Cover-Bild Marigolds Töchter
(76)
  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
20,00
inkl. MwSt
  • Verlag: List Verlag
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: Familienleben
  • Genre: Romane & Erzählungen / Erzählende Literatur
  • Seitenzahl: 432
  • Ersterscheinung: 02.11.2020
  • ISBN: 9783471360309
Julia Woolf

Marigolds Töchter

Roman | »Was sie schreibt, geht zu Herzen.« Jojo Moyes
Sabine Schilasky (Übersetzer)

Einladung in ein englisches Dorf


Marigolds Familie muss überraschend eng zusammenrücken, als die älteste Tochter Daisy bei ihnen unterschlüpft. Dabei ist das kleine Haus schon recht voll, wohnt doch die jüngere Tochter noch bei ihnen und auch Großmutter Nan. Aber Marigold macht alles für ihre Familie, sie kümmert sich gerne und will das Glück, das sie empfindet, weitergeben. Sowieso halten auf dem Dorf alle zusammen, und in Marigolds kleinem Lädchen versuchen die Nachbarn, für die großstädtische Daisy einen Job und einen neuen Mann zu finden. Mit – nun ja – durchaus interessanten Vorschlägen. Vielleicht erkennt die Familie deshalb nur langsam, dass es Marigold immer schlechter geht.

»Was sie schreibt, geht zu Herzen.« Jojo Moyes
»So schreibt man Geschichten über die Liebe.« The Times

Dieses Produkt bei deinem lokalen Buchhändler bestellen

Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 05.11.2020

Ein Roman wie eine wärmende geblümte Sofadecke

0

„Was ist falsch am Jetzt?“

Marigold führt einen kleinen Lebensmittelladen in einem englischen Dorf, bei den Dorfbewohnern ist die ältere Frau sehr beliebt. Sie lebt mit ihrem Mann Dennis, ihrer Mutter ...

„Was ist falsch am Jetzt?“

Marigold führt einen kleinen Lebensmittelladen in einem englischen Dorf, bei den Dorfbewohnern ist die ältere Frau sehr beliebt. Sie lebt mit ihrem Mann Dennis, ihrer Mutter Nan und Tochter Suze in einem Häuschen am Dorfrand. Als Tochter Daisys langjährige Beziehung mit dem Italiener Luca zerbricht, kehrt auch diese nach Hause in den Schoß der Familie zurück. Für so viele Bewohner ist das Haus eigentlich zu klein. Doch bald schon ist der beengte Platz nicht das einzige Problem. Marigold, auf die sich alle stets verlassen können, wird immer vergesslicher....

Julia Woolf schreibt klar und gut verständlich, der Roman liest sich flüssig. Durch die kurzen Sätze und die einfachen Satzstrukturen wirkt der Schreibstil schlicht, stellenweise fast naiv und einfältig. Dies passt recht gut, sowohl zu Marigolds einfacher, unkomplizierter Persönlichkeit als auch zu dem bodenständigen Dorf.

Im Mittelpunkt des Romans steht die liebenswerte, herzensgute Marigold, für ihre Familie und die Dorfgemeinschaft verlässlicher Fels in der Brandung. Sie ist durch ihr freundliches, positives Wesen bei allen beliebt. Dass ausgerechnet sie mit gesundheitlichen Schwierigkeiten zu kämpfen hat, finden alle Beteiligten tragisch und ungerecht. Marigold ergänzt sich perfekt mit ihrem Ehemann Dennis, auch er ist ein unkomplizierter, positiver Charakter, der zufrieden in sich ruht und seine Frau über alles liebt. Probleme versucht er lieber zu verdrängen.
Mir hat Marigolds Mutter Nan sehr gut gefallen. Über ihr ewiges Genörgel, das sie eigentlich gar nicht so meint, und ihre sehr direkte Art musste ich mich oft amüsieren. Nans raues, harsches Verhalten nach außen steht im Widerspruch zu ihrem weichen inneren Kern. Nans Charakter finde ich glaubwürdig, mir sind auch im echten Leben schon ältere Damen ihres Kalibers begegnet. Im Gegensatz zu ihrer Großmutter bleiben Marigolds Töchter, vor allem Daisy, blass und langweilig. Dass bestimmte Charakterzuschreibungen ständig etwas plump wiederholt werden - so wird Suze mehrmals unverblümt als „egoistisch“ beschrieben - hat mich etwas gestört. Zum Glück schafft es Suze noch, alle zu überraschen.
Im Dorf leben zudem noch einige sehr spezielle, skurrile, aber auch klischeebeladene Charaktere, die Tratschtante Eileen zum Beispiel oder der gegen Maulwürfe kämpfende Commodore.

Gerade in schwierigen Zeiten, in denen uns gemeinsame Anstrengungen immer mehr entzweien, in denen Blockwartmentalität wieder weitverbreitet ist, Nachbarschaftshilfe mitunter mit Kontrolle der Regeleinhaltung gleichgesetzt wird und zum eigenen Schutz angeraten ist, sich selbst und die Mitmenschen als potentiell infektiös zu betrachten, ist Julia Woolfs Geschichte eine absolute Wohltat für die Seele. Ein ganzes Dorf hilft, rückt zusammen, versöhnt sich, konzentriert sich auf das Wesentliche, um einem Mitglied der Gemeinschaft zu helfen. Ein bisschen spießig zweifelsohne, aber genau die Art von Spießigkeit, nach der ich mich manchmal sehne, die altmodische geblümte Sofadecke, die angenehme Wärme verbreitet . Auch wenn die Handlung ein wenig kitschig anmutet, ist der Roman jetzt genau das Richtige. Hilfsbereitschaft, Zusammenhalt, Solidarität das sind Werte, die immer goldrichtig sind und in schwierigen Situationen noch wichtiger werden.
Marigold hat zudem Recht, wenn sie immer wieder fragt: „Was ist falsch am Jetzt?“. Sorgen können wir uns immer machen, die Zukunft haben wir nicht in der Hand. Aber das Jetzt lässt sich in der Regel leichter schön gestalten und genießen, es ist real.
Ein trotz aller Traurigkeit zuversichtlicher, vielleicht etwas naiver und seichter, aber wunderschöner Roman, der uns daran erinnert, was eigentlich wichtig ist und was Nächstenliebe, Solidarität, Liebe und Zusammenhalt bewirken können.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 02.11.2020

Nebel im Kopf

0



Die Schriftstellerin Julia Woolf schreibt angenehm.
Ihr Roman „Marigolds Töchter“ zeigt für mich ein aktuelles Thema.

Marigold ist eine Frau, die alles für ihre Familie macht. Sie nimmt ihre Mutter ...



Die Schriftstellerin Julia Woolf schreibt angenehm.
Ihr Roman „Marigolds Töchter“ zeigt für mich ein aktuelles Thema.

Marigold ist eine Frau, die alles für ihre Familie macht. Sie nimmt ihre Mutter auf und die jüngste Tochter Suze lebt auch noch bei ihnen. Nebenbei besitzt sie noch einen Laden mit Postagentur.
Sie und ihr Mann sind ein glückliches Paar.
Plötzlich bemerkt sie, das sie vieles vergisst und Leute nicht erkennt. Sie ist entsetzt und hat Angst.
Erst als die älteste Tochter Daisyn nach 6 Jahren in Italien, nach Hause kommt, nimmt die Familie das zur Kenntnis.
Marigold wird immer ängstlicher, denn es wird immer schlimmer, mit dem Nebel im Kopf. Manchmal fühlt sie sich besser, dann wieder schlechter. Ihr Mann Dennis ist ihr Halt.
Die Töchter erleben die Liebe und sind prima Charaktere.
Die Autorin beschreibt diese Dinge besonders detailliert. Auch Marigolds Empfindungen hat sie gut eingefangen.


Veröffentlicht am 02.11.2020

Ein liebenswerter Roman

0



Marigolds Töchter ist ein einfühlsam geschriebener Roman der britischen Schriftstellerin Santa Montefiore. Sie wendet einen gut lesbaren, fast geschmeidigen Stil an, der für den Leser angenehm ist.

Marigold ...



Marigolds Töchter ist ein einfühlsam geschriebener Roman der britischen Schriftstellerin Santa Montefiore. Sie wendet einen gut lesbaren, fast geschmeidigen Stil an, der für den Leser angenehm ist.

Marigold ist mit Dennis verheiratet. Sie hat jetzt nicht nur ihre fast neunzigjährige Mutter bei sich aufgenommen, sie sorgt auch noch für ihre 25jährige Tochter Suze, die eher unselbstständig ist.
Und dann kommt auch noch die älteste Tochter Daisy nach einer Trennung zurück. Viel Wirbel für Marigold, auf die sich alle stützen. Doch dann beginnt Marigold immer vergesslicher zu werden.

Das Thema Demenz wurde schon oft behandelt. Auch hier wird es realistisch dargestellt.
Dennoch kann man den Roman locker lesen, da die Autorin empathisch mit der Betroffenen schreibt und es auch eine Portion Humor gibt. Die Beschreibungen des englischen Landlebens, in denen es noch Tante Emma-Läden und Christmas-Plumpudding gibt, sind ansprechend.

Die Figuren sind sympathisch, wenn manche auch ihre Eigenheiten haben. Zum Beispiel Nan, Marigolds Mutter, hat schon manchen bissigen Spruch drauf. Aber alle sind sehr liebenswert wie auch der ganze Roman.

Veröffentlicht am 31.10.2020

"Liebe beginnt damit, sich um seine Nächsten zu kümmern: die Menschen zuhause." (Mutter Theresa)

0

Marigold kümmert sich nicht nur liebevoll um ihre Familie in allen Lebenslagen, auch der Dorfladen der 66-jährigen ist Dreh- und Angelpunkt für viele Einwohner. Mit ihrer 86-jährigen Mutter Nan, Ehemann ...

Marigold kümmert sich nicht nur liebevoll um ihre Familie in allen Lebenslagen, auch der Dorfladen der 66-jährigen ist Dreh- und Angelpunkt für viele Einwohner. Mit ihrer 86-jährigen Mutter Nan, Ehemann Dennis sowie Tochter Suze lebt sie unter einem Dach. Als ihre älteste Tochter Daisy sich von ihrem italienischen Freund trennt und von Mailand zurück ins Elternhaus zieht, wird es eng dort. Marigold ist zufrieden, all ihre Lieben um sich zu haben, doch wird ihr Glück dadurch getrübt, dass ihr Gedächtnis sie immer mehr im Stich lässt. Dauernd vergisst sie irgendwas und verliert sich immer mehr in der Zeit, während ihr Kopf voller Watte ist. Was ist bloß mit ihr los? Lange ignoriert Marigold die Anzeichen, versucht ihre Unpässlichkeiten zu verstecken, doch nicht nur Daisy fällt mehr und mehr auf, dass mit ihrer Mutter etwas nicht stimmt…
Julia Woolf hat mit „Marigolds Töchter“ einen berührenden Roman vorgelegt, der sich mit dem Thema Demenz beschäftigt und dies sehr feinfühlig und empathisch verpackt. Der flüssige, bildreiche und einfühlsame Erzählstil lässt den Leser ins Haus von Marigolds Familie einziehen, wo er schnell nicht nur die einzelnen Haushaltsmitglieder kennenlernt, sondern vor allem Marigold auf Schritt und Tritt verfolgt und dabei das Pensum bewundert, dass diese jeden Tag auf dem Zettel hat. Die liebevolle Beziehung zwischen Marigold und ihrem Ehemann geht schnell ans Herz, während man sich als Leser über die störische alte Nan ebenso aufregt wie über die überaus faule Suze, die ihren Hintern nicht hochbekommt, um endlich einer richtigen Arbeit nachzugehen und ihren Eltern nicht länger auf der Tasche zu liegen. Das lebensechte Familienleben findet mit Daisys Einzug noch Erweiterung, die sich als erste Gedanken über den Zustand ihrer Mutter macht, während alle anderen der engen Gemeinschaft Marigolds allmählichen Zerfall bewusst oder unbewusst zu ignorieren suchen. Man sollte meinen, dass eng verbundene Menschen mehr aufeinander achten, doch vielleicht steckt auch immer ein wenig Angst dahinter, dass der Ist-Zustand sich einmal ändert oder ein geliebter Mensch eventuell ernsthaft krank sein könnte. Doch Ignoranz schützt nicht vor der Realität, man darf gerade von der Familie erwarten, dass sie sich umeinander kümmert. Allerdings tut dies nur Daisy, Vater Dennis macht sich zwar Sorgen, schiebt es aber aufs Alter, das sich ja bei jedem anders äußert. Bei aller Ignoranz aber wird Marigold trotz ihrer Krankheit von ihrer Familie mit durchs Leben genommen, denn das ist auch Familie: man hält zusammen, lässt niemanden allein und stützt sich gegenseitig, den einen mehr, den anderen weniger, je nach Bedürfnis. Wunderschön zeichnet die Autorin diesen Kokon, in dem man sich sicher und geborgen fühlt.
Die Charaktere sind so lebendig und authentisch, dass der Leser das Gefühl hat, sie schon ewig zu kennen, gerade deshalb fällt das Mitfühlen leicht. Marigold ist die Wärmflasche ihrer Familie, sie ist für jeden immer da, kümmert sich um alles und hat für jeden ein offenes Ohr. Die Ängste wegen ihrer Vergesslichkeit sind gut nachvollziehbar und hinterlassen einen Kloß im Hals. Daisy ist eine warmherzige junge Frau mit künstlerischem Talent und der nötigen Sensibilität. Dennis ist handwerklich begabt und hilft gern überall aus. Seine Frau liebt er von ganzem Herzen, sie ist sein Goldstück. Nan ist eine nörgelige alte Dame, der man es nie recht machen kann und die alles schwarzsieht. Ihre Kommentare über ihre Tochter Marigold gehen einem als Leser schwer gegen den Strich, zumal sie sich in deren Haushalt aufhält und sich bedienen lässt. Suze ist eine egoistische und oberflächliche junge Frau, deren Welt sich nur um sie dreht. Aber auch die Dorfgemeinschaft hat in diesem Buch einen großen Stellenwert.
„Marigolds Töchter“ ist ein anrührender Generationenroman, dessen Grundthema uns alle angeht. Empathisch und feinfühlig erzählt, unterhält die Geschichte nicht nur, sondern stimmt nachdenklich. Verdiente Leseempfehlung!

Veröffentlicht am 30.10.2020

Berührende Geschichte

0

Marigold lebt zusammen mit ihrem Mann Dennis, ihrer Mutter Nan und den beiden erwachsenen Töchtern Daisy und Suze in einem idyllischen Ort in England, wo sie einen kleinen Dorfladen führt.
Jeder kennt ...

Marigold lebt zusammen mit ihrem Mann Dennis, ihrer Mutter Nan und den beiden erwachsenen Töchtern Daisy und Suze in einem idyllischen Ort in England, wo sie einen kleinen Dorfladen führt.
Jeder kennt jeden, es gibt Freundschaften, Streitereien, aber letztendlich hält die Dorfgemeinschaft zusammen. So auch in der Zeit, in der Marigolds Familie Hilfe braucht.
Denn Marigold wird zunehmend vergesslicher, kann Gesichter nicht mehr zuordnen und hat Probleme mit alltäglichen Situationen.

Sehr gefühlvoll greift Julia Woolf in ihrem Roman das Thema Demenz auf und verpackt es in eine Geschichte, die zu Herzen geht.
Es ist keine anspruchsvolle, aber eine berührende Lektüre. Das Buch ist leicht und schnell zu lesen, die Story teilweise etwas konstruiert, aber trotz allem hat mir das Lesen Freude bereitet.
Ein Roman für die Seele, ideal an grauen Herbsttagen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere