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Veröffentlicht am 04.11.2020

Bietet mehr als man denkt

Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt
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Patricia sucht schon lange nach ihrer verschwundenen Schwester Madeleine. Eines Tages erhält sie einen Brief aus Schweden. Der Inhalt besteht aus einer Kette, die sie einst Madeleine geschenkt hat. Patricia ...

Patricia sucht schon lange nach ihrer verschwundenen Schwester Madeleine. Eines Tages erhält sie einen Brief aus Schweden. Der Inhalt besteht aus einer Kette, die sie einst Madeleine geschenkt hat. Patricia macht sich auf den Weg nach Schweden. Dort lernt sie die Frauen eines Buchsalons kennen. Patricia findet hier eine Spur, denn einige der Frauen scheinen etwas über Madeleine zu wissen.

Frida Skybäck vermittelt mit dem Titel "Der kleine Buchsalon am anderen Ende der Welt", daß es sich hier um einen seichten Roman handelt, der mit rosa Brille zu lesen ist. Doch davon ist dieses Buch meilenweit entfernt! Man erhält ein spannendes Familiengeheimnis, das schon Ähnlichkeit mit einem Krimi aufweist. Das Buch basiert auf zwei Handlungssträngen. In einem Strang erlebt der Leser das Jahr 1987 und Madeleines spurloses Verschwinden, im anderen ist man in der Gegenwart und begleitet Patricia auf ihrer Suche. Durch diese Sichtwechsel lernt man die Schwestern sehr gut kennen und versteht ihre Handlungen. Sie werden dem Leser zu Vertrauten. Ebenso wird durch die Zeitsprünge Spannung aufgebaut, denn man muß schon zwanghaft wissen, wie es nun in dieser Zeit weitergeht und wieso Madeleine verschwand. Eine weitere Handlung bilden die Damen der Pension, die um die Existenz dieser kämpfen müssen. Dies alles zusammen macht aus diesem Buch kein Buch, welches man bei diesem Titel erwartet. Frida Skybäck schreibt wunderbar leicht, schafft es dabei jedoch die Sorgen und die manchmal herrschende Traurigkeit der Charaktere zu vermitteln.

Ich kann dieses Buch sehr empfehlen und hoffe sehr, daß es nicht in eine typische Schublade gesteckt wird - denn das Buch bietet so unendlich viel mehr!

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Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein Tick besser als Teil 1

Der tote Carabiniere
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Salvatore Bianchi, 40 Jahre im Dienst als Carabiniere in Brunate, wurde von der Standseilbahn überrollt. War es tatsächlich nur ein Unfall oder war es doch Mord? Commissario Marco Pellegrini wird zwar ...

Salvatore Bianchi, 40 Jahre im Dienst als Carabiniere in Brunate, wurde von der Standseilbahn überrollt. War es tatsächlich nur ein Unfall oder war es doch Mord? Commissario Marco Pellegrini wird zwar von den Ermittlungen ausgeschlossen, jedoch hält er in der familieneigenen Bar Augen und Ohren offen...

Dino Minardi hat mit "Der tote Carabiniere" den zweiten Fall für Marco Pellegrini geschaffen. Auch dieser Krimi ist, wie sein Vorgänger, ein Krimi der ruhigen Sorte und kommt ohne Action und bluttriefende Szenen aus. Dies empfinde ich als sehr angenehm und entspannend. Dino Minardi vermittelt mit seinen Krimis wunderbares italienisches Ambiente. Allein durch die Sprache der Beteiligten und der immer wieder im Text eingestreuten italienischen Begriffe, kommt man sich vor, als säße man selbst in der Barrista. Die Charaktere sind ebefallen typisch talienisch. Pellegrini ist charmant und eigenwillig, andere sind die temperamentvollen Typen - aber eines haben sie alle: Menschlichkeit. Der Autor schafft es, viele unterschiedliche Fährten zu legen, so daß man hier wirklich bis zum Schluß miträtselt. Dies ist zwar der zweite Fall für Pellegrini, er kann jedoch problemlos ohne Vorkenntnisse gelesen werden. Die Fälle stehen in keinem Zusammenhang, lediglich der private Teil entwickelt sich weiter, was jedoch kein Problem darstellt, da Dino Minardi seine Charaktere hier kurz und bündig für Neueinsteiger vorstellt, so daß keine Wissenslücke entsteht.

Dieser Krimi ist richtig gut für ruhigere Stunden geeignet!

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Veröffentlicht am 22.10.2020

Ganz anders als erwartet

Zwischen dir und der Dunkelheit
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Sera, Mark und Jo drehen an magischen Orten YouTube-Videos. Bisher geschah an diesen Orten nie etwas - doch der Teufelstritt in der Münchner Frauenkirche ändert alles. Nach einer Sage schloss der Baumeister ...

Sera, Mark und Jo drehen an magischen Orten YouTube-Videos. Bisher geschah an diesen Orten nie etwas - doch der Teufelstritt in der Münchner Frauenkirche ändert alles. Nach einer Sage schloss der Baumeister einen Pakt mit dem Teufel, damit die Kirche schneller fertig wurde - doch der Baumeister wollte den Teufel täuschen. Dieser bemerkte dies und stapfte so fest auf dem Boden auf, daß der Abdruck bis heute sichtbar ist. Als Sera sich dem Abdruck nähert, fegt plötzlich Wind durch die Kirche und der Abdruck beginnt zu leuchten. Ihre Follower schenken Ihnen keinen Glauben - bis auf Lily, die an die Erscheinung des Teufels glaubt und Sera zu einem Ritual in einer Kapelle einlädt. Sera stimmt zu - und gerät in einen Kampf zwischen Gut und Böse, der schon seit Jahrhunderten schwelt...

Antonia Neumayer hat mich mit "Zwischen dir und der Dunkelheit" sehr überrascht. Der Klappentext versprach etwas ganz anderes, so daß ich mich auf den Inhalt erst einlassen mußte. Doch dann fühlte ich mich wohl in diesem Buch. Sehr gefallen hat mir die Einbindung der alten Sage um die Entstehung der Frauenkirche. Diese kannte ich bisher nicht und ich fand sie sehr interessant. Da die Geschichte zum Teil in der Gegenwart und zum Teil in der Vergangenheit spielt, bekommt man hier die Sage hautnah erzählt. Man fühlt sich richtig in diese Zeit versetzt, spürt den Aberglaube und erschrickt davor, wie leicht die Menschen zu manipulieren waren. Dieser Teil um Elias und Sera ist sehr spannend. Der Teil der Gegenwart war zwar auch sehr spannend, hat mich jedoch nicht ganz so in den Bann gezogen. Auch hier geht es um Sera und Elias, die auf der Flucht vor Lily sind. Die Vergangenheit wiederholt sich für sie. Die Charaktere sind sehr gut dargestellt und man reist gern mit ihnen durch die Zeit. Die Darstellung des Teufels und seine Präsenz haben bei mir für den gewissen Gruselfaktor gesorgt. Antonia Neumayer läßt den Leser hier durch ihren Stil durch die Seiten fliegen, so daß man dieses Buch sehr schnell liest. Es ist kurzweilig, sorgt für Gänsehaut und vermittelt das Wissen über eine alte Sage - mir hat es bis auf ein paar kleinere Passagen, die mir einfach zu abstrus waren, sehr gut gefallen.

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Spannend, ohne viel Drumherum

Tödliche Treue
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Die Hamburger Journalistin Charlotte Schmidt recherchiert für einen Artikel über häusliche Gewalt. Dazu wendet sie sich an zwei Frauen einer Beratungsstelle. Brisant: Eine der Frauen kennt Charlottes Freund ...

Die Hamburger Journalistin Charlotte Schmidt recherchiert für einen Artikel über häusliche Gewalt. Dazu wendet sie sich an zwei Frauen einer Beratungsstelle. Brisant: Eine der Frauen kennt Charlottes Freund Daniel Zumsande, Kommissar beim LKA. Am nächsten Tag ist diese Frau tot und auch Daniel verhält sich komisch und verschlossen. Als Daniel von den Ermittlungen ausgeschlossen wird, ermitteln beide auf eigene Faust. Und geraten dabei in höchste Gefahr...

Bianka Echtermeyer widmet sich in "Tödliche Treue" einem brisanten Thema. Denn häusliche Gewalt ist nicht gerade ein leichtes Thema. Sie vermittelt hier sehr gut die Not der Frauen, zeigt aber auch, daß man manchmal beide Seiten anhören muß. Denn manche Sachen sind nicht so, wie sie zunächst erscheinen. Ebenso deutlich wird hier die Not und die Folgen für die Kinder beleuchtet. Die Charaktere sind hier stark von ihren Erfahrungen geprägt. Man erlebt hier Verzweiflung und Wut, aber auch Vergebung. Und dieser Punkt hat mir sehr gut gefallen. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, ohne zu viel zu verraten. Das Buch ist nicht unbedingt durch den Kriminalfall spannend. Vielmehr erzeugen Charlotte und Daniel hier durch ihr Verhalten Spannung. Man fragt sich die ganze Zeit, was mit Daniel los ist und ob Charlotte ihm helfen kann. Die Autorin hat einen angenehmen Schreibstil, der nicht aufdringlich ist und angenehme Lesestunden bereitet. Man liest diesen Krimi flüssig und schnell - denn trotz des Themas liest man entspannt!

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Veröffentlicht am 09.10.2020

Wohlfühlroman

Willkommen im Flanagans (Das Hotel unserer Träume 1)
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Silvester 1959. Im Luxushotel Flanagans in London wird gefeiert, die Besitzerin Linda Lansing, die seit dem Tod ihres Vaters das Hotel führt, ist umschwärmt. Doch dies war nicht immer so. Sie mußte um ...

Silvester 1959. Im Luxushotel Flanagans in London wird gefeiert, die Besitzerin Linda Lansing, die seit dem Tod ihres Vaters das Hotel führt, ist umschwärmt. Doch dies war nicht immer so. Sie mußte um Anerkennung kämpfen - und hat dabei die Liebe vernachlässigt. Das neue Jahr bringt aufregendes für Linda - sowohl in der Liebe, als auch in Bezug auf das Hotel.

Asa Hellberg heißt den Leser "Willkommen im Flanagans". Der erste Teil der Trilogie trägt den Titel " Das Hotel unserer Träume" - und zum Träumen ist dieses Buch perfekt geeignet. Man wird in das Jahr 1960 versetzt, erlebt das damalige London in allen Facetten. Die Stadt so toll beschrieben, daß man sich in dieses London zurückversetzt fühlt. Man sieht die Leute in der damals typischen Kleidung durch die Straßen und das Hotel flanieren und erlebt das ganz besondere 60er-Jahre-Gefühl. Aber auch die schwierigen Seiten dieser Zeit werden nicht verheimlicht. So erlebt man hautnah mit, wie schwer es Linda hat, sich Respekt zu verschaffen, denn als Frau wird sie nicht ernst genommen. Besonders interessant sind die Rückblicke in das Jahr 1949. Die Zeitsprünge haben einen ganz besonderen Reiz. Die Autorin verfügt über einen sehr angenehmen Stil, der es leicht macht, durch die Seiten zu fliegen. Dazu kommt die Sympathie für Linda - die mitfiebern läßt, ob sie ihr Glück noch findet.

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