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Veröffentlicht am 27.11.2020

Packend und tragisch

Ihr Königreich
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Roy und Carl Opgard sind Brüder. Sie sind in dem kleinen Ort Os in den Bergen aufgewachsen. Während der Automechaniker Roy geblieben ist und dieses friedliche Leben mag, ist Carl in die Welt gezogen. Nun ...

Roy und Carl Opgard sind Brüder. Sie sind in dem kleinen Ort Os in den Bergen aufgewachsen. Während der Automechaniker Roy geblieben ist und dieses friedliche Leben mag, ist Carl in die Welt gezogen. Nun aber ist er zurück mit einer Frau und großen Plänen. Doch dann gibt es Gerüchte und Verdächtigungen im Ort und plötzlich stehen sich die Brüder als Rivalen gegenüber, denn alte Geheimnisse wollen ans Tageslicht.
Ich mag Skandinavien-Krimis und ich habe auch schon einige Bücher von Jo Nesbø gelesen. Also war ich gespannt auf dieses Buch und ich muss sagen, es hat mich von Anfang an gepackt.
Erzählt wird die Geschichte aus der Sicht von Roy und dabei wechseln immer wieder die Zeiten. Doch vieles lässt sich anfangs nicht einordnen und so ist man gespannt darauf, was sich am Ende ergeben wird.
Die Charaktere sind gut beschrieben. Die Brüder könnten nicht unterschiedlicher sein. Roy ist ein sympathischer Mensch, pragmatisch und heimatverbunden. Sein jüngerer Bruder Carl hat die anderen schon immer mit seinem Charme eingewickelt, trotzdem fand ich ihn nicht sympathisch. Seine Frau Shannon Alleyne zieht Aufmerksamkeit auf sich. Carl und sie haben ehrgeizige Pläne. Ein Hotel in dem kleinen Ort soll das große Geld bringen – für alle im Ort. Recht schnell spürt man, dass Carl kein Unschuldsengel ist.
Wer hier einen klassischen Krimi erwartet, wird wohl etwas enttäuscht sein. Es geht relativ ruhig zu, auch wenn es natürlich Morde gibt. Doch der Focus liegt eher auf den Charakteren und ihrer Entwicklung. Es ist tragisch, was in der Familie Opgard geschehen ist und was immer noch ihr Handeln bestimmt.
Es ist eine tiefgründige und tragische Geschichte einer kaputten Familie, die mich sehr gefesselt hat.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Empfehlenswert!

Das Lied der Arktis
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Ich reise gerne, aber auch mit Büchern lasse ich mich gerne in andere Nationen und Kulturen entführen. Die Arktis ist wohl ein Gebiet, dass kaum einer besucht hat. Umso interessanter war es für mich, in ...

Ich reise gerne, aber auch mit Büchern lasse ich mich gerne in andere Nationen und Kulturen entführen. Die Arktis ist wohl ein Gebiet, dass kaum einer besucht hat. Umso interessanter war es für mich, in diese fremde Welt einzutauchen.
Uqsuralik ist noch ein Kind, als das Eis auseinanderbricht. Ihr Vater wirft ihr noch ein Bärenfell und eine Harpune zu und dann ist sie von ihrer Familie getrennt, denn das Eis driftet immer weiter auseinander. Nun ist sie auf sich gestellt und muss sich durchschlagen in dieser unwirklichen Natur. Als sie irgendwann einer anderen Familie begegnet, schließt sie sich an. Aber findet sie dort wirklich Schutz?
Der Schreibstil der Autorin Bérengère Cournut ist ungewöhnlich. Ziemlich sachlich und emotionslos berichtet sie, wie das Leben der Inuit verläuft. Ihre Traditionen und Mythen sind für uns fremd und märchenhaft. Die Lieder des Volkes sind für sie bedeutend begleiten sie, während sie Not leiden und während sie feiern.
Auch wenn mich die Menschen in diesem Umfeld fasziniert haben, so konnte ich mich dennoch nicht in sie hineinversetzen und zu ihnen eine Bindung aufbauen. Zu fremd war mir das alles.
Die Geschichte wird durch Fotos am Ende des Buches ergänzt.
Es ist ein Roman, der mich aufgrund der Fremdheit der Menschen und der rauen Natur fasziniert hat. Mich hat das Buch wirklich beeindruckt.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Ein absoluter Pageturner!

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Am Abend wurde Rockstar Brad Galloway auf der Berliner Waldbühne noch von seinen Fans gefeiert, am nächsten Tag ist er tot. Er wird im Gästehaus der Polizei ausgeblutet und ans Bett gefesselt aufgefunden. ...

Am Abend wurde Rockstar Brad Galloway auf der Berliner Waldbühne noch von seinen Fans gefeiert, am nächsten Tag ist er tot. Er wird im Gästehaus der Polizei ausgeblutet und ans Bett gefesselt aufgefunden. LKA-Ermittler Tom Babylon wird zu dem Fall hinzugezogen. Am Fundort der Leiche sieht er etwas, dass ihn an seine Frau erinnert. Doch was hat sie mit dem Rockstar zu tun? Und was wollte die mysteriöse Frau von Galloway, die ihm auf der Bühne einen Umschlag gab? Mit der Psychologin Sita Johanns zusammen macht er sich an die Ermittlungen. Er ahnt noch nicht, wie persönlich die Sache für ihn wird.
Schon die Vorgängerbände "Schlüssel 17" und "Zimmer 19" haben mich gefesselt und so war ich auch auf dieses Buch gespannt. Ich wurde nicht enttäuscht.
Der Schreibstil ist gut zu lesen und sehr fesselnd. Es gibt verschiedene Handlungsstränge, die sich erst mit der Zeit zusammenfügen. Auch springt die Geschichte immer wieder zurück in die Vergangenheit.
Die Charaktere sind sehr gut und vielschichtig beschrieben. Tom Babylon ist ein Kommissar, an dem man sich reiben kann, trotzdem mag ich ihn. Das Verschwinden seiner Schwester Viola vor vielen Jahren lässt ihn einfach nicht los. Er will wissen, was damals geschehen ist. Aber auch seine Fälle will er unbedingt lösen und geht dabei nicht immer regelkonform vor. Als er das erste Mal mit der Psychologin Sita Johanns zusammenarbeiten musste, war er nicht erbaut, aber inzwischen bilden sie ein gutes Team. Auch die sympathische Sita hat eine problematische Vergangenheit. Toms Frau macht sich sehr verdächtig und Tom damit das Leben schwer.
Die Spannung ist durchgängig hoch, da es immer wieder unerwartete Wendungen gibt. Zum Ende aber gibt es einen wahrlichen Showdown.
Dieser spannende Thriller hat mich wieder gepackt und ich bin schon auf den nächsten Band gespannt.

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Sehr spannender Wirtschaftsthriller

Die Mächtigen
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Der Konzernchef Stefan Beheim stürzt sich in den Tod und so kommt Fridolin von Wolfenweiler an die Spitze des Konzerns. Er hat die Vision, mit einer Software den kompletten Zahlungsverkehr in Europa abzuwickeln. ...

Der Konzernchef Stefan Beheim stürzt sich in den Tod und so kommt Fridolin von Wolfenweiler an die Spitze des Konzerns. Er hat die Vision, mit einer Software den kompletten Zahlungsverkehr in Europa abzuwickeln. Das Ganze soll schnell, transparent, sicher vonstattengehen. Die Software soll vor Implementierung durch den IT-Spezialisten Tamás Varta überprüft werden. Tamás Varta findet einen Fehler und damit beginnt ein Spiel der Mächtigen, das lebensgefährlich wird.
Es fiel mir am Anfang nicht so leicht, mich in die Geschichte hineinzufinden, da viele Fachausdrücke den Lesefluss etwas hemmten. Doch schon bald hatte mich das Buch dann doch gepackt. Der Schreibstil des Autors ist lebendig und sehr fesselnd. Immer wieder wechseln die Perspektiven, was einen guten Überblick verschafft.
Die Charaktere sind interessant und meist sehr speziell. Aber nicht jeder überlebt dieses gefährliche Spiel, denn die Mächtigen sind skrupellos. Was zählt schon ein Menschenleben, wenn es um Macht und Geld geht? Auch sind einige Personen anfangs nicht gleich zu durchschauen.
Es geht oft sehr brutal zu, ist also nichts für Leser mit schwachen Nerven. Doch wenn einem das nichts ausmacht, wird man gut unterhalten. Es ist ein sehr spannender, actionreicher Thriller mit einem Szenario, dass nicht einmal so abwegig ist. Also lesen!

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Veröffentlicht am 23.11.2020

Eine sehr spannende Familiengeschichte

Das verborgene Zimmer
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Kann man die Vergangenheit vergessen? Wahrscheinlicht nicht, man kann sie nur verdrängen. Doch dann kommt der Tag, wo alles wieder hochkommt.
So ergeht es auch der Französin Sylvie Durand. Sie erhält die ...

Kann man die Vergangenheit vergessen? Wahrscheinlicht nicht, man kann sie nur verdrängen. Doch dann kommt der Tag, wo alles wieder hochkommt.
So ergeht es auch der Französin Sylvie Durand. Sie erhält die Nachricht, dass es auf dem Familienbesitz in der Provence einen Brand gegeben hat. Eigentlich wollte sie nie mehr zurückkehren, doch nun macht sie sich mit ihrer Tochter Emma auf den Weg. Sie ist kaum angekommen, als Erinnerungen hochkommen und damit etwas Bedrohliches da ist. Der Geist von Élodie, Sylvies erstem Kind, ist überall zu spüren.
Das Buch hat mich von der ersten Seite an gepackt. Es war gleich eine unterschwellige bedrohliche Atmosphäre zu spüren, die auch der Leser dieses Buches spürt. Man ist begierig zu erfahren, was geschehen ist und wird so förmlich an das Buch gefesselt.
Der Schreibstil gefällt mir sehr gut. Wir erleben die Geschichte auf verschiedenen zeitebenen aus der Sicht von Sylvie. Ich konnte ihre Gefühle, Gedanken und Handlungen gut nachvollziehen.
Sylvie hat etwas Traumatisches erlebt, was ihr Schuldgefühle bereitet, dem sie sich aber nicht wirklich stellt. Etwas bereitet ihr Angst und das bekommt auch Emma zu spüren. Mich wundert es, dass die Vierzehnjährige nicht aufbegehrt, gerade wo sie doch in einem schwierigen Alter ist.
Emma weiß von Élodie. Sie weiß, dass ihre ältere Schwester an einer Krankheit starb. Doch mit ihren Nachfragen stößt sie auf eine abwehrende Reaktion. Aber genau das macht sie neugierig.
Im Laufe der Zeit erfahren wir dann, was wirklich passiert ist. Es ist erschütternd, was man dann erfährt. Während sich Sylvie immer mehr in der Vergangenheit verliert, naht eine Gefahr für Emma und Sylvie. Am Ende verschlagen sich die Ereignisse.
Mir hat dieser sehr psychologisch angehauchte Roman sehr gut gefallen.

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