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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2021

Nettes Thema, der Roman zündet aber nicht so richtig

Unsere allerbeste Zeit
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Als Katja erfährt, dass ihre Mutter immer dementer wird, zieht sie Hals über Kopf von Hamburg zurück nach Stuttgart, um in der Nähe ihrer Mutter zu sein. Der Wechsel innerhalb der Werbeagentur fällt ihr ...

Als Katja erfährt, dass ihre Mutter immer dementer wird, zieht sie Hals über Kopf von Hamburg zurück nach Stuttgart, um in der Nähe ihrer Mutter zu sein. Der Wechsel innerhalb der Werbeagentur fällt ihr schwerer als gedacht und auch mit der Männerwelt ist es alles andere als leicht…


Meine Meinung:
Ich fand das Thema des Romans und die Situation der 44jährigen Protagonistin Katja sehr vielversprechend und hatte mir eine sehr interessante Geschichte mit einem schönen Spannungsbogen erhofft.
Allerdings fing die Erzählung relativ seicht an und entwickelte sich auch nicht wirklich im Laufe der über 400 Seiten. Es gab viele nette Ideen – vom unguten Klima in der Werbeagentur über die interessante Hausgemeinschaft, in die Katja zieht, bis hin zu den alten Schulfreunden Doris und Heiko. Natürlich war auch die Entwicklung von Katjas Mutter und ihrer Krankheit mit immer wieder aufblitzenden klaren Erinnerungen an die Vergangenheit recht interessant angelegt.
Trotzdem zündete das Buch nicht so recht, sondern plätscherte bis zum Ende einfach vor sich hin. Das schließt ein, dass auch Katja sehr blass blieb und mir nicht recht sympathisch wurde.
Schade. Meines Erachtens hätte man aus dem Thema mit einem flotteren Erzählstil und einer warmherzigeren Perspektive auf die handelnden Personen deutlich mehr machen können.
So blieb das Buch eher langweilig und nichtssagend. Ich erinnere mich hauptsächlich daran, dass die Personen immer und immer wieder Cappuccino und Kaffee trinken…


Fazit:
Leider konnte der Roman trotz des spannenden Themas meine Erwartungen nicht erfüllen. Er blieb blass und ohne Spannungsbogen und für meinen Geschmack viel zu flach und seicht erzählt.

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Veröffentlicht am 30.01.2021

Interessantes Porträt der Gesellschaft auf der sibirischen Halbinsel Kamtschatka

Das Verschwinden der Erde
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Als die beiden jungen Schwestern Aljona und Sofija eines Nachmittags spurlos verschwinden, tappt die Polizei über Wochen und Monate ohne eine Spur im Dunkeln. Doch der unaufgelöste Fall hat Auswirkungen ...

Als die beiden jungen Schwestern Aljona und Sofija eines Nachmittags spurlos verschwinden, tappt die Polizei über Wochen und Monate ohne eine Spur im Dunkeln. Doch der unaufgelöste Fall hat Auswirkungen auf viele Familien und beeinflusst das Leben ganz unterschiedlicher Frauen in der dortigen Gesellschaft.


Meine Meinung:
Jedes Kapitel aus diesem Buch handelt von anderen Personen, die teilweise über mehrere Ecken miteinander verbunden sind. Die Autorin nutzt das Verschwinden der Schwestern als eine Art roten Faden, der sich durch das ganze Buch zieht und immer wieder erwähnt wird.
Gut gefallen hat mir, dass man unglaublich viel über eine mir bisher fremde Gesellschaft mit dominanten Russen und benachteiligten „Ureinwohnern“ verschiedener Volksgruppen erwähnt. Das ist ein sehr interessanter Spiegel einer Gesellschaft, die von russischen Männern dominiert wird. Frauen und Ureinwohner werden diskriminiert oder Schlimmeres.
Allerdings entspinnt sich keine wirklich zusammenhängende Geschichte. Es gibt keinen Spannungsbogen, nur aneinander gereihte unterschiedliche Szenen, die vor sich hinplätschern.
Bei aller wirklich poetischen und kraftvollen Erzählweise mit wunderschönen Formulierungen hätte ich mir doch gewünscht, dass man in dem Roman einen Spannungsbogen bzw. eine zusammenhängende Geschichte erkennen kann.
So lässt mich das Buch leider etwas unbefriedigt zurück.


Fazit:
Wer sich für die fremde Welt in Kamtschatka und gerade die Gesellschaft dort interessiert, ist mit diesem Buch richtig bedient. Man sollte nur keine Geschichte mit Spannungsbogen im klassischen Sinne erwarten.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Ein sehr deprimierendes Leseerlebnis

Hingabe
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Tomás ist schwer krebskrank und hat keine gute Prognose. In der Kneipe seines kleinen eher rückständigen galizischen Dorfes trifft er die Französin Suiza, die nach Spanien gekommen ist, weil sie unbedingt ...

Tomás ist schwer krebskrank und hat keine gute Prognose. In der Kneipe seines kleinen eher rückständigen galizischen Dorfes trifft er die Französin Suiza, die nach Spanien gekommen ist, weil sie unbedingt das Meer sehen möchte. Sie scheint etwas einfacher gestrickt zu sein und spricht noch kein Spanisch. Aufgrund einer starken körperlichen Anziehung nimmt Tomás Suiza mit zu sich nach Hause und lässt sie nicht wieder gehen…


Meine Meinung:
Ich hatte mir aufgrund des Covers und der Beschreibung einen sinnlichen Roman vorgestellt, in dem es zum Ende hin möglicherweise um echte und tiefe Liebe gehen könnte.
Doch diese Erwartungshaltung konnte der Roman nicht erfüllen. Er startete direkt sehr deprimierend mit Tomás‘ Krebserkrankung, die sich als Thema natürlich durch den gesamten Roman zog.
Darüber hinaus ging es bei der „Beziehung“ zwischen Tomás und Suiza um seine völlig übersteigerten und krankhaften Besitzansprüche. Er stellt sich beispielsweise vor, dass er ihr ein Halsband umlegt auf dem „Besitz von Tomás“ steht.

Somit ist der Roman zwar sehr gekonnt erzählt. Er spiegelt die Eigenharten des fiktiven Dorfes in Galizien sehr gekonnt wider und bringt mit Tomás und Suiza zwei sehr interessant angelegt Protagonisten.
Mir war aber das Negative, das sich – verständlicherweise – bis zum Ende durchzieht, alles zu viel des Guten!

Darüber hinaus fand ich viele Szenen der körperlichen Liebe zwischen Tomás und Suiza schon zu explizit. Sie sind wirklich viel krasser als bei Houellebecq, was schon etwas heißt, wie ich finde.


Fazit:
Zusammenfassend fand ich das Buch interessant geschrieben, aber es hat mir beim Lesen keine Freude bereitet. Da es jedoch zum Nachdenken und zu Diskussionen anregt, vergebe ich drei Sterne.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Roman über eine faszinierende Persönlichkeit, der leider sein Potential nicht vollständig ausschöpft

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen
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Grace Kelly ist Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin, als der monegassische Fürst Rainier um ihre Hand anhält. Nun wird sie Fürstin Gracia Patricia von Monaco, Mutter von drei Kindern und engagiert sich ...

Grace Kelly ist Schauspielerin und Oscar-Gewinnerin, als der monegassische Fürst Rainier um ihre Hand anhält. Nun wird sie Fürstin Gracia Patricia von Monaco, Mutter von drei Kindern und engagiert sich für wohltätige Zwecke.
Buchstäblich ein Leben wie aus dem Bilderbuch. Aber ist sie auch glücklich?


Meine Meinung:
Der umfangreiche Roman über das Leben von Grace Kelly spielt auf verschiedenen zeitlichen Ebenen. Anfangs war ich ganz begeistert von der Erzählweise und ich habe mich beim Lesen richtig wohlgefühlt. Nach ungefähr einem Drittel änderte sich dieses Leseerlebnis bei mir jedoch, da ich das Gefühl hatte, die Handlung ziehe sich wie Kaugummi.
Nach der Hälfte des Romans hat der Spannungsbogen wieder ein wenig die Kurve gekriegt, aber das Wohlfühlgefühl vom Anfang hat sich beim weiteren Lesen leider nicht mehr eingestellt.

Mit Grace Kelly bin ich nicht so richtig warm geworden und darüber hinaus hat es mich ein wenig gestört, dass der Roman weit mehr fiktive Elemente hatte, als die Realität widerzuspiegeln.

Es gab zwar interessante Episoden und durchaus interessant zu lesende Abschnitte, in denen die Zerrissenheit von Grace ein wenig herüberkam.
Insgesamt bliebt der Roman aber zu zäh erzählt und zu wenig ansprechend.


Fazit:
Der Roman ist aus meiner Sicht mittelprächtig. Er startet sehr vielversprechend, hat aber leider insgesamt meine hohen Erwartungen nicht ganz erfüllen können. Meines Erachtens hätte die Autorin noch mehr Potential gehabt, dem vielschichtigen und tiefgründigen Charakter der Protagonistin gerecht zu werden.

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Veröffentlicht am 09.11.2020

Langwierige und langatmige Familiengeschichte ohne rechten Clue

Das Flüstern der Bäume
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Über vier Generationen einer Familie in Kanada wird eine Geschichte erzählt, die mit dem Fleckchen Erde „Greenwood Island“ eng verknüpft ist.
Eine große Rolle in der Familie spielt der Wald, spielen die ...

Über vier Generationen einer Familie in Kanada wird eine Geschichte erzählt, die mit dem Fleckchen Erde „Greenwood Island“ eng verknüpft ist.
Eine große Rolle in der Familie spielt der Wald, spielen die Bäume. So enthüllt das Buch Jahresring um Jahresring die Geheimnisse der Familie und ihrer Beziehungen…
Es spannt dabei einen großen Bogen aus der Zukunft bis zur über 100 Jahre zurückliegenden Vergangenheit.


Meine Meinung:
Das Buch fing für mich ganz vielversprechend an und brachte Andeutungen rund um Umweltprobleme und das sog. „große Welken“. Auch die handelnden Personen erschienen mir erst vielversprechend.
Daneben fand ich es auch sehr gelungen angelegt, dass wir in der Zukunft starten, zurückgehen in die Gegenwart, bis in die weitere Vergangenheit und dann wieder nach vorne über Gegenwart…

Leider hielt die Geschichte nicht ganz, was sie am Anfang versprochen hat.
Es ging eigentlich nur noch sehr langatmig um sehr detaillierte und nicht immer nachvollziehbare Verästelungen in Ereignissen in der Vergangenheit. Der Erzählstil hat mich im Laufe des Buches dann auch nicht mehr so richtig vom Hocker gerissen.

Schade fand ich auch, dass es am Ende gar nicht mehr wirklich um die Umweltprobleme ging und das „große Welken“ ging. Es stand in der Tat nur noch die Familiengeschichte im Vordergrund.


Fazit:
Das Buch konnte leider meine hohen Erwartungen nicht durchgängig erfüllen. Irgendwie fehlte mir der rechte „Clue“. Ich nehme für mich irgendwie nichts von dieser Geschichte mit…

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