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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 01.02.2021

Haarsträubend und spannend erzählt

Der Mädchenwald
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Worum geht’s?
Als die dreizehnjährige Elissa auf dem Weg zu einem Schachturnier spurlos verschwindet, ist die Aufregung nicht nur bei ihrer Familie groß. Weder Täter noch Motiv sind bekannt, und mit jeder ...

Worum geht’s?
Als die dreizehnjährige Elissa auf dem Weg zu einem Schachturnier spurlos verschwindet, ist die Aufregung nicht nur bei ihrer Familie groß. Weder Täter noch Motiv sind bekannt, und mit jeder verstrichenen Minute sinken die Chancen, das Mädchen lebend wiederzufinden. Denn Elissa ist nicht das erste Kind, das wie vom Erdboden verschluckt und nie wieder aufgetaucht ist – doch vielleicht ist sie die Erste, die dem unbekannten Entführer entkommen kann.


Meine Meinung
Diese Geschichte konnte mich auf jeden Fall an mehr als nur einer Stelle überraschen, was vielleicht auch einer der Gründe war, warum sie mich gleichzeitig emotional so mitgenommen hat.

Schon das Cover wirkt einfach durch und durch düster, was sich als Motiv so auch durch das gesamte Buch gezogen hat. Mir passiert es ja wirklich nicht oft, dass ich nach dem Lesen einer Geschichte nicht ruhig schlafen kann, aber genau das war hier irgendwie der Fall.

Trotz des zunächst ein wenig in die Länge gezogenen Einstiegs kam bei mir an keiner Stelle Langeweile auf. Spätestens mit der eigentlichen Entführung der Protagonistin war die Spannung auf einem konstant hohen Niveau, welches bis zum Schluss gehalten werden konnte. An diesem Punkt könnte man die Frage stellen, ob die Geschichte nicht schon fast in die Absurdität abrutschen könnte. Meiner Meinung nach wurden aber sowohl die Spannungselemente, als auch die immer mal wieder eingeschobenen Hinweise zur Lösung des Falls auf so angemessene Weise in die Handlung eingebaut, dass zumindest ich an keiner Stelle des Buches das Bedürfnis hatte, mich über etwaige Ungereimtheiten aufzuregen.

Wirklich gut gemacht fand ich außerdem, wie mühelos die Wendungen dieser Geschichte umgesetzt wurden. Ich habe eigentlich keinen einzigen Plottwist kommen sehen und war dementsprechend überrascht, wenn sich auf einmal ganz neue Zusammenhänge auftaten.

Die junge Protagonistin war für mich tatsächlich der am schwersten zu ertragende Aspekt dieses Buches. Ihre Darstellung war an sich alterstechnisch ganz passend, hat es mir stellenweise aber wirklich nicht leicht gemacht, weiterzulesen. Ihre gesamte Charakterisierung strahlt dabei aber eine fast schon ungewöhnliche Stärke aus, die ich so in anderen Büchern und bei wesentlich älteren Figuren nur sehr selten gesehen habe.


Fazit
Der Mädchenwald war ein wirklich spannender Einstieg in dieses Lesejahr, der mir auch jetzt noch einen kalten Schauer über den Rücken jagt. Wer in einen atmosphärischen und nicht ganz leicht zu verdauenden Thriller abtauschen möchte, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall empfehlen.

Von mir gibt es dafür alle fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 10.12.2020

Ein Wohlfühlpaket für Romantiker

Kissing Chloe Brown (Brown Sisters 1)
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Worum geht’s?
Nach einer ziemlich brenzligen Begegnung mit einem Auto ist Chloe Brown fest entschlossen, ihr Leben völlig umzukrempeln. Dabei können sie weder ihre chronischen Schmerzen, noch ihre überaus ...

Worum geht’s?
Nach einer ziemlich brenzligen Begegnung mit einem Auto ist Chloe Brown fest entschlossen, ihr Leben völlig umzukrempeln. Dabei können sie weder ihre chronischen Schmerzen, noch ihre überaus fürsorgliche Familie aufhalten – meistens jedenfalls. Denn als ob es nicht so schon schwierig genug wäre, ein neues Leben zu beginnen, muss sie auch ausgerechnet in einem Haus mit dem vermutlich heißesten Hausmeister ganz Englands wohnen. Und obwohl die beiden sich eigentlich nicht ausstehen können, fliegen manchmal eben nicht nur die Fetzen, sondern auch ein paar Funken.


Meine Meinung
Friends – to – Lovers ist kein besonders ungewöhnliches Szenario für romantische Geschichten. Daraus aber ein Enemies – to – Friends – to – Lovers zu machen, finde ich absolut genial.

Schon das Cover hat mir richtig gut gefallen, und auch der Schreibstil lies sich von der ersten Seite an sehr flüssig weg lesen.

Wirklich schön gestaltet waren darüber hinaus auch die beiden Protagonisten, die ich ziemlich interessant fand. Richtig gut gemacht fand ich dabei, dass Diversität und Themen wie chronische Erkrankungen, psychische Probleme oder aber auch Körpergewicht ganz natürlich in die Handlung eingebunden wurden, ohne dabei einen seltsamen Fokus zu legen – eben genau so, wie es eigentlich gemacht werden sollte.

Chloe ist eine sehr starke Protagonistin, die sich trotz ihrer Erkrankung nicht unterkriegen lässt. Ihr täglicher Kampf um eigentlich alltägliche Dinge war sehr authentisch beschrieben, was der Geschichte neben der eigentlichen Romanze noch einen Touch mehr Lebendigkeit verliehen hat.

Red war als männlicher Protagonist wirklich für ein paar Überraschungen gut. Auf den ersten Blick wirkt er wie ein klassischer Bad Boy, was mir fast schon den Spaß an der Geschichte verdorben hätte. Mit der Zeit werden jedoch deutlich mehr Schichten von ihm freigelegt, die auch ihn zu einem wirklich spannenden Charakter gemacht haben.

Natürlich kommt auch dieses Buch um das obligatorische Drama vor dem Happy End nicht ganz herum. Glücklicherweise ist es der Autorin hier aber gelungen, die Vorgeschichte der Charaktere und die Katastrophe selbst so verständlich aufzubauen, dass ich nicht bloß mit dem Kopf schütteln und das Buch zurück ins Regal stellen wollte.

Insgesamt war Kissing Chloe Brown eine Geschichte zum Wohlfühlen, in der mich zwei sympathische und humorvolle Charaktere begeistern und für sich einnehmen konnten.


Fazit
Wer eine gelungene Mischung aus Romantik und ernsten Themen sucht, wird hierbei definitiv fündig. Den nicht ganz klassische Spannungsbogen könnte der ein oder andere Leser als ein wenig langweilig empfinden, mir hat die Geschichte aber auf jeden Fall gut gefallen und ich kann sie jedem empfehlen, der noch eine richtig schöne Geschichte fürs Herz sucht.

Dafür gibt es von mir fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 06.12.2020

Spannend erzählt

So blutig die Nacht
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Worum geht’s?
Die Überführung des Nine Elms Cannibal war Kate Marshalls größter Erfolg in ihrer polizeilichen Laufbahn – und gleichzeitig der Beginn einer Abwärtsspirale, die sie fast zerstört hätte. Etwas ...

Worum geht’s?
Die Überführung des Nine Elms Cannibal war Kate Marshalls größter Erfolg in ihrer polizeilichen Laufbahn – und gleichzeitig der Beginn einer Abwärtsspirale, die sie fast zerstört hätte. Etwas mehr als ein Jahrzehnt später hat sie sich wieder gefangen und führt ein halbwegs ruhiges Leben als Dozentin für Kriminologie. Als jedoch mehrere Leichen auftauchen, die vom noch immer in Haft sitzenden Täter ermordet worden zu sein scheinen, wird Kate erneut mitten in die Ermittlungen hinein gezogen und kommt dabei ihrem persönlichen Abgrund sehr viel näher, als ihr lieb ist.


Meine Meinung
Eigentlich war ich mir in Bezug auf mein Jahreshighlight im Bereich der Thriller für dieses Jahr schon sicher – aber dieses Buch konnte mich dann doch noch einmal eines besseren belehren.

Schon das Cover verbreitet wirklich düstere und beängstigende Vibes, was der Stimmung dieser Geschichte direkt zuträglich ist. Auch der Schreibstil war angenehm zu lesen und hat den Spannungsaufbau sowohl im Prolog, als auch in der eigentlichen Haupthandlung erfolgreich unterstützt.

Wirklich gut gemacht fand ich die so gut wie nahtlose Verknüpfung der Informationen aus Klappentext, Prolog und Beginn der eigentlichen Handlung. Auch über den eigentlich ziemlich langen Zeitraum von 15 Jahren zwischen der Verhaftung des Täters und dem Einsetzen der Nachahmungsmorde ist es dem Autor gelungen, keinerlei Orientierungslosigkeit beim Leser aufkommen zu lassen.

Die Spannung blieb über den gesamten Handlungsbogen hinweg erhalten, was meiner Meinung nach an einer extrem cleveren Verteilung von Szenen mit der Protagonistin Kate und ihren Ermittlungen, sowie von Szenen, in denen die beiden Täter auftraten lag. Mir persönlich wurde es während des Lesens nie langweilig, und auch wenn die vielen möglichen Theorien zu Verdächtigen und Handlungsverläufen wirklich nervenaufreibend waren, hat mich das Buch nie wirklich frustriert.

Für wen das jetzt ansprechend klang, dem kann ich dieses Buch auf jeden Fall nur wärmstens empfehlen.


Fazit
Wer auf der Suche nach einem wirklich spannenden Thriller mit Pageturnerqualitäten ist, der hat mit So blutig die Nacht das richtige Buch in der Hand. Einige Szenen sind vielleicht ein wenig detailliert, im Gesamtkontext hält sich da aber ein gutes Gleichgewicht, weshalb man sich da nicht allzu große Sorgen um überhand nehmende Blutbäder machen muss. Mich konnte die Geschichte auf jeden Fall begeistern, und ich freue mich schon jetzt auf das nächste Buch des Autors.

Dafür verteile ich fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Spannung
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

Eine wirklich gut gelungene Fortsetzung

Vortex – Das Mädchen, das die Zeit durchbrach
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Worum geht’s?
Kaum scheint die unmittelbare Bedrohung durch die Pläne von Varus Hawthorne zunächst vorläufig gebannt, müssen sich Elaine und Bale auch schon kopfüber in ihr nächstes Abenteuer stürzen. ...

Worum geht’s?
Kaum scheint die unmittelbare Bedrohung durch die Pläne von Varus Hawthorne zunächst vorläufig gebannt, müssen sich Elaine und Bale auch schon kopfüber in ihr nächstes Abenteuer stürzen. Der ehemalige Leiter des Londoner Kuratoriums denkt nämlich überhaupt nicht daran, die Vermengten in Frieden leben zu lassen, sondern setzt alles daran, ihre Existenz doch noch auszulöschen. Mittlerweile hat Mia, Elaines schärfste Konkurrentin aus Ausbildungszeiten deren Platz als Läuferin eingenommen – doch zumindest für Elaine geht es schon lange nicht mehr um persönliche Animositäten, sondern um das Überleben einer ganzen Spezies von Lebewesen, die sie längst zu ihren Freunden zählt.


Meine Meinung
Ich war ja schon von Band eins echt begeistert, aber im direkten Vergleich zu Band zwei konnte ich hier sogar noch mal eine Steigerung feststellen.

Das Setting und der Schreibstil gefallen mir noch immer richtig gut, und was insbesondere das Worldbuilding betrifft, hat man als Leser hier einfach den enormen Vorteil, nicht mehr in völlig unbekannten Gefilden unterwegs zu sein und sich selbst besser orientieren zu können.

Den beiden Protagonisten Elaine und Bale merkt man im Verlauf der Geschichte durchaus an, dass sie sich beide verändert haben. Das sieht man nicht nur anhand ihrer Beziehung, sondern auch an der Entwicklung ihrer jeweiligen Macht, was insgesamt einen schönen Kontrast zum Anfang von Band eins darstellt.

Auch wenn in diesem Buch eine Menge neuer Bedrohungen, Entwicklungen und Handlungsstränge auf den Leser zukommen, hatte ich niemals das Gefühl, beim Lesen maximal verwirrt zu sein. Eine gewisse Stringenz und Zielgerichtetheit ist immer irgendwo gegeben, weshalb es mir zumindest extrem leicht gefallen ist, all die neuen Informationen einfach so nebenbei aufzunehmen und trotzdem nicht den roten Faden der Handlung aus den Augen zu verlieren.

Für mich ist diese Reihe auf jeden Fall jetzt schon ganz besonders, weshalb ich natürlich nach dem Ende dieses Buches wahnsinnig gespannt auf den finalen Teil bin.


Fazit
Wer Band eins der Trilogie mochte, wird von Band zwei sicherlich begeistert sein. Egal, ob man Fantasy bisher mochte oder nicht – hiernach wird man gar nicht mehr aus diesen Welten auftauchen wollen. Von mir gibt es dafür einen großen Daumen nach oben und eine fast noch dringendere Leseempfehlung als für Band eins.

Natürlich dürfen da die – selbstverständlich vollen – fünf Bücherstapel auch nicht fehlen.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere
Veröffentlicht am 01.12.2020

Spannender Auftakt einer vielversprechenden Trilogie

Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss
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Worum geht’s?
London in nicht allzu ferner Zukunft: Für Elaine bedeutet das alljährlich stattfindende Vortexrennen den entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Erfüllung ihres größten Traumes. Als Läuferin ...

Worum geht’s?
London in nicht allzu ferner Zukunft: Für Elaine bedeutet das alljährlich stattfindende Vortexrennen den entscheidenden Schritt auf dem Weg zur Erfüllung ihres größten Traumes. Als Läuferin für das Kuratorium um die Welt zu reisen und durch Vortexe zu springen bedeutet nicht nur, eine besonders hohe gesellschaftliche Stellung einzunehmen, sondern gleichzeitig auch, das einzige Bollwerk zwischen den Menschen und den Vermengten zu sein – so zumindest das Narrativ der Kuratorien. Als Elaine jedoch durch Zufall herausfindet, dass sie nicht nur durch den Raum, sondern auch durch die Zeit reisen kann, steht ihre gesamte Welt plötzlich Kopf. Denn was auch immer sie zu wissen glaubte, muss sie mit einem Mal in Frage stellen.


Meine Meinung
Eigentlich bin ich ja eher der Typ Leser, der sich zu Anfang immer ein wenig schwer damit tut, in ein Fantasy- oder Science Fiction – Setting hineinzufinden. Hier war das für mich aber überhaupt kein Problem, was mich wirklich positiv überrascht hat.

Zunächst einmal haben mich Cover und Schreibstil echt angesprochen. Das hat mich tatsächlich sehr motiviert, in diese doch ein wenig längere Geschichte einzutauchen – auch, wenn ich ja eigentlich keine neuen Reihen mehr beginnen wollte.

Was mich an diesem Buch dann besonders überzeugen konnte, war das Worldbuilding. Sowohl die Einführung in die Welt der Läufer, als auch die in die Welt der Vermengten hat sich mir logisch erschlossen, und ich hatte nicht das Gefühl, irgendwo auf Lücken zu stoßen. Darüber hinaus fand ich ziemlich gut gemacht, wie flüssig die notwendigen Informationen in die Handlung eingebaut wurden. So hatte man weder das Gefühl, von einem Infodump überrumpelt zu werden, noch blieb absichtliche Verwirrung zurück, die eventuell Spannung auf die beiden folgenden Bände hätte aufrecht erhalten sollen.

Die beiden Protagonisten Elaine und Bale fand ich eigentlich ganz sympathisch, auch wenn man ehrlicherweise erwähnen muss, dass die beiden erst einige charakterliche Entwicklungen durchlaufen mussten.

Zu Beginn war insbesondere Elaine häufig noch ein wenig naiv unterwegs, was man aber angesichts ihrer Lebensrealität irgendwo noch nachvollziehen kann. Die Anziehung zwischen ihr und Bale war meiner Meinung nach aber über einen Großteil der Handlung ein wenig zu unterschwellig gehalten, um den regelrechten Gefühlsausbruch in bedrohlichen Lagen so richtig authentisch zu machen.

Schön gemacht fand ich an den beiden dann aber trotzdem, dass sie auch nach diesem Wendepunkt noch immer unterhaltsame Dialoge führen konnten, die mich zum Schmunzeln bringen konnten.


Fazit
Mit Vortex – Der Tag, an dem die Welt zerriss habe ich mit relativ großer Sicherheit ein weiteres meiner Jahreshighlights gefunden. Setting und Atmosphäre konnten mich das gesamte Buch über begeistern, ebenso wie das Worldbuilding und das Prinzip der Vortexe. Ich bin auf jeden Fall gespannt auf die noch folgenden Bände der Trilogie und kann eine klare Leseempfehlung aussprechen.

Dafür verteile ich fünf Bücherstapel.

  • Einzelne Kategorien
  • Cover
  • Erzählstil
  • Handlung
  • Charaktere