Cover-Bild Someone New
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14,00
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  • Verlag: LYX
  • Themenbereich: Belletristik - Belletristik: zeitgenössisch
  • Genre: Romane & Erzählungen / Sonstige Romane & Erzählungen
  • Seitenzahl: 544
  • Ersterscheinung: 28.01.2019
  • ISBN: 9783736308299
  • Empfohlenes Alter: ab 14 Jahren
Laura Kneidl

Someone New

Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere Menschen von mir denken. Wen sie in mir sehen. Aber nicht bei dir. Bei dir kann ich ganz ich selbst sein.

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

"Ein absolutes Must-Read, das ich am liebsten in jedes Regal der Welt stellen möchte. Someone New ist romantisch, ehrlich, authentisch - und so wichtig!" Leselurch

Nach "Berühre mich. Nicht" und "Verliere mich. Nicht." - der neue Roman von Platz-1-Spiegel-Bestseller-Autorin Laura Kneidl

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Lesejury-Facts

Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 04.11.2020

Behandelt sehr wichtige Themen!

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»𝕍𝕖𝕣𝕘𝕚𝕤𝕤, 𝕨𝕒𝕤 𝕕𝕚𝕖𝕤𝕖 𝕒𝕟𝕕𝕖𝕣𝕖𝕟 𝕄𝕖𝕟𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕫𝕦 𝕕𝕚𝕣 𝕘𝕖𝕤𝕒𝕘𝕥 𝕙𝕒𝕓𝕖𝕟. 𝕊𝕚𝕖 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕖𝕘𝕒𝕝. 𝕌𝕟𝕨𝕚𝕔𝕙𝕥𝕚𝕘. 𝕀𝕙𝕣𝕖 𝕎𝕠𝕣𝕥𝕖 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕓𝕖𝕕𝕖𝕦𝕥𝕦𝕟𝕘𝕤𝕝𝕠𝕤.«
~ S. 469

Ich muss echt sagen, dass mich dieses Buch total überrascht hat! Denn wenn ...

»𝕍𝕖𝕣𝕘𝕚𝕤𝕤, 𝕨𝕒𝕤 𝕕𝕚𝕖𝕤𝕖 𝕒𝕟𝕕𝕖𝕣𝕖𝕟 𝕄𝕖𝕟𝕤𝕔𝕙𝕖𝕟 𝕫𝕦 𝕕𝕚𝕣 𝕘𝕖𝕤𝕒𝕘𝕥 𝕙𝕒𝕓𝕖𝕟. 𝕊𝕚𝕖 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕖𝕘𝕒𝕝. 𝕌𝕟𝕨𝕚𝕔𝕙𝕥𝕚𝕘. 𝕀𝕙𝕣𝕖 𝕎𝕠𝕣𝕥𝕖 𝕤𝕚𝕟𝕕 𝕓𝕖𝕕𝕖𝕦𝕥𝕦𝕟𝕘𝕤𝕝𝕠𝕤.«
~ S. 469

Ich muss echt sagen, dass mich dieses Buch total überrascht hat! Denn wenn man sich den Klappentext durchliest, hat man das Gefühl, dass es sich bei dem Buch um eine der typischen 0815 Liebesgeschichten handelt, die vielleicht nett zu lesen, allerdings nichts besonderes sind. Doch damit habe ich mich getäuscht. „Someone New“ behandelt so viele wichtige Themen und ist wirklich sehr tiefgründig!

Jedoch hat es bei beiden Protagonisten etwas gedauert, bis ich mit ihnen warm wurde. Mit Micah hatte ich das ganze Buch über so meine Schwierigkeiten. Sie geht meiner Meinung nach viel zu naiv an viele Dinge dran, braucht sofort eine logische Lösung zu allen Problemen und will immer sofort alles wissen. Das kann natürlich durchaus an den Umständen, unter denen sie leidet liegen, allerdings hat es mich dennoch ein wenig gestört😅
Julian habe ich da trotz seiner verschlossenen Art schneller in mein Herz schließen können☺️

Doch was mir am besten gefallen hat, waren die Nebencharaktere. Man merkt, dass auch sie eine eigene Geschichte haben, in die man kleine Einblicke bekommt. Deswegen bin ich schon sehr auf „Someone Else“ und „Someone to stay“ gespannt🥰

Insgesamt hat mir das Buch wirklich gut gefallen. Es zeigt auf wie wichtig es ist, zu sich selbst zu stehen und weniger auf andere zu hören.
Mein einziger Kritikpunkt ist, dass ich mich mit der Protagonistin nur wenig identifizieren konnte. Umso mehr freue ich mich auf „Someone Else“, da ich Cassie und Auri schon jetzt in mein Herz geschlossen habe☺️

Ich gebe dem Buch 4/5🌟

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Veröffentlicht am 15.10.2020

Ein unglaublich wichtiges Thema

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"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere von mir denken. Wen sie in mir sehen."
Selbstzweifel und der Weg zur Selbstakzeptanz werden in Someone New von Laura Kneidel thematisiert.
Wir begleiten ...

"Ich mache mir ständig Gedanken darum, was andere von mir denken. Wen sie in mir sehen."
Selbstzweifel und der Weg zur Selbstakzeptanz werden in Someone New von Laura Kneidel thematisiert.
Wir begleiten die Protagonisten Micah und Julian. Micah ist ein hübsches Mädchen aus reichem Haus, welches sich von grundauf verstellt um es allen anderen genehm zu machen. Sie sieht sich als Rettungsanker der Familie, da ihre Eltern ihren Zwillingsbruder aufgrund seiner sexuellen Orientierung aus dem Haus geschmissen haben. Micah versucht nun verzweifelt den Kontakt zu ihm wieder herzustellen und ihre Eltern doch etwas empfänglicher für dieses Thema zu machen. Ihnen zuliebe beginnt sie auch ein Jurastudium, welches sie so gar nicht interessiert, aber den Frieden in der Familie vortäuscht. Neben den doch eher offensichtlichen Problemen Micahs beschäftigt sich Julian auch mit seinen ganz eigenen Dämonen. Julians Charakter ist sehr verschlossen. Er spricht nur recht selten über seine Vergangenheit. Dennoch habe ich recht schnell vermutet in welche Richtung es führt.

Die Thematik finde ich sehr wichtig und auch mega gut recherchiert. Besonders das Nachwort von Thorben Rump sollte alle Leser für die Thematik sensibilisiert haben.
Das Buch ließ sich sehr flüssig lesen. Dennoch hat sich die Geschichte sehr lange aufgebaut (bestimmt über 250 - 300 Seiten) um dann zu einer mega schnellen Auflösung zu kommen. Gegen Ende überschlugen sich die Ereignisse nur so und ich persönlich hätte mir noch mehr von Julians Geschichte gewünscht. Sie bestimmt das gesamte Buch sowie sein gesamtes Verhalten und wurde mich leider etwas zu schnell abgefrühstückt.
Beide Protagonisten waren mir recht schnell sympathisch. In der gesamten Geschichte ist Micah nicht nur für ihr Familie der Rettungsanker sondern wird auch für Julian zu einer Person des engsten Vertrautens. Micah zeigt eine unglaubliche Toleranz und Offenheit gegenüber der queer -Thematik. Eben diese Akzeptanz sollte bei allen Menschen vorhanden sein, denkt man sich. Doch nein, die Eltern von Micah sowie auch die Eltern von Julian gehen Engstirniger an die Sache heran. Sie können sich nicht freuen, dass ihr Kind glücklich ist und es unterstützen. Sie wissen einfach nicht, wie sie mit dieser Information umgehen sollen und tun das Falsche, sie verstoßen ihr Kind. Dieses Buch hat jedoch sehr gut verdeutlicht, dass jeder Mensch sich nur daher sehnt akzeptiert zu werden und dass jeder sich Menschen an seiner Seite wünscht, welche zu einem stehen.

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Veröffentlicht am 13.10.2020

Gutes Buch mit wichtiger Message

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Zusammenfassung:
Micah lernt Julian auf einer Party ihrer Eltern kennen, doch durch ein Missverständnis verliert er seinen Job bei der Catering-firma. Eine Weile später zieht Micah bei ihren Eltern aus ...

Zusammenfassung:
Micah lernt Julian auf einer Party ihrer Eltern kennen, doch durch ein Missverständnis verliert er seinen Job bei der Catering-firma. Eine Weile später zieht Micah bei ihren Eltern aus und in eine eigene Wohnung. Dort stellt sich heraus, dass Julian ihr Nachbar ist. Nach und nach verbringen die beiden immer mehr Zeit zusammen und lernen sich langsam kennen.

Meine Meinung:

Zuallererst MUSS ich das Cover loben. Ich fand es schon auf dem Bild ansprechend, aber live sieht es absolut umwerfend aus. Die Farben harmonieren wunderbar miteinander und bilden ein fröhliches Erscheinungsbild, was einem schon eine enorme Vorfreude beschert. Das Buch einmal geöffnet, fällt der Einstieg überhaupt nicht schwer. Ich habe mich sofort in der von Laura Kneidl geschaffenen Atmosphäre wohl gefühlt. Sie hat einen lockeren und flüssigen Schreibstil, der einen förmlich durch die Seiten schweben lässt. Allerdings muss ich gestehen, dass sich einige Längen eingeschlichen haben, zum Beispiel, dass Micah mehrfach betont wie schrecklich sie ihr Jurastudium findet, meiner Meinung nach ein wenig zu oft. Was mich auch ein wenig gestört hat war, dass eine ganze Zeit lang nur Micahs Alltag beschrieben wurde und eigentlich kaum Handlung vorkam.
Ein Lichtblick hingegen waren für mich dafür die Charaktere, die ich sehr sympathisch fande. Micah, die versucht die Wogen zwischen Julian und ihr zu glätten und Kontakt zu ihm aufzubauen oder nach ihrem verschwundenen Bruder Adrian sucht und sich sehnlichst wünscht ihre Familie wieder zu vereinen, mochte ich sehr gerne. Sie hat ihren eigenen Kopf und ist nicht so leicht unterzukringen. Sie ist eine starke Frau. Das Buch ist aus ihrer Sicht geschrieben.
Julian mochte ich auch gern. Er ist sehr verschlossen, was ihn umso spannender und geheimnisvoller macht. Die Gespräche zwischen den beiden fande ich sehr unterhaltsam und sie brachten mich oft zum schmunzeln. Ihre Beziehung entwickelt sich langsam, was die ganze Geschichte viel realistischer macht. Trotzdem hätte ich mir manchmal ein größeres Knistern zwischen den beiden gewünscht.
Auch von den Nebencharakteren war ich total begeistert. Ich habe mich immer gefreut, wenn sie im Buch aufgetaucht sind.
Einzig Adrian konnte ich an einer Stelle nicht ganz verstehen. Dass er Micah abblockt, nur weil seine Eltern ihn nicht akzeptieren, hat für mich eher wenig Sinn gemacht.
Ein weiterer Kritikpunkt ist, dass sämtliche sensible Themen angesprochen werden, die leider viel zu wenig Raum bekommen haben. Es wirkte so, als wolle die Autorin möglichst viele Gesellschaftsgruppen einfach aufzählen. Allerdings finde ich, dass viel zu wenig darauf eingegangen worden ist und das sind schließlich alles wichtige Themen, die meiner Meinung nach definitiv mehr Beachtung gebraucht hätten. Dass Auri beispielsweise Schwarz ist und die damit verbundenen Vorurteile werden nur kurz in einem Gespräch durch Caissi erwähnt. Das Thema "Teeniemutter" wurde auch nur oberflächlich behandelt. Das hat mich zum Teil sehr enttäuscht.
Das Ende, das voller Spannung steckt, hat mich sehr überrascht. Doch auch Julians "Problem " wurde mir nicht ausführlich genug geschildert. Klar, es hat mehr Beachtung bekommen, doch immer noch nicht ausreichend. Ich fande Julian hat Micah diesen Fakt einfach so vor die Füße geschmissen. Ich meine, da verschließt er sich jedes Mal, wenn Micah darauf zu sprechen kommt und wenn er es ihr dann gesteht kommt es ihm so leicht über die Lippen, ohne jegliche Ausführung. Ich meine, er stand unter Druck, doch das hätte man um einiges schöner gestalten können. Zudem hatte Micah eigentlich kaum Zeit, die Informationen zu verarbeiten, weshalb ich Ihre Antwort überstürzt fande, da es sehr unrealistisch gewirkt hat.
Ich muss die Autorin allerdings für ihr Nachwort loben, wo nochmal dieses Thema aufgegriffen wurde. Das hat mir gut gefallen.

Fazit:
An sich ein gutes Buch, das eine wichtige Massage übermitteln soll. Die Charaktere mochie ich sehr gern. Trotzdem war es mir teilweise zu oberflächlich, was ich sehr schade finde, da die Idee sehr gut war. Es ist ein außergewöhnlicher New- Adult Roman, den ich trotz Kritik gerne gelesen habe. Da ich Caissi und Auri sehr gerne möchte, werde ich mir auch den nächsten Teil holen.

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Veröffentlicht am 13.09.2020

Unglaublich wichtiges Thema - Umsetzung leider nicht wie erhofft...

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Mit "Someone New" erschien ein neuer Roman als Einzelband von der deutschen Bestseller-Autorin Laura Kneidl.

Was Euch erwarten wird:

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: ...

Mit "Someone New" erschien ein neuer Roman als Einzelband von der deutschen Bestseller-Autorin Laura Kneidl.

Was Euch erwarten wird:

Als Micah auf ihren neuen Nachbarn trifft, kann sie es nicht glauben: Es ist ausgerechnet Julian, der wenige Wochen zuvor ihretwegen seinen Job verloren hat. Micah fühlt sich schrecklich, vor allem, weil Julian kühl und abweisend zu ihr ist und ihr nicht mal die Gelegenheit gibt, sich zu entschuldigen. Doch gleichzeitig fasziniert Micah seine undurchdringliche Art, und sie will ihn unbedingt näher kennenlernen. Dabei findet sie heraus, dass Julian nicht nur sie, sondern alle Menschen auf Abstand hält. Denn er hat ein Geheimnis, das die Art, wie sie ihn sieht, für immer verändern könnte ...

Zu den Protagonisten:

Micah ist in einer "High-Society" aufgewachsen und kennt daher auch keine Geldprobleme.
Sie hat einen recht bodenständigen und selbstbewussten Eindruck auf mich gemacht.
Die Kunst ist ihre Leidenschaft und ihr großes Talent im Gegensatz zur Selbstversorgung.
Tatsächlich gab es einige Stellen, in denen ich sie einfach nur wachrütteln wollte.
Micah scheut sich vor Konflikten und Problemen.
Für sie muss es immer einfach sein.
Klar, sie hat familiäre Probleme und studiert ein Fach, dass sie nicht einmal studieren will.
Es schien mir, als würde sie einfach nur versuchen Ablenkung zu finden.
Anstatt ihren Plan der totalen Selbstständigkeit umzusetzen, bleibt sie nicht nur finanziell, sondern auch emotional bis fast zum Ende des Romans von ihren Eltern mehr oder weniger abhängig.
Auch ihr Auftreten hat mich desöfteren gestört.
Ihre Handlungen und Reaktionen sind für mich hier und da einfach zu unsensibel und zu naiv gewesen.
Andererseits konnte ich sie in ihrer misslichen Lage nachvollziehen.
Ich glaube, dass ich mir von ihr einfach mehr Entwicklung und mehr Initiative im Laufe der Handlung gewünscht hätte.

Julian ist mir bereits zu Beginn total ans Herz gewachsen.
Seine kühle und gleichzeitig doch gefühlvolle Art konnte mich in seinen Bann ziehen.
Er ist durchaus diszipliniert und ein kleiner "Workaholic".
Seine Eltern hatten ihn nach seinem Outing verstoßen und verunsichert, vielleicht sogar eingeschüchtert. Dadurch und durch seine missglückte Beziehung fühlte er sich nicht mehr wertvoll.
Er sah in sich selbst das Monster.
Alles was er je wollte, ist Akzeptanz der anderen; seiner Familie und Freunde.
Und Micah akzeptiert ihn so wie er ist; sie sieht ihn als die Person, die er heute ist und die er auch von Herzen sein möchte.

Zur Geschichte:

Zuerst möchte ich sagen, dass mich die Geschichte sehr wohl berührt und mitgerissen hat, auch wenn das sehr wichtige Thema erst zum Schluss richtig aufgefasst wurde.

Die Geschichte an sich ist rein aus Micahs Sicht geschrieben.
Dadurch konnte ich sehr tief in ihre Gefühls- und Gedankenwelt eintauchen, aber auch einige charakterliche "Schwächen" entdecken.
Aber nicht nur ihr Handeln musste ich teils in Frage stellen, auch das ihres Zwillingbruders Adrian kam mir nicht wirklich gerechtfertigt vor.
Ich verstehe, warum er keinen Kontakt mehr mit seinen Eltern haben möchte.
Sie möchten ja auch keinen Kontakt mit ihrem eigenen leiblichen Sohn und haben ihn sogar rausgeschmissen, nur weil er eben nicht hetero ist.
(Zum Mars mit diesen Eltern...)
Aber warum meldet er sich über vier Monate lang nicht ein einziges Mal bei seiner Zwillingsschwester, die vor sich hintrauert.
Sein Verhalten kann natürlich damit begründet werden, dass er Angst hatte und einfach mehr Zeit zum Klarkommen benötigte.
Trotzdem ist seine Erklärung, dass sie ja immer noch die Tochter seiner homophoben Eltern sei, mehr als nur inakzeptabel für mich gewesen.
Damit hat er seine Schwester, die sich durchaus als tolerant und verständnisvoll erwiesen hat, in dieselbe Schublade mit seinen Horroreltern gesteckt.
Verletzender geht es doch kaum...
Während die "auf-der-Suche-nach-Adrian"-Geschichte bzw. Nebenhandlung immer präsent und aktuell gewesen ist, kam die Liebesgeschichte der Protagonisten nur stockend voran.
Es hat so viele schöne und tiefsinnige Momente gegeben, wenn auch erst gegen Ende des Buches.
Trotzdem hat mir die grundlegende Kommunikation zwischen Micah und Julian an manchen Stellen noch etwas gefehlt.
Und dann hat es Boom gemacht und innerhalb von nur einem Satz wurde das große Geheimnis um Julian gelüftet.
Es war nur leider kein Geheimnis mehr, weil ich es bis dahin schon erraten hatte.
So richtig spannend ist es also erst auf den letzten hundert Seiten geworden und wenn man mich fragt, hätte man so viel mehr aus dem Thema herausholen können.
Denn das Konzept und einige Stellen sind schon richtig genial gewesen, nur leider ist für mich das "Wichtigste" eher nebensächlich und zu kurz so richtig intensiv angesprochen worden.
Auch das Ende hat die eine oder andere Frage unbeantwortet gelassen, aber wer weiß, vielleicht gibt es dazu in "Someone Else" mehr zu erfahren.

Zur Authentizität der Charaktere:

Die Charaktere sind durchaus authentisch gewesen und es wurden keine "toxischen Ideale" vermittelt.
Einige der Charaktere, auch wenn es eher die Nebencharaktere (die Eltern von Micah und Julian, aber auch Rachelle) betrifft, sind ungeschönt echt und hässlich hart dargestellt worden. Dabei sind sie (leider) immer noch realistisch gewesen.
Auch, wenn ich so manche Handlung nicht nachvollziehen konnte oder wollte, haben mich die Charaktere irgendwie dann doch begeistern können.

Vorsicht Spoilergefahr

Zum Thema und dessen Umsetzung:

Ja zum Thema, jain zu der Umsetzung...

Das Thema der Transexualität oder auch im allgemeinen die Thematisierung von LGBTQ+ sehe ich als unglaublich wichtig an.
Daher konnte mich das Nachwort wirklich sehr berühren.
Hier geht es hauptsächlich um den Prozess zur Akzeptanz und dabei nicht nur zur Selbstakzeptanz, sondern viel mehr zur Akzeptanz in der Gesellschaft und als Teil dieser.
Julian hat bis jetzt nur die Ablehnung anderer erfahren.
Er kannte das Gefühl akzeptiert zu werden nicht und hatte daher große Angst vor seinem Outing vor seinen Mitbewohnern, aber vor allem vor Micah.
Diese Angst und die ganzen Sorgen sind gut umgesetzt und in Szene gesetzt worden.
Leider hat mir die Sensibilität im allgemeinen gefehlt.
Meiner Meinung nach ist es komplett egal, zu wem sich wer hingezogen fühlt oder ob sie oder er denkt, im falschen Körper zu leben.
Trotzdem ist das Thema für viele noch nicht zu etwas selbstverständlichem gar normalen geworden.
Und gerade deswegen sollte man rücksichtsvoll und vor allem vorsichtig an das Thema herangehen.
Ich finde, dass es schlicht und ergreifend zu umfangreich ist, um nach ein paar Seiten einen Haken dahinter setzen zu können.
Man hätte das Thema umfangreicher bedienen können, gerade da es noch so viele Fragen aufwerfen könnte.

Wie gesagt, dass Thema ist unglaublich wichtig und auch, wenn ich mich nicht selbst in die Lage einer Person, die sich outen möchte bzw. geoutet hat oder einfach noch mitten im Selbstfindungsprozess steckt (obwohl ich glaube, dass jede Person in einem Selbsfindungsprozess steckt...), hereinversetzen kann, liegt das Thema mir sehr am Herzen.
Für mich gehört es zur Allgemeinbildung dazu und ich finde es einfach wichtig, dass jeder jeden respektiert und akzeptiert, denn wir sind alle Menschen und einzigartig. Keiner von uns ist "normal" und ganz ehrlich, das ist auch gut so.
Nur die Umsetzung hat mich leider nicht voll und ganz überzeugen können.

Schreibstil und Cover:

Da "Someone New" mein erstes Buch von Laura Kneidl war, wusste ich zuvor noch nicht so richtig, was ich bezüglich des Schreibstils hätte erwarten sollen.
Ihr Schreibstil hat mir jedoch recht gut gefallen.
Grundsätzlich ist er unterhaltsam; bewegend und einfach gut lesbar gewesen. Leider haben sich manche Stellen total gezogen, während meine persönlichen Highlights zu kurz und nur mit wenig Tiefe bestückt waren.
Das Cover ist einfach nur wunderschön.
Die Farben harmonieren perfekt und passen auch sehr gut zu der Thematik des Buches. Pink und Blau die Klischeefarben von Mädchen und Jungs.

Mein Fazit:

Das Thema verleiht dem Buch einige Pluspunkte.
Es ist super wichtig und immer aktuell.
Zum Ende des Romans konnte ich immerhin die meisten Charaktere in mein Herz schließen und das ein oder andere von ihnen lernen.
Ein eigentlich toller Roman, dem nur die in meinen Augen "perfekte" Umsetzung gefehlt hat.
Mal schauen, wie es um die Umsetzung des Hauptthemas in "Someone Else" steht.
Aurie und Cassie wären ja schon ein süßes Pärchen ...
<3

Empfehlen kann ich das Buch an alle, denen wichtige Themen wie dieses hier am Herz liegen und die sich einfach ein eigenes Bild von dem Buch machen möchten.
Geschmäcker und Wahrnehmungen sind immerhin bei jedem anders, also traut Euch!

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Veröffentlicht am 07.09.2020

Respekt an die Autorin!

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Okay, ich gebe zu: Ich habe dieses Buch zu 80% wegen des Covers gekauft. Someone New gehört definitiv zu den schönsten Büchern, die ich je gesehen habe!

Es geht um die 18-jährige Micah. Als sie nach ihrem ...

Okay, ich gebe zu: Ich habe dieses Buch zu 80% wegen des Covers gekauft. Someone New gehört definitiv zu den schönsten Büchern, die ich je gesehen habe!

Es geht um die 18-jährige Micah. Als sie nach ihrem Auszug von zu Hause bemerkt, dass der gutaussehende Kellner Julian, der wegen ihr gefeuert wurde, ihr neuer Nachbar ist, will sie das unbedingt wieder gutmachen, doch Julian lässt niemanden an sich heran.
Gleichzeitig hat Micah noch mit anderen Problemen zu kämpfen: ihre homophonen Eltern, das Jurastudium, für das die so gar nicht brennt, die Suche nach ihrem verschwundenen Zwillingsbruder und Beziehungsprobleme ihrer Freundinnen.

Der Klappentext hat mich zuerst nicht so überzeugt und auch die ersten Kapitel fand ich ziemlich zäh. Doch ungefähr im zweiten Viertal wurde es immer besser und bald konnte ich das Buch auch schon gar nicht mehr aus der Hand legen, sondern hab es fast in einem Rutsch durchgelesen.

Es war das erste Buch von Laura Kneidl, was ich gelesen habe. Ihr Schreibstil ist ziemlich angenehm. Ehrlich, fesselnd und ab und zu auch ganz lustig. Und genau so fand ich auch das Buch. Ich wollte unbedingt herausfinden, was für ein Geheimnis Julian hat und ob Adrien wieder auftaucht.
Auffällig fand ich, dass es neben den Protagonisten noch ganz viele andere bedeutende Charaktere gab, deren Probleme und Erfolge man als Leser miterlebt.
Außerdem gibt es viel wörtliche Rede in dem Buch, durch die ein Großteil der Handlung vermittelt wird. Deshalb hatte ich vor allem am Anfang das Gefühl, dass es sich ein bisschen zog.
Die zweite Hälfte des Buches hat mir wesentlich besser gefallen. Da ist dann auch mehr passiert, vor allem viele schöne Ereignisse.

Insgesamt war Someone New ein berührendes Buch, über das ist bestimmt noch länger nachdenken werde. Ich habe solch eine Geschichte noch nie gelesen und bin echt froh, dass das Buch seinen Weg in mein Regal gefunden hat!

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