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Veröffentlicht am 26.06.2021

Ein empfehlenswertes Kochbuch für die Singleküche

15-Minuten-Singleküche
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Die Rezepte werden in diesem Kochbuch in die Kategorien "One Pot & One Pan", "Lunch to Go", "Take 5" und "Single Soulfood" eingeteilt, wobei ich die Titel in diesem Fall nicht unbedingt selbsterklärend ...

Die Rezepte werden in diesem Kochbuch in die Kategorien "One Pot & One Pan", "Lunch to Go", "Take 5" und "Single Soulfood" eingeteilt, wobei ich die Titel in diesem Fall nicht unbedingt selbsterklärend finde und man leider auch keine Beschreibung von der Autorin erhält, weshalb sie gerade die letzten beiden Kategorien so benannt hat. (Bei Take 5 hätte ich zum Beispiel erwartet, dass die Rezepte nur 5 Zutaten enthalten, aber als ich eben nachgezählt habe, war das nicht der Fall.)

Meine Verwirrung sollte mich aber natürlich trotzdem nicht davon abhalten, einige der Rezepte auf ihren Geschmack zu testen und so habe ich mich durch das digitale Kochbuch geklickt und mich am Ende dazu entschieden die "Basilikumpilze mit Polenta", den "Kichererbsen-Couscous-Salat" und den "Kokos-Griess mit Bratapfel" nachzukochen.
Das Nachkochen war - wie von der Autorin versprochen - wirklich kinderleicht und die einzelnen Schritte waren gut nachvollziehbar beschrieben. Einzig das Zeitkriterium mit 15 Minuten war sehr sportlich berechnet. Ich habe nicht die Zeit gestoppt, aber hatte das Gefühl, dass ich mindestens 20 Minuten, statt der versprochenen 15 Minuten gebraucht habe. Das ist natürlich immer noch schnell, aber wenn ein Kochbuch die Kochdauer im Titel trägt, dann sollte meiner Meinung nach auch erreichbar sein, und das war es für mich unter normalem Kochtempo nicht, weil vor allem das Rüsten und Schnippeln des Gemüses mehr Zeit in Anspruch genommen hat, als angegeben.

Die Mahlzeiten haben aber im Endeffekt gut geschmeckt, wobei ich vor allem von Kokos-Griess mit Bratäpfeln begeistert gewesen bin! Der Kichererbsen-Couscous-Salat habe ich - nicht wie vorgegeben - im Lunchglas zubereitet, weshalb das Ergebnis natürlich weniger beeindruckend als im Kochbuch aussieht. Geschmeckt hat es aber gut, auch wenn die Menge etwas zu grosszügig berechnet wurde.

Fazit:
"15-Minuten-Singleküche" ist ein ansprechendes Kochbuch (wie man es von GU gewohnt ist), das abwechslungsreiche Rezepte für die Singleküche bereithält. Die von mir nachgekochten Mahlzeiten haben gut geschmeckt, einzig das Versprechen, dass die Zubereitungszeit nur 15 Minuten dauert, ist schon sehr sportlich (und für mich nicht immer erreichbar) berechnet. Ich kann das Kochbuch für Singles aber weiterempfehlen.

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Veröffentlicht am 05.05.2021

Ein Feel-Good Buch

Soul Food
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Soul Food stand schon sehr lange auf meiner Leseliste, denn ich hatte ursprünglich geplant, das englische Original zu lesen. Mir sind allerdings so viele andere Bücher dazwischen gekommen, dass ich erst ...

Soul Food stand schon sehr lange auf meiner Leseliste, denn ich hatte ursprünglich geplant, das englische Original zu lesen. Mir sind allerdings so viele andere Bücher dazwischen gekommen, dass ich erst jetzt, nach Erscheinen der deutschen Übersetzung, dazu gekommen bin, es endlich zu lesen.

Im Buch wird die Geschichte von Emoni erzählt, die kurz vor ihrem Schulabschluss steht und als Teenagerin Mutter einer kleinen Tochter geworden ist. Sie ist halb Puerto-Ricanerin und halb Afroamerikanerin und hegt eine Leidenschaft fürs Kochen. Sie wohnt bei ihrer Grossmutter, bei der sie auch aufgewachsen ist, da sich ihr Vater nach dem frühen Tod von Emonis Mutter nicht um seine Tochter kümmern konnte. Die Handlung bezieht sich auf Emonis Abschlussjahr, indem sie an neu an einem Kochkurs teilnehmen kann und es ihr ermöglicht, ihre kreative Kochkunst zum Ausdruck zu bringen.

Bei diesem Buch handelt es sich aus meiner Sicht um eine "Feel Good" Story, die nicht sonderlich in die Tiefe geht, aber für mich gerade zum richtigen Zeitpunkt kam. Immer wieder hat mir die Geschichte ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert, und das, obwohl das Leben der Protagonistin alles andere als eitel Sonnenschein ist. Ich fand es jedoch schön zu mitzuerleben, wie sehr Emoni für ihre Träume kämpft und sie ihr Leben - trotz Kleinkind - unter einen Hut bringt.

Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten, was dazu geführt hat, dass ich beim Lesen sprichwörtlich durch die Seiten geflogen bin und das Leseerlebnis insgesamt sehr kurzweilig war. Die Autorin hat es geschafft, dass ich für ein paar Stunden meinem stressigen Alltag entfliehen konnte und in eine kulinarische Reise eintauchen konnte, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen lässt. Als kleiner Bonus sind sogar drei oder vier Rezepte enthalten, die man selbst ausprobieren kann.

Fazit:
Soul Food ist eine absolute Feel-Good-Geschichte, die einem den stressigen Alltag für einen Moment vergessen lässt. Die Handlung ist nicht sehr tiefgründig, dafür aber sehr kurzweilig und sie lädt zum Träumen ein. Diese kurze, kulinarische Reise hat mir immer wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert und ich kann das Buch als unterhaltsame Lektüre für zwischendurch empfehlen.

  • Einzelne Kategorien
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  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2020

Wichtige Fragen rund um das Tabuthema "Tod"

99 Fragen an den Tod
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Dieses Buch hatte ich durch Zufall entdeckt und als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich es lesen muss. Ausschlaggebend war der Umstand, dass ich selbst seit September mit Krebskranken ...

Dieses Buch hatte ich durch Zufall entdeckt und als ich den Klappentext gelesen habe, wusste ich, dass ich es lesen muss. Ausschlaggebend war der Umstand, dass ich selbst seit September mit Krebskranken zusammenarbeite und auch auf einer Palliativstation tätig bin, auf der das Thema Tod allgegenwärtig ist. Besonders angesprochen hat mich, dass das Buch von zwei Fachpersonen geschrieben wurde, die selbst auf einer Palliativstation resp. in einem Hospiz tätig sind und sie aufgrund ihrer Erfahrungen wissen, wovon sie sprechen.

Das Buch ist in acht Teile untergliedert, die sich mit den folgenden Themen auseinandersetzen: (1) Aus dem Blickwinkel der Sterbenden: Der Umgang mit der endgültigen Nachricht, (2) Aus dem Blickwinkel der Angehörigen: Der Umgang mit dem Wissen um den nahen Tod, (3) Grundsätzliches zur guten Begleitung am Lebensende, (4) Die Krankheit schreitet voran, und das Sterben wird sichtbarer - was hilfreich ist, (5) Die Sterbephase: Was geschieht und was hilfreich ist (6) Der Tod: Die Abläufe und was mit Verstorbenen passiert, (7) Trauer, (8) Hilfreiche Adressen.
Wie man bereits auf den ersten Blick erkennen kann, hat das Autorenduo damit alle wichtigen Phasen im Zusammenhang mit einer nicht heilbaren Erkrankung und dem Sterbeprozess in ihr Buch integriert. Die jeweiligen Unterkapitel in den entsprechenden Abschnitten sind jeweils als Fragen formuliert (wie es der Buchtitel bereits vermuten lässt) und dieses Stilmittel ist aus meiner Sicht eine sehr gute Wahl, da meine bisherigen Erfahrungen im Bereich der Psychoonkologie zeigen, dass die Diagnose Krebs (und damit vermutlich auch andere Diagnosen von unheilbaren Erkrankungen) viele Unsicherheiten und Fragen auslösen können. Das Beantworten von Fragen ist ein Weg, den Betroffenen ihre Unsicherheiten ein Stück weit nehmen zu können, das das Aneignen von Wissen und Informationen einem das Gefühl von Kontrolle (und damit auch Sicherheit) geben kann, das im Umgang mit dem Ungewissen helfen kann.

Viele der im Buch beantworteten Fragen waren mir bereits bekannt, weil ich in letzter Zeit einige Bücher zum Thema Krebs bzw. Psychoonkologie gelesen habe und darin natürlich auch die Themen Tod und Sterben behandelt wurden. Das ist für mich aber als Pluspunkt zu werten, denn es hat mir gezeigt, dass das Autorenduo - wie erwartet - einen grossen Erfahrungsschatz mit sich bringt und auf sehr verständliche Art und Weise ihr Fachwissen an Betroffene und ihre Angehörigen weitergeben können, um ihnen so ein Gefühl von Sicherheit zu vermitteln. Insgesamt hatte ich den Eindruck, dass keine Frage offen geblieben ist und die Autoren das Thema Tod sehr breit abgedeckt haben.

Weniger gut gefallen hat mir, dass ich mit zunehmender Seitenzahl den Eindruck gewonnen habe, dass nicht ganz klar wird, an wen sich das Buch als Adressat richtet. Während die ersten beiden Kapitel noch jeweils klar nach Betroffenen und Angehörigen gegliedert waren - was aus meiner Sicht absolut Sinn ergibt, da sich die Fragen sehr unterscheiden können - verliert sich dieses Schema im weiteren Verlauf leider etwas. Das fand ich etwas ungünstig, da ich das Gefühl hatte, es wurden plötzlich Fragen vermischt, die eher für Angehörige und andere, die eher für Betroffene gedacht waren. Ich hätte es rückblickend hilfreicher gefunden, wenn alle Fragen nach ihrer jeweiligen Zielgruppe geordnet worden wären.

Ein weiterer Kritikpunkt betrifft ein kleines Detail beim Beantworten der Fragen. Es kam leider sehr häufig vor, dass in einer Antwort ein wichtiges Thema angesprochen wurde, das für eine vollständige Erklärung notwendig gewesen wäre, es dann aber mit einem "darauf gehen wir genauer auf Frage XY ein" abgetan wurde. Das fand ich sehr ungünstig, denn wenn ich mitten im Absatz einer ausführlichen Antwort bin, blättere ich nicht einfach weiter, weil ich sonst komplett im Lesefluss gestört werde. Wenn so eine strikte Unterteilung nach Fragen gemacht wird, dann hätten die Autoren mindestens direkt in der nachfolgenden Frage darauf eingehen müssen. Das war aber leider nicht der Fall, so dass man vielleicht bei Frage 30 angekündigt bekommen hat, dass man in Frage 38 genauer auf ein Thema eingehen wird, dass auch für Frage 30 relevant gewesen wäre. Bis dahin hatte ich aber meistens schon wieder vergessen, was der Kern der Frage 30 gewesen ist. Die Reihenfolge der Fragen fand ich deshalb manchmal etwas ungünstig gewählt. Mich hätte es nicht gestört, wenn sich die Autoren hin und wieder wiederholt hätten und ihre Antworten teilweise redundant ausgefallen wären, denn es ist schliesslich nachvollziehbar, dass der Tod ein so komplexes Thema sein kann, dass es sich nicht mit einer simplen Antwort erklären lässt und viele Antworten ähnlich ausfallen können.

Fazit:
"99 Fragen an den Tod" beschäftigt sich genau mit dem, was der Titel ankündigt: Fragen, die sich rund um die Themen Tod und Sterben drehen. Das Buch dient als "Leitfaden für ein gutes Lebensende" und richtet sich sowohl an Betroffene, die die Diagnose einer unheilbaren Erkrankung erhalten haben, sowie auch deren Angehörige, die ihre:n Liebste:n vor und während dem Sterbeprozess begleiten. Das Buch wurde von zwei Fachpersonen geschrieben, die selbst in der Palliativmedizin und in einem Hospiz tätig sind und ihr Fachwissen und ihren Erfahrungsschatz auf sehr verständliche Weise weitergeben. Das Buch ist wirklich sehr gut recherchiert und deckt in meinen Augen die wichtigsten Bereiche rund um das Thema Tod ab. Schade fand ich nur, dass die Einteilung der Fragen etwas geschickter gewählt hätte werden können, denn leider wird nicht immer ganz klar, an wen sich die jeweiligen Fragen und Antworten nun richten sollen. Von mir gibt es deshalb 4 Sterne und eine Leseempfehlung für Betroffene und Angehörige, die sich mit dem Tod auseinandersetzen wollen oder müssen.

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Veröffentlicht am 24.10.2020

Ein interessanter Reihenauftakt

Die Göttinnen von Otera (Band 1) - Golden wie Blut
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Im Fokus der Geschichte steht die 16-jährige Deka, die aufgrund ihrer dunklen Haut inmitten der weissen nördlichen Bewohnern ihres Dorfes schon immer wusste, dass sie anders ist. Sehr bald stellt sich ...

Im Fokus der Geschichte steht die 16-jährige Deka, die aufgrund ihrer dunklen Haut inmitten der weissen nördlichen Bewohnern ihres Dorfes schon immer wusste, dass sie anders ist. Sehr bald stellt sich heraus, dass sie goldenes Blut in sich trägt und damit zu den Alaki gehört, die von den Menschen für Dämonen gehalten werden. Gemeinsam mit anderen Alaki wird sie zum Schutz des Kaisers als Kämpferin ausgebildet, um gegen die sogenannten Todesrufer zu kämpfen, unheimliche Wesen, die immer wieder Dörfer aufsuchen und Menschen töten oder verschleppen. Je länger sie dieser Aufgabe jedoch nachgeht, desto mehr muss Deka feststellen, dass hinter diesen Wesen eine andere Geschichte steckt, als sie erwartet hätte.

Das Buch enthält zwar einige typische Elemente des Young Adult Genres, kann aber trotzdem durch ein interessantes Worldbuilding überzeugen. Besonders die Hintergrundgeschichte der Alaki und ihrer besonderen Kräfte, sowie auch die unheimlichen Todesrufern waren etwas, das mich neugierig machen konnte und die Handlung des Buches trägt.
Der Schreibstil ist sehr einfach gehalten und die Autorin verliert sich in keinen unnötigen Details, dadurch ist auch das Worldbuilding sehr leicht verständlich und es gelingt einem leicht eine Übersicht zu behalten, wie die Welt funktioniert.

Der Schreibstil ist insgesamt eher Handlungsgetrieben und weniger auf die Charaktere fokussiert. Einerseits führt das zwar dazu, dass sich das Buch flüssig und leicht lesen lässt und es keine langatmigen Stellen gibt, andererseits fehlt es dadurch vor allem den Charakteren auch etwas an Tiefe. Ich hatte jedoch den Eindruck, dass das Buch eher eine jüngere Zielgruppe ansprechen soll (also Leser:innen zwischen 12 udn 14 Jahren), und dafür ist der Erzählstil durch seine Einfachheit sehr passend gewählt.

Deka als Protagonistin fand ich überzeugend und für ihre 16 Jahre altersentsprechend umgesetzt. Die restlichen Nebencharaktere bestehen hauptsächlich aus ihren neu gewonnen Freunden bei den Alaki, die ihr loyal zur Seite stehen, über die man aber bis auf ihre Namen kaum etwas erfährt. Die Liebesgeschichte verläuft eher subtil im Hintergrund, war aber dennoch vorauszusehen.

Die Handlung dieses ersten Bandes folgt einem klaren roten Faden, deren Spannung sich durch kleinere Enthüllungen (die für mich aber eher wenig überraschend kamen) immer mehr aufbaut und dann in einem sehr schnellen Endkampf abgerundet werden. Es bleiben eigentlich kaum offene Fragen, deshalb würde das Buch in meinen Augen auch als Einzelband funktionieren. Trotzdem bin ich neugierig, was sich die Autorin für die beiden Fortsetzungen dieser Trilogie ausdenken wird.

Fazit:
"Golden wie Blut" ist der Reihenauftakt und gleichzeitig auch das Debüt der Autorin Namina Forna zu ihrer "Die Göttinnen von Otera" Reihe. Das Buch ist eher für jüngere Leser:innen geschrieben und lässt sich durch seinen einfachen Schreibstil zügig lesen. Das Worldbuilding ist ebenfalls eher simpel und übersichtlich gehalten, konnte mich aber durch die zugrundeliegende Idee mit den Alaki und den Todesrufern als Wesensarten neugierig machen. Insgesamt ein solides Debüt, dessen Geschichte in sich abgeschlossen ist. Von mir gibt es für dieses Buch 4 Sterne und eine Leseempfehlung für jüngere Leser:innen.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Leckere und abwechslungsreiche Veggie Rezepte

Veggie kann auch anders
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Die Autorin Anne-Katrin Weber verspricht im Vorwort zu diesem Buch, dass sie uns Kochende mit ihren Rezepten aus der Comfort Zone herauslocken und uns mit neuen, überraschenden Geschmackskombinationen ...

Die Autorin Anne-Katrin Weber verspricht im Vorwort zu diesem Buch, dass sie uns Kochende mit ihren Rezepten aus der Comfort Zone herauslocken und uns mit neuen, überraschenden Geschmackskombinationen überzeugen will. Das und natürlich der Umstand, dass es sich um vegetarische Rezepte handelt, hat ausgereicht, um mich neugierig zu machen.

Die Rezepte sind nach "Salate zum Sattessen", Suppen "Zum Glücklich-Löffeln", "Abends schnell was Warmes" und "Das grosse Aufkochen" unterteilt. Die Optik besticht, wie man es von GU Kochbüchern gewohnt ist, durch ansprechende und schön angerichtete Foodfotos und übersichtliche Rezeptbeschreibungen.

Beim ersten Durchblättern ist mir aufgefallen, dass die Autorin nicht zu viel versprochen hat, denn es sind wirklich zahlreiche Rezepte enthalten, die bisher nicht in meinem Standardrepertoire zu finden waren. Ich bin aber leider nicht so der Salat- und Suppenfreund - zumindest nicht, wenn ich es als Hauptmahlzeit und nicht nur als Vorspeise essen soll - deshalb hat es dieses Mal ein bisschen länger gedauert, einzelne Mahlzeiten zum Nachkochen rauszusuchen. Erschwert hat die Auswahl auch, dass in jedem Rezept mindestens eine, aber meistens mehrere "exotische" Zutaten enthalten waren, von denen ich teilweise noch nie gehört habe und die man wahrscheinlich auch nicht einfach so im Supermarkt um die Ecke bekommt. Haselnussöl, Schwarzkümmelsamen, Szechuanpfefferkörner, Shisokresse, Sanddornfruchtsauce, Fenchelsamen, Salzmandeln, Koriandersamen, Holunderbeergelee, Harissa, schwarze Senfsamen und Bohnenkrautblättchen sind nur einige Beispiele. Und da man bei den meisten Rezepten im Schnitt nur einen Teelöffel von all dem benötigt, hatte ich keine Lust mir all die Zutaten zu besorgen und im schlimmsten Fall Foodwaste zu verursachen, weil ich danach keine Verwendung mehr dafür habe. Ich wollte die Zutaten aber auch nicht einfach weglassen, da sie ja gerade das waren, was die Mahlzeiten zu etwas Besonderem machen und ihnen das geschmackliche gewisse Extra verleihen soll, das die Autorin versprochen hat.

Gerade als ich dachte, das Kochbuch ist wohl doch nichts für mich, bin ich aber doch noch fündig geworden und habe mich entschieden die "Mangold-Curry-Lasagne" und die "Käsespätzle-Pfanne mit Mangold" nachzukochen. Und was soll ich sagen? Die Autorin hat tatsächlich nicht zu viel versprochen, denn besonders die Lasagne hat mich geschmacklich umgehauen und ich hätte bei der Mischung aus rotem Curry, Sahne und Mangold niemals gedacht, dass so etwas Leckeres aus dieser gewagten Kombination entstehen kann. Die gerösteten Cashewkerne haben dem ganzen tatsächlich noch das versprochene gewisse Etwas verliehen. Ähnlich erging es mir auch mit dem zweiten Rezept.

Abschliessend würde ich also sagen, dass die Rezepte aufgrund der exotischen Zutaten etwas abschreckend wirken können, die nachgekochten Mahlzeiten es aber definitiv wert sind, sich mal aus der Comfort Zone herauszuwagen! Ich würde das Kochbuch allerdings nicht für den alltäglichen Gebrauch empfehlen, schon gar nicht für einen Singlehaushalt, sondern eher für Anlässe, bei denen man vielleicht Gäste einladen und sie mit Rezepten ganz ohne Fleisch umhauen möchte.

Fazit:
"Veggie kann auch anders" hält das, was es verspricht: Abwechslungsreiche Rezepte mit einzigartigen Geschmackskombinationen, durch die man sogar Fleischliebhaber:innen geschmacklich vom Hocker hauen kann. Das einzige Manko sind die vielen "exotischen" Zutaten, die die meisten Hobbyköche wahrscheinlich nicht einfach so Zuhause im Vorratsschrank stehen haben und auch nicht einfach im Supermarkt um die Ecke zu finden sind. Aber geschmacklich konnten mich die Rezepte wirklich überzeugen! Für speziellere Anlässe definitiv ein empfehlenswertes Veggie-Kochbuch, das von mir vier Sterne verdient hat.

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