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Veröffentlicht am 17.10.2020

Interessante, schöne Geschichte, ABER...

What I Like About You
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Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Halle / Kels erzählt. Im Buch sind gelegentlich Chatverläufe, Blogpost u.ä. abgebildet.

Aufgrund des Jobs ihrer Eltern musste Halle sehr oft umziehen und ...

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Halle / Kels erzählt. Im Buch sind gelegentlich Chatverläufe, Blogpost u.ä. abgebildet.

Aufgrund des Jobs ihrer Eltern musste Halle sehr oft umziehen und konnte nie an einem Ort Fuß fassen. Nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter beschließt sie, ihr letztes Jahr vor dem College bei ihrem Großvater zu verbringen, um diesem Gesellschaft zu leisten und sich besser auf ihren Blog konzentrieren zu können. Auf diesem Blog schreibt sie ihre Meinung zu Büchern und untermalt diese durch selbstgebackene, zum Thema oder Cover des Buches passende Cupcakes. Sie hat eine große Leserschaft, bekommt Anfragen von Verlagen und hat viele Online-Freunde, die sie nur als Kels kennen und nichts über ihre wahre Identität wissen. Ihr bester Freund Nash weiß ebenfalls nicht, wer sie in Wirklichkeit ist - was zu einem Problem wird, als er ihr plötzlich gegenüber steht. Halle ist hin und her gerissen, wie sie ihre Identität vor ihm geheim halten soll, denn wenn er erkennt, wie uncool sie im Reallife ist, wird er sich von ihr abwenden... oder?

Mir (als nicht Blogger) hat sehr gefallen, wie viel man durch Kels über das (stressige) Leben eines Bloggers erfährt. Lesen und die Online-Buchcommunity spielen eine sehr große Rolle in diesem Buch. Die Geschichte war spannend und durch die Chatverläufe, Mails, Blogposts oder andere eingeschobene Unterhaltungen wurde die Geschichte immer wieder angenehm aufgelockert. Ich mochte die Nähe, die Halle und ihren Bruder verbindet, und den Freundeskreis um Nash. Eine zentrale Thematik dieses Buchs ist die Frage, wer wir online im Vergleich zu unserem Auftreten im wahren Leben sind und wie man diese verschiedenen Persönlichkeiten zusammen bringen kann. Mir hat sehr gefallen, dass dieses Thema in einem Jugendbuch aufgegriffen wird und wie Halles Zerrissenheit zwischen ihren zwei Identitäten dargestellt wurde.

Ich mochte die Stimmung, die zu Beginn des Buches herrschte; Halle trauert noch immer um ihre Großmutter, der sie ihre Leidenschaft fürs Lesen und fürs Backen verdankt, und als sie mit ihrem jüngeren Bruder bei ihrem Großvater einzieht wird ihr bewusst, wie sehr auch dieser noch von der Trauer festgehalten wird. Mir hat gefallen, dass Halle und ihre zwei Identitäten zwar im Mittelpunkt der Handlung standen, dass aber am Rande noch so viel mehr Themen aufgegriffen wurden: Trauer und das Weiterleben nach einem Verlust, sexuelle Orientierung, Heimatlosigkeit und das Gefühl, zum ersten Mal anzukommen, aber auch der jüdische Glaube. Auch wenn ich nicht religiös bin fand ich es interessant, hier mal etwas mehr über den jüdischen Glauben, die Rituale und die Feiertage zu erfahren, allerdings hätte ich mir ein paar Erklärungen zu den Begrifflichkeiten gewünscht.

Der einzige, aber leider riesige Kritikpunkt, den ich an dieser Geschichte habe, ist das Verhalten von Halle gegenüber Nash. Für meinen Geschmack hat sich das Versteckspiel viel zu lange hingezogen, so lange, dass es irgendwann einfach nicht mehr zu entschuldigen war. Zu Beginn konnte ich Halles Unsicherheit vollkommen nachvollziehen, aber im weiteren Verlauf der Handlung wurde sie mir immer unsympathischer. Irgendwann kam sie mir nur noch feige und egoistisch vor, und auch nach Beenden des Buches kann ich ihr Verhalten nicht verstehen. Nash tat mir unglaublich leid, und ich bin so wütend auf Halle geworden, dass ich die zweite Hälfe des Buches kaum noch genießen konnte.

Fazit:
Dieses Buch hätte für mich ein Highlight werden können, wenn das Versteckspiel von Halle nicht so unnatürlich lang hinausgezögert worden wäre. Das hat mir die Freude beim Lesen leider etwas genommen. Insgesamt haben mir die vielen Thematiken dieser Geschichte aber sehr gefallen, weshalb ich lesenswerte 3,5 Sterne vergebe.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Handlung
  • Erzählstil
  • Charaktere
  • Atmosphäre
Veröffentlicht am 02.09.2019

Bewegende Gay Romance mit Potenzial nach oben

Herzflüstern
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Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Julian erzählt, einem siebzehnjährigen Abiturienten, der einem jungen Mann begegnet und sich Hals über Kopf in diesen verliebt - obwohl er bisher nie in Erwägung ...

Diese Geschichte wird aus der Perspektive von Julian erzählt, einem siebzehnjährigen Abiturienten, der einem jungen Mann begegnet und sich Hals über Kopf in diesen verliebt - obwohl er bisher nie in Erwägung gezogen hatte, bisexuell oder gar schwul zu sein. Julian ist ein sehr sympathischer Protagonist und ich mochte sehr, wie authentisch seine widersprüchlichen Gedanken und Gefühle dargestellt wurden. Er hadert sehr mit dem, was er über sich selbst erfährt und was dies für sein Verhältnis zu seiner Familie bedeuten könnte; zugleich erlebt er zum ersten (und zweiten, und dritten...) Mal in seinem Leben wie es ist, Liebeskummer zu haben, aber auch wie es ist, frisch verliebt zu sein und keine Sekunde ohne den anderen verbringen zu wollen. Julian ist ein Protagonist, in den man sich sehr gut hinein versetzen kann und bei dem es Spaß macht, ihn auf seinem Weg durch Höhen und Tiefen zu begleiten.

Markus blieb für mich eine ganze Weile etwas blass, aber auch mit ihm wurde ich irgendwann warm. Es gab sehr viele süße Szenen zwischen den beiden, die mir beim Lesen das Herz erwärmten und mich ebenfalls schmachten ließen. Zugleich gab es aber auch Momente, in denen sie wütend aufeinander oder enttäuscht voneinander waren, wodurch sich ihre Beziehung zueinander weiterentwickeln konnte und stärker wurde. Auch die Nebencharaktere, allen voran Tim, haben mir sehr gefallen.
Über allen Handlungen schwebt die dunkle Wolke des Outings und wie Julians Familie wohl darauf reagieren wird. Dadurch kommt Spannung und Dramatik in die Geschichte, und das nicht zu knapp. Auch dieses Problem wirkte auf mich sehr authentisch und die daraus resultierende Belastung für Julian und seine Beziehung zu Markus konnte ich sehr gut nachvollziehen.

Leider gab es auch einige Dinge, die mich an der Geschichte sehr gestört haben.
Einige Abschnitte haben sich sehr gezogen. Die - laut offiziellen Angaben - 336 Seiten waren gefühlt eher 500 und es hätte der Geschichte gut getan, an manchen Stellen etwas schneller voran zu schreiten. Einige Male musste ich das Lesen unterbrechen, um später wieder neue Lust auf die Geschichte zu haben.
Auch hatte ich manchmal das Gefühl, die Autorin sei sich nicht sicher, wie aufmerksam ihre Leser die Geschichte verfolgen, denn einige dezente Erwähnungen wurden nur wenige Seiten später erneut wiederholt, bzw. so ausführlich erklärt, dass es auch wirklich JEDER beim schnellen überfliegen verstanden hätte. Das fand ich manchmal wirklich anstrengend und nervig.
Es gab einige "Zufälle", die mir zu gekünstelt daher kamen und einfach nicht realistisch wirkten; hier sage ich nur das Stichwort "Vanessas Wohnung".
Und zuletzt, aber leider auch am Schlimmsten: es schien (leider sehr oft) so, als ob Julian sich nicht mehr an seine eigenen Gedanken erinnern könnte, bzw. seine zuvor gemachten Eindrücke wieder vergessen würde. Insbesondere kam dies bzgl. einer bestimmten Person zum Vorschein. In einer Szene denkt er "ach, wahrscheinlich tut er nur so, als ob er homophob ist, weil er sich seine Gefühle nicht eingestehen will" und zwei Seiten weiter denkt er über dieselbe Person "nein, für den kann er keine Gefühle haben, er ist doch so homophob", dann wieder "tut er etwa nur so und das ist eine Fassade?" und gleich danach wieder "der ist so homophob, diesen Blick muss ich mir eingebildet haben". Julian hat eine Vermutung, die er aber in der nächsten Szene schon wieder vergessen hat und kurze Zeit später äußert er diese Vermutung erneut, so als ob sie ihm gerade erst in den Sinn gekommen wäre; um sie dann kurze Zeit später wieder zu ignorieren. Und dies passiert leider recht häufig im Mittelteil des Buches, sodass man ihn irgendwann anschreien will, doch in seinem eigenen Buch nachzulesen, was er vorhin gedacht hat.

Der zweite Teil der Reihe handelt von Tim, Julians bestem Freund, und Lukas. Deren Geschichte wird in diesem Teil quasi parallel erzählt und ist eine Nebenstory, die sehr viel Raum einnimmt. An sich hat mir die Einbindung dieser Geschichte in die Hauptstory sehr gut gefallen, allerdings frage ich mich schon, ob es in diesem Maße notwendig gewesen wäre, wo sie doch ihr eigenes Buch bekommen. Wäre dies ein Einzelband, hätte es für mich besser gepasst.

Fazit:
Ich wurde, trotz einiger großer Kritikpunkte, beim Lesen dieser Gay Romance sehr gut unterhalten. Es gibt in dieser Geschichte nur wenige erotische Szenen, die auch nicht zu ausschweifend erzählt werden, sodass sie sich sehr gut für Jugendliche oder Gay Romance Einsteiger eignet.
Es ist eine Geschichte über die erste Liebe und über den Mut, zu sich selbst zu stehen; über Freundschaft und wie sie jede Entfernung überwindet; über die unerschütterliche Liebe zur eigenen Familie trotz allem Leid, das diese verursachen kann; und über die Hürden, wie wahre Liebe überwinden kann, wenn beide Partner ernsthaft dafür kämpfen. Von mir erhält diese Geschichte 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 13.08.2019

Darby und Trex

From Here to You
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Die Geschichte von Darby und Trex wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt. Es ist der erste Band der „Crash and Burn“ – Reihe.
Darby hat in ihrem Leben schon einige schlimme Erlebnisse mitgemacht ...

Die Geschichte von Darby und Trex wird abwechselnd aus beiden Perspektiven erzählt. Es ist der erste Band der „Crash and Burn“ – Reihe.
Darby hat in ihrem Leben schon einige schlimme Erlebnisse mitgemacht und steckt zu Beginn des Buches in einer Beziehung mit einem gewalttätigen Partner fest. Obwohl sie Angst vor ihm hat und unglücklich ist, konnte sie ihn bisher nicht verlassen, da sie ihn trotz allem liebt und noch immer hofft, dass er sich ändert. Als sie jedoch unmittelbar vor der Hochzeit erfährt, dass sie schwanger ist, siegt ihr Beschützerinstinkt über alle anderen Gefühle und es gelingt ihr zu fliehen - mit nichts weiter als ihren Papieren, ein wenig Geld und ihrem Hochzeitskleid am Leib.
Trex sucht schon seit einer Ewigkeit nach der Einen, von der er weiß, dass es sie gibt, die er jedoch bisher noch nicht getroffen hat. Als er Darby begegnet, weiß er plötzlich: sie ist es. Doch er spürt auch, dass sie sehr verletzt wurde und von Männern vom Militär nichts mehr wissen will. Und von seinem aktuellen Job darf er eh niemandem etwas erzählen - doch wird sie ihm bei so vielen Geheimnissen trotzdem vertrauen?

Die Geschichte einer misshandelten, schwangeren Frau, die vor ihrem Partner flieht und allein neu anfangen muss, hat sofort mein Interesse geweckt. Darby hat es dann auch von Beginn an geschafft, mich für sich einzunehmen und mit ihr fühlen zu lassen. Auch wenn es für Menschen wie mich, die noch nie in so einer Situation waren, schwer nachzuvollziehen ist, weshalb man bei einem gewalttätigen Partner bleibt und immer wieder an dessen leere Versprechen glaubt, so konnte ich mich dennoch gut in Darby einfühlen. Trotz der Schuldgefühle, der Scham und der Wut, die sie aufgrund vergangener Ereignisse mit sich herum trägt, ist Darby eine erstaunlich starke, unabhängige und optimistisch denkende junge Frau. Gerne hätte ich noch mehr darüber erfahren, wie sie mit diesen vergangenen Erlebnissen umgegangen ist, aber das hätte wahrscheinlich Potenzial für ein weiteres Buch.
Trex war mir grundsätzlich ebenfalls sehr sympathisch und ich mochte seine Menschenkenntnis und seine gute Beobachtungsgabe. Allerdings war er mir ein wenig zu glatt, ein paar Ecken und Kanten hätten ihn für mich greifbarer gemacht. Durch seinen Job bildet sich eine gar nicht mal so kleine Nebenhandlung, die auf andere Weise als die Hauptgeschichte für viel Spannung sorgt, leider aber in diesem Band nur angekratzt wird. Auch Trex Hintergrund hätte man noch mehr in die Geschichte einbauen und thematisieren können.

Insgesamt wurde ich von der Geschichte sehr gut unterhalten. Darbys Ängste und ihr Misstrauen waren für mich sehr gut verständlich, gleichzeitig ist sie aber auch stolz auf sich selbst und glaubt daran, dass sie ihren Weg auch allein meistern wird. Sie hat mich durch ihre Handlungen immer wieder sehr beeindruckt und mir hat sehr gefallen, wie sie sich trotz aller Bedenken Trex annähert. Auch fand ich sehr süß, wie geduldig und verständnisvoll Trex in seinen Versuchen war, ihre Aufmerksamkeit zu bekommen.
In dem Hotel, in dem Darby arbeitet und Trex wohnt, sind zur gleichen Zeit sehr viele Feuerwehrleute untergebracht, die einen großen Brand in der Nähe der Stadt bekämpfen. Mir hat gut gefallen, wie einige Figuren und Spannungsmomente so in die Geschichte eingebaut wurden, allerdings hat mich auch gestört, dass der Fokus der Geschichte dadurch verrückt wurde. Darby interagiert sehr viel mit den Feuerwehrleuten und macht sich ständig Sorgen um sie, und dies wird auch immer und immer wieder erwähnt. Einmal gab es sogar eine Szene, in der ich dachte, die selbe Szene, die man bei Trex gerade erlebt hatte, nun noch einmal aus Darbys Sicht zu erleben - bis sich durch eine leicht veränderte Handlung herausstellte, dass es sich um zwei verschiedene Ereignisse handelte. Es ging dabei um dieselben Personen in einer nahezu identischen Situation, und diese beiden Ereignisse folgten unmittelbar aufeinander. Das wirkte auf mich sehr verwirrend, war mir viel zu übertrieben dramatisch und nahm den Situationen irgendwie auch die Spannung.
Und die große Gefahr, welche die Kurzbeschreibung des Buches verspricht und welche die Geschichte für mich zu Beginn so interessant gemacht hat, wird durch die vielen Nebenhandlungen leider bis kurz vor Schluss überhaupt nicht mehr relevant und dann viel zu schnell und viel zu übertrieben unrealistisch abgehandelt. Auf dieses Übertreiben muss man sich zwar einstellen, wenn man zu einem Buch von Jamie McGuire greift, aber hier war es mir dann doch zu viel des Guten.

Was mich leider auch sehr gestört und das Lesevergnügen ein wenig geschmälert hat, waren Trex ständige Lügen Darby gegenüber. Wenn auch zu Beginn der Geschichte nachvollziehbar und aufgrund seines Jobs teilweise notwendig, hat Trex immer und immer wieder Chancen verstreichen lassen, ehrlich zu sein, obwohl er wusste, wie wichtig dies für Darby ist. Auch als er eigentlich schon weiß, dass er Darby durch seine Geheimnisse nicht verlieren wird, und ihm immer wieder gesagt wird, dass sie ihm eine weitere Lüge nicht verzeihen wird, lügt er trotzdem weiter. Das war für mich nicht nur vollkommen unverständlich, sondern leider auch irgendwann unverzeihlich. So verhält man sich einfach nicht, wenn einem der Mensch etwas bedeutet. Und dieser Konflikt zwischen ihnen bleibt auch bis zum Ende des Buches vollkommen unausgesprochen und ungeklärt, sodass es sehr fraglich ist, ob Trex aus seinen Fehlern lernen und sich ändern wird. Das war für mich leider gar nicht zufriedenstellend.

Fazit:
Mir hat diese Geschichte gut gefallen und insbesondere Darby habe ich aufgrund ihrer Stärke sehr ins Herz geschlossen. Allerdings hätte ich mir gewünscht, dass die Geschichte mehr beim ursprünglichen, sehr interessanten Thema bleibt und dafür weniger Zeit mit anderen Handlungssträngen verbringt. Gute 3,5 Sterne von mir.

Veröffentlicht am 26.07.2019

Ein Neubeginn

Perfectly Broken (Bedford-Reihe 1)
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Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Brooklyn und Chase erzählt, wobei Brooklyn etwas mehr Erzählzeit erhält. Der Schreibstil ist sehr angenehm.

Brooke hat vor fast einem Jahr ihren ...

Diese Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Brooklyn und Chase erzählt, wobei Brooklyn etwas mehr Erzählzeit erhält. Der Schreibstil ist sehr angenehm.

Brooke hat vor fast einem Jahr ihren Freund verloren und ist nun in eine andere Stadt gezogen, um neu beginnen zu können. Da ihr nicht viele finanzielle Mittel zur Verfügung stehen, mietet sie sich eine kleine Wohnung, obwohl diese nur durch eine verschlossene Tür von der benachbarten Wohnung getrennt ist. Ihr Nachbar stellt sich ziemlich schnell als sehr sympathisch heraus – nur leider ist er vergeben, und Brooke noch lange nicht bereit für eine neue Beziehung.

Das Buch beginnt mit einem kurzen Prolog, in dem man Brooke an ihrem schlimmsten Tag begleitet. Durch diese Szene fühlt man sofort mit Brooke mit und kann ihren Schmerz sehr gut nachvollziehen. Sie wird nach diesem schrecklichen Verlust noch immer von Sehnsucht und Trauer geplagt, versucht aber dennoch, ihr Leben wieder in den Griff zu bekommen und nach vorne zu sehen. Brooke ist eine Serien- und Buchliebhaberin, und die beiläufige Erwähnung einiger Liebesromane und Autorinnen machte sie mir gleich noch sympathischer.
Chase war am Anfang ein wenig undurchsichtig, aber im Umgang mit Brooke konnte er bei mir sehr schnell Pluspunkte sammeln. Er ist sehr einfühlsam und rücksichtsvoll, besitzt zugleich aber die notwendige Hartnäckigkeit, die es braucht, um an Brooke heranzukommen und deren Schutzmauern zu durchbrechen.

Ich mochte sehr, wie die beiden sich durch die Wand ihrer Zimmer hindurch kennen lernen und wie sich nach und nach ihre Zuneigung zueinander entwickelt. Auch fand ich ihre Gefühlswelten, insbesondere Brookes, sehr schön und authentisch beschrieben.

Leider hat mir der dramatische Aspekt in der Geschichte nicht ganz so gut gefallen. Zum Einen fand ich, dass es sich bei Chase Hintergrundgeschichte um einen zu großen Zufall handelte; zum Anderen verstehe ich noch immer nicht, wieso er nicht ehrlich zu Brooke war. Aufgrund der Umstände ergibt sein Verhalten für mich keinen Sinn. Dafür hätte ich viel mehr Drama bzgl. Chase Beziehung vermutet, das kam mir etwas zu kurz. Und auch am Ende des Buches bleibt für mich noch ein Aspekt offen, den ich gerne noch geklärt hätte.

Fazit:
Eine schöne Liebesgeschichte mit einem sehr tragischen Thema, bei der mir die Dramatik leider etwas zu künstlich erschaffen erschien. Daher gute 3,5 Sterne.

Veröffentlicht am 06.05.2019

Romantische Geschichte mit überzogenem Drama

Up All Night
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Diese Geschichte wird abwechselnd aus Taylors und Daniels Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Cover und der Titel sind eine schöne, kleine Anspielung an die ...

Diese Geschichte wird abwechselnd aus Taylors und Daniels Perspektive erzählt. Der Schreibstil ist sehr angenehm und flüssig zu lesen. Das Cover und der Titel sind eine schöne, kleine Anspielung an die Verbindung der beiden Protagonisten.

Taylor und Daniel waren als Kinder und Jugendliche sehr eng befreundet und wohnten sogar nebeneinander, bis sie sich mit der Zeit aus den Augen verloren haben. Nachdem Taylor einen schrecklichen Tag erlebt, inklusive Kündigung, Autodiebstahl, Fremdgehen und Wohnungsverlust, trifft sie zufällig auf Dan, den sie nach mehreren Jahren zum ersten Mal wiedersieht. Dan, der schon immer verliebt in Taylor war, erfindet eine Notlüge, um Taylor in seine WG und somit auch endlich wieder in sein Leben zu holen. Dabei ist ihm in diesem Moment schon klar, dass er aufgrund seiner Lüge keine Chance haben wird, ihr jemals näher zu kommen…

Zu Beginn hatte ich ein paar Probleme damit, mit den Protagonisten warm zu werden.
Taylor ist eine starke Frau, die mir am Anfang aber nicht sonderlich sympathisch erschien; ich kann das nicht an einer Aussage oder ihrem Verhalten festmachen, aber der Funke war bei mir einfach nicht übergesprungen. Nach und nach, als sie versucht, den schrecklichsten Tag in ihrem Leben zu überwinden und nach vorn zu blicken, wurde sie mir sympathischer und auch interessanter. Und durch ihren Umgang mit Dan und den Szenen, in denen sie sich erneut kennen lernen, habe ich sie dann endlich in mein Herz geschlossen und konnte mit ihr trauern, lachen und schmachten.
Dan wirkte am Anfang wie der typische muskelbepackte Frauenheld, der jeden Tag eine andere hat und vor Selbstbewusstsein strotzt. Sehr schnell hat sich dieses Bild jedoch verflüchtigt, und Daniel wirkt eher wie ein kleiner, bis über beide Ohren hoffnungslos verliebter – und sehr durchtrainierter – Junge. Teilweise war es schon extrem schmalzig, wie er einfach alles für Taylor tut und immer auf sie Acht gibt. Aber… hach. Dan. <3 Ich kann ihm verzeihen. :)

Mir hat sehr gefallen, wie Taylor und Dan ihre Freundschaft erneut aufbauen und sich dabei emotional sehr nahe kommen. Gemeinsame Abende und Nächte, in denen sie sich unterhalten oder einfach zusammen sitzen und lesen, haben ihre Beziehung zueinander für mich sehr authentisch gemacht und waren wundervoll romantisch. <3 Ich finde auch, dass man ihre gegenseitige Anziehung zwischen den Zeilen spüren kann und ihre tiefen Gefühle, die mit der Zeit entstehen, vollkommen plausibel sind.

Leider passiert sehr lange sehr wenig in der Geschichte, sodass sie sich zwischenzeitlich etwas zieht. Und leider wird hier das typische Muster verwendet, dass man Dinge, die einfach aus dem Weg geschafft werden könnten, nicht anspricht und dadurch unnötig Drama entsteht. Beide Protagonisten sind sehr, sehr lange sehr, sehr stur und naiv und machen sich das Leben dadurch unnötig schwer. Und als dann die Bombe endlich platzt, war die Reaktion und Konsequenz für meinen Geschmack leider vollkommen überzogen und unrealistisch. Da konnte ich über Taylors Verhalten nur noch den Kopf schütteln.
Ich hätte mir gewünscht, dass die Protagonisten viel früher mal den Mund aufmachen und miteinander reden; dass sie ehrlich zu ihren Gefühlen stehen und Dan durch sein Schweigen nicht alles noch schlimmer macht. Das hat mich zwischendurch sehr aufgeregt und wirkte irgendwann einfach nicht mehr nachvollziehbar auf mich.

Sehr gut haben mir die Nebencharaktere gefallen. Grace ist eine tolle Figur, die gute Seele, die man einfach mögen muss. Dans Freunde sind ein wilder Haufen und sorgen immer für amüsante, lockere Stimmung, und die Eltern von Taylor und Dan kann man sich nicht besser wünschen. Mit Addison hatte ich am Anfang auch ein paar Probleme, doch dann konnte sie sich doch und mit voller Wucht in mein Herz schleichen. Nur Ian blieb mir etwas zu blass.

Fazit:
Eine süße, romantische Geschichte zum schmelzen und mitfiebern, bei dem die Protagonisten aber leider zu lange nicht ehrlich miteinander sprechen. Daher nur 3,5 Sterne.

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