschend gut küssen kann. Die Geschichte lebt von der Annahme „Gegensätze ziehen sich an“, wobei die Leserin auch sehr gespannt nach den Gemeinsamkeiten der beiden suchen wird. Jaha, die gibt es… Ob allerdings die sehr ausführlichen Sex-Szenen in diesem Buch sein müssen, darüber könnte man sich durchaus streiten, im Zweifelsfall überliest frau sie einfach. Was nicht geht, sind die Bilder über die hochschwangere Freundin, die sich den Freuden des Alkohols hingibt – sorry, das ist einfach kein Spaß. So richtig glaubwürdig ist die Geschichte nicht, aber das darf man auch nicht wirklich erwarten.

So bleibt eine nette Geschichte für zwischendurch, mit einer Protagonistin, die sich sehr weiter entwickeln darf und dabei ihren Platz im Leben findet. Ich vergebe knappe 4 von 5 Sternen und empfehle das Buch als leichte Sommerlektüre weiter.

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