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Veröffentlicht am 08.11.2020

Wieder richtig atmosphärisch erzählt mit tollen Figuren

Fräulein Gold: Scheunenkinder
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Im zweiten Band rund um die Hebamme Hulda Gold, der wieder in Berlin, dieses Mal im Jahr 1923 spielt, hat sie eine Wöchnerin im Scheunenviertel, in dem vor allem orthodoxe Juden auf engstem Raum leben. ...

Im zweiten Band rund um die Hebamme Hulda Gold, der wieder in Berlin, dieses Mal im Jahr 1923 spielt, hat sie eine Wöchnerin im Scheunenviertel, in dem vor allem orthodoxe Juden auf engstem Raum leben. Irgendetwas ist komisch in der Familie, die junge Schwangere scheint vor irgendetwas Angst zu haben. Als dann der kleine Junge spurlos verschwindet, macht Hulda sich auf die Suche und recherchiert auf eigene Faust im Scheunenviertel…


Meine Meinung:
Mir hat schon der erste Teil rund um die mutige Hebamme Hulda Gold sehr gut gefallen und ich habe mich über ein Wiedersehen mit den liebgewonnenen und warmherzig beschriebenen handelnden Personen sehr gefreut. Es hat mir in diesem Teil auch wieder sehr gut gefallen, wie Hulda und auch der Kommissar Karl North sich weiterentwickelt haben.
Der beschriebene Kriminalfall, in den Hulda hineingezogen wird, ist auch wieder sehr düster und unheimlich und führt in eine sehr dunkle Welt. Sehr gelungen beschrieben sind ihre Ermittlungen und ihr beherztes Handeln. Es gibt wieder einige überraschende Wendungen, aber insgesamt ist alles sehr stimmig und passend konstruiert.
Am besten hat mir auch in diesem Teil wieder die atmosphärische Beschreibung der Situation in Berlin. Man erkennt schon 1923, dass die Polizei und auch die Gesellschaft von Rechten durchzogen ist, es passiert schon ein erstes furchtbares Pogrom, dass sich gegen sog. „Ostjuden“ richtet… Und sehr authentisch und plastisch wird beschrieben, wie die Menschen unter der Inflation leiden und Lebensmittel mehrere Milliarden oder Billionen Reichsmark kosten.


Fazit:
Der Roman war viel zu schnell ausgelesen. Ich fand ihn wieder richtig gelungen und habe die spannende Geschichte sehr gerne gelesen, aber auch das Wiedersehen mit den liebgewonnenen Figuren.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Reizender und herzerwärmender Weihnachtsroman

Vier Pfoten für ein Weihnachtswunder
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Laura ist eingefleischter Weihnachtshasser und hat mit Glitzer, Weihnachtsdeko und Geschenken gar nichts am Hut. Als sie als neue Marketingchefin im Hotel der Familie Sternbach anfängt, muss sie sich mit ...

Laura ist eingefleischter Weihnachtshasser und hat mit Glitzer, Weihnachtsdeko und Geschenken gar nichts am Hut. Als sie als neue Marketingchefin im Hotel der Familie Sternbach anfängt, muss sie sich mit lästiger Dekoration und allerlei Weihnachtstraditionen herumschlagen…
Und dann ist auch noch Justus, der Juniorchef, viel charmanter und attraktiver, als Laura lieb ist. Denn sie möchte sich auf keinen Fall mit ihrem Chef einlassen…
Doch können die kleine Westie-Hündin Lizzy und Santa und seine Helfer da nicht etwas ausrichten und Laura ihr ganz persönliches Weihnachtswunder bescheren?


Meine Meinung:
Ich mag die Weihnachtsromane von Petra Schier unglaublich gern, denn sie sind unterhaltsam und kurzweilig geschrieben, aber immer auf hohem Niveau.
Auch dieses Weihnachtsmärchen (für Erwachsene!) hat es mir sehr angetan. Ich mochte die handelnden Personen auf Anhieb, denn sie sind sehr authentisch mit all ihren Ecken und Kanten und dabei immer sympathisch dargestellt. Gerade die Entwicklung, die Laura im Laufe der Handlung durchgemacht hat, hat mir sehr gut gefallen – es war eine deutliche Entwicklung, die aber absolut nachvollziehbar und stimmig war.

Besonders charmant ist dieses Mal die tierische Hauptperson, die kleine Hundedame Lizzy, die natürlich bei dem Weihnachtswunder auch ihre Pfoten im Spiel hat. Daneben spielen auch wieder Santa Claus und seine Elfen eine Rolle, was Petra Schiers Weihnachtsromane sicherlich einzigartig macht.

Besonders gut gefallen hat mir wieder die Wärme, mit der die handelnden Personen so liebevoll beschrieben werden und mit der jedes Detail des weihnachtlichen Märchens erzählt wird. Dadurch fühlte ich mich beim Lesen von der ersten bis zur letzten Seite einfach nur wohl.


Fazit:
Diesen Weihnachtsroman, der mich nicht nur unterhalten, sondern auch berührt hat, empfehle ich wirklich wärmstens. Legt Euch eine Kuscheldecke bereit und dann ab aufs Sofa!

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Veröffentlicht am 04.11.2020

Gewohnte Qualität von Ken Follett, auch wenn es nicht ganz an „Die Säulen der Erde“ herankommt

Kingsbridge - Der Morgen einer neuen Zeit
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Edgar, der Sohn eines Schiffbauers in Combe im Süden Englands, überlebt den Überfall von Wikingern in dem kleinen Ort. Mit seiner Mutter und seinen Brüdern bricht er danach nach Dreng’s Ferry auf, um sich ...

Edgar, der Sohn eines Schiffbauers in Combe im Süden Englands, überlebt den Überfall von Wikingern in dem kleinen Ort. Mit seiner Mutter und seinen Brüdern bricht er danach nach Dreng’s Ferry auf, um sich eine neue Existenz aufzubauen.
Parallel strebt Mönch Aldred danach, der Bibliothek seines Klosters möglichst viele kostbare Bücher zuzuführen. Und Ragna, Grafentochter aus der Normandie, heiratet einen Alderman in England.
Der ehrgeizige Bischoff Wynstan strebt nach weiterer Macht und Einfluss…


Meine Meinung:
Dieser dicke Wälzer von über 1.000 Seiten, der – als Vorgeschichte von „Die Säulen der Erde“ um das Jahr 1.000 in England spielt, hat alle Zutaten, die ein guter Ken Follett-Roman braucht: ein interessantes historisches Setting (gründlich recherchiert!), eindeutig gute und eindeutig böse Personen, die die Handlung dominieren und jede Menge Intrigen, Not und Elend, Kämpfe, Leidenschaft…
Insofern ließ sich der Roman wirklich sehr spannend lesen und ich habe mit den sympathischen Figuren Edgar (der an Tom Builder aus den Säulen der Erde), Aldred und Ragna mitgefiebert. Bischoff Wynstan erinnert auch an den Fiesling Waleran Bigott aus den Säulen der Erde und er wird auch hier fast schon zu klischeehaft hinterhältig und machthungrig dargestellt. Man muss es schon mögen, dass die Personen sehr klar in Schwarz und Weiß eingeteilt sind, Graustufen gibt es eigentlich so gut wie nicht.
Daher ist die Handlung – trotz vieler Wendungen, auch durch grausame Ereignisse – aber eigentlich recht klar vorherbestimmt und in sich auch stimmig / glaubwürdig.
Sehr gut gefallen hat mir wieder, dass ich einiges über den Alltag der Menschen zu der Zeit lernen konnte. Der Autor hat wieder sehr fundiert recherchiert und versteht es meisterhaft entsprechende Details aus dem Alltag der Menschen in die Erzählung einzuflechten.
Man sollte den Roman allerdings nicht lesen, wenn man schwache Nerven hat und keine grausamen Szenen voller Gewalt ertragen kann.


Fazit:
Insgesamt hielt der Roman, was ich mir von ihm versprochen habe, auch wenn er leider nicht ganz an die Klasse von „Die Säulen der Erde“ herankommt.

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Gewohnt unterhaltsam und voller Urlaubsflair

Nie wieder Amore!
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Monika Renner ist Rentnerin und als solche nicht ausgelastet. Immer wieder muss sie an ihre große Liebe Vincenzo denken, die jäh endete, als sie von Vincenzos Tod erfahren hat.
Doch dann kommt ein Anruf ...

Monika Renner ist Rentnerin und als solche nicht ausgelastet. Immer wieder muss sie an ihre große Liebe Vincenzo denken, die jäh endete, als sie von Vincenzos Tod erfahren hat.
Doch dann kommt ein Anruf aus Sizilien: Die junge Deutsche Lena hat altes Filmmaterial gefunden und meint tatsächlich, dass Vincenzos noch lebt – und zwar auf Sizilien. Da fackelt Moni nicht lange und macht sich mit Enkel Jan auf den Weg. Und ihre Suche nach ihrer einen großen Liebe schreckt nicht nur die Behörden, sondern auch Mafiosi auf…


Meine Meinung:
Die Geschichten von Tessa Hennig sind immer wahnsinnig humorvoll und unterhaltsam mit vielen Verwicklungen erzählt. So war es auch dieses Mal. Mit vielen Zufällen, Rückschlägen und amüsanten Begegnungen steuert die Geschichte schließlich auf ein Happy End hin.
Dabei ist auch der Erzählstil ganz besonders, denn es zieht sich ein toller Humor durch die gesamte Erzählung.

Die Figuren sind sehr vielversprechend und authentisch angelegt und jede hat ihre Ecken und Kanten, was sie unverwechselbar und so herrlich sympathisch macht!

Natürlich kommt auch dieses Mal das Italien-Flair nicht so kurz. Die Begebenheiten auf Sizilien, das gute Essen, die temperamentvolle Art der Menschen werden sehr stimmig und authentisch beschrieben. Ich habe große Lust bekommen, nach Sizilien zu reisen – und habe es sehr genossen, nun zumindest beim Hören virtuell dorthin zu reisen.

Nicht zuletzt die Sprecherin macht das Hörbuch wieder zu einem ganz besonderen Genuss, denn ihre Art zu lesen passt perfekt zu dem schrägen Humor der Autorin.


Fazit:
Eine klare Empfehlung für alle, die einen unterhaltsamen und kurzweiligen Urlaub auf Sizilien machen wollen!

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Veröffentlicht am 26.10.2020

Berührende Geschichte mit Südfrankreich-Flair

Die Frauen von der Purpurküste – Julies Entscheidung (Die Purpurküsten-Reihe 2)
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Bei Lara kommt gerade ziemlich viel zusammen: Ihr Freund hat sie betrogen, ihre Mutter stirbt viel zu früh an einer schweren Krankheit und nun verliert sie auch noch ihren Job in Bremen. Das ist für sie ...

Bei Lara kommt gerade ziemlich viel zusammen: Ihr Freund hat sie betrogen, ihre Mutter stirbt viel zu früh an einer schweren Krankheit und nun verliert sie auch noch ihren Job in Bremen. Das ist für sie Anstoß genug, sich gemeinsam mit ihrer Oma Béatrice im südfranzösischen Collioure auf die Suche nach ihrem Vater zu machen, den sie nie kennengelernt und den ihre Mutter nie erwähnt hat.
Bei ihrer Suche stoßen sie nicht nur auf den charmanten Meeresbiologen Félix, sondern auch auf Spuren von Béatrices großer Schwester Julie, die 1944 zur Zeiten der deutschen Besatzung spurlos verschwunden ist…


Meine Meinung:
Die Geschichte hat mich von Anfang an gefesselt. Einerseits habe ich versucht langsam zu lesen und jede Seite zu genießen, anderseits wollte ich immer unbedingt wissen, wie es weitergeht. So war das Buch letztlich viel zu schnell ausgelesen – was definitiv ein gutes Zeichen ist!

Sehr gut gefallen haben mir die wechselnden (zeitlichen) Perspektiven zwischen der Gegenwart und den Geschehnissen im Jahr 1944 während der deutschen Besatzung in Frankreich. Nicht nur dadurch ist der Spannungsbogen sehr gut angelegt, denn als Leser(in) erlebt man bis zum Ende einige überraschende Wendungen, die insgesamt aber alle glaubwürdig und sehr stimmig angelegt sind. Und letztlich bekommt man auch das erwünschte Happy End (ohne zu viel zu verraten…)!

Neben der gekonnt angelegten Geschichte und den warmherzig entworfenen handelnden Personen fand ich es sehr gut, dass das Flair in dem wunderschönen kleinen Ort Collioure sehr authentisch beschrieben ist. Ich war selbst schon mehrmals in dem Ort und habe ihn genauso wahrgenommen, wie er im Buch dargestellt wird: zauberhafte Gassen, kleine Läden, pastellfarbene Häuser mit Bougainvilleen davor, entspannte und freundliche Menschen, gutes Essen und vor allem ein ganz besonderes Licht über dem blauen Meer. Somit kann man sich mit dem Roman ganz herrlich in den Urlaub träumen, auch wenn man gerade nicht wegfahren kann.
Dabei gibt die Autorin die Gegebenheiten vor Ort so genau wieder, dass sie sogar auf die Wochentage, an denen Markt stattfindet, achtet.

Außerdem habe ich auch einiges zur Geschichte Frankreichs während des 2. Weltkriegs gelernt, denn auch über eine Einrichtung in Elne, die sog. Maternité, hat die Autorin sehr fundiert recherchiert, was man im Text sehr deutlich spürt.

Durch die Geschichte habe ich große Lust bekommen, wieder einmal nach Frankreich zu fahren. Sie hat mich vor allem aber auch emotional berührt und mir sehr schöne Lesestunden geschenkt.


Fazit:
Auch dieser Band über die „Frauen von der Purpurküste“ ist ein echtes Wohlfühlbuch, das bewegt, emotional mitnimmt und unterhält und zwar alles vor der Kulisse des wunderschönen Südfrankreichs.

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