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Veröffentlicht am 04.03.2022

Romantisch ohne Sexszenen, wunderbar

Sehnsucht nach Rose Cottage (Herzklopfen in Schottland)
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Ellie lebt seit ungefähr 18 Jahren in Berlin, hat sich kürzlich von ihrem Freund getrennt und ist auf der Suche nach sich selbst. Sie hat sich verloren, seit sie Schottland verlassen hat. Im Herzen ist ...

Ellie lebt seit ungefähr 18 Jahren in Berlin, hat sich kürzlich von ihrem Freund getrennt und ist auf der Suche nach sich selbst. Sie hat sich verloren, seit sie Schottland verlassen hat. Im Herzen ist sie wild, liebt die Freiheit und die Wildnis Schottlands.
Als sie ein Brief erreicht, der sie um Hilfe für das Rose Cottage bittet, überlegt sie nicht lang und reist nach Fallbury, zu ihrer Großtante Rosemary und dem Cottage, das für viele Sommer ihr Zuhause war.

Zu Beginn von Sehnsucht nach Rose Cottage wird sehr häufig wiederholt, wie sehr Ellie Schottland liebt und vermisst und wie wild und frei sie eigentlich ist oder sein möchte. Ebenso ihr Vater. Die Autorin wird nicht müde, dies anfangs zu wiederholen, bis es auch der letzte Leser verinnerlicht hat.
Sobald Ellie schottischen Boden betritt, wird sie von Erinnerungen an ihre Sommer in Fallbury und ihre Freundschaft mit Graham überflutet. Sie erzählen von einer wundervollen Kindheit, passen stimmig ins Geschehen und transportieren die überschwänglichen Emotionen in Ellies Gegenwart.
Daß Ellie ungern wieder nach Berlin zurück möchte und ihr Herz an Rose Cottage hängt, wird ziemlich schnell klar. Nur Ellie zögert noch, möchte es ihren Eltern Recht machen und ihren Chef nicht enttäuschen. Dieses Sträuben ist anstrengend, hat am Ende jedoch Sinn ergeben.
Durch den Klappentext lässt sich eine romantische Beziehung bereits erahnen, was mir ein wenig Sorge bereitet hat. Doch meine Furcht wurde mir genommen, denn die Szenen zwischen Ellie und Graham sind niedlich, manchmal schüchtern und überhaupt nicht aufdringlich.

Sehnsucht nach Rose Cottage ist der Beweis, daß romantische Bücher auch ohne Sexszenen auskommen. Man kann nach Schottland abtauchen, alles auf sich wirken lassen und am Ende ist man ein wenig traurig, Rose Cottage verlassen zu müssen. Ein unterhaltsamer, schöner Roman für Zwischendurch, wenn die Welt wieder zu grau ist.

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Veröffentlicht am 12.02.2022

Trotz Vorhersehbarkeit unterhaltsam

Wolfsversprechen
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Kelly trifft auf ihrer Reise nach Deutschland auf einen Geschäftsmann, der viele neugierige Fragen stellt, ihr aber keine einzige beantwortet. Er kommt ihr nicht nur arrogant, sondern auch unheimlich vor, ...

Kelly trifft auf ihrer Reise nach Deutschland auf einen Geschäftsmann, der viele neugierige Fragen stellt, ihr aber keine einzige beantwortet. Er kommt ihr nicht nur arrogant, sondern auch unheimlich vor, und ist froh, daß er nicht an der gleichen Bahnstation aussteigt. Oder doch?
Da die Übergabe des Artefakts sich verzögert, folgt sie dem Rat ihrer Freundin und Chefin und begibt sich auf die Suche nach ihren Wurzeln, da ihre Familie ursprünglich aus Deutschland kommt. Doch das Schicksal scheint andere Pläne zu haben, denn sehr weit kommt sie nicht. Aufgehalten wird sie von zwei streitenden Männern und einem auf der Straße liegenden Wolf. Sie versucht die Situation zu entschärfen und lernt so Ben von Thalberg kennen, der ein Händchen für verletzte Wölfe hat.

Wolfsversprechen ist zwar recht kurz, dafür aber voller Spannung und Geheimnisse. Kelly ist ein sympathischer, etwas verwirrter Charakter, deren Gedankenwelt die Geschichte humorvoll auflockert. Es gibt einen Bösewicht und einen Retter in der Not, doch wer wer ist, wird Kelly nicht sofort klar.
Obwohl das Buch teilweise vorhersehbar ist, ist es unterhaltsam und gibt am Ende sogar noch einen kurzen Exkurs zu Werwölfen mit weiterführenden Quellen.

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Veröffentlicht am 11.07.2021

„Mach, was ich sage, Zwerg, wenn du nach Hause willst.“ (S.129)

Das Vermächtnis der Âlaburg
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Das Vermächtnis der Âlaburg schließt direkt an den fünften Teil, Der Orden der Âlaburg, mit einer Flucht aus der Nebelfeste an. Leik, Morlâ, Drena, Gerald und Ûlyer folgen der Dunkelfee Maika, die einen ...

Das Vermächtnis der Âlaburg schließt direkt an den fünften Teil, Der Orden der Âlaburg, mit einer Flucht aus der Nebelfeste an. Leik, Morlâ, Drena, Gerald und Ûlyer folgen der Dunkelfee Maika, die einen Weg zu einem anderen Portal nach Razuklan kennt. Dabei müssen sie nicht nur gegen unterschiedliche Gefahren und Naturphänomene ankommen, sondern auch vor den Schergen des Seelenmeisters davon laufen. Obwohl der Verlust von Filixx schwer auf ihnen lastet, lenken sich die Freunde mit Humor von der scheinbaren Ausweglosigkeit ab.

Um in die Geschichte hinein zu finden, habe ich diesmal bis etwa zur Hälfte des Buches gebraucht. Gerade der Humor der drei männlichen Freunde erschien mir obszöner als in den vergangenen Teilen, vor allem bei Morlâ, und hat es mir schwerer gemacht, die Gesellschaft der Gruppe zu genießen. Doch sobald sie zu dem geheimnisvollen Labyrinth gekommen sind, hat mich die Spannung gefesselt. Ûlyer scheint mehr aufzutauen und aus sich herauszukommen, was mich sehr freut. Er ist immer noch der starke, stille Ork, doch blitzt sein Charme öfter hervor.
Der letzte Teil der Farbseher-Saga, Die Erben der Âlaburg, wird mit hohen Erwartungen kämpfen müssen, denn Razuklan und Dendokan steht ein Krieg bevor, der alles zerstören könnte.

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Veröffentlicht am 11.04.2021

Hübsches Buch

Der Sternenfänger
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„Solange man was vom Leben erwartet, gibt es immer Hoffnung!“ (S.27)

Michel ist ein neunjähiges Waisenkind in Selonsville bei den Alpen im Jahre 1946 und glücklich. Obwohl die Waisenkinder und Dorfbewohner ...

„Solange man was vom Leben erwartet, gibt es immer Hoffnung!“ (S.27)

Michel ist ein neunjähiges Waisenkind in Selonsville bei den Alpen im Jahre 1946 und glücklich. Obwohl die Waisenkinder und Dorfbewohner viel Kummer und Leid so kurz nach dem Krieg ertragen müssen, hütet Michel das Geheimnis seines Glücks wie einen großen Schatz. Als seine Freundin Eri über Nacht ins Koma fällt und nicht mehr zu retten scheint, macht er sich auf die Suche nach den verschiedenen Arten der Liebe und damit einem Heilmittel für Eri.

Als Sternenfänger lernt Michel nicht nur etwas über die Liebe, sondern auch über die Menschen und sich selbst. Das Buch ist ein Ratgeber voller Weisheiten über die Liebe, nicht nur zu anderen Menschen, sondern auch zu Tieren, Büchern und der Natur. Michel begegnet Menschen, deren Geschichten herzlich und nachvollziehbar sind. In leicht verständlichen Sätzen und kurzen Kapiteln wird eine niedliche Geschichte erzählt, die auch Kinder lesen könnten.

Der Sternenfänger ist von außen hübsch anzusehen, während der Inhalt das Herz berührt. Es ist ein Buch für einen gemütlichen Abend, um anschließend mit schönen Gedanken einzuschlafen.

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Veröffentlicht am 29.11.2020

Lahmes Ende

Der Orden des geheimen Baumes - Die Königin
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„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen ...

„Wir stehen hier voller Liebe. Voller Hoffnung. Und voller Trotz. Trotz gegen jene, die versucht haben, Uns von Unseren Tugenden abzubringen. Trotz gegen den drakonischen Hass! Wir erheben Uns, stellen Uns gegen den Sturm der Furcht, und beim Heiligen, Wir werden ihn auf Unsere Feinde zurückwerfen!“ (S. 200)

Der Orden des geheimen Baumes schließt unmittelbar an das Ende vom ersten Teil an und umfasst ebenfalls verschiedene Erzählstränge, die zusammen geführt werden und die Geschichte abrunden. Obwohl es langsam anläuft und teilweise langatmig ist, ist das Buch insgesamt so spannend wie der erste Teil. Einzig der Schluss ist lahm. Nach dem pompösen Endkampf wurde versucht, die offenen Enden zu verknoten, was nur leidlich gelungen ist.

Bei dem oben stehenden Klappentext frage ich mich, ob der Verfasser das Buch überhaupt gelesen hat. Sabran wurde nach Eads Flucht aus Ascalon von einem Fieber ans Bett gefesselt und hat ihren Lebenswillen verloren. Ihre Bemühungen zu entkommen, existieren nicht.
Ead ist zwar eine Magierin, doch ist die Priorei kein Kloster, sondern ein geheimer Bund aus wyrmschlachtenden Kriegerinnen. Sie bricht nicht mit Sabran auf, um das magische Schwert Ascalon zu finden, sondern mit Margret Beck, einer Kammerfrau der Königin.
Im ersten Teil schien die Drachenreiterin Tané nicht so recht ins Bild zu passen. Das hat sich in diesem Teil geändert. Niclays Roos dagegen wird wie ein nichtssagender Nebencharakter entsorgt und aus der Geschichte geschlossen. Ead, die ehemalige Kammerzofe und nun gesuchte Magierin, spielt in diesem Buch die Hauptrolle. Doch auch die religiösen Unterschiede, die im ersten Teil eher nebenbei erwähnt wurden und trotzdem wichtig schienen, treten in diesem Band stärker hervor und mischen sich in die politischen Geschehnisse ein.

Im ersten Teil Die Magierin blieb der Orden des geheimen Baumes ein Rätsel, dessen Lösung in der Fortsetzung Die Königin unspektakulär ist. Plötzlich scheint der Orden doch kein so großes Geheimnis mehr zu sein und dem Leser wird das Wissen um dessen Ursprung, Aufbau und Führung lieblos vorgesetzt.
Als klar wurde, daß der Namenlose Eine wiederkommen wird, zog sich die Handlung in die Länge. Politik und Religion spielen eine große Rolle und verkomplizieren die Beziehungen der Charaktere unnötig. Obwohl beide Bücher ihre Längen haben und diese „starke Frauen Masche“ an einigen Stellen überzogen wirkt, ist die Geschichte fesselnd und der politische und religiöse Hintergrund spannend.

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