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Veröffentlicht am 29.11.2020

Schneesturm, Entführung und die grosse Frage, wem man überhaupt vertrauen kann

No Exit
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Kurz vor Heiligabend am 23. Dezember ist die junge Studentin Darby auf dem Weg zu ihrer todkranken Mutter. Ein heftiger Schneesturm verhindert, dass sie ihre Reise fortsetzen kann und sie strandet in einer ...

Kurz vor Heiligabend am 23. Dezember ist die junge Studentin Darby auf dem Weg zu ihrer todkranken Mutter. Ein heftiger Schneesturm verhindert, dass sie ihre Reise fortsetzen kann und sie strandet in einer Raststätte.
Zusammen mit 4 fremden Personen ist sie dazu gezwungen abzuwarten, bis eine Schneeräumung möglich ist und sie ihre Reise fortsetzen kann.

Auf der Suche nach Handy-Empfang begibt sie sich nach draussen und läuft dabei an den gestrandete Autos vorbei. Sie macht eine Entdeckung, welche ihren Aufenthalt mit den vier fremden Personen massgeblich verändern wird: Ein kleines Mädchen wird in einem der parkierten Fahrzeuge festgehalten. Für Darby ist klar: Das Mädchen muss gerettet werden. Doch wie und wem gehört überhaupt das Fahrzeug? Wem kann sich Darby anvertrauen und kann sie bei der Befreiung unterstützen?

Das Buch ist sehr spannend geschrieben. Die ganze Handlung findet in einer Nacht statt und ist sehr kurzweilig geschrieben. Von Anfang an möchte man selbst wissen, wer ist der grausame Mensch, der ein kleines Mädchen gefangen hält und ob die Befreiung gelingt. Es scheint relativ schnell klar zu sein, wer der Täter ist und man rechnet nicht mehr damit dass sich was ändern könnte. Die Geschichte nimmt jedoch gegen Ende eine dramatische Wendung, die man als Leser nicht erwarten würde und nochmals alles in Frage stellt.

Besonders gefallen hat mir die Protagonistin Darby. Eine Kämpfernatur, die immer wieder neue Ideen hat um den Täter ausfindig zu machen und zu überlisten.

Das Buch ist allen Thriller-Fans herzlichst zu empfehlen. Ein sehr kurzweiliges Buch, das man nicht mehr aus den Händen legen will, bis klar ist wie die Geschichte ausgeht.

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Veröffentlicht am 13.11.2020

Winter der Hoffnung

Winter der Hoffnung
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"Winter der Hoffnung" ist der Einstieg in die Geschichte der Fabrikantenfamilie Wolf. Die Familie lebt in Altena, wo auch die Geschichte spielt.

Die Leute sind nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in ...

"Winter der Hoffnung" ist der Einstieg in die Geschichte der Fabrikantenfamilie Wolf. Die Familie lebt in Altena, wo auch die Geschichte spielt.

Die Leute sind nach dem Ende des zweiten Weltkrieges in Nöten. Knappe Lebensmittel und Rationierungen prägen den Alltag der Bewohner von Altena. Auch die Familie Wolf ist von den Folgen des Krieges nicht verschont geblieben. Sie muss sich damit auseinandersetzen, dass die Maschinen in der Fabrik demontiert werden und der Vater Eduard sein Lebenswerk für immer zu verlieren droht.

Durch den angenehmen Schreibstil kann man sich sehr gut in die Handlungen und Charaktere hineinversetzen. Fängt man mit lesen an, kann das Buch fast nicht mehr zur Seite gelegt werden. Es ist immer wieder spannend durch einen historischen Roman ein Stück Geschichte zu entdecken und sich vorzustellen wie das Leben in dieser Zeit gewesen sein muss.

Ich bin direkt dazu verleitet den Nachfolgeroman "Unsere wunderbaren Jahre" nochmals zu lesen, um den Anschluss an diesen sehr spannenden Roman zu finden.

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Veröffentlicht am 13.04.2024

Gelungenes Debüt mit Verbesserungspotential

Die Auszeit
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Eine Auszeit in einem abgelegenen Luxusretreat dass alles erdenkliche bietet, tönt nach einem richtigen Traum. Diesen Traum können die Influencerin Viktoria und ihre Freunde erfüllen. Sie wurde vom Inhaber ...

Eine Auszeit in einem abgelegenen Luxusretreat dass alles erdenkliche bietet, tönt nach einem richtigen Traum. Diesen Traum können die Influencerin Viktoria und ihre Freunde erfüllen. Sie wurde vom Inhaber Pierre eingeladen eine Reportage auf ihren sozialen Kanälen über das Retreat zu posten. Ihr Ziel ist dabei die Marke von 1 Million Followern zu erreichen und dies mit ihren engsten Weggefährten zu feiern. Doch zwischen den Freunden scheint etwas nicht zu stimmen, die Stimmung ist sehr angespannt. Was nicht alle wissen, ist das Viktoria seit einiger Zeit von einem Stalker verfolgt wird. Sie hat während des Aufenthaltes ständig das Gefühl beobachtet zu werden und befürchtet dass ihr Stalker sie bis ins Retreat verfolgt. Als es zu einem tragischen Todesfall kommt, gibt es schnell eine Verdächtige. Alle Spuren deuten auf Karla, die beste Freundin von Viktoria. Doch die kann sich an nichts erinnern und ist sich sicher das sie unschuldig ist. Doch alle sind gegen sie und so begibt sie sich alleine auf Spurensuche.

‘Die Auszeit’ ist das erste Buch der Autorin Emily Rudolf. Ein gelungenes Debüt, dass gerade im Mittelteil mehr Spannung hätte haben dürfen. Der Anfang und das Ende sind sehr spannend, so dass man das Buch nicht mehr aus den Händen legt. Durch den Mittelteil muss man sich jedoch durchkämpfen. Hier werden viele Details über die verschiedenen Beziehungen zwischen den Freunden erzählt, die in einer gekürzten Fassung den Spannungsbogen bis zum Schluss aufrecht gehalten hätten. Ein durchaus spannender Krimi und ein Debut das Lust auf mehr Bücher der Autorin weckt.

Die Geschichte dreht sich um Viktoria und ihre Freunde. Viktoria, die erfolgreiche Influencerin, konnte mich nicht vollends überzeugen. Ihre Influencer-Karriere steht für sie im Vordergrund und alles andere kommt anschliessend. Dies macht sie eher unsympathisch und der Umgang mit Julian macht diese Wahrnehmung nicht gerade besser. Josephine fand ich sehr sympathisch. Als neue in der eingeschworenen Truppe muss sie sich zuerst zurechtfinden. Doch der Verlauf der Geschehnisse lassen mich als Leser, wieder einmal mehr an meiner Menschenkenntnis zweifeln oder man kann auch sagen, die Autorin führt den Leser gezielt an der Nase rum.

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Veröffentlicht am 24.11.2023

Spannende Geschichte, die ein bisschen flüssiger und emotionaler sein könnte

Ein Zug voller Hoffnung
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Der 7-jährige Amerigo lebt zusammen mit seiner Mutter in einem der ärmsten Viertel von Neapel. Das Geld und Essen ist knapp, die beiden müssen für alles kämpfen. Das Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht ...

Der 7-jährige Amerigo lebt zusammen mit seiner Mutter in einem der ärmsten Viertel von Neapel. Das Geld und Essen ist knapp, die beiden müssen für alles kämpfen. Das Verhältnis zu seiner Mutter ist nicht so herzlich und er geht lieber auf die Strasse als zu Hause zu sein. Als seine Mutter davon erfährt, dass es eine Initiative gibt, wo die Kinder für ein Jahr nach Norditalien gebracht werden, meldet sie Amerigo dort an. Im reichen Norditalien wird es der kleine Junge besser haben und hat genügend Nahrung für sein Wachstum. Zusammen mit anderen Kindern wird er untersucht und anschliessend mit einem Zug nach Bologna geschickt. Auch sein Freund Tommassino ist unter den Kindern, ein Freund der ihm wichtig ist. Mit seiner neuen Familie hat Amerigo einen Glücksgriff gemacht, er lebt sich gut ein und kann sogar die Schule besuchen. Als er eine Geige geschenkt bekommt, scheint sein Glück perfekt zu sein. Doch als er zurück zu seiner Mutter kommt, scheint das Glück weit weg zu sein…

‘Ein Zug voller Hoffnung’ erzählt die Geschichte des kleinen jungen Amerigo. Der Schreibstil ist eher holprig und es kommt das Gefühl auf, dass durch die Übersetzung einiges an Emotionalität verloren gegangen ist. Viola Ardone greift eine wahre Geschichte auf, die das Schicksal vieler Familien und Kindern geprägt hat. Eine spannende Geschichte, welche in der deutschen Fassung flüssiger und emotionaler hätte sein dürfen.

Amerigo als Hauptcharakter erlebt der Leser als kleiner Junge und als Erwachsener. Als Erwachsener merkt man ihm an, dass er einiges hinter sich hat und er sich dadurch aber nicht unterkriegen lässt. Auch als Junge geht er seinen Weg, lässt sich nicht einschüchtern und ist offen für neues. Seine Mutter hat ein grosses Schicksal zu tragen, die einen Teil ihres Verhaltens erklären. Doch das Verhalten gegenüber ihrem einzigen Kind fand ich recht sonderbar und herzlos. Mit ihr bin ich nicht wirklich warm geworden. Hingegen mit seiner zweiten Mama Derna verband ich schon sehr schnell Liebe und Herzlichkeit gegenüber Amerigo. So wie man sich eine Mama vorstellt.

Eine spannende Geschichte um eine wegweisende Reise, die mich aber nicht komplett überzeugen konnte.

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Veröffentlicht am 01.11.2023

Angenehmer Auftakt zur neuen Krimiserie mit Fredrika Storm

Schwarzvogel
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In Fredrika Storm’s Heimat ertrinkt eine junge Frau im zugefrorenen See. Was zuerst als tragischer Unfall aussieht entpuppt sich als möglicher Mord. Fredrika ist erst wieder in ihr Heimatdorf Harlösa zurückgekehrt, ...

In Fredrika Storm’s Heimat ertrinkt eine junge Frau im zugefrorenen See. Was zuerst als tragischer Unfall aussieht entpuppt sich als möglicher Mord. Fredrika ist erst wieder in ihr Heimatdorf Harlösa zurückgekehrt, nachdem sie einige Jahre in der Grossstadt verbracht hat. Zusammen mit dem Ermittler Henry startet sie die Ermittlungen im Fall von Nomi Peddersen. Im Dorf ist Nomi jedoch nicht sonderlich bekannt, da sie erst vor kurzem hergezogen ist. Entsprechend gestaltet es sich schwierig an Informationen zu kommen, die die Ermittler weiterbringen. Zusätzlich wird Fredrika mit ihrer Vergangenheit und ihrer Familie konfrontiert, die auch verdächtigt werden. Trotz Befangenheit darf sie weiterermitteln und kommt dank ihren Beziehungen an Informationen, die ansonsten nicht zugänglich wären. Doch auch dadurch kommen die Ermittlungen nicht wirklich weiter und es besteht die Gefahr dass die Ermittlungen eingestellt werden müssen. Doch das ist für Fredrika keine Option.

‘Schwarzvogel’ ist der Auftakt der Krimireihe rund um Fredrika Storm und Henry Calment. Ein angenehmer Krimi, der mit einem spannenden Schreibstil besticht. Wer kurze Kapitel mag wird dieses Buch lieben. In der Familie von Fredrika gibt es sehr viele Personen und den Überblick zu behalten gestaltet sich schwierig. Ein Personenverzeichnis wäre hierzu wünschenswert und würde Klarheit bringen. Das Dorf-Feeling kommt sehr gut rüber und als Leser kann man sich gut in die Geschichte und deren Verstrickungen reinversetzen.

Mit Fredrika ist der Autorin eine sympathische Hauptprotagonistin gelungen. Sie verfolgt ihre Ziele, wobei sie sich auch selbst in Gefahr bringt und lässt sich von nichts und niemanden davon abbringen. Ihre impulsive Art kommt jedoch nicht immer gut an und bescherte ihr in der Vergangenheit auch schon Probleme. Ihr Partner Henry wird im Laufe der Geschichte immer zugänglicher und kümmert sich um Fredrika, auch wenn er nicht alle ihre Schritte gut findet. Die beiden geben ein sehr harmonisches Ermittlerpaar und man darf gespannt sein wie sich die beiden weiterentwickeln.

Ein angenehmer Krimi der Verwirrungen und Überraschungen bietet. Der Auftakt zur Krimireihe ist gelungen und man wartet gespannt auf weitere Fälle von Fredrika und Henry.

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