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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 22.11.2020

Bewegende Schilderungen

Sterben im Sommer
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Zsuzsa Bánk erzählt in "Sterben im Sommer" vom letzten Sommer ihres Vaters, dem Klinikaufenthalt dem Verlauf der Krebserkrankung und dem Abschied.

Mit detaillierten Beschreibungen der letzten Momente, ...

Zsuzsa Bánk erzählt in "Sterben im Sommer" vom letzten Sommer ihres Vaters, dem Klinikaufenthalt dem Verlauf der Krebserkrankung und dem Abschied.

Mit detaillierten Beschreibungen der letzten Momente, der Gedanken und Gefühle, die sich um den Krebs und den Abschied des Vaters drehen, und eingeschobenen Passagen aus der Vergangenheit, Kindheitserinnerungen, Träumen und Ängsten nimmt uns die Autorin mit. Dabei bewegt sie durch sehr persönliche und intime Gedanken, formuliert Weisheiten und Erkenntnisse und spricht Selbstverständliches, Unwiderrufliches aus, das dadurch an Bedeutung gewinnt.

Obwohl es sich um einen traurigen Roman handelt, der den Verlust des eigenen Vaters verarbeitet, hat er etwas Hoffnungsvolles, beschreibt, welche (positive) Kraft Trauer hat und was in diesen Zeiten Halt gibt. Die Sprecherin Lisa Wagner hat den Roman mit ihrer fast schon melancholischen, nüchternen Sprechweise sehr passend vertont und vermittelt die mitschwingende Schwere, die Last und die unendliche Traurigkeit.

Veröffentlicht am 09.11.2020

Sanfter Weg zum Selbst

Das Buch eines Sommers
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Seit Nicolas nach seinem Abitur einen Sommer bei seinem Onkel Valentin verbringt und seinen Liebeskummer verarbeitet, träumt er davon, wie Valentin, Schriftsteller zu werden. Allerdings funkt das Leben ...

Seit Nicolas nach seinem Abitur einen Sommer bei seinem Onkel Valentin verbringt und seinen Liebeskummer verarbeitet, träumt er davon, wie Valentin, Schriftsteller zu werden. Allerdings funkt das Leben dazwischen und er übernimmt das Unternehmen seines Vaters. Bald bestimmen Meetings, Termine und Arbeit sein Leben. Die Unzufriedenheit darüber wächst, was auch seine Frau und sein Sohn zu spüren bekommen. Dann stirbt sein Onkel Valentin, die Familie macht sich zur Beerdigung auf und verbringt einige Tage in Valentins Villa. Dort träumt Nicolas, hinterfragt sein Leben und wird langsam der, der er ist.

Ich habe zuvor noch kein Buch von Bas Kast gelesen und bin von der Geschichte gerührt, auch wenn sie oftmals nur an der Oberfläche bleibt. Der Schreibstil und die Art des Erzählens gefallen mir gut. Es werden die Träume mit philosophischen Gesprächen beschrieben, darin verbergen sich zahlreiche Lebensweisheiten, die teilweise etwas überladen waren. Dennoch gefällt mir die Idee sehr gut und ich habe das Buch über diesen Sommer, der das Leben von Nicolas und seiner Familie immens verändert, sehr gern gelesen.

Veröffentlicht am 26.10.2020

Inspirierende Geschichte einer starken Sportlerin

Dream Big
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Zeina Nassar will seit ihrem dreizehnten Lebensjahr boxen und träumt von großen Erfolgen. Zu große Träume gibt es für sie nicht. In ihrem Buch erzählt sie jedoch nicht nur von ihren harten Kämpfen im ...

Zeina Nassar will seit ihrem dreizehnten Lebensjahr boxen und träumt von großen Erfolgen. Zu große Träume gibt es für sie nicht. In ihrem Buch erzählt sie jedoch nicht nur von ihren harten Kämpfen im Ring, sondern auch von ihren Kämpfen außerhalb in der Gesellschaft. Sie ist Muslima, trägt einen Hijab und setzt sich für Gleichberechtigung ein. Mithilfe ihrer Trainerin schafft sie, dass sie bei der Deutschen Meisterschaft mit Kopfbedeckung boxen darf und durch sie wurde 2019 die Kopfbedeckung auch international zugelassen.

Nassar ist Leistungssportlerin durch und durch. Sie hat eine sehr hohe Meinung von sich und ihrer Leistung, ist ehrgeizig und geht prinzipiell davon aus, dass sie alles schaffen kann. Wer damit ein Problem hat, mag hier des Öfteren genervt sein oder ihre Ausführungen als Selbstbeweihräucherung wahrnehmen.

Ein wichtiger Aspekt neben gesellschaftlichem Engagement, persönlichen Überzeugungen und Zielen sind die körperlichen Grenzen, an die sie sich selbst treibt, und dessen Umfang sie offen schildert.

Ein kleines Manko ist für mich der Schreibstil, der manchmal einem Stakkato gleichkommt und inhaltlich einige Sprünge hin und her macht. Davon abgesehen empfand ich die Lektüre als sehr interessant und inspirierend.


Veröffentlicht am 11.10.2020

Brutal und sehr spannend

Raum der Angst
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Hannah kommt erschöpft von ihrem Job aus der Bar nach Hause, macht es sich auf der Couch gemütlich und wacht plötzlich in einem kalten Raum auf. Sie wurde betäubt, entführt und weiß nicht weshalb - ihren ...

Hannah kommt erschöpft von ihrem Job aus der Bar nach Hause, macht es sich auf der Couch gemütlich und wacht plötzlich in einem kalten Raum auf. Sie wurde betäubt, entführt und weiß nicht weshalb - ihren Entfüher sieht sie nach dem Aufwachen nämlich nicht. Stattdessen trifft sie auf sieben Mitspieler in einem Experiment. Gemeinsam müssen sie Rätsel lösen und aus jeweiligen Räumen entkommen. Doch schnell stellt sich heraus, dass nie alle aus dem gelösten Raum entkommen - ein Spieler muss immer sterben.

Marc Meller hat hier einen sehr spannenden Thriller geschrieben, der die Leser*innen mit einem packenden Schreibstil und einem straffen Spannungsbogen in das brutale Experiment mitnimmt. Die Erzählpassagen wechseln und berichten von den Ermittlungen, dem Experimentdurchführer und den Entwicklungen im Escape-Room-Schloss.
Einige Sequenzen sind sehr anschaulich und brutal. Meller spielt förmlich mit der Angst seiner Figuren und lässt Machtverhältnisse schwanken und regelmäßig wechseln.

In sich ist der Thriller durchdacht, die Kapitel sind clever angeordent und die Auflösung hält ebenfalls noch einiges an Spannung bereit.

Veröffentlicht am 11.10.2020

Ein bisschen besser als Teil 1

Die Rückkehr des Würfelmörders (Ein Fabian-Risk-Krimi 5)
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Der zweite Teil knüpft nahtlos an die Geschehnisse aus Teil 1 "Der Würfelmörder" an, weshalb ich nicht auf den konkreten Inhalt eingehen werde.

Ich war von dem ersten Teil nicht sonderlich begeistert, ...

Der zweite Teil knüpft nahtlos an die Geschehnisse aus Teil 1 "Der Würfelmörder" an, weshalb ich nicht auf den konkreten Inhalt eingehen werde.

Ich war von dem ersten Teil nicht sonderlich begeistert, aber da ich schon gern wissen wollte, wie es weitergeht und wer nun der Mörder ist, der seine Opfer auswürfelt, habe ich den zweiten Teil gelesen und wurde tatsächlich überrascht.
Es bestehen noch immer viele Bezüge auf die Vergangenheit von Fabian Risk und seinem Team, die ich mangels Lektüre der anderen Bände nicht wirklich verstehen konnte, dennoch las es sich etwas flüssiger als der erste Teil.
Die vielfältigen Handlungsstränge blieben ebenfalls bestehen, von denen mich einige nicht wirklich interessierten und begeistern konnten. Auch die Dialoge sind oftmals sperrig.

Auch der Spannungsbogen bleibt lange recht flach und steigert sich erst nach mehr als der Hälfte der Lektüre. Die offenen Fragen aus dem ersten Band werden jedenfalls größtenteils beantwortet, sodass ich allen Leser*innen des ersten Teils die Lektüre des zweiten Teils empfehle, allerdings bleiben auch noch Fragen offen.