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Veröffentlicht am 16.12.2020

Ermittlungen zwischen Frankfurt und Koblenz

Apfelwein auf Rezept
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Jenny Becker, die sympathische Ermittlerin aus Frankfurt verwindet die plötzliche und unerwartete Trennung von ihrem Freund Staatsanwalt Biederkopf nicht.
Jenny fühlt sich nicht mehr in der Lage im Polizeipräsidium ...

Jenny Becker, die sympathische Ermittlerin aus Frankfurt verwindet die plötzliche und unerwartete Trennung von ihrem Freund Staatsanwalt Biederkopf nicht.
Jenny fühlt sich nicht mehr in der Lage im Polizeipräsidium in Frankfurt zu arbeiten und dabei Biederkopf täglich über den Weg zu laufen.
Als sich ein Tausch mit einem Kollegen in Koblenz anbietet ergreift sie die Chance und lässt sich dorthin versetzten.
In der Zwischenzeit wird in Frankfurt in den Trümmern des abgebrannten Goetheturms eine Leiche gefunden.
Bei dem Toten handelt es sich um einen unheilbarkranken Krebspatienten.
Auch in Koblenz gibt es einen Toten. Ein berühmter Onkologe, der sich der Krebsforschung verschrieben hat wird tot und ohne Kopf aufgefunden.
Den Kopf wiederrum finden die Kollegen in Frankfurt.
Die Ermittlungen führen das Frankfurter und das Koblenzer Team in die Welt der Gesundheitsindustrie.
„Apfelwein auf Rezept“ heißt der neue Krimi von Andrea Habeney.
Für mich als Frankfurter Mädchen und Krimifan ist das Buch natürlich ein MUSS.
Ich war am Beginn ganz entsetzt das Jenny Becker Frankfurt verlässt. Die Ermittlungen waren dann aber übergreifend, so dass Jenny in Koblenz wie auch in Frankfurt ermittelt hat.
Der Fall führt in die Welt der Krebsforschung. Als Veterinärin kennt die Autorin sich im Bereich der Medizin natürlich hervorragend aus. So vermittelt sie dem Leser glaubhaft und verständlich was für viele Menschen die Diagnose Krebs bedeutet und die Therapie die durchgeführt werden kann mit Erfolg und Misserfolg.
Wie gewohnt finden auch wieder Frankfurter Originale ihren Weg in das Buch. Diesmal sind es der Goetheturm und das Gemalte Haus.
Der Schreibstil der Autorin ist flüssig und leicht verständlich, der Fall spannend und die Ermittlerteams sympathisch.
Der Krimi hat mich gut unterhalten und ich freue mich schon darauf, wenn Jenny Becker und ihr Team wieder ermitteln.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Toller Auftakt einer neuen Familiensage

Das Unrecht der Väter
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Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach ...

Paul-Friedrich von Falkenbach und die Brüder Wilhelm und Heinrich Lehmann sind am Höhepunkt
ihrer Kariere angekommen.
Einstmals Kammeraden im ersten Weltkrieg verbindet sie jetzt eine tiefe Freundschaft.
Nach dem Krieg haben die Brüder Lehmann beschlossen ihre Fabriken, die sie von ihrem Vater übernommen haben auf Gut Falkenbach neu zu errichten. Heinrich führ die Porzellanfabrik und Wilhelm die Topf- und Pfannengießerei.
Jetzt feiern sie ihr 15jähriges Geschäftsjubiläum und die nächste Generation steht auch schon in den Startlöchern.
Doch der unerwartete Besuch von Erna Behrend, die Tochter eines Kriegskameraden verheißt nichts Gutes. Stellt Erna Behrend doch Fragen zum rätselhaften Tod ihres Vaters und es droht ein Geheimnis, dass all die Jahre im Verborgenen geruht hat gelüftet zu werden.
„Das Unrecht der Väter“ ist der Auftakt einer neuen Familiensage der Autorin Ellin Carsta die schon mit ihrer Hansa Saga große Erfolge gefeiert hat.
Auch die Falkenbach Saga scheint mir für viele Bände angelegt zu sein und mindestens genauso interessant zu werden.
Der Leser muss sich zu Beginn mit einigen Personen vertraut machen. Man lernt nach und nach die 3 Familien mit ihren Kindern und Schwiegerkindern kennen.
Die Charaktere sind sehr interessant und ich bin gespannt wie sie sich im Laufe der Zeit entwickeln.
Die Väter sind alle recht dominant und lassen ihre Söhne, die ja schließlich einmal die Fabriken oder das Gut übernehmen sollen wenig Handlungsspielraum.
Die Lehmann Söhne arbeiten bereits in den Fabriken mit. Gustav von Falkenbach studiert noch in Berlin Medizin. Er hadert auch noch damit, nach seinem Abschluss auf das Gut zurückzukommen.
Bei den von Falkenbach gibt es noch eine Tochter, Wilhelmine.
Sie gefällt mir besonders gut. Sie hat einen großen Gerechtigkeitssinn und kann sich mit dem Antisemitismus der zu dieser Zeit, (wir schreiben das Jahr 1936) überall herrscht nicht identifizieren was sie auch in der Familie offen kundtut.
Dafür bewundere ich sie, befürchte aber, dass sie in einem der Folgebände dadurch Schwierigkeiten bekommen wird.
Überhaupt denke ich, dass die Frauen in den Folgebänden noch einen größeren Platz einnehmen werden, worauf ich mich schon sehr freue.
Die Geschichte ist in einem flüssigen Schreibstil verfasst und vermittelt die Atmosphäre die zu dieser Zeit in Deutschland herrscht sehr gut.
Wir Leser wissen ja welchen Weg das Land einschlägt. Die Charaktere glauben zu dieser Zeit nicht an einen Krieg.
Es gibt einige Handlungsstränge, jede Familie hat ihre Probleme, ihre Sorgen und da ist ja auch noch das Geheimnis der 3 Freunde und das ist nicht das einzige Geheimnis.
Doch am Ende des Buches gibt es keinerlei Auflösung, die Enden bleiben alle offen und so schlage ich das Buch zu und habe viele Fragezeichen über meinem Kopf schwirren.
Jetzt heißt es warten bis am 23. März 2021 „Die Stärke der Töchter“, der zweite Teil der Falkenbach-Saga erscheint. Ich kann es kaum erwarten.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Ein Wechselbad der Gefühle

Als die Sehnsucht uns Flügel verlieh
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„Als die Sehnsucht und Flügel verlieh“ ist Hanni Münzers 2. Band der Heimat Saga.
Der Krieg ist vorbei und die Familie Sadler, die wir im 1. Band kennen und liebe gelernt haben hat es zerstreut.
Kathi ...

„Als die Sehnsucht und Flügel verlieh“ ist Hanni Münzers 2. Band der Heimat Saga.
Der Krieg ist vorbei und die Familie Sadler, die wir im 1. Band kennen und liebe gelernt haben hat es zerstreut.
Kathi und Franzi werden als Kriegsgefangene nach Russland gebracht. Kathi die ein Mathematikgenie ist soll studieren und wissenschaftlich tätig sein.
Russland arbeitet an einer Atombombe und an der Erforschung des Weltalls und hierzu braucht es gute Wissenschaftler.
Der Vater ist in russischer Kriegsgefangenschaft und die Mutter ist nach Russland um ihren Mann zu suchen.
Dabei erfährt der Leser die wahre Identität von Annemarie. Im 1. Band gab es ja schon immer Andeutungen auf ein Geheimnis das Annemarie vor ihrem Mann verbirgt.
Es gibt viele interessante Charaktere in diesem 2. Band.
Vor allem haben mich die Geschwister Anatoli und Pelageja fasziniert. Die Beiden waren von einer ganz besonderen Aura umgeben und waren eine der wenigen Russen denen Kathi vertrauen konnte.
Auch Nikolaj ist auf einer Seite ein liebenswerter Charakter, auf der anderen Seite konnte ich seine Handlung und sein denken oft nicht nachvollziehen.
Als Leser hat man einen Einblick in die damalige Politik Russland bekommen. Erst war Stalin an der Macht und nach seinem Tod Chruschtschow.
Dazu gab es Geheimdienste und jeder bespitzelte jeden. Man konnte wohl keinem trauen.
Wenn man nicht spurte fand man sich schnell in Sibirien wieder.
Ein furchtbarer Gedanke ständig fremdgesteuert zu sein, keine eigene Meinung haben zu dürfen.
Diese Atmosphäre vermittelt Hanni Münzer in diesem Buch dem Leser sehr gut. Ich habe viel mit Kathi gelitten, es war manchmal ein Wechselbad der Gefühle. War Kathi gerade noch glücklich war sie im nächsten Moment am Boden zerstört, völlig verzweifelt.
Auch hat die Autorin viel Zeitgeist in ihr Buch gepackt, vieles war für mich neu.
Ich habe zwar schon viele Bücher gelesen die in der Nachkriegszeit gespielt haben aber noch kein Buch dem als Handlungsort Russland zu Grunde lag.
Da die Autorin im Nachwort einen 3. Band in Aussicht gestellt hat bin ich schon gespannt darauf wie es mit Kathi weitergeht.

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Veröffentlicht am 16.11.2020

Eine aufregende Familiengeschichte

Das schwarze Gold des Südens
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In „Das schwarze Gold des Südens“ erzählt Tara Haigh die Geschichte der Familie Imhoff in Bamberg die schon lange Jahre mit Süßholz/Lakritz handelt.
Es ist aber auch die Geschichte von sehr unterschiedlichen ...

In „Das schwarze Gold des Südens“ erzählt Tara Haigh die Geschichte der Familie Imhoff in Bamberg die schon lange Jahre mit Süßholz/Lakritz handelt.
Es ist aber auch die Geschichte von sehr unterschiedlichen Schwestern.
Amalie, die ältere kommt nach ihrem Vater. Ihr ist nichts wichtiger als die Firma. Sie arbeitet für ihren Vater, erledigt die Buchhaltung und die schriftlichen Arbeiten.
Sie heiratet sogar die rechte Hand ihres Vaters zum Wohle der Firma.
Auf ihre jüngere Schwester Elise ist sie ein bisschen Eifersüchtig. Elise hat eine bessere Schulbildung genossen.
Elise hat das Lehrerbildungsseminar besucht und erfolgreich abgeschlossen.
Amalie hat so eine Bildung nicht genossen, allerdings hatte sie auch nie die Noten dazu.
Elise hat durch ihr Studium über den Tellerrand des heimischen Lebens hinausgeschaut und erwartet deshalb auch mehr vom Leben als heiraten und Kinder kriegen.
Sie kann sich zwar vorstellen sich auch in die Firma des Vaters einzubringen. Sie möchte gerne Pralinen und Plätzchen mit Süßholz herstellen aber der Vater ist dagegen. Die Lakritztaler die sie schon immer anbieten sind doch beliebt.
Als Elise dann auch noch einen Banker heiraten soll beschließt sie mit ihrem geliebten nach Paris zu gehen. Ihr Traum ist es in Paris eine eigene Confiserie zu eröffnen.
Tara Haigh erzählt die Geschichte der 2 Schwestern sehr anschaulich, sie beschreibt die Umgebung sehr schön und der Leser kann sich schnell ein Bild vom ganzen geschehen machen.
Die Abschnitte wechseln sich regelmäßig zwischen Elise und Amalie ab.
Ich konnte mich nur schwer entscheiden auf welcher Seite ich stehe und meine Sympathie wechselte auch ständig zwischen den Schwestern hin und her.
Am Anfang war es Elise, die mutigere der beiden Schwestern. Sie wollte einfach mehr vom Leben.
Doch auch Amelie hatte, trotz ihrer Eifersucht auf Elise ihre guten Seiten.
War es nicht mutig von ihr einen Mann zu heiraten um das Wohl der Firma aufrecht zu erhalten?
Ist es nicht mutig in Italien einen neuen Anfang zu wagen und sich um den Anbau von Lakritz zu kümmern?
Doch als Amalie den Italiener Marcello trifft stellt sie ihr bisheriges Leben in Frage.
Auch über Süßholz habe ich eine Menge erfahren. Ich esse gerne Lakritz, kenne aber nur Lakritzschnecken oder Pastillen. Auch in Tee ist oft Süßholz enthalten: Was Elise allerdings anbieten war mir gänzlich unbekannt. Gebäck und Pralinen mit Süßholz veredelt und aromatisiert. Es hörte sich köstlich an, zu gerne hätte ich davon probiert.
Das Buch ist genau richtig um es sich mit einer heißen Tasse Tee gemütlich zu machen und in eine andere Welt einzutauchen.

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Veröffentlicht am 19.10.2020

Eine Geschichte mit vielen historischen Persönlichkeiten

Die Gabe der Sattlerin
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Es ist das Jahr 1781, die junge Sattlerstochter Charlotte flüchtet am frühen Morgen kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Amtmann Julius Magnus Lenscheider.
Charlotte kann sich die Ehe mit dem viel älteren Amtmann ...

Es ist das Jahr 1781, die junge Sattlerstochter Charlotte flüchtet am frühen Morgen kurz vor ihrer Hochzeit mit dem Amtmann Julius Magnus Lenscheider.
Charlotte kann sich die Ehe mit dem viel älteren Amtmann plötzlich nicht mehr vorstellen.
Unterwegs fällt sie in die Hände einer Räuberbande. Der Räuberhauptmann Hannikel schmiedet einen Plan.
Charlotte soll auf dem Gestüt Marbach ausspionieren wann die nächste Geldlieferung eintrifft, dann ist sie frei, ansonst sind ihre Schwestern in Gefahr.
Auf dem Gestüt angekommen gibt sie sich unter falschem Namen als Sattlerin aus und bekommt die Aufgabe einen Sattel für den Herzog Carl Eugen anzufertigen
Auch der junge Friedrich Schiller wird als Pferdedoktor zum Gestüt Marbach geschickt.
Dort behandelt er als Regimentsarzt die Kranken und Invaliden des Regiments, dass die Räuber aufspüren soll und kümmert sich um die edlen Zuchtpferde des Gestützt.
Wenn es seine Zeit erlaubt überarbeitet er sein Theaterstück „Die Räuber“ das in Mannheim aufgeführt werden soll.
„Die Gabe der Sattlerin“ ist der neue Historische Roman von Ralf H. Dorweiler.
Es ist die Geschichte einer jungen und starken Frau die sich nicht in eine Ehe drängen lässt, die mit ihrer Hände Arbeit für sich selber sorgen möchte.
Es ist die Geschichte des jungen Friedrich Schiller der als Regimentsarzt ein Regiment aus Alten und Invaliden betreut. Die Kassen des Herzogs sind leer, Friedrich hat schon lange keinen Sold mehr gesehen.
Und es ist die Geschichte des verschwenderischen Herzog Carl Eugen.
Eine vielseitige Geschichte mit verschiedenen Handlungssträngen und mit vielen tollen Charakteren.
Zu Beginn ist ein Personenregister vorangestellt. Schon da hat mich begeistert, dass so viele historische Persönlichkeiten in die Handlung eingewoben wurden.
Der Leser erfährt einiges über den verschwenderischen Lebenswandel des Herzogs Carl Eugen.
Auch wenn er das Geld mit vollen Händen ausgab wurde er mir im Laufe der Geschichte immer sympathischer.
Auch über die Herstellung eines Sattels und die verschiedenen Lederarten erfährt man etwas.
Und als Leser ist man hautnah dabei wie der junge Friedrich Schiller seine Räuber überarbeitet.
Auch die Räuberbande mit ihrem Anführer Hannikel ist historisch überliefert genauso wie das Regiment, dass aus Alten und Invaliden besteht.
Ralf H. Dorweiler erzählt die Geschichte sehr kurzweilig und anschaulich. Man kann sich alles sehr gut vorstellen. Das Gestüt Marbach gibt es ja heute noch.
Der Autor baut so einige überraschende Wendungen ein und auch der Humor kommt nicht zu kurz, so einige Male habe ich schon schmunzeln müssen.
„Die Gabe der Sattlerin“ ist ein historischer Roman mit einigen überlieferten Persönlichkeiten, den ich gerne weiterempfehlen möchte.

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