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Veröffentlicht am 11.12.2020

Eine Puppe auf Reisen

Franz und die Puppe auf Reisen
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Lilli kommt bald in die Schule und freut sich riesig darauf. Als ihre Tante, von der sie den Schulranzen geschenkt bekommen hat, behauptet, sie sei dann zu alt, um eine Puppenmama zu sein, ist Lilli ganz ...

Lilli kommt bald in die Schule und freut sich riesig darauf. Als ihre Tante, von der sie den Schulranzen geschenkt bekommen hat, behauptet, sie sei dann zu alt, um eine Puppenmama zu sein, ist Lilli ganz unglücklich. Sie liebt ihre kleine Puppe Pauline, mit der sie viel erlebt und der sie mit Leidenschaft das Schlaflied La-Le-Lu vorsingt.
Auf einem Spaziergang im Park geht Pauline plötzlich verloren. Lilli hat sie in ihrem Eifer auf einer Bank sitzen lassen und findet sie nicht mehr wieder. Ganz unglücklich weinend steht sie im Steglitzer Park und weiß weder ein noch aus.
Da begegnet sie Franz. Er bringt einen neuen Aspekt ins Spiel. Was, wenn die Puppe Pauline nicht verloren gegangen ist, sondern nur auf Reisen? Vielleicht schreibt sie Lilli auch?
Und tatsächlich. Kurze Zeit später erhält Lilli Post von Pauline, die sie zwar noch nicht lesen kann, aber gewiss bald. Bis dahin verbindet sie eine ungewöhnliche Freundschaft mit Frank Kafka.

Erst kürzlich hatte ich von dieser Geschichte und ihrem wahren Kern dahinter gehört gehabt. Jetzt konnte ich die Geschichte selbst einmal lesen bzw. sie auch vorlesen. Das Buch ist sehr kindgerecht geschrieben und verfügt über die wunderbaren Illustrationen von Graham Rust, der uns von dem Buch „Der geheime Garten“ wohl bekannt ist. Dieses Buch hatten meine Kinder und ich im Vorfeld gelesen gehabt.

Auch wenn die Illustrationen nostalgisch anmuten, passen sie meiner Meinung nach hervorragend zur Geschichte. Das Buch ist eine kleine Zeitreise zu Beginn des 20. Jahrhunderts und birgt eine Thematik in sich, die wohl jedes Kind kennen dürfte. Sehr gefühlvoll wird das Kennenlernen von Lilli und Kafka erzählt, wozu sich im Anhang ein Hinweis findet, dass man Kinder noch einmal darauf hinweisen soll, nie mit Fremden zu sprechen oder gar mitzugehen.

Zwei weitere Gesprächshinweise finden sich im Anhang, die man als Eltern nutzen kann, um die Geschichte für Kinder verständlicher zu machen und einfach ins Gespräch mit ihren zu kommen. Auf diese Weise überdenken die Kinder die Geschichte und ihre Begebenheiten noch einmal. Im Buch liegen zwei Urkunden bei, die man ausfüllen kann, wenn das Kind in die Schule kommt bzw. sobald es lesen kann. Eine nette Idee und Geste von Autorin und Verlag.

Fazit:
Uns hat das Buch sehr gut gefallen. Die Geschichte war leicht nachzuvollziehen und das Ende, wenn auch etwas kitschig für Erwachsene, für Kinder traf es genau den Nerv. Meine beiden Kids (5 und 9 Jahre) sind sehr angetan von dem Buch.

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Veröffentlicht am 07.12.2020

"Eine gut erzählte Geschichte macht aus den Ohren Augen"

Das große Bibel-Vorlesebuch
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Die Bibel wird als Grundbuch des christlichen Glaubens gesehen. Daher findet man schon für junge Menschen Bücher, die sich mit der Thematik befassen, die Geschichten der Bibel für Kinder zugänglich und ...

Die Bibel wird als Grundbuch des christlichen Glaubens gesehen. Daher findet man schon für junge Menschen Bücher, die sich mit der Thematik befassen, die Geschichten der Bibel für Kinder zugänglich und verständlich zu machen.

Dieses Buch möchte sich nicht in die Reihe der Kinderbibeln einreihen, sondern sich als Arbeitsbuch, Vorlesebuch und Inspirationsbuch sich abheben. Es richtet sich an Kindergärten, Schulen und Kindergruppen in der Kirche z.B. die Kinderkirche.

Das Buch ist systematisch aufgebaut und startet ganz klassisch mit dem
- Weihnachtsfestkreis (Advent, Nikolaus, Weihnachten, Ein neues Jahr beginnt, Heilige drei Könige)
- Osterfestkreis (Passionszeit – Jesu letzte Tage in Jerusalem, Ostergeschichte)
- Pfingsten
- Feste im Herbst (Erntedankfest, Kirchweihfest, Sankt Martin, Reformationsfest)
- Geburtstag und Tauferinnerung

Zu jeder Thematik findet sich Material, das man im Kindergarten, Schule oder Kindergottesdienst verwenden kann. Dieses geliefert sich wie folgt:
- Ziele
- Biblischer Zusammenhang
- QR Digitale Ergänzung
- Zugänge zu eignen Erfahrungen
- Zur Erzählung
- Inhalte der Geschichte
- So wird erzählt
- Gesprächsimpulse
- Bildbetrachtung
- Ggf. Bastelanweisungen /-material

Neben den Anleitungen für den/die Vortagende/n, findet sich auch ein kindgerechter Text, den man vorlesen kann. Im Vorfeld kann sich selbst in der Bibel orientieren, welcher Abschnitt als Grundlage gewählt wurde. Durch QR Codes findet man weiterführendes Material zum Herunterladen. Eigene Erfahrungen, Adaptionen auf das alltägliche Leben soll den Kindern ebenso nahegebracht werden, wie der Inhalt der Geschichte. Um ein wenig die Kinder mit einzubeziehen, gibt es eine Bildbetrachtung, bei der ein historisches Gemälde abgedruckt ist, das es zu entdecken gilt und zu dem man sich Gedanken machen soll. Im Anschluss finden sich bei vielen Passagen noch Bastelanleitungen oder gar (Kopier-) vorlagen.

Mir hat das Buch sehr gefallen. Ich bin selbst in der Kirche aktiv im Bereich Kinder. Die Ideen und Anregungen sind sehr hilfreich und ergänzen die kindgerechten Texte sehr schön. Das Material ist praktisch, bietet Anreize, sich mit der Thematik etwas intensiver zu befassen.

Fazit
Ein schönes Buch, das man vielfältig einsetzen kann und das viel bietet, um Kindern die verschiedenen Themen im Jahreskreis nahezubringen und verständlich zu machen.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Waldbaden – was ist das?

Wir lieben Waldbaden für Familien
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Waldbaden – was ist das?
Diese Frage stellte sich uns, als wir das Buch entdeckten. Bedingt durch die derzeitige Zeit, wollten wir den Kindern etwas Abwechslung bieten, bei der man nicht mit Menschenmassen ...

Waldbaden – was ist das?
Diese Frage stellte sich uns, als wir das Buch entdeckten. Bedingt durch die derzeitige Zeit, wollten wir den Kindern etwas Abwechslung bieten, bei der man nicht mit Menschenmassen in Kontakt kommt. Ein Waldspaziergang schien uns daher interessant. Doch wie begeistert man Kinder von dieser Idee? Dazu gibt das Buch Hilfestellung. Neben einigen Erklärungen und Erläuterungen, was Waldbaden eigentlich ist, wie gut es tut und was es vor allem auch Kindern bringt, findet man ab der Mitte etwa eine Menge Aufgaben und Ideen, wie man Kindern den Wald näherbringen kann. Dabei stehen vor allem Achtsamkeit, Entspannung und Entschleunigung im Vordergrund.
Aber auch Faszination, Neugierde und Spaß kommen nicht zu kurz.
Wir haben die Anregungen zwar noch nicht alle, aber doch schon einige umgesetzt. Die Anleitungen sind leicht verständlich. Sehr schön finde ich, dass es Kategorien gibt, die sich anhand der fünf Sinne orientieren. Dazu gibt es immer eine Altersangabe, was die Zuordnung zu den Kindern leicht macht. Das Material wird benannt, so dass man sich gut darauf vorbereiten und die notwendigen Dinge gleich einpacken und mitnehmen kann. Manche Aufgaben sind Altersübergreifend, andere fangen mit einem jüngeren Kind an und lassen sich dann bis zu einem älteren Kind steigern. Das finde ich sehr gut, denn so sind beide Kinder (meine sind 5 und 9 Jahre alt) gefragt, können sich gegenseitig helfen, unterstützen und voneinander lernen.
Ich hatte mir im Vorfeld ein paar Ideen rausgesucht gehabt, das notwendige Material eingepackt und dann sind wir mit einer befreundeten Familie (ebenfalls zwei Kinder (5, 10 Jahre) losgezogen. Im Wald habe ich dann spontan entschieden, welche Aufgabe wir uns vornehmen. Die Materialien dazu verteilt und die Kinder einfach erst einmal machen lassen. Sie hatten sehr viel Spaß, mussten ihre Erfolge immer wieder ganz glücklich präsentieren und waren so bei der Sache, dass sie nicht bemerkten, wie die Zeit verging. Gleichzeitig konnten sie viel mitnehmen, an Wissen, Bewegung und frischer Luft.
Auch wir Erwachsene hatten Spaß, immer wieder klinkte sich einer von uns aus, um sein eignes Waldbaden zu absolvieren, ungestört von den anderen. Die Idee, ein Waldtagebuch zu führen, wie im Anhang vorgedruckt, hat mir sehr gefallen und so habe ich den Kindern einige entsprechend gestaltete Hefte gegeben (im Buch könnte nur ein Kind seine Erlebnisse reinschreiben), in denen sie ihre Eindrücke (gemäß Vorlage) festhalten können.

Fazit:
Das Buch selbst stellt für uns eine Bereicherung dar. Es ist sehr verständlich geschrieben, bietet vielfältige Aufgaben für kleine und große Entdecker, aber richtet sich dabei vorwiegend an Familien. Uns stellt es immer wieder vor neue Aufgaben und wir freuen uns schon jetzt auf den nächsten Ausflug und die Aufgabe, die uns dort dann erwarten wird.

P.S.: Waldbaden bedeutet übrigens, den Wald mit allen Sinnen zu erleben.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Tödliche Liebe

Der sanfte Hauch des Todes
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Im Wald oberhalb von Rohrbach, einem Stadtteil von Heidelberg findet man die Leiche eines jungen Mannes. Sein Tod scheint regelrecht zelebriert worden zu sein, immerhin deutet alles auf ein Ritual hin.

Alexander ...

Im Wald oberhalb von Rohrbach, einem Stadtteil von Heidelberg findet man die Leiche eines jungen Mannes. Sein Tod scheint regelrecht zelebriert worden zu sein, immerhin deutet alles auf ein Ritual hin.

Alexander Gerlach und sein Team nehmen die Ermittlungen auf. Es gibt zwei Zeugen, die den Täter gesehen haben. Doch die eine Zeugin scheint das Gesehene nicht gut verkraftet zu haben. Kann sie dennoch Hinweise auf den Täter oder die Täterin liefern?

Neben der Statur ist vor allem das Fahrzeug ein brauchbarer Hinweis, aber reichen diese aus, um den oder die Täter/in zu finden und zu überführen? Als erst ein weiterer junger Mann und dann auch noch Alexander Gerlachs Tochter verschwinden, arbeitet die Zeit gegen Alexander Gerlach und sein Team.

Seit bereits 16 Bänden verfolge ich die Fälle von Alexander Gerlach, die in und um Heidelberg spielen. Damals fand ich es interessant, die Schauplätze meiner neuen Heimat beim oder nach dem Lesen der Bücher zu suchen und zu entdecken. Mittlerweile kenne ich mich so gut aus, dass ich dem Autor Wolfgang Burger auf seinen Strecken gut folgen kann und nur ab und an etwas Neues für mich entdecke.

Aber auch für Nicht-Einheimische sind diese Krimis sehr gut lesbar und verständlich geschrieben. Der mittlerweile 17. Fall unterscheidet sich deutlich von den vorangegangenen. Die Spannung ist wieder greifbar, auch wenn ich ihn vom Tempo her etwas ruhiger empfand als den Band zuvor. Erst gegen Ende liefert sich Wolfgang Burger ein Wettrennen gegen die Zeit, bei der man auch als Leser etwas atemlos zurückbleibt. Davor fordert der Autor einen sehr zum Mit- und Nachdenken auf. Kleine Hinweise müssen zu einem Gesamtbild zusammengesetzt werden. Täter oder Täterin wollen nicht nur gefunden, auch das Motiv muss klar erkennbar auf dem Tisch liegen.

Für Fans der Reihe gibt es natürlich auch Wiedersehen mit vielen Nebendarstellern, die man schon kennt. Denn bei Wolfgang Burger dreht sich nicht alles nur um das Arbeitsleben von Alexander Gerlach. Auch die menschliche, private Seite will betrachtet und durchlebt werden. Freunde und natürlich seine beiden Töchter mit ihren Sorgen und Nöten kommen ebenso zu Wort, wie seine Gefährtin. Auch hier läuft nicht alles bilderbuchmäßig ab, was mir Alexander Gerlach umso sympathischer werden lässt.

Fazit:
Wieder ein spannender Fall im Raum Heidelberg mit einem altbekannten Kommissar. Kennt man die Vorgängerbände, so ist es ein schönes Wiedersehen mit alten Freunden in einem kniffligen Fall. Für Quereinsteiger die Gelegenheit, neue Freunde kennen zu lernen.
Ich freue mich schon auf den nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 06.11.2020

Geschichte und Sachbuch in einem

Das Faultier und die Motte
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Der Titel ist etwas irreführend. Erwartet man doch ein Faultier, doch man lernt den dicken Kater Homer kennen. Der fühlt sich plötzlich vernachlässigt, weil er sein Kissen, sein Essen und seine Katzentoilette ...

Der Titel ist etwas irreführend. Erwartet man doch ein Faultier, doch man lernt den dicken Kater Homer kennen. Der fühlt sich plötzlich vernachlässigt, weil er sein Kissen, sein Essen und seine Katzentoilette teilen muss.

Also macht er sich auf die Suche nach einem Freund, einem richtig guten Freund und erlebt dabei allerhand.

Das Buch ist weniger eine Geschichte, als dass sie mehr lehrreiche Fakten über die Tierwelt in sich vereint. Immer wieder kommen interessant Kuriositäten zur Sprache, kindegerecht aufgearbeitet mit sehr schönen und detailreichen Illustrationen. Es gibt viel zu entdecken und noch mehr zu lernen.

Am Ende wartet ein kleines Quiz auf den Leser, bei dem man herausfinden kann, welcher Freundetyp man selbst ist.

Fazit:

Eine schöne Kombination auf Geschichte und Sachbuch verpackt in tollen und detailreichen Illustrationen, zum Vorlesen, Entdecken und Staunen.

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