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Veröffentlicht am 15.10.2020

schöne Ideen, wenn auch nicht unbedingt neu

Dreaming of a green Christmas
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Johanna Jovis hat in diesem Buch 99 Ideen für eine nachhaltige Weihnachtszeit zusammen getragen. Es geht darum Müll zu vermeiden und umweltbewußter zu dekorieren und zu verschenken.

Unter den 99 Ideen ...

Johanna Jovis hat in diesem Buch 99 Ideen für eine nachhaltige Weihnachtszeit zusammen getragen. Es geht darum Müll zu vermeiden und umweltbewußter zu dekorieren und zu verschenken.

Unter den 99 Ideen befinden sich beispielsweise die, Geschenke mit Recyclepapier, Zeitung oder Altpapier einzuwickeln, Alternativen zum Tannenbaum ohne Wurzel, Geschenkideen wie aus Kerzenresten selbst gemachte Kerzen, essbaren Baumbehang wie selbstgebackene Plätzchen oder Ideen, mit lED Lichterketten Strom zu sparen, deshalb auch nur im Dunkeln zu beleuchten.Tischdeko, eine Anleitung zum Tannenbaum-Serviettenfalten, für eine nelkengespickte Apfelsine, zum Trocknen von Orangenscheiben oder eine Backmischung im Glas zum Verschenken finden sich Anleitungen, genauso wie für weitere kleine Basteleien. Es gibt aber auch Tipps, die ich nicht nachvollziehen kann, beispielsweise Tesafilm durch Papierstreifen zu ersetzen und diese mit Gelatine zu verkleben, die man im ausrangierten deoroller aufbewahrt und bei Bedarf im Wasserbad wieder verflüssigt.

Das Buch ist schön gemacht, die Anleitungen sind leicht verständlich; viele Fotos lockern das ganze auf und machen Spass beim Durchblättern. Der Gedanke dahinter gefällt mir gut, wenngleich ich gestehen muss, für mich nicht wirklich eine neue Idee gefunden zu haben. Aus meiner Kinderzeit kenne ich es noch, dss Geschenkpapier aufgehoben und vor Wiederverwendung gebügelt, der kleine Tannenbaum mit Wurzel in der Garten und Kerzen aus Wachsresten gegossen, gezogen und gerollt wurden. Gerade der Advent war die besinnliche Zeit, in der mit Transparentpaier und Gold-/Silberfolie von der Rolle Sterne und weitere Deko und aus anderen Materialien Geschenke gebastelt wurden. Vieles davon ist in den letzten Jahren in Vergessenheit geraten und so freue ich mich, dass Johanna Jovis die 99 Ideen gesammelt und zusammengetragen hat, ganz besonders für diejenigen für die sie neu sind und auch für die Nostalgie und Rückbesinnung …

Veröffentlicht am 18.06.2020

hatte nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet

Brot & Bier
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Die beiden Autorinnen geben in kurzen Episoden Einblicke in die Geschichte von Brot und Bier sowie Rezepte weiter.

Vom Ansetzen des Anstellteiges samt Füttern kann man lesen, 19 verschiedene Brotrezepte ...

Die beiden Autorinnen geben in kurzen Episoden Einblicke in die Geschichte von Brot und Bier sowie Rezepte weiter.

Vom Ansetzen des Anstellteiges samt Füttern kann man lesen, 19 verschiedene Brotrezepte mit Nutzung des Anstellteiges oder frischer Hefe sowie eines für Butterkuchen nachlesen und -nacharbeiten. In manches Backwerk wird Bier hineingegeben. Es finden sich beispielsweise Rezapte für ein Olivenbrot, ein Pizzabodenbrot, Grissinis, Hopfenbrot, Bierbrot, Französiches Landbrot, Kartoffel-Petrusbrot oder Bierstangerln.

Im Anschluß gibt es noch sieben weitere Rezepte, wohl aus Gaststuben, unter anderem für Weiße Suppe, Gebeizte Forelle, Spare Ribs oder Birne Helene.

Ich muß gestehen, dass die Rezepte für jemanden, der sich für das Brotbacken interessiert, wahrscheinlich wenig aufregend sind. Auch die Rezepte aus den Gasthäusern kommen eher etwas altbacken daher und bieten nicht allzuviel Neues. Außerdem hätte ich mich auf Grund des Titels schon über ein paar Bierbraurezepte gefreut. Aber vielleicht finden andere mehr Interessantes in diesem Büchlein mit ca. 120 Seiten. Ich hätte, wenn ich ehrlich bin, nicht nur quantitativ etwas mehr erwartet - mich haut das kleinformatige Büchlein leider in keinster Weise um.

Veröffentlicht am 18.06.2020

ausführlich, interessant, aber auch nicht ganz überzeugend

Die Mücke
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Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten ...

Auf über 600 Seiten beschreibt Timothy C. Winegard erst kurz Mücken und danach ihren Einfluß auf die Geschichte.



Ungefähr 3000 Jahre an Kriegen, Schlachten, Kreuzzügen, Sklavenhandel, Kolonialzeiten und -mächte werden nacherzählt unter dem Aspekt, dass im Laufe der Menschheit 50% der Menschen Stechmücken zum Opfer gefallen sind, durch die Übertragung von Krankheiten wie Malaria, Gelb- oder Denguefieberfieber. Der Schwerpunkt der im Buch aufgeführten Betrachtungen liegt bei der Übertragung bei Malaria, sei es, weil die Truppen im Sumpfgebiet kampieren, Landschaften roden und somit für Mücken umgestalten oder im Vergleich zu genetischen Vorteilen wie Duffy-Negativität oder Sichelzellenanemie.

Ich muß gestehen, gerade die ersten Kapitel sind zwar interessant, Gesagtes ähnelt sich aber so sehr, dass es zuweilen schon etwas langatmig wird. Besonders interessant fand ich die Betrachtungen der genetisch bedingten Vorteile und Auswirkungen, beispielsweise beim Verschleppen von Sklaven und deren Nachkommen.

Die Ausführungen zum 2. Weltkrieg fallen ausgesprochen ausführlich aus, und, wie man erwarten darf, werden sie aus amerikanischer Sicht geschildert, genauso wie An- und Einsichten zum Vietnam- sowie Irakkrieg und verschiedener Forschungen. Viele Darstellungen beinhalten eindeutig hasserfüllte und rassistische Aussagen aus der jeweiligen Zeit und manches fand ich etwas fragwürdig, fühlte mich an amerikanische alternative Realität erinnert.



Die Idee, Schlachten, Kriege und andere geschichtliche Meilensteine mit bestimmten Ereignissen und Gegebenheiten in Zusammenhang zu bringe ( am häufigsten wurde wohl bislang der Wettereinfluß betrachtet), ist zwar nicht neu, aber durchaus interessant. So habe ich das auch bei vielen Kapiteln dieses Buches erlebt, manchmal aber schon etwas gebetmühlenartig und langgezogen empfunden - etlich fand ich fragwürdig. Insgesamt konnte mich dieses Buch nicht so ganz überzeugen.

Veröffentlicht am 17.05.2020

Entzauberung des Mythos Che

Che Guevara
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Elke Bader, Inhaberin und Geschäftsführerin des griot-Hörbuchverlages, beleuchtet in ihrer Hörbuchreihe 'Menschen Mythen Macht' Mythen des 20. Jahrhunderts und will entlarven, was in einzelne Personen ...

Elke Bader, Inhaberin und Geschäftsführerin des griot-Hörbuchverlages, beleuchtet in ihrer Hörbuchreihe 'Menschen Mythen Macht' Mythen des 20. Jahrhunderts und will entlarven, was in einzelne Personen hineingedichtet wurde und zu dem Personenkult geführt hat.
Das Buch wurde im Lektorat von einem Historiker begleitet, und es wird auf der Rückseite des booklets ausdrücklich darauf hingewiesen, dass diesem Hörbuch umfangreiche Recherchen zugrunde liegen.

Den 3 CDs liegt ein booklet mit stichpunktartigem Lebenslauf und ein paar Fotos bei. Im Hörbuch selber wird der Lebensweg Che Guevaras sehr sachlich von Gert Heidenreich vorgelesen. Kurze Musikeinspielungen vermitteln einen Hauch kubanischer Atmosphäre. Johannes Steck liest Aussprüche oder Auszüge aus Schriftstücken mit einer unglaublichen Überzeugungskraft; nicht ein einziges der Worte läßt Che Guevara sympatisch erscheinen. Diesen Eindruck vermittelt mir fast das komplette Hörbuch: sehr konsequent beschreibt Elke Bader Che Guevara als eingebildet, ja geradezu narzistisch, grob, menschenverachtend: ein Gescheiterter mit wahnhaften Zügen. Die Zitate über sozial Schwächere und Ungebildetere wirken sehr abstoßend, genauso wie sein Kontakt und Kommentar zu 'seinen' Frauen und Kindern.
Ein positiven Satz habe ich gefunden: ein Zitat von Satre, der Che Guevara benennt als ' der vollkommenste Mensch unserer Zeit'. Offensichtlich gab es damals doch noch mehr Menschen, die an seine Ideale glaubten. Mich hat auch der beschriebene Kontakt zu Jean Ziegler überrascht.

Es fällt schwer, zu glauben, dass diese Beschreibungen zu dem Mann gehören, der weltweit als Synonym für Widerstand, Emanzipation und Rebellion gesehen wird und die Darstellung wirkt auf mich schon sehr einseitig. Hier wurde also eine ganz andere Seite Che Guevaras aufgezeigt und dennoch denke ich, dass es nie nur schwarz oder weiß gibt, dass die Medaille immer zwei Seiten hat und "die" Wahrheit auch immer aus mehreren Wahrheiten besteht - dieses Hörbuch zeigt eine davon auf.

Veröffentlicht am 15.04.2020

ansprechende Rezepte

Das Erfolgsrezept für ultimatives Abnehmen
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Dies war mein erstes Buch von Chef AJ und es hat mich erstaunt, dass im ganzen Buch nicht ein einziges Mal ihr Name erwähnt wurde. Wahrscheinlich bilde ich da eine Ausnahme und alle anderen potentiellen ...

Dies war mein erstes Buch von Chef AJ und es hat mich erstaunt, dass im ganzen Buch nicht ein einziges Mal ihr Name erwähnt wurde. Wahrscheinlich bilde ich da eine Ausnahme und alle anderen potentiellen Leser kennen ihn, denn Frau Chef AJ hat schon mehrere Ernährungs- und Rezeptbücher geschrieben und, wie ich diesem Buch entnommen habe, in Sendungen vorgekocht.

Lobend erwähnen muss ich unbedingt, dass die Seiten des Vorwortes mit römischen Zahlen nummeriert wurden und der Inhalt des Buches tatsächlich mit S.1 beginnt. Das habe ich schon lange nicht mehr gesehen, sondern eher, dass andere so ganz schnell bis zu 20 imaginäre Buchseiten dazuschummeln.

Zu Beginn dieses Buches erzählt Chef AJ von den eigenen Zu- und Abnehmerlebnissen und ihren Erfahrungen mit dem „Ultimativen Abnehmen“. Es werden Ernährungsprinzipien, An- und Einsichten zu Ernährungssüchten, u.a. Zucker, vermittelt. Schon hierbei fällt auf, dass es sich um eine Übersetzung aus dem Amerikanischen handelt und ich hatte das Gefühl eine Sendung eines Verkaufssenders zu verfolgen. Die Erkenntnisse und Aussagen werden immer wieder wiederholt, schon gebetsmühlenartig; aber gut, manche knackige Zitate sind dann beim zweiten oder dritten Mal hängengeblieben und die folgenden Male konnte ich sie dann bereits mitsprechen. Ich persönlich finde es immer ganz schön, wenn mir als Lesende auch ein gewisses Maß an eigenständigem Denken und Erkennen unterstellt wird, aber wahrscheinlich mögen andere diese steten Wiederholungen und das sich im Kreis drehen wesentlich mehr als ich. Für meinen Geschmack hätte dieser Abschnitt also durchaus kürzer ausfallen dürfen.

Die anschließenden Listen mit Regeln, die auch erklärt wurden, Tipps, beispielsweise zum Essen außer Haus, fand ich sehr gelungen, ansprechend und hilfreich. Ab S.136 gibt es dann die Rezepte, bis einschließlich S. 295; das macht 159 Seiten mit Rezepten und ganzseitigen Bildern – die Rezepte selbst nehmen also ziemlich genau die Hälfte des Buches ein. Alle Rezepte sind einfach nachzuarbeiten, und spiegeln die vorher aufgestellten Regeln, unter anderem Gemüse zum Frühstück, wieder. Es wird viel Wert darauf gelegt, die Rezepte einfach zu halten und anzuregen, Zutaten gegen gleichwertige auszutauschen. Den Rezeptteil finde ich ausgesprochen ansprechend, egal ob Frühstücksvarianten, Eis auf Grundlage von Süßkartoffeln und Banane oder die vielen verschiedenen Burger und einiges mehr. Pflanzenbasierte Ernährung, ohne Zugabe von Zucker und Fetten, dabei zumindest für die 21 Tage des ersten Ausprobierens, finde ich sehr gelungen. Mich hatte bei veganen Kochbüchern häufig der hohe Fettanteil abgestoßen; die hier vorgestellten Rezepte dagegen sind sehr appetitlich. Sie werden gut erklärt, man kann sie, beispielsweise durch Wahl anderer Bohnen oder Gewürze oder seines Lieblingsgemüses gut abwandeln. Was mich ein wenig am Drumherum stört, sind die steten Kommentare unter „Chef AJs Tipp“, die die Zubereitung oder den Austausch von Zutaten überschreiten, nämlich: „In Episode“ XXX „von Healthy Living with Chef AJ zeige ich Ihnen, wie“ dieses Gericht ( Name variiert selbstverständlich) „gekocht wird“. Das fand ich auf Dauer ziemlich nervig.

Bei einigen Gerichten wird auf eine sensationelle Erbsen-Guacamole verwiesen, deren Rezept man in einem anderen Buch der Autorin nachlesen solle. Da hätte ich mich schon gefreut, wenn dieses nicht nur abgebildet, sondern auch textlich abgedruckt worden wäre. Einige der angegebenen Rezepte stammen aus Topf und Kochlöffel anderer, die dann namentlich erwähnt wurden, samt ihrer Internetseite, auf der wohl noch unzählige andere Rezepte zu entdecken sein sollen.

Insgesamt lässt mich das Buch etwas zwiegespalten zurück; die Rezepte gefallen mir sehr gut, sind jedoch zum Teil so oder ähnlich auch bekannt. Das finde ich auch ganz normal, niemand kann das Rad neu erfinden. Die Sammlung an Rezepten, die Mischung sind stimmig, für meinen Geschmack wirklich gut ausgewählt und dabei einfach abwandelbar. Dass man abnimmt, wenn man sich pfundweise von Gemüse ernährt, dass der Magen gefüllt ist und man auf Süßigkeiten, Alkohol und Fette verzichtet, aber dabei satt ist, bleibt wohl unbestritten. Die Selbstdarstellung und das gebetsmühlenartige Einhämmern der richtigen Ernährungsregeln und -erkenntnisse der anderen Hälfte des Buches waren mir dann doch etwas zuviel des Guten und bremsen meine Begeisterung.