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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 08.11.2020

Von Ratten, Viren & Haien

Kreuzberg Blues
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In Wolfgang Schorlaus Kriminalroman "Kreuzberg Blues - Denglers zehnter Fall" wird der Protagonist Georg Dengler von seiner Freundin Olga überredet, trotz der sich durch das Pandemie- Coronavirus (Covid-19) ...

In Wolfgang Schorlaus Kriminalroman "Kreuzberg Blues - Denglers zehnter Fall" wird der Protagonist Georg Dengler von seiner Freundin Olga überredet, trotz der sich durch das Pandemie- Coronavirus (Covid-19) empfehlenden Kontaktbeschränkungen von Stuttgart in die Hauptstadt zu begeben und dort auch gleich noch in einen "Brennpunkt-Bezirk": Kreuzberg. Er soll dort einer vom "Immobilien-Hai" Sebastian Kröger bedrohten Freundin zur Seite stehen.
Der Roman befasst sich also mit mehreren aktuellen Problemen und wartet darüber hinaus mit unwahrscheinlich vielen schnellen Szenewechseln auf, erleichtert der Lesergemeinde zwar dankenswerter Weise durch jeweils vorangestellte Ortsangaben die Orientierung, aber die Geschichte mit den Ratten wurde mir dann doch zu viel. Ich brach daher ab und gab das Buch einer Bekannten, die tapfer den Kampf mit zwei- und vierbeinigen Bösewichtern aufnahm und mir ihre Meinung mitteilte:
Möglicherweise wirft ein "Zuviel-Wollen" nicht nur für Kröger, sondern auch für den Autor gelegentlich Probleme auf, den es treten Fehler auf. So bieten im Gegensatz zu seinen Behauptungen die normalen Mund-Nase-Schutz-Papier-Masken keinerlei Ansteckungsgefahrenminderung für den Träger, sondern lediglich dessen Gegenüber! Auch gibt es bisher leider noch keine Schutzimpfung gegen die von Zecken übertragene Krankheit Borreliose, sondern lediglich gegen die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)....

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Veröffentlicht am 03.11.2020

Was wäre, wenn -

Die Republik
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"Maxim Voland" ist das Pseudonym eines vielseitigen international bekannten deutschen Bestsellerautors. Sein Thriller "Die Republik" verfügt neben hilfreichem Lesebändchen u. a. über wichtiges Nachwort, ...

"Maxim Voland" ist das Pseudonym eines vielseitigen international bekannten deutschen Bestsellerautors. Sein Thriller "Die Republik" verfügt neben hilfreichem Lesebändchen u. a. über wichtiges Nachwort, interessantes Glossar und von mir vor allem zu Beginn häufig zu Rate gezogenes Personenregister. Es ist ein "Was wäre, wenn...?"-Buch in welchem die Verhältnisse DDR/BRD genau umgekehrt sind. Selbst, wenn ich das wusste, musste ich es mir doch während der Lektüre immer wieder vergegenwärtigen bzw. auf die aktuelle Situation bezogen einordnen. Zwischendurch gab es echte oder fiktive Zitate und etliche versteckte Systemkritik beinhaltende Volkswitze. Protagonisten sind ein DDR-Oberst Kuhn, Harper, eine kanadischstämmige junge Angehörige des brit. Geheimdienstes und Chris, ein aus Paris zur Beerdigung eines entfernten Verwandten angereister junger Mann, der in politische, militärische und vor allem höchst gefährliche Verwicklungen hinein gerät. Hierbei wechselten die durch Ortsangaben zwar deutlich gemachten Schauplätze in einem irren Tempo und die Geschichte "drehte" sich immer wieder total um, dass es mir manchmal nahezu mehr Anstrengung als Spannung brachte. Die eigentliche "Auflösung" erfolgt erst im Nachwort. Cover und Titel passen zur Handlung.
Gesamteindruck: Gute Idee, aber leider nicht ganz so gut gelungene Umsetzung!

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Veröffentlicht am 19.09.2020

Nur halb überzeugt von Maria und der Bagdadbahn

Die zitternde Welt
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Der Titel könnte sich immerhin auf die politischen Ereignisse oder einen fahrenden Zug beziehen, der auf dem Kopf stehende Baum höchstens auf Ersteres.
Tanja Paars Roman "Die zitternde Welt" beginnt damit, ...

Der Titel könnte sich immerhin auf die politischen Ereignisse oder einen fahrenden Zug beziehen, der auf dem Kopf stehende Baum höchstens auf Ersteres.
Tanja Paars Roman "Die zitternde Welt" beginnt damit, dass Maria, eine junge, ledige, schwangere österreichische Provinzlerin mit einem "unbändigen Drang nach Selbstbestimmung und Freiheit" dem vor einiger Zeit abschiedslos nach Anatolien verschwundenen Vater ihres ungeborenen Kindes folgt. Im weiteren Verlauf der Geschichte wird die Familie größer und die Linie der Bagdadbahn, an der das Familienoberhaupt beschäftigt ist, länger. Das Thema "Bagdadbahn" interessierte mich sehr und auch über starke Frauen aus vergangenen Zeiten lese ich gern. So nahm ich denn anfangs auch regen Anteil am Schicksal der Protagonistin Maria, las mit großem Interesse über Fahrten von und nach Belemedik und Kayseri - sie waren dank der neben einem Lesebändchen im Buch erhaltenen Karte gut zu verfolgen - und erfreute mich an den Begegnungen der fiktiven Protagonistenfamilie mit historischen Personen wie Lawrence von Arabien, Gertrude Bell und Nâzi;m Hikmet.
Aber mit dem durch den Ausbruch des der Ermordung des österreichischen Thronfolgers Erzherzog Franz Ferdinand und seiner morganatischen Gemahlin Sophie in Sarajewo folgenden Ersten Weltkrieges bedingten Auseinanderfall der Familie etwa in der Mitte des Buches schwand mein Interesse zunehmend dahin. Auch wenn mich eine Szene auf der Piazza Oberdan an ein kürzlich gern gelesenes anderes Buch erinnerte, konnte mich das Verfolgen der Einzelschicksale, selbst, wenn diese den damaligen Verhältnissen entsprechen sollten, mit etlichen neuen Nebenfiguren einfach nicht mehr fesseln. Möglicherweise hat auch die unmittelbar vorangegangene Lektüre des mich tief beeindruckenden Buches über Fey von Hassell "Bis wir uns wiedersehen" von Catherine Bailey die sprichwörtliche Latte zu hoch gelegt

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Schwarzes Wasser - verpasste Chance

Aus schwarzem Wasser
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Nachdem die deutsche Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck bei einer gemeinsamen Autofahrt mit ihrer Tochter Maja von einer Berliner Brücke in die Spree stürzt und selbst dabei ums Leben kommt, erfahren ...

Nachdem die deutsche Innenministerin Dr. Patricia Kohlbeck bei einer gemeinsamen Autofahrt mit ihrer Tochter Maja von einer Berliner Brücke in die Spree stürzt und selbst dabei ums Leben kommt, erfahren wir viel über ihr bisheriges Leben: Sie fand Zeit für Forschung, Obduktionen, Geheimdienst, Affären...
Sie forschte an einem Giftstoff zur Beseitigung einer den Menschen überaus ähnlichen Art, den "Marins", welche allerdings bereits durch menschliche Umweltsünden in ihrem Lebensraum, den Meeren, höchst bedroht ist.
Insofern keine neue, aber doch sehr aktuelle Geschichte, die auch spannend ihren Anfang nimmt, sich dann aber leider in ermüdend wiederholten Überlegungen und bis ans Lächerliche gehenden Erotikdetails aus dem Rennen wirft. Sehr, sehr schade drum!!!

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Veröffentlicht am 18.05.2020

Enttäuschend!

Ruth Tannenbaum
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Wenn ich mich auch in vielen Punkten der ebenso engagiert wie eloquent wirkenden vorstehenden Rezension anschließen kann, wirkte der Gesamteindruck dieser am Schicksal der realen jungen Schauspielerin ...

Wenn ich mich auch in vielen Punkten der ebenso engagiert wie eloquent wirkenden vorstehenden Rezension anschließen kann, wirkte der Gesamteindruck dieser am Schicksal der realen jungen Schauspielerin Lea Deutsch angelehnten Romanbiografie, welche den Antisemitismus im Großbereich des ehemaligen Jugoslawien thematisiert, auf mich bedauerlicherweise recht gegenteilig.
Ich habe bereits sehr viele Bücher zu diesem Themenkreis gelesen und fühlte mich - was mir noch nie zuvor geschah - hier von den auf mich mehr als skurril und nur selten liebenswert verschroben wirkenden sowie vor allem im Übermaß auftretenden Charakterskizzierungen oft eher abgestoßen.

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