Cover-Bild Was der Fluss erzählt
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24,00
inkl. MwSt
  • Verlag: Blessing
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 576
  • Ersterscheinung: 19.10.2020
  • ISBN: 9783896673299
Diane Setterfield

Was der Fluss erzählt

Roman
Anke & Eberhard Kreutzer (Übersetzer)

Eine stürmische Winternacht im ländlichen England des späten 19. Jahrhunderts: In der uralten Gaststube des "Swan" sitzen die Bewohner von Radcot zusammen und wärmen sich an ihren Geschichten und Getränken, als ein schwer verletzter Mann mit einem leblosen Mädchen im Arm hereinstolpert. Eine Krankenschwester wird gerufen, die nur noch den Tod des Kindes feststellen kann. Als sie jedoch ein paar Stunden später die Todesursache festzustellen versucht, bemerkt sie, dass das Kind atmet und sich bewegt. Ein Wunder? Oder etwa Zauberei? Oder gibt es dafür eine wissenschaftliche Erklärung? Und woher kommt das Mädchen?

Ein stimmungsvoller Roman, der einen davonträgt wie ein Fluss, in eine Welt, in der Imagination und Wirklichkeit sich überlagern.

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.10.2020

Ein Märchen, eine Sage, eine Art literarisches Versprechen

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Der Fluss, um den es hier geht, ist aber nicht aus einem Märchen, sondern es ist die Themse in einem eher ländlichen Gebiet, nämlich zwischen Cricklade und Oxford. Dort betritt an einem Winterabend des ...

Der Fluss, um den es hier geht, ist aber nicht aus einem Märchen, sondern es ist die Themse in einem eher ländlichen Gebiet, nämlich zwischen Cricklade und Oxford. Dort betritt an einem Winterabend des ausgehenden 19. Jahrhunderts ein Mann mit einem vierjährigen Mädchen auf dem Arm einen Pub. Beide sind verletzt, das Mädchen stirbt - um wieder zum Leben zu erwachen. Ab dann steht es im Zentrum des Interesses der Bewohner - so viele würden es gerne bei sich aufwachsen sehen! Es sind viele Geschichten, die hier zusammengebracht werden, von starken, mutigen, aber auch schwachen und verführbaren Menschen. Sie alle haben mit dem Fluss zu tun - und irgendwo fließen sie dann auch alle zusammen. Ich habe diesen Roman mit großem Vergnügen und noch größerem Genuss gelesen - es ist fast eine Art literarisches Statement zum Leben und zur Gesellschaft und ermuntert die Leser, sich auf schwer bis gar nicht erklärbare Lebenserfahrungen einzulassen und diesen bis zu einem gewissen Grad zu vertrauen.

Diane Setterfield hat mit "Was der Fluss erzählt" einen sehr lebensklugen Roman verfasst, der aus meiner bescheidenen Sicht von

Nach der Lektüre komme ich mir groß und klein gleichermaßen vor - klein, weil sehr deutlich wird, dass jeder Mensch, egal wie viel Macht er ausüben mag, doch nur ein kleines Rädchen im Gefüge der Zeitabläufe der Welt ist und groß, weil ich finde, dass die Autorin ganz klar macht, dass der Wert jeden Lebens davon abhängt, was für Fußabdrücke, welches ideelle Erbe ein jeder von uns auf der Erde hinterlässt.

Ein wahrlich in jeder Hinsicht sagenhafter Roman in einer wundervollen Aufmachung. Man sollte ihn nicht wie einen Fluss an sich vorbeiziehen lassen, sondern unbedingt lesen!

Veröffentlicht am 25.10.2020

Eine Perle!

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Selten hat mich ein Roman derart positiv überrascht.
Neugierig machten mich bereits das farbenfrohe, verspielte und verträumte Cover und der geheimnisvolle Titel.
„Was der Fluss erzählt“ löste vor allem ...

Selten hat mich ein Roman derart positiv überrascht.
Neugierig machten mich bereits das farbenfrohe, verspielte und verträumte Cover und der geheimnisvolle Titel.
„Was der Fluss erzählt“ löste vor allem eine Assoziation bei mir aus:
Während man so vor sich hin döst ziehen Geschichten wie Schiffe auf einem Fluß vor dem geistigen Auge vorüber.

Ich stellte mich auf einen unterhaltsamen Roman ein, bei dem es sich gut abschalten und entspannen lässt.

Und jetzt komme ich zu der oben erwähnten positiven Überraschung: der Roman ist weit mehr als ein vergnüglicher Zeitvertreib, er ist eine Perle, die einen besonderen Platz in meinem Bücherregal bekommt.

Nun aber kurz zum Inhalt:
Die Geschichte spielt Ende des 19. Jahrhunderts in einer ländlichen Gegend Englands, genauer: in Radcot an der Themse.
In diesem Ort gibt es, wie in allen Orten ein Wirtshaus.
„Swan“ heißt es und eine Besonderheit hat es:
In der uralten und traditionellen Gaststube treffen sich die Bewohner nicht nur, um bei einigen Gläschen Cider oder Bier zu plaudern, sondern um sich Geschichten zu erzählen.

Eines Nachts, als draußen ein Unwetter tobt, betritt ein schwer verletzter Mann das Lokal.
In seinen Armen trägt er ein lebloses Mädchen.
Und jetzt wird es interessant, spannend und rätselhaft:
Obwohl eine Krankenschwester ihren Tod festgestellt hat, ist das Kind nach einigen Stunden (wieder) am Leben.
Es schlägt die Augen auf.
Es atmet.
Es bewegt sich.

Wer ist das Mädchen, das nicht spricht?
Wer ist der Mann, der es aus der Themse fischte?
Was ist da passiert?
Gibt es einen Zusammenhang zu der Entführung der Tochter der Vaughans vor 2 Jahren?

Plötzlich steht alles im Raum: Mythen, Legenden, Sagen, Aberglaube, Zauberei, Wunder... aber eigentlich zählt für das bereits aufgeklärte England doch die Wissenschaft?

Diane Setterfield führt den Leser schelmisch, geschickt und leichtfüßig aufs mystische Glatteis, um ihm dann letztlich doch klarzumachen, dass er sich auf realem Boden befindet.
Sie spielt mit der Fantasie und mit dem Realitätsbewusstsein des Lesers und bringt ihn dazu, sich zu wundern und zu staunen.

Ich empfehle diesen inhaltlich bezaubernden und sprachlich wunderschönen Roman, der wie ein Märchen beginnt, all denjenigen Lesern sehr gerne, die sich in eine literarisch anspruchsvolle Welt voller Poesie fallen lassen möchten.

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Veröffentlicht am 27.03.2021

Außergewöhnlich, vielfältig und mit einer unfassbaren Erzählkunst

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Ich hatte vorher noch nichts von Diane Setterfield gelesen und war dementsprechend sehr neugierig, was mich erwarten würde, ohne aber zu große Erwartungen zu haben. „Was der Fluss erzählt“ konnte mich ...

Ich hatte vorher noch nichts von Diane Setterfield gelesen und war dementsprechend sehr neugierig, was mich erwarten würde, ohne aber zu große Erwartungen zu haben. „Was der Fluss erzählt“ konnte mich aber total überzeugen und ist eine wirklich außergewöhnliche und fesselnde Geschichte.

Schon die Atmosphäre ist total einzigartig, besonders am Anfang auch etwas gruselig, aber die ganze Zeit sehr packend und geheimnisvoll. Besonders durch das geheimnisvolle, kleine Mädchen, das überall und doch nirgendwo hinzugehören scheint und wie durch ein Wunder wieder erwacht, hat die ganze Story auch etwas Mystisches. Den Schreibstil von Diane Setterfield mochte ich auch sehr gerne, er lässt sich gut und flüssig lesen, spielt mit den Worten und erzählt die Geschichte sehr einnehmend, atmosphärisch und leicht. Durch ihre wundervolle, bildliche Erzählkunst hatte ich wirklich das Gefühl die Story nicht nur zu lesen, sondern selbst in dem Wirtshaus zu sein und einer Geschichte zu lauschen. Auch das Setting hat mir wirklich unfassbar gut gefallen, die verschiedenen Orte, die man kennenlernt, waren immer gut vorstellbar und haben viel Abwechslung in die Geschichte gebracht.

Genauso vielfältig waren auch die Charaktere, die ich eigentlich alle sehr gerne mochte. Sie alle haben ihre eigene Geschichte zu erzählen und es war spannend immer mehr über sie, ihre Vergangenheit und ihr Leben zu erfahren und sie so besser kennenzulernen. Mit der Zeit haben sie immer mehr Tiefe und Leben bekommen und einige der Charaktere wie Rita sind mir auch wirklich ans Herz gewachsen. Total besonders fand ich auch die verschiedenen Verbindungen , die die Charaktere zu dem kleinen Mädchen hatten, und wie unterschiedlich sie mit der ganzen Situation umgegangen sind, was ihnen nochmal viel mehr Authentizität geschenkt hat. Anfangs hat es ein wenig gedauert, aber dann konnte ich eine wirkliche Bindung zu einigen aufbauen und mich immer mehr in ihre Geschichten reinfühlen.

Die gesamte Story war sehr außergewöhnlich, aber einfach unfassbar gut, angefangen bei der interessanten Grundidee, die auch genauso spannend umgesetzt wurde. Sehr schnell baut sich eine Spannung auf, die mal stärker und mal ein wenig schwächer, aber immer sehr fesselnd war. Besonders den Aufbau der Geschichte fand ich einfach genial, da sie durch die vielen Erzählperspektiven und die unterschiedlichen Handlungsstränge sehr vielschichtig und abwechslungsreich war. Doch so wie jeder seine einzelne Geschichte zu erzählen hatte, so sind sie doch alle auch verbunden durch das kleine Mädchen. Wie ein Fluss, der sich manchmal teilt, getrennt weiter fließt und Seitenarme bildet, die aber immer wieder zum Hauptstrom zurückkehren und sich dort vereinen. Dadurch war das Lesen der Geschichte wirklich einzigartig und auch wenn mit der Start ein wenig schwer gefallen ist und ich anfangs oft ein wenig verwirrt war, so konnte mich die Story dennoch sehr stark mitreißen und wurde in meinen Augen immer besser. Die ganze Zeit habe ich gerätselt und es war lange nicht klar, wie die Geschichte enden würde, da sie wirklich unvorhersehbar war und immer wieder neue Verbindungen aufgetaucht sind. Auch wie alles sein Ende gefunden hat, hat mir sehr gut gefallen, und so habe ich das Lesen des ganzen Buches wirklich genossen.

Fazit: Eine wirklich außergewöhnliche Geschichte mit einer einzigartigen Atmosphäre, einem bildlichen und einnehmenden Schreibstil und vielfältigen Charakteren, die ich sehr gern gewinnen konnte. Ich hatte wirklich das Gefühl im Gasthaus zu sitzen und dieser facettenreich, besonderen Geschichte zu lauschen, die voller Abwechslung und Spannung ist und deren verschiedene Handlungsstränge sich wundervoll ergänzen.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Ein perfekter Schmöker

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Es wird etwas passieren.
Diese Ahnung, nein, diese Erkenntnis beschlich sie schon einen Tag vor dem rätselhaften Ereignis, das sie für ein ganzes Jahr in Atem halten sollte. „Sie“ – das sind beispielsweise ...

Es wird etwas passieren.
Diese Ahnung, nein, diese Erkenntnis beschlich sie schon einen Tag vor dem rätselhaften Ereignis, das sie für ein ganzes Jahr in Atem halten sollte. „Sie“ – das sind beispielsweise Joe, der lungenschwache Wirt aus dem Swan, oder Robert Armstrong, der sich große Sorgen um seinen Ältesten macht, desgleichen die von vielen Ängsten geplagte, etwas schrullige Lily White sowie die um ihre verschwundene Tochter trauernde Helena Vaughn. Sie alle – und noch viele Personen mehr – werden von einem mysteriösen Besuch im Swan erschüttert: Da steht doch eines Winternachts Ende des 19. Jahrhunderts ein fremder Mann auf der Schwelle des Gasthauses, blutüberströmt und ein lebloses Kind in den Armen. Die eilig herbeigerufene patente Krankenschwester kann zwar seine Wunden versorgen, für das kleine Mädchen scheint indes jede Hilfe zu spät zu kommen. Kein Puls. Kein Atem. Das Kind ist tot … zumindest denken das alle Anwesenden, bis – ja, bis die Kleine sich plötzlich zu regen beginnt. Sie ist scheu, sie spricht nicht, aber sie ist zweifellos lebendig! Doch wer ist das mysteriöse Mädchen? Robert Armstrong ist sich sicher: seine ihm bis dato unbekannte Enkelin, die kurz zuvor am Fluss zum letzten Mal gesehen wurde. Helena Vaughn ist sich sicher: ihre vor zwei Jahren verschwundene Tochter, die aus ihrem herrschaftlichen Haus am Fluss entführt worden ist. Lily White ist sich sicher: ihre kleine Schwester, die vor fast vierzig Jahren ebenfalls am Fluss verschwand … wer auch immer die Kleine ist, eines scheint festzustehen: „Der Fluss holte wieder Luft und beim nächsten Mal atmete er ein Kind aus.“ (S. 129)

Eine zugleich betörende und beängstigende Flusslandschaft, ein rätselhaftes Kind, viele teils undurchsichtige Interessen und noch mehr Gefühle: „Was der Fluss erzählt“ (aus dem Englischen von Anke und Eberhard Kreutzer) ist ein rundum gelungener Schmöker – ja, ich bemühe ganz bewusst dieses etwas angestaubte Wort für eine fesselnde, unterhaltsame, lebendige Lektüre, die ihren Leserinnen nicht zu viel abverlangt und sie gleichzeitig gekonnt in eine andere Welt, eine andere Wirklichkeit entführt. Die Erzählung fließt dahin wie der titelgebende Fluss, windet sich in Biegungen, hält kleine, tückische Strudel bereit und trägt ihre Leserinnen sanft schaukelnd mit sich, einer ungewissen Mündung entgegen.

Wer der derzeit vielfach doch recht deprimierenden Realität für eine Romanlänge entfliehen will, ist mit diesem Buch bestens bedient – es ist der perfekte Begleiter für ein Wochenende, an dem man den Alltag vergessen will und sich mit Wolldecke und Tee wohlig auf der Couch einmummelt!

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Eine Geschichte, die den Leser warm umspült und dann davonträgt

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Das Gebiet von Crickdale bis Oxford entlang der Themse im späten 19. Jahrhundert. Die Menschen leben mit dem Fluss und vom Fluss. Er bestimmt ihren Alltag, ihren Aberglauben und ihre Geschichten.

In der ...

Das Gebiet von Crickdale bis Oxford entlang der Themse im späten 19. Jahrhundert. Die Menschen leben mit dem Fluss und vom Fluss. Er bestimmt ihren Alltag, ihren Aberglauben und ihre Geschichten.

In der Wirtsstube des Swans treffen sich die Menschen nach getaner Arbeit und lieben es, in Geschichten zu schwelgen, sie verweben die losen Enden der Ereignisse zu ihren eigenen Erzählungen und feilen solange daran, bis Wahrheit und Erzählung eine Einheit bilden.

Plötzlich stolpert ein schwerverletzter Mann herein, in seinem Armen ein lebloses kleines Mädchen. Die eilig herbeigerufene Krankenschwester kann nur noch den Tod des Kindes feststellen. Stunden später bemerkt sie, dass das Mädchen wieder atmet. Ein Wunder? Zauberei? Es gibt keine wissenschaftliche Erklärung. Niemand weiß, woher das Mädchen gekommen ist. Und doch melden am nächsten Morgen drei Parteien Ansprüche an. Eine Spurensuche beginnt und allerhand versunkene Geheimnisse treten ans Licht. Die Identität des Mädchens und ihre Geschichte scheinen untrennbar mit dem Fluss verwoben.

Eine Geschichte, wie ein Feuer an trüben und ungemütliche Wintertage. Ihr warmer Erzählton nimmt mich gefangen und führt mich unter die Menschen am Fluss. Ich versinke so tief, dass der Alltag völlig verblasst. Ich fühle die Feuchtigkeit des Flusses, rieche die Armut mancher Häuser und sehe die Sorgenfalten der Menschen. Die Geschichte folgt keinem gradlinigen Plot, sie folgt dem Verlauf des Flusses, sie führt in Nebenarme, Sümpfe und Stromschnellen, bringt Überschwemmungen und wiegt glitzernd im Sonnenlicht. Sie erzählt von den Menschen, die dort leben, ihren Familien, ihren Sehnsüchten und ihren Geheimnissen.

Den Figuren wird mit so viel Liebe und Umsicht Leben eingehaucht, dass ich nicht anders kann, als sie zu mögen und mit ihnen zu bangen. Die Geheimnisse um die Identität des kleinen Mädchens scheinen lange Zeit unlösbar, die gestellten Ansprüche unhaltbar. Und doch spült der Fluss Schicht um Schicht fort, bis die Wahrheit ans Tageslicht kommt. Wahrheit oder doch ein Mythos des Flusses? – wer weiß das am Ende schon. Eine ganz besondere Geschichte, die mir noch lange im Gedächtnis bleibt.

Fazit: Ein Buch, das den Alltag vergessen macht. Schmökern, träumen und dahintreiben garantiert.

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