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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 23.11.2020

Dornteufel

Dornteufel
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Dieser Thriller ist etwas anders, als die sonst üblichen Ostseeromane von Eva Almstädt. Ein junge Frau begeht in Manhattan Selbstmord. Aber ihr Gesicht ist das eine alten Frau. In einem anderen Handlungsstrang ...

Dieser Thriller ist etwas anders, als die sonst üblichen Ostseeromane von Eva Almstädt. Ein junge Frau begeht in Manhattan Selbstmord. Aber ihr Gesicht ist das eine alten Frau. In einem anderen Handlungsstrang wird die Ingenieurin Julia Bruck nach Indien in einen großen Kosmetikkonzern abkommandiert. Dort ist sie für die Belüftungsanlagen zuständig. Doch sie macht in einem Labor eine fürchterliche Entdeckung und muß fliehen und um ihr Leben bangen. Rebecca , die Schwester der Toten, die in Paris lebt, möchte Moira so schnell wie möglich beerdigt haben und die ganze Angelegenheit vergessen. Und es passieren weitere Morde. Ein weiterer Handlungsstrang berichtet von zwei Flüchtlinge, die in einem Containerschiff als blinde Passagiere ihren Weg nach Europa machen wollen. Ein Krimi voller Intrigen, Geheimnisse. Ein jeder der Protagonisten scheint etwas zu verheimlichen zu haben. Warum wird Julia auch noch in Deutschland verfolgt und warum glaubt ihr ihre beste Freundin nicht und tut das als Unsinn ab? Die Autorin schreibt in einem fesselnden Stil, der Spannungsbogen erhöht sich von Seite zu Seite und man weiß überhaupt nicht mehr, wer Freund und Feind ist. Menschen verschwinden spurlos. Die Sprache ist leicht verständlich, man zittert und leidet mit den Figuren im Buch. Entgegen anderer Meinungen finde ich das Thema gut, die vielen Handlungsstränge und Personen geben dem Ganzen einen interessanten Touch. Und am Ende laufen alle Geschehnisse ineinander und man kann die einzelnen Handlungen durchaus verstehen. Die Autorin hat in diesem Buch aktuelle Ereignisse zu einem Thriller zusammengefaßt und wir dürfen hoffen, dass so etwas im wirklichen Leben nicht geschieht.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 22.11.2020

Notizen eines Gewinners

Notizen eines Gewinners
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Der 26jährige Paulo ist Dachdeckermeistr. Das Geld ist am Monatsende sehr knapp, er hat gute Freunde und zu seiner Mutter hat er ein gutes inniges Verhältnis. Jede Woche spielt er Lotto und träumt vom ...

Der 26jährige Paulo ist Dachdeckermeistr. Das Geld ist am Monatsende sehr knapp, er hat gute Freunde und zu seiner Mutter hat er ein gutes inniges Verhältnis. Jede Woche spielt er Lotto und träumt vom großen Gewinn. Und dann ist es soweit. Paulo knackt den Jackpot und ist über Nacht Besitzer von 12 Millionen Euro. Er ist euphorisch, kauft eine Villa mit 40 Zimmern, einen Porsche, Luxusklamotten und kündigt natürlich auch seinen Job. Doch nach der ersten Euphorie macht sich in seinem Leben Langeweile breit, seine Freunde wenden sich ab und er verfällt dem Alkohol. Dann stirbt auch noch seine über alles geliebte Mutter und das gibt ihm den Rest. Er verdächtigt alle, ihm Böses zu wollen, entläßt seine beiden Angestellten und nur der Whisky ist noch sein einziger Freund. Doch in seinem Dilirium hat er mystische Träume, Visionen oder sind es gar Halluzinationen. Er sieht sich einem Mönch gegenüber, der über das Leben an sich philosophiert. Und Paula macht sie Notizen über den Sinn und die Wertikeit des Lebens. Wird er einen Absprung aus seinem Dilemma schaffen? Ein Buch mit teilweise esoterischem Einschlag. Hier wird viel über den Sinn des Lebens, das eigene Ich, die Wertigkeit und die Nächstenliebe gesprochen. Was zunächst als oberflächliche Lektüre erscheint greift sehr in die Tiefe und die menschliche Seele wird hier berührt. Die 190 Seiten lesen sich gut, man muß aber immer wieder innehalten und sich das Gelesene nochmals zu Gemüte führen. Auch lange noch nach der Lektüre wird man sich Gedanken machen über das schon immer den Menschen interessiernede Thema: Was ist der Mensch, wo kommt er her, wo geht er hin. Wie sieht es mit der Seele aus? Ist nur der Körper vergänglich, bleibt die Seele ewiglich. Man könnte noch stundenlang über dieses Thema und dieses Buch diskutieren. Auch das Cover läßt sich nach dem Lesen gut verstehen. Ein Mensch, der ins göttliche Licht schreitet, die immerwährende hell leuchtende Aura.

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Veröffentlicht am 19.11.2020

Manche Engel sterben früh

Manche Engel sterben früh
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Ein Buch, die tief in die Substanz des Lesers greift und an Traurigkeit und Schicksalsschlägen nicht zu überbieten ist. Als Ruth 6 Jahre alt ist, bekommt sie eine kleine Schwester und von dem Tag an ist ...

Ein Buch, die tief in die Substanz des Lesers greift und an Traurigkeit und Schicksalsschlägen nicht zu überbieten ist. Als Ruth 6 Jahre alt ist, bekommt sie eine kleine Schwester und von dem Tag an ist sie für ihre Mutter nur noch Luft. Auch der Stiefvater, zu dem sie bis dato ein inniges Verhältnis hatte, ist ganz auf Kleine fixiert und muß nun natürlich mehr arbeiten, da so ein kleines Kind viel kostet. Mit 16 Jahren flüchtet Ruth nach Berlin zu ihrer Tante, wo sie bald Arbeit und Wohnung findet. Doch eines Tages klingelt die schwer drogenabhängige inzwischen 14jährige Christin bei ihr. Ein paar Tage später gibt sie sich den goldenen Schuß. Irgendwie erinnert mich das Buch ein wenig an "Die Kinder vom Bahnhof Zoo". Nur spielt das hier vorliegende Buch Ende der 50iger Anfang bis Mitte der 60iger Jahre. Hier wird uns die gefühlskalte Mutter der Mädchen vorgestellt. Nachdem Christin zuerst der Engel und der verwöhnte Liebling der Mutter war, änderte sich dies, nachdem das Mädchen ihren ersten Freund hatte. Die Eltern haben den Krieg und die Härte und Mangel der Zeit danach mitgemacht. Die Mutter wollte leben, was jedoch mit einer Familie mit zwei Kindern nicht mehr möglich war. Die Autorin läßt in ihrem Buch tief in die Seele der Menschen blicken, sie offenbart uns die Zerrissenheit, die Qual, die Kälte. Beim Lesen muß man so manchens mal mit den Tränen kämpfen und nach der Lektüre hat man noch lange an der Thematik und insbesondere an dem derart zerrütteten Familienleben zu kauen. Ein Buch, das sehr zu empfehlen ist.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Trügerische Affäre

Trügerische Affäre
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Ein Thriller, der total unter die Haut geht, den Leser fesselt und ihn in die tiefsten und dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele blicken läßt. Und man fragt sich am Schluß, wieviel Bösartigkeit kann ...

Ein Thriller, der total unter die Haut geht, den Leser fesselt und ihn in die tiefsten und dunkelsten Abgründe der menschlichen Seele blicken läßt. Und man fragt sich am Schluß, wieviel Bösartigkeit kann in einem Menschen stecken. Schon das düstere, etwas verworrene Cover läßt auf ein düsteres Lesevergnügen hinweisen. Jonte, eine introvertierte Architektin, die sehr dem Alkohol zugeneigt ist, arbeitet halbtags in einem XD Cinema, während sie während ihrer anderen Zeit großartige Pläne zeichnet, die ihr Mann Jonas in Büchern vermarktet, womit er sehr großen Erfolg hat. Als er auszieht, weil er seine große Liebe kennengelernt hat, läßt sich Jonte total gehen, verbringt ihre Tage mit sehr großem Alkoholpegel im Bett, hat Wahnvorstellungen, Halluzinationen und fühlt sich beobachtet und bedroht. Sie ist psychisch total angeschlagen, da sie aus ihrer Jugend ein dunkles Geheimnis mit sich führt. Doch dann geschehen Morde in ihrem unmittelbaren Umfeld, sie selbst wird dabei mehrmals tätlich angegriffen und schwer verletzt. Das Buch ist in kurzen Kapiteln aufgeteilt, die sich wegen ihrer brisanten Geschehnisse und der Spannung sehr schnell lesen lassen. Jedes Kapitel ist ein Pageturner für sich. Oft denkt man sich, Jolante kann dies gar nicht alles erlebt haben, aber nach und nach werden wir eines Besseren belehrt. Die Autorin hat mit diesem Thriller eine Spitzenleistung vollbracht und nach der letzte Seite ist man voller Emotionen und stellt so manche Überlegungen an und macht sich seine Gedanken. Das Buch greift die Themen Alkohol und Ängste ganz bewußt heraus. Ich glaube, dass diese Lektüre kaum zu toppen ist.

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Veröffentlicht am 15.11.2020

Frau Morgenstern und der Verrat

Frau Morgenstern und der Verrat
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Das Buch fällt alleine schon durch sein peppiges Äußeres auf. Kräftige Farben und eine mondäne Frau auf dem Cover. Dies ist der zweite Fall des Ermittlerduos Morgenstern und Schlunegger, die im Aftrag ...

Das Buch fällt alleine schon durch sein peppiges Äußeres auf. Kräftige Farben und eine mondäne Frau auf dem Cover. Dies ist der zweite Fall des Ermittlerduos Morgenstern und Schlunegger, die im Aftrag des Staates tätig sind, sie, eine pensionierte Lehrerin, er, ein ehemaliger Söldner. Nun sollen sie den Anschlag auf eine aufstrebende junge Politikerin aufklären, deren Tochter bei dem Attentat ums Leben kam. Dabei verliebt sich Schlunegger unsterblich in die junge Frau. Sie ermitteln auf vielen Ebenen und stechen in ein Wespennetzt aus Korruption und Lügen und über die Aufklärung und das Ergebnis des Falles ist man sehr überrascht, denn damit hätte man bis zum Schluß nicht gerechnet. In einem weiteren Handlungsstrang versucht Frau Morgenstern ein Familiengeheimnis aufzuklären, was dem Leser sehr viel Emotionen abverlangt. Ich muß sagen, ich war mehr als angenehm überrascht von dem Buch. Der Autor versteht es gekonnt, schwarzen Humor, Flapsigkeit und die Ernsthaftigkeit des Falles miteinander zu verbinden und es entsteht dabei eine spannende und sehr interessante Mischung. Auch die Kollegialität und die Freundschaft der beiden Ermittler, die ja Großmutter und Enkel sein könnten, ist hier wunderbar geschildert und ausgearbeitet. Ich kann nur sagen, es ist ein besonderer Krimi und ich bin mehr als begeistert davon.

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