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Veröffentlicht am 15.10.2020

Wieder eine unglaublich starke Geschichte

Die Fotografin - Die Stunde der Sehnsucht
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Nun habe ich auch Band 4 um die Fotografin Mimi Reventlow und ihre Weggefährten Anton, Bernadette, Corinna und noch so einige andere gelesen. Und ich kann nur wieder sagen: Wow! Ich liebe diese Reihe einfach ...

Nun habe ich auch Band 4 um die Fotografin Mimi Reventlow und ihre Weggefährten Anton, Bernadette, Corinna und noch so einige andere gelesen. Und ich kann nur wieder sagen: Wow! Ich liebe diese Reihe einfach total und freue mich auf den 5. und letzten Band, der im kommenden Jahr erscheinen wird.

Band 3 hat ja mit einem recht fiesen Cliffhanger geendet, so dass ich froh war, als ich weiterlesen konnte. Mimi und Anton haben es wirklich nicht leicht. Sie müssen sich auf sich verändernde Gegebenheiten einstellen. Auch in diesem Band fällt dies Anton zunächst viel leichter, als Mimi. Aber auch Mimi findet nach und nach zu ihrer alten Stärke zurück und fängt an, sich den neuen Gegebenheiten anzupassen und sich weiterzuentwickeln. Hilfreich zur Seite steht ihr neben Anton dabei vor allem ihre Freundin, die Unternehmerin mit der großen Schafzucht, Bernadette.

Bernadette habe ich in diesem Buch ein bisschen mehr ins Herz schließen können. Die hartherzige Unternehmerin scheint doch ein Herz zu haben. Ob das der Krieg hervorbringt, oder doch eher die schrecklichen Ereignisse, die sich in ihrem und Corinnes Leben zugetragen haben? Ich weiß es nicht ganz genau, was ihre Veränderung ausmacht, aber es gefällt mir. Bernadette als fühlender Mensch macht sie so viel nahbarer für den Leser. Auch Corinne erleben wir sehr menschlich und unglaublich sympathisch. Wie sie das Leben meisterst ist einfach bewundernswert.

Auch Alexander (Paon) bekommt wieder seinen Auftritt. Ich kann ihn immer weniger verstehen. Er lässt sich von Mylo von vorn bis hinten manipulieren und merkt es einfach nicht. Schade, dass Alexander so unglaublich unsympathisch geworden ist. Zwischendurch dachte ich, dass er sich doch wieder wandelt, aber so ganz konnte er mich noch nicht von sich überzeugen. Vielleicht im nächsten band?

Das Leben der Protagonisten wird durch den Ausbruch des ersten Weltkrieges ordentlich durcheinander gewirbelt. Vor allem Anton, der junge, ungestüme Mann, der das Leben und das Abenteuer liebt, wird in die Ereignisse des ersten Weltkrieges voll hinein gezogen. Man hört förmlich den Kanonendonner auf der anderen Seite des Schützengrabens. Ganz besonders gerührt hat mich die Szene, die sich an der Front zu Weihnachten abspielt. Ich glaube, mir ist selten so eindrucksvoll die Sinnlosigkeit des Krieges vor Augen geführt worden, wie in diesem Buch.

Der Schreibstil von Petra Durst-Benning hat sich seit Band 1 nicht verändert. Mitreißend, bildhaft, unglaublich fesselnd berichtet sie aus dem Leben der Protagonisten. In diesem Band bin ich allerdings ganz froh, dass sie nicht zu detailreich schreibt, denn Antons Erlebnisse an der Front werden zwar eindrucksvoll, aber nicht zu grauenhaft geschildert. Wie oben schon geschrieben, berührte mich eher die Sinnlosigkeit des Krieges, als dessen Grausamkeit.

Ich hoffe sehr, dass im Band 5 alles zu einem guten, runden Ende für meine Lieblinge, Mimi, Anton, Bernadette und Corinne geführt wird. Das große runde, gute Ende wird zumindest für Bernadette und Corinne in diesem Band eingeläutet. Ich hege da große Hoffnungen in die Autorin. Für Mimi und Anton sieht es im Moment etwas schlechter aus. Unsere beiden Protagonisten werden mal wieder auf harte Proben gestellt. Ich hoffe, dass es ihnen in Band 5 gelingen wird, diese zu meistern.

Auch für den vierten Band muss ich 5 Sterne vergeben. Lest diese Reihe!

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Es geht spannend weiter

Die Fotografin - Die Zeit der Entscheidung
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Erkenntnis des Tages: Eine Rezension zu Band 2 zu schreiben, wenn man bei Band 3 schon fast zur Hälfte durch ist, ist gar nicht so einfach. Ich musste sofort weiterlesen, denn die Geschichte um Mimi, Anton ...

Erkenntnis des Tages: Eine Rezension zu Band 2 zu schreiben, wenn man bei Band 3 schon fast zur Hälfte durch ist, ist gar nicht so einfach. Ich musste sofort weiterlesen, denn die Geschichte um Mimi, Anton und Alexander fesselt mich ungemein.

Mimi hat es nun nach Laichingen verschlagen, wo sie ihren kranken Onkel pflegt. Genau wie Mimi stellen wir schnell fest, dass es gar nicht so einfach ist, in eine verschworene Dorfgemeinschaft hinein zu kommen, zumal Mimi ja auch nicht gerade die angepasste Frau ist, die die Weber in Laichingen sich wünschen. Dennoch schließt sie nach und nach die eine oder andere Freundschaft.

Anton, der Sohn des Gastwirts, nimmt in diesem Band langsam eine größere Rolle ein und schleicht sich (auf nette Weise) nach und nach in Mimis Leben. Auch wenn Anton manchmal ein bisschen zu manipulierend ist, so fand ich ihn trotzdem sympathisch. Er möchte mehr aus seinem Leben machen, als das kleine Dorf ihm bieten kann und ist bereit, dafür so Einiges in Kauf zu nehmen.

Richtig sympathisch war mir Alexander. Zu ihm hätte ich gerne ein Spin-off, denn seine Zeit in Stuttgart gäbe sicher auch eine interessante Geschichte her. So müssen wir uns leider mit dem Wenigen begnügen, an dem die Autorin uns Teil haben lässt. Das fand ich ein bisschen schade.

Insgesamt ist die Geschichte wieder sehr spannend geschrieben. Laichingen kommt einfach nicht zur Ruhe, und so wie die Einwohner nicht zur Ruhe kommen, kommt auch der Leser aus dem Staunen nicht heraus. Die Geschichte ist aus dem wahren Leben gegriffen und man fiebert mit Mimi und ihren Begleitern mit. Das Leben der Weber ist unglaublich hart und man spürt ihren Kampf um ein bisschen Glück, ein bisschen Ruhe förmlich. Leider sind die Einwohner Laichingens vom Fabrikbesitzer Gehringer nach wie vor abhängig und keiner traut sich, gegen ihn aufzubegehren. Nur Mimi macht ihm erneut das Leben an der einen oder anderen Stelle schwer.

Der Schreibstil von Petra Durst-Benning ist, wie auch im ersten Band schon, unglaublich bildhaft und sehr mitreißend. Man sieht die Weber, die im Schweiße ihres Angesichts in der Weberei schuften, richtig vor sich. Auch von Mimi habe ich inzwischen ein wirklich gutes Bild.

Band 2 bekommt von mir gerne 5 Sterne. Ich bin, wie gesagt, bei Band 3 auch schon halb durch und kann euch die Reihe jetzt schon ans Herz legen.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Sehr hilfreicher Wanderführer für die Westküste Schleswig-Holsteins

Nordfriesland
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Eigentlich wollte ich euch das Buch gleich verbunden mit einer Wanderung vorstellen, aber manchmal kommt es anders… Wir sind ganz spontan in den Taunus gefahren und haben das dortige Sommerwetter in vollen ...

Eigentlich wollte ich euch das Buch gleich verbunden mit einer Wanderung vorstellen, aber manchmal kommt es anders… Wir sind ganz spontan in den Taunus gefahren und haben das dortige Sommerwetter in vollen Zügen genossen. Natürlich hatte ich diesen Wanderführer aber mit und habe darin in den Abendstunden gestöbert.

Ich kann euch die Wanderführer vom Conrad Stein Verlag nur ans Herz legen. Bisher bin ich damit immer sehr gut zurecht gekommen.

Aufgeteilt ist der Wanderführer in das Festland und in die Inseln. Zu Nordfriesland gehören ja Sylt, Föhr (meine Lieblingsinsel), Amrum und Pellworm. Das Festland umfasst die Halbinsel Eiderstedt und dann das Gebiet hoch bis hoch zur dänischen Grenze.

Zunächst findet man allgemeine Informationen z. B. zu Anreise, Wetter, Gezeiten und wichtigen Begriffen. Einen Tipp habe ich gefunden, über den ich ein bisschen schmunzeln musste, aber den ich gerne unterschreibe: “Moin” sagt man bei uns den ganzen Tag über, auch abends um 22 Uhr 😉

Ein zweiter Tipp: Wenn das Wasser weg ist, dann ist es weg und auch nicht einige Kilometer weiter noch da. Wir mussten letztens im Speicherkoog ein bisschen schmunzeln, als ein Päärchen enttäuscht feststellte, dass das Wasser gar nicht da ist und er zu ihr sagte: “Lass und nochmal einige Kilometer weiter fahren. Vielleicht ist es da ja da.” Tipp: ist es nicht, außer ihr fahrt an die Ostsee rüber. Wenn das Wasser weg ist, dann kann man nur geduldig abwarten. Macht doch in der Zeit einfach eine Wanderung durch das wunderschöne Binnenland.

Ihr findet in diesem Büchlein, das übrigens ein ganz wunderbares Format hat, um es im Wanderrucksack, oder sogar zur Not in der Jackentasche mitzunehmen, 25 Wanderungen. 10 Wanderungen auf dem Festland und 15 Wanderungen auf den Inseln.

Die erste Wanderung durch das Katinger Watt haben wir bereits vor einiger Zeit mit einem anderen Wanderführer gemacht und so kann ich euch anhand dieser Wanderung sagen, dass die Tour sehr gut beschrieben ist. Wir sind zwar genau anders herum gelaufen, aber wenn ich mir die Tour so durchlese, dann hätten wir es mit diesem Wanderführer deutlich einfacher gehabt, als mit dem, den wir damals mit hatten. Hier oben sind die Wanderwege nicht so gut ausgeschildert und es gibt nicht so viele markante Punkte, so ist es auch gut, wenn da einfach mal steht “gut 50 m hinter dem Ratsplatz zweigt rechts ein Weg ab”. Das ist etwas, woran man sich orientieren kann.

Gut gefällt mir auch, dass sowohl touristische Attraktionen, z. B. wo man Wattwandern kann aufgeführt sind. Außerdem Möglichkeiten der Einkehr, um etwas zu essen oder zu trinken. So kann man sich gut orientieren.

Bereits im Inhaltsverzeichnis ist markiert, ob es sich um eine Rundtour oder einen Weg hin und zurück auf demselben Pfad handelt. Das gefällt mir persönlich sehr, denn so kann ich gleich zu geeigneten Wanderungen springen. Ich mag Rundtouren nämlich lieber. Außerdem gibt es einen Hinweis darauf, für wen die Wanderung besonders geeignet ist, wie z. B. Eisenbahnfreunde oder Naturliebhaber.

Alles in allem wieder ein genialer Wanderführer aus dem Outdoor Verlag. Ich habe mir gerade zwei Wanderführer aus demselben Verlag für die Mosel-Region gekauft, da wollen wir im kommenden Jahr hin.

Für mich einer der besten Verlage für Wanderführer. Ich kann euch einen Urlaub bei uns im schönen Norden und dann die Nutzung des Wanderführers “25 Wanderungen zwischen Watt und Wiesen” nur empfehlen. 5 Sterne.

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Veröffentlicht am 03.10.2020

Unglaublich gute Reihe - Leseempfehlung

Die Fotografin - Die Welt von morgen
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Und auch Band 3 der Serie um die Fotografin Mimi Reventlow habe ich nur so verschlungen. Zum Glück ist Band 4 vor wenigen Tagen erschienen, so dass ich gleich nach meinem aktuellen Buch weiterlesen kann.

Mimi ...

Und auch Band 3 der Serie um die Fotografin Mimi Reventlow habe ich nur so verschlungen. Zum Glück ist Band 4 vor wenigen Tagen erschienen, so dass ich gleich nach meinem aktuellen Buch weiterlesen kann.

Mimi hadert in diesem Band ganz schön mit sich und ihrem Leben. Als Wanderfotografin ist sie nicht mehr so gefragt. Nachdem Kameras immer erschwinglicher werden und sich jeder besser situierte Mensch eine eigene Kamera leisten kann, machen immer mehr Menschen ihre Fotos selbst. Sie hat es schwer, eine Anstellung als Gastfotografin zu finden. Nachdem sie in den ersten Jahren so unglaublich stark war, macht sie jetzt eine Zeit durch, in der sie bei Weitem nicht so stark ist. Gut, dass sie da auf Anton bauen kann, auch wenn ihr selbst das nicht zwingend immer bewusst ist.

Anton hat eine unglaubliche Entwicklung durchgemacht. Er nimmt sich allen neuen Aufgaben an, stellt sich den Herausforderungen und bewältigt diese. Anton war ein Charakter, den ich in den ersten Bänden ein bisschen zu forsch und überselbstbewusst fand, aber inzwischen zeigt er, dass er so selbstbewusst sein darf.

Alexander wird leider immer eingebildeter und wendet sich von seinem alten Leben ab. Habe ich seinen Werdegang in den ersten beiden Bänden noch gerne verfolgt, ja mir sogar ein Spin-Off gewünscht, so ist er mir inzwischen richtig zuwider. Schade, wenn sich jemand so unglaublich ins Negative entwickelt. Für die Geschichte gefällt es mir aber, denn es zeigt, dass sich nicht alle Menschen immer nur positiv weiterentwickeln.

Relativ neu eingeführt wird der Strang um Bernadette und ihren Verlobten Wolf. Die beiden Figuren nehmen in Band 3 viel Raum ein und ich muss sagen, dass auch dieser Erzählstrang außerordentlich spannend geschrieben ist. Man fiebert mit den beiden mit, wobei mir Wolf sehr viel sympathischer war, als Bernadette. Ja, einerseits ist sie so angelegt, dass man Mitleid mit ihr haben sollte, andererseits wirkt sie auch sehr kalt und unnahbar. Ich hatte Probleme, mich mit ihr anzufreunden.

Der Schreibstil und die Geschichte sind wieder, wie erwartet, total mitreißend. Ich liebe es, wie Petra Durst-Benning ihre Figuren gestaltet und die Welt, in der sie sich bewegen. Man taucht ein und hat das Gefühl live dabei zu sein. Besser geht es wirklich nicht, als wenn man sich in einer fiktiven Welt verliert und das Gefühl hat, dass alles, was passiert, real ist. Genau so müssen Bücher sein.

Band 3 endet mit einem richtig fiesen Cliffhanger. Ich bin gespannt, was Mimi und Anton jetzt erwartet. Von mir gibt es wieder 5 Sterne. Lest diese Reihe unbedingt.

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Veröffentlicht am 09.09.2020

Auch Mucksmäuschen können laut werden

Das Mucksmäuschen
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Nach der Lektüre dieses wundervollen Kinderbuches weiß ich nun endlich, wo der Ausdruck “mucksmäuschenstill” herkommt. Von den Mucksmäuschen. Glaubt ihr nicht? Dann lest dieses Buch!

Insgesamt hat mir ...

Nach der Lektüre dieses wundervollen Kinderbuches weiß ich nun endlich, wo der Ausdruck “mucksmäuschenstill” herkommt. Von den Mucksmäuschen. Glaubt ihr nicht? Dann lest dieses Buch!

Insgesamt hat mir das Buch gut gefallen. Wirklich schöne Zeichnungen und ein schön geschriebener Text, dem ich sehr gerne gefolgt bin. Ich habe jede Seite genossen und bin mit dem Mucksmäuschen durch seine Welt gereist.

Ich bin allerdings ein bisschen zwiegespalten ob des Fazits der Geschichte um das kleine Mucksmäuschen. Einerseits zeigt es natürlich, dass man über sich hinaus wachsen kann, dass man seinen Mut zusammen nehmen kann und dann auch Gehör findet. Andererseits hat es mich auch ein bisschen mutlos gemacht. Das Buch zeigt nämlich auch die Realität auf. Wer leise ist, leise spricht, sich nicht aufdrängt, der wird nicht gehört. Man wird ignoriert, übergangen, zur Seite gedrängt von denen, die selbstbewusster, egoistischer, lauter sind. So ist es leider heutzutage nur allzu oft. Diese Geschichte zeigt auf, dass man als Mucksmäuschen, als leiser Mensch, oft nicht wirklich etwas wird in dieser Welt.

Von daher ist das Buch für mich nicht so offensichtlich ein Mutmachbuch, wie es für andere Rezensenten ist. Mir hat es auch ein bisschen Bauchschmerzen bereitet, so offensichtlich vor Augen geführt zu bekommen, dass man laut werden muss, wenn man Gehör finden will. Nicht jedem liegt das so, wie es dem kleinen Mucksmäuschen gelungen ist.

Ich hoffe ehrlich gesagt eher, dass die etwas lauteren Menschen aus dem Buch für sich mitnehmen, dass sie auch mal auf die Leiseren Rücksicht nehmen, dass man auf seine Mitmenschen achtet und sie unterstützt und nicht wegdrängt.

Dennoch vergebe ich für dieses wunderschöne Kinderbuch 5 Sterne. Ich würde mit meinem Kind, würde ich das Buch vorlesen, allerdings auch das Gespräch suchen und vermitteln, dass man richtig so ist, wie man ist und wenn man eben leiser ist, dann ist das in Ordnung.

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