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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 25.11.2020

Einer der schönsten Bände der Serie

Mein Glück mit dir
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Was habe ich mich auf die Geschichten der Zwillinge Lucas und Landon gefreut! So richtig konnte man sich das bisher ja nie vorstellen, denn die beiden Clowns schienen weder am Erwachsenwerden noch an richtigen ...

Was habe ich mich auf die Geschichten der Zwillinge Lucas und Landon gefreut! So richtig konnte man sich das bisher ja nie vorstellen, denn die beiden Clowns schienen weder am Erwachsenwerden noch an richtigen Beziehungen interessiert. Am Ende des neunten Bandes gehen aber beide mit Amanda aus und man merkt: Ärger ist programmiert.

Und so nervt sich Lucas am Anfang des zehnten Bandes dermassen, dass er die traditionelle gemeinsame Geburtstagsfeier bei seinen Eltern früher verlässt, nur damit er Amanda und Landon nicht länger zusammen sehen muss. Zum Glück hat er einige Tage frei und so fährt er spontan nach Stowe ins Haus eines Freundes. Auf dem Weg dorthin wird er Augenzeuge eines Autounfall und rettet die Insassen. Es ist Dani mit ihrem viermonatigen Baby Savannah.

Auch Dani ist geflüchtet - von ihrer sie erdrückenden Eltern, die zwar nach einem Schicksalsschlag alles für Dani getan haben, aber ihr keinen Raum geben um wieder am Leben teilzunehmen. Stowe oder Butler scheinen ihr weit weg genug zu sein, um ein neues Leben zu beginnen. Jetzt braucht sie nur noch Glück bei ihren Vorstellungsgesprächen.

Es kommt wie es kommen muss. Lucas wird schneller erwachsen, als alle denken und plötzlich hat er auch Amanda vergessen, denn Dani fasziniert ihn und die kleine Savannah stiehlt ihm sein Herz. Doch ist es der richtige Zeitpunkt für Dani und Lucas oder geht alles viel zu schnell?

Hach, es ist eine tolle Geschichte um Lucas und sie hätte fünf Punkte verdient, wenn nicht die vielen Wiederholungen wären um Danis Trauer.

Diese Wiederholungen, die sich immer auf die Vergangenheit der Figuren beziehen bzw. um die Erinnerung daran, ziehen sich durch alle Bände hindurch. Es ist immer in etwa dasselbe Muster und das nun bereits zum zehnten Mal. Klar wären zu wenig dieser Gedankenspiralen nicht glaubwürdig, aber zu viel davon eben auch nicht. Immerhin sind die horizontalen Szenen weniger geworden, aber auch hier finde ich nach wie vor: weniger ist mehr.

Obwohl Marie Force in diesen beiden Punkten hartnäckig ihrem Schema treu bleibt, ist sie jedoch eine Meisterin in interessant verpackten Cliffhanger. Die Aussicht auf Landons Sommergeschichte ist jedenfalls vielversprechend.

Fazit: Trotz meiner Kritikpunkte, die aber auf alle Bände zutreffen, ist "Mein Glück mit dir" ist einer der schönsten Bände der Serie.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Was gehört zu Weihnachten dazu?

Weihnachten am Ku'damm
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Was gehört unbedingt zu Weihnachten?

Diese Frage stellen sich gerade viele Leute, denn sie ist sehr aktuell in diesem Dezember 2020. Durch die gegenwärtige Pandemie überlegt man sich, wie man das kommende ...

Was gehört unbedingt zu Weihnachten?

Diese Frage stellen sich gerade viele Leute, denn sie ist sehr aktuell in diesem Dezember 2020. Durch die gegenwärtige Pandemie überlegt man sich, wie man das kommende Weihnachtsfest gestalten soll. Was gehört dazu, damit Weihnachten Weihnachten ist? Soll nur der eigene Haushalt, nur die engsten Verwandten oder doch wie üblich mehrere Familien oder Freunde zusammen feiern? Und was kommt auf den Tisch, wenn viele traditionelle Weihnachtsessen wie die diversen Fondues wegfallen? Immerhin stellt sich nicht die Frage nach dem Christbaum, denn der stellt Weihnachten 2020 kein Problem dar.

Doch nicht anno 1946, als sich Flori in "Weihnachten am Ku'damm" unbedingt einen Weihnachtsbaum wünscht. Weihnachten ohne Christbaum geht für Flori nunmal nicht. Alle Familienmitglieder versuchen auf ihre eigene Weise Floris Wunsch zu erfüllen, und kreuzen dabei Wege von alten Bekannten oder lernen neue Personen kennen. Die Suche nach einem Baum, nach eventuellen kleinen Geschenken und nach genügend Essen ist gar nicht so leicht, denn eine grosse Lebensmittelkrise und ein extrem kalter Winter kamen im Dezember 1946 zusammen.

Die Zeit zwischen November 1946 bis März 1947 ging als Hungerwinter in die Geschichte ein. In der durch Krieg gebeutelte und zerstörte Stadt froren und hungerten die Bewohner Berlins - sie mussten selbst schauen, wie sie zurecht kamen.

Ob das mit dem Christbaum und der Weihnachtsfreude doch noch was wurde oder nicht, erzählt uns Brigitte Riebe hier auf 160 Seiten. Der kurze Roman nimmt "Die Schwestern vom Ku'damm"-Leserinnen wieder mit zu der Familie Thalheim.

Man kann die Geschichte aber auch einfach so lesen, auch wenn man die Trilogie nicht kennt. Sie eignet sich deshalb gut zum Verschenken. Vielleicht kommt die eine oder andere Leserin dann auf den Geschmack und möchte mehr von den Thalheims wissen und gönnt sich daraufhin die Trilogie.

Fazit: Ein Weihnachtsfest voller Entbehrungen, aber mit viel Nächstenliebe - so in etwa kann man diese berührende Geschichte umschreiben.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Hoffen auf bessere Zeiten

Madame Clicquot und das Glück der Champagne
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Obwohl ich das Prickelzeug selbst nicht trinke, bin ich, seit ich "Die Champagnerkönigin" von Petra Durst-Benning gelesen habe, fasziniert von den Champagner-Witwen - also jenen Frauen, die das Geschäft ...

Obwohl ich das Prickelzeug selbst nicht trinke, bin ich, seit ich "Die Champagnerkönigin" von Petra Durst-Benning gelesen habe, fasziniert von den Champagner-Witwen - also jenen Frauen, die das Geschäft ihrer verstorbenen Männern weiter führten. Frauen in Männerberufen haben es auch heute noch immer nicht leicht, aber stellt euch das mal vor 200 Jahren vor.

Eindrücklich erzählt Susanne Popp von Barbes mutigen Ideen und vor allem von ihrer Geduld und ihrer Beständigkeit trotz etlichen Schwierigkeiten. Die Kriegs- und Belagerungsjahre mussten überstanden werden, das Hoffen auf bessere Zeiten war die Durchhalteparole - und da ihr Name, Veuve Clicquot, und ihr Champagner auch 200 Jahre nach diesen harten Zeiten immer noch in aller Munde ist, scheinen sich alle Entbehrungen gelohnt zu haben.

Der Schwerpunkt von "Madame Clicqout und das Glück der Champagne" liegt aber weniger auf den Entbehrungen, dafür viel mehr auf Barbes Ideen und ihrem Dilemma zwischen Witwe sein oder doch wieder heiraten (die Firma wäre dann an ihren neuen Ehemann übergegangen) oder zumindest einfach nur lieben und geliebt werden. Auch in diesem Bereich war sie ihrer Zeit weit voraus.

Obwohl die junge Witwe sympathisch und grossherzig rüberkommt, Bekanntschaft mit Napoleon und Josephine macht und mit anderen politischen Grössen ihrer Zeit handelt, fehlt mir ein wenig die Nähe. Als Leser fühlt man sich mehr als Beobachter als mittendrin im Geschehen, dennoch fand ich den Roman sehr lesenswert.

Neben den geschichtlichen Begebenheiten hat die Autorin viel Wissenswertes rund um den Weinanbau mit eingewebt, zum Beispiel die Entwicklung zum Klären des Champagner, die laut Roman Barbe zusammen mit ihrem Kellermeister erfunden hat.

Fazit: Interessanter historischer Roman über eine Wegbereiterin in einem von Männern dominierten Beruf.
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 20.11.2020

Okay, aber nicht so speziell wie "Fünf am Meer"

Azurblau für zwei
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Das knallige Cover kann man nicht übersehen und die Zitronen rufen die Leser laut nach Capri.

Auf diese sonnige italienische Insel reist Isa, um für einige Monate bei der 75jährigen Autorin Mitzi als ...

Das knallige Cover kann man nicht übersehen und die Zitronen rufen die Leser laut nach Capri.

Auf diese sonnige italienische Insel reist Isa, um für einige Monate bei der 75jährigen Autorin Mitzi als Assistentin zu arbeiten. Mitzi diktiert, Isa schreibt auf. Auf diese Weise erfährt Isa viel aus dem Leben der bekannten Schriftstellerin, die unerkannt auf der Insel Capri lebt. Während Mitzi dabei merkt, dass sie jemand aus ihrer Jugend gerne wiedersehen würde, vergleicht Isa ihr Leben mit dem von Mitzi und erkundet in ihren freien Stunden die Insel.

Polizist Luca ist nur zu gerne behilflich, und auch Mitzis Nachbar Massimo, dem der Schalk in den Augen sitzt. Dank den beiden fühlt sich Isa wohl auf Capri und sieht ihrem baldigen Abschied mit einem lachenden und tränenden Auge entgegen. Doch dann wird es auf einmal turbulent.

Isas Geschichte fand ich am Anfang gut und vor allem witzig erzählt, der Schreibstil gefällt. Doch ab einem gewissen Punkt auf Capri beginnt sie sich zu sehr im Selbstmitleid zu suhlen. Anstatt das Thema "keine Kinder zu bekommen" zu vertiefen oder halt mal wirklich ernsthaft darüber zu reden, denkt Isa nur. Der Plot hätte meiner Meinung nach auch ganz ohne das Thema Unfruchtbarkeit funktioniert - die Trennung von Alex allein hätte gereicht - es gab genug andere. Deswegen wundert es nicht, dass Mitzi Isa das Scheinwerferlicht nimmt, denn Mitzis Lebensgeschichte ist einfach viel interessanter.

Es ist eine nette, leichte Geschichte, aber "Fünf am Meer" hat mir deutlich besser gefallen, da dort die Story viel spezieller war. Dennoch lässt sich "Azurblau für zwei" gut im Liegestuhl beim Sonnenbaden lesen, aber auch an einem trüben Wintertag.

Fazit: Kurzweilig, aber nicht so speziell wie "Fünf am Meer".
4 Punkte.

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Veröffentlicht am 18.11.2020

Letzter, aber nicht bester Band

Die Mühlenschwestern - Das Glück wartet auf dich
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Es hat sich ja bereits in den Vorgängerbänden angedeutet, dass Antonia und Xander irgendetwas miteinander verbindet, dass etwas geschehen sein muss, weswegen Antonia den netten und gutmütigen (und absolut ...

Es hat sich ja bereits in den Vorgängerbänden angedeutet, dass Antonia und Xander irgendetwas miteinander verbindet, dass etwas geschehen sein muss, weswegen Antonia den netten und gutmütigen (und absolut nicht arroganten, wie es im Klappentext heisst) Xander auf dem Kieker hat.

Und man merkt auch, dass gewisse Anziehungspunkte bestehen, gegenseitig. Dass sie nun aber viel Zeit miteinander verbringen sollen, weil sie beide die Trauzeugen ihrer Freunde Anna und Hias sind, passt besonders Antonia nicht. Doch ihre Härte schmilzt immer mehr und langsam erfahren die Leserinnen was die Älteste der Mühleschwestern Xander vorwirft.

Ebenfalls Licht ins Dunkel kommt in Louisas Geschichte. Denn da war noch mehr, damals mit Brandl. Ob die fragile Beziehung zu ihrer Schwester Rena dadurch noch mehr belastet wird?

Viele Geheimnisse und turbulente ernste wie auch sehr witzige Szenen sind Kennzeichen dieses dritten Bandes. Rena mochte ich im Verlaufe der Serie immer weniger, Louisa und Xander hingegen mehr. Antonia ist diejenige der Schwestern, die für mich am unnahbarsten war.

In meiner Rezension zum ersten Band freute ich mich darüber, dass die Autorin auf unnötige Twists und doofe Missverständnisse verzichtete. Im zweiten Teil kamen solche bereits vor - leider ist dieser dritte Teil nun komplett darauf aufgebaut. Jana Lukas ist natürlich bei weitem nicht die einzige Autorin, die sich dieses Stilmittels bedient, und wie der erste Band beweist, kann sie durchaus tolle Romane ohne diese nervenden Missverständnisse schreiben. Ich hätte gerne mehr davon!

Trotz dem alles zu Grunde liegenden Problem ist "Das Glück wartet auf dich" eine nette Geschichte, bei der man die Figuren der ersten beiden Bände weiter begleitet, und die so kurzweilig daherkommt, dass die 512 Seiten schnell ausgelesen sind.

Toll fand ich, dass alle drei Bände im selben Jahr erschienen sind. So kann man entweder alle nacheinander lesen oder im ET-Modus, aber man hat in einem Jahr die Serie komplett abgeschlossen und muss nicht jahrelang warten, um die Serie zu Ende zu lesen.

Fazit: Unterhaltender letzter, aber nicht bester Teil der Mühleschwestern-Serie.
4 Punkte.

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