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Veröffentlicht am 27.11.2020

Spannendes Rätselraten in neuem Setting

Raum der Angst
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Raum der Angst ist ein spannender Thriller einer ganz neuen Art. Er wird verkauft als "Escape-Room-Thriller" und war der erste seiner Art, den ich gelesen habe. Mit seinem Setting in und rund um einen ...

Raum der Angst ist ein spannender Thriller einer ganz neuen Art. Er wird verkauft als "Escape-Room-Thriller" und war der erste seiner Art, den ich gelesen habe. Mit seinem Setting in und rund um einen tödlichen Escape Room erinnert er an Filme wie Saw, The Cube und Escape Room, steht diesen aber in nichts nach.
Trotz der eingeschränkten Möglichkeiten, etwas eigenes in diesem sehr limitierten Genre zu erschaffen, hat der Autor doch einige Alleinstellungsmerkmale für sich herausarbeiten können:
Die Räume des Escape Rooms selbst, sind gut und detailreich geschrieben. Der Leser/die Leserin kann mitraten und mitfiebern, mit den eingesperrten Versuchskaninchen. Der Großteil der Lösungen ist auch durchaus logisch und man kann selbst auf diese Lösungen kommen.
Das Escape Room-Thema durchzieht das ganze Buch, nicht nur die Versuchskaninchen im Escape Room müssen Rätsel lösen um aus dem Raum zukommen und ihr Leben zu retten, auch die ermittelnden Polizisten sehen sich vor Rätseln und Aufgaben gestellt um in den Escape Room zu kommen und die Versuchskaninchen zu reten.
Der Roman hat eine sehr gute und durchaus plausible Begründung für die Geschehnisse und die Motive des Täters. Nebenbei wirft er auf moralische Fragen auf, die dem Leser/der Leserin jedoch nicht zu stark aufgedrängt werden.
Als letzter Punkt, ist der Roman sehr gut als Einzelband angelegt, bei dem ein weiterer Band folgen kann, aber nicht muss!

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Ein wertvolles Jugendbuch

Das Leben meines besten Freundes
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Eine moderne Version von "Der Prinz und der Bettelknabe", die einem neue Perspektiven aufzeigt und mit einer Prise Moral gewürzt ist.
Judith Gridl hat mit ihrem ersten Jugendroman eine Welt gezeigt die ...

Eine moderne Version von "Der Prinz und der Bettelknabe", die einem neue Perspektiven aufzeigt und mit einer Prise Moral gewürzt ist.
Judith Gridl hat mit ihrem ersten Jugendroman eine Welt gezeigt die vielen nicht so ganz bewusst ist und die, durch dieses Buch mehr Verständnis und Anerkennung erlangen könnte.Dass Gridl vor diesem Buch noch nicht für Jugendliche geschrieben hat merkt man nicht, denn der Schreibstil ist perfekt auf das Zielpublikum abgestimmt. Man kommt schnell in das Buch hinein und kann dem Handlungsverlauf sehr gut folgen, trotzdem wird das Buch nicht langweilig.Die zwei Hauptcharaktere, Jacob und Samir, stecken mitten in der Pubertät und so ähnlich sie sich auch schauen, so unterschiedlicher könnten ihre Leben nicht sein. Das wirkt sich natürlich auch auf den Charakter aus, was in diesem Buch sehr gut dargestellt wird. Auch die Entwicklung und Veränderung im Verhalten der beiden Jungs ist für einen Jugendroman passend geschildert.
Für Jugendliche ist dieses Buch sicher sehr spannend und es zeigt ihnen Welten die sie so sicher noch nicht kennen. Das Buch lehrt ihnen dabei auch noch, dass man, wenn man sich nur ein bisschen bemüht, auch in einer völlig fremden Welt Anschluss und Anerkennung gewinnen kann. Deshalb ist es für mich ein wertvolles Buch, das den Jugendlichen nicht nur Freude am Lesen, sondern auch Toleranz und Verständnis beibringen kann.

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Veröffentlicht am 27.11.2020

Gelungener Auftakt für eine vielversprechende Serie

Spectrum
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Ethan Cross hat mich mit seinem Erstlingswerk enttäuscht, weshalb ich mit sehr geringen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, aber jeder hat doch eine zweite Chance verdient, oder? Bei Ethan Cross ...

Ethan Cross hat mich mit seinem Erstlingswerk enttäuscht, weshalb ich mit sehr geringen Erwartungen an dieses Buch herangegangen bin, aber jeder hat doch eine zweite Chance verdient, oder? Bei Ethan Cross war das auf jeden Fall eine gute Idee, den dieses Buch hat mich sehr gut unterhalten.
Der Schreibstil ist sehr flüssig und baut Spannung auf, durch die kurzen Kapitel und die ständigen Schauplatz- bzw. Erzählerwechsel liest sich das Buch sehr schnell und wird nie langatmig obwohl es einen eigentlich sehr kurzen Zeitraum sehr genau beleuchtet. Zu kompliziert wird es nur an passenden Stellen, wenn z.B. das Genie Burke loslegt irgendwelche hochkomplexen Zusammenhänge zu beschreiben, etc.Auch die Charaktere sind sehr gut gezeichnet, so, dass sowohl die "Bösen" als auch die "Guten" real und nachvollziehbar wirken und einem eigentlich jede der Personen ans Herz wächst. Vor allem Burke, das Herzstück dieser Reihe, kann man einfach nur lieb haben, und diesem Charakter verzeiht man einfach alles.Neben Spannung bis zur letzten Seite bietet das Buch auch Momente zum schmunzeln. Alles in allem ein sehr gelungener Thriller an dem es eigentlich nichts auszusetzen gibt.

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Veröffentlicht am 24.03.2024

Eine wichtige (aber vergessene) Frau

Das verborgene Genie
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Marie Benedict hat es sich wieder einmal zur Aufgabe gemacht, ihren Leser:innen eine (nicht so) bekannte Frau und ihr Lebenswerk näher zu bringen. Dieses Mal geht es um Rosalind Franklin, die Frau, die ...

Marie Benedict hat es sich wieder einmal zur Aufgabe gemacht, ihren Leser:innen eine (nicht so) bekannte Frau und ihr Lebenswerk näher zu bringen. Dieses Mal geht es um Rosalind Franklin, die Frau, die das Geheimnis um die DNA gelüftet hat und zu Lebzeiten nicht die Anerkennung bekommen hat, die sie verdient hätte.
Benedicts biographical fiction Bücher zeichnen sich dadurch aus, dass sie ganze Leben in einer angenehmen Länge präsentieren, ohne dass das Pacing darunter leidet. Die Ereignisse im Buch wirken werden gehetzt, noch langatmig erzählt und am Ende hat man das Gefühl, dass die Geschichte zur Gänze erzählt wurde. Auch schafft es Benedict die Geschichte verständlich zu erzählen und trotzdem den Leser:innen nicht das Gefühl zu geben, dass sie dumm sind. Gerade bei dem Thema der wissenschaftlichen Forschung an Dingen wie der DNA ist es schwierig, die richtige Waage zwischen wissenschaftlicher Sprache und allgemeiner Verständlichkeit zu finden.
Trotzdem konnte es mich nicht so sehr überzeugen, wie der Roman über Hedy Lamarr, vielleicht aber einfach nur deshalb, weil ich von Lamarr schon davor fasziniert war und Franklin für mich unbekannt war.

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Veröffentlicht am 15.03.2024

Heiß diskutiert

Yellowface
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Ich habe R.F. Kuang durch "Babel" kennengelernt, ein historischer, dark acadamia , Fantasyroman. Yellowface ist wohl so ziemlich das Gegenteil, außer dass es wieder um eine "geschlossene Gesellschaft" ...

Ich habe R.F. Kuang durch "Babel" kennengelernt, ein historischer, dark acadamia , Fantasyroman. Yellowface ist wohl so ziemlich das Gegenteil, außer dass es wieder um eine "geschlossene Gesellschaft" von oft hochnäsigen Personen geht, dieses Mal eben Autor:innen.
Oft habe ich das Problem, dass die Romane von Autor:innen austauschbar sind, dass sie eigentlich immer ein Muster verwenden und nur neue Farben zum Ausmalen nutzen. Doch nicht bei R.F. Kuang, sie schafft es nicht nur, komplett neue und einzigartige Charaktere zu kreieren, sie schafft es auch, dass ihr Schreibstil zu diesen Charakteren, der Zeit, in der das Buch spielt und dem Thema passt. June Hayward ist eine junge Autorin in unserer Zeit und dementsprechend ist Yellowface modern geschrieben. Zu keiner Zeit wirkt June künstlich oder falsch, zumindest sprachlich. Es ist zwar ein Stil, an den zumindest ich mich erst mal gewöhnen musste, aber das wichtige: Er hat gepasst! Er liest sich schnell und er ist angenehm.
Inhaltlich war ich in den ersten 3/4 sehr interessiert, ich wollte unbedingt weiterlesen, konnte nicht erwarten, was als nächstes passiert und wie June ihren Kopf dieses Mal aus der Schlinge zieht. Am Ende wurde es jedoch zu kompliziert. Zu viele Ansätze, die sich miteinander vermischt haben und nicht richtig auserzählt wurden, mischen sich zu einem Gewirr, dass man kaum noch lösen kann.
June mag ein Charakter sein, der von Anfang an nicht vertrauenswürdig und unsympathisch ist, aber sie ist eine Protagonistin, die "funktioniert". Dieser Roman braucht June, so wie sie ist. Ab und zu klappt es eben, auch wenn die Ich-Erzählerin nicht gemocht wird. Das braucht aber ganz viel Fingerfertigkeit der Autorin.
Am Ende bleibt doch ein Gefühl der Unzufriedenheit, etwas das fehlt. Es fühlt sich nicht abgeschlossen an und man denkt sich: "Was ist jetzt Yellowface?"
Großer Pluspunkt: Das Buch spricht sehr viele wichtige Themen in der Verlagswelt an und regt hitzige Diskussionen an. Meine Empfehlung ist deshalb, es nicht alleine zu lesen.

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