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Veröffentlicht am 14.12.2020

Gefiel mir

Mari - Mädchen aus dem Meer - Das Schildkröten-Orakel
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Meeresbewohner hatten in meinem Kopf bisher immer eine Flosse. Diese Vorstellung hielt sich hartnäckig, und konnte sich bisher auch nie verflüchtigen. Doch Maris Geschichte hat meine Ideale der Unterwasserwelt ...

Meeresbewohner hatten in meinem Kopf bisher immer eine Flosse. Diese Vorstellung hielt sich hartnäckig, und konnte sich bisher auch nie verflüchtigen. Doch Maris Geschichte hat meine Ideale der Unterwasserwelt gehörig auf den Kopf gestellt und mich dazu auch noch sehr gut unterhalten.

Das Meermädchen Mari bekommt in diesem Buch in wichtiger Sache Unterstützung von den Zwillingen Fritz und Lena, die unterschiedlicher kaum sein könnten. Lena ist extrem clever und bastelt für ihr Leben gern an Erfindungen herum, Fritz ist dagegen etwas lernfauler, schwärmt aber für das Meer und seine Bewohner. Eines haben sie jedoch gemeinsam und das ist ihre grenzenlose Neugier.
Mir persönlich war Fritz immer etwas sympathischer als seine Schwester, mit ihm konnte ich mich besser identifizieren. Zudem macht die Perspektive auf ihn einen großen Teil der Geschichte aus, sodass man ihm, wie ich finde, auch automatisch näher ist als Lena.

Die Story um die Zwillinge und das Mädchen aus dem Meer ist kurzweilig und spannend geschrieben. Passend für die Zielgruppe sind die Kapitel nicht zu lang, der Schreibstil unkompliziert und umgangssprachlich, und die Beschreibungen detailliert genug um ein perfektes Kopfkino zu zaubern. Man fliegt nahezu durch die Seiten, ich für meinen Teil war schneller mit der Geschichte durch, als mir lieb war.

An einigen Stellen wäre für mich weniger mehr gewesen. Die Szenen unter Wasser habe ich geliebt, doch einige Details waren mir etwas zu drastisch. Ich kann da nicht näher drauf eingehen ohne zu spoilern, doch hier und dort war es für mich nicht ganz rund.
Alles in allem war die Geschichte für mich jedoch gut durchdacht und umgesetzt, ich hatte Spaß dabei, die Kiddies auf ihrer Reise unter und über Wasser zu begleiten.

Mein Fazit:
Nicht rundum perfekt, dennoch lesenswert. Ich erhoffe mir eine Fortsetzung, da steckt definitiv noch Potenzial drin!
4 von 5 Sternen gibt es von mir.

Veröffentlicht am 04.12.2020

Hätte 5-Sterne-Potenzial gehabt

Wild like a River
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Kira Mohn war mir bereits von ihrer Leuchtturm-Trilogie bestens bekannt. Mir war aus der Reihe die besondere Atmosphäre, die Kira in ihren Büchern schafft, positiv im Gedächtnis geblieben und so hatte ...

Kira Mohn war mir bereits von ihrer Leuchtturm-Trilogie bestens bekannt. Mir war aus der Reihe die besondere Atmosphäre, die Kira in ihren Büchern schafft, positiv im Gedächtnis geblieben und so hatte ich mich sehr auf den kanadischen Nationalpark und auf Haven gefreut.

Besonders Haven schien mir eine spannende Figur, anhand des Klappentextes entstand bei mir die Vorstellung von jemand komplett Unbeholfenem im Umgang mit Menschen und einer naturverbundenen Seele, jemandem, der sich am liebsten draußen aufhält, sich in die Fauna und Flora einzufügen weiß und sich dort enorm wohlfühlt. Zunächst hatte es für mich sogar den Eindruck, als sei Haven gar nicht so sozial unfähig, wie es der Klappentext suggeriert, doch im Laufe der Geschichte wurde dem Leser immer deutlicher klar, dass der erste Eindruck täuscht. Haven ist naiv hoch zehn, sie versteht die einfachsten Scherze und Witze nicht, sie interpretiert Andeutungen und Verhaltensweisen komplett falsch und macht ihrem gemeinen Ruf als Waldmädchen alle Ehre.
Ich fand es so schade, sie war mir eigentlich unglaublich sympathisch mit ihrer ehrlichen, offenen und unverfälschten Art, doch dass sie wirklich so gar keinen Schimmer hatte, das hat mich gerade zum Ende hin ein wenig genervt.

Ihr Love Interest Jackson war ein netter Typ, umgänglich, höflich und er hat sich Haven gegenüber immer angemessen zurückhaltend gegeben. Ich mochte es, dass in diesem Buch nicht alle 5 Minuten irgendwer über jemand anderen hergefallen ist, das stört mich bei New Adult oft. Hier ist dieser Bereich zwar auch nicht ganz weggefallen, denn was wäre schließlich ein Liebesroman ohne körperliche Annäherungen..? Aber das Maß war wirklich angenehm.

Regelmäßig übergekocht bin ich wegen der Clique von Jackson. Viele seiner sogenannten Freunde waren derart unsympathisch und gemein, dreist und überheblich, dass es kaum auszuhalten war. Ich konnte teilweise verstehen, dass Haven mit ihrer Erscheinung und ihrem Verhalten Nährboden für Sticheleien bietet, auch mich hat sie oft aufgeregt, doch was hinter ihrem Rücken über sie geredet wird, war unter aller Sau.

Schlichtweg begeistert hat mich mal wieder die Stimmung der Geschichte. Gerade im Nationalpark habe ich mir alles perfekt vorstellen können, die detaillierten, atmosphärischen Beschreibungen haben mich direkt nach Kanada katapultiert und ich habe es geliebt. Einmal eingetaucht in die Natur fiel es mir schwer, das Buch beiseite zu legen.

Mein Fazit:
Auch wenn das Buch Ecken und Kanten hatte und ich mit einigen Dingen nicht glücklich gewesen bin, so hat doch die Stimmung die 4 Sterne gerettet.

Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein Buch, was Spaß macht

Der Atlas für Neugierige
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Als ich dieses Buch in den sozialen Medien gesehen habe, war ich sofort neugierig und nach dem Lesen der kurzen Inhaltsangabe war ich überzeugt, dass dieses Buch und ich viele schöne Stöberstunden zusammen ...

Als ich dieses Buch in den sozialen Medien gesehen habe, war ich sofort neugierig und nach dem Lesen der kurzen Inhaltsangabe war ich überzeugt, dass dieses Buch und ich viele schöne Stöberstunden zusammen verbringen würden. Ich hatte mich neben politischen und geografischen Fakten besonders auf Karten die Traditionen und Kulturen der Länder betreffend gefreut, am meisten jedoch hatte ich mir ein paar lustige Erkenntnisse gehofft. Beworben wird das Buch zwar damit, dass man einen Rundumschlag durch sämtliche Karten erhält, ich hatte jedoch nach dem „kurios“ im Untertitel geschlussfolgert, dass viele der Bilder auch einen lustigen oder zumindest einen unterhaltenden Aspekt bereithielten.

Die Karten in diesem Buch waren zu großen Teilen auch echt interessant und aufschlussreich. Doch leider waren viele wissenschaftliche und ernste darunter, weit weniger kurios als ich zunächst annahm. Besonders die Karten über Geschichte und Macht konnten mich nur wenig begeistern.
Zudem hatte ich nicht erwartet, dass so gut wie alle Karten sich mehr oder weniger auf die ganze Welt oder maximal einzelne Kontinente beziehen, auch wenn im Titel des Buches von der Sicht auf die Welt die Rede ist. Ich hätte gedacht, dass auch einzelne Länder detailliertere Karten gewidmet bekommen, aber dem war leider nicht so. In einem anderen Buch sah ich beispielsweise mal eine Karte über lustige Städtenamen in Deutschland, so etwas hätte, finde ich, hier auch sehr gut hineingepasst.

Nichtsdestotrotz hatte ich Spaß beim Lesen oder viel mehr Studieren dieses Buches. Einige Karten habe ich zwar eher quergelesen als detailliert angesehen, aber besonders der Bereich über Kultur hat mir sehr gut gefallen und intensiv beschäftigt. Zudem mag ich, dass das Buch ein angenehmes Format hat, es ist nicht so überdimensional, dass man das Gefühl hat, in einem „echten“ Atlas zu blättern, ist allerdings auch nicht so handlich wie ein übliches Buch, sodass es trotzdem was Besonderes ausstrahlt.

Mein Fazit:
Ich bin zwar nicht restlos begeistert, aber interessant war es allemal. Für jemanden, der vor Freunden und Bekannten mit ein paar (zugegeben teils unnützen) Fakten angeben und glänzen möchte, ist das zweifellos das richtige Nachschlagewerk. Ich habe oft gestaunt und mich gewundert, wenn auch nicht so oft, wie zunächst erhofft.
Von mir gibt es 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 09.11.2020

Spannend!

Get Even
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Unter Get Even hatte ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt. Erstens einen Einzelband, keinen Reihenauftakt, das war leider nicht überall klar gekennzeichnet. Zweitens hatte ich als Vorbild immer die ...

Unter Get Even hatte ich mir zunächst etwas anderes vorgestellt. Erstens einen Einzelband, keinen Reihenauftakt, das war leider nicht überall klar gekennzeichnet. Zweitens hatte ich als Vorbild immer die Geschichte um die Black Coats im Kopf, ebenfalls ein Buch, in dem eine Gruppe Rachefeldzüge plant und durchführt, Selbstjustiz übt. Ich hatte erwartet, dass Get Even ähnlich wäre, war es allerdings in den meisten Punkten mal so gar nicht.

In Get Even geht es hauptsächlich um das schulische Leben, zwischenmenschliche Beziehungen, Mobbing, Ausgrenzung, unfähige Lehrer, all das beschäftigt DGM, nicht so sehr jedoch solche sektenartigen, gruppeninternen Konflikte, wie man sie bei den Black Coats vorfand und wie ich sie auch hier befürchtet hatte. DGM ist eine vergleichsweise harmlose Gruppe, die niemandem körperlich schaden möchte, sondern maximal versucht, den Ruf von jemandem zu ruinieren durch die Veröffentlichung persönlicher Informationen. Das hatte ich so nicht erwartet, ich nahm an, die Mädels wären brutaler in ihrem Vorgehen, fand es aber gut so, wie es ist. Tatsächlich behandelt die Geschichte auch häufig eher die persönlichen Probleme der Mädchen je für sich, anstatt alles in der Gruppe auszufechten. Klar kommt es auch innerhalb von DGM zu Konflikten, die sind jedoch keinesfalls so drastisch ausfielen, wie ich dachte.

Bree, Margot, Kitty und Olivia sind grundverschieden. Man hat eigentlich jedes Highschoolklischee mit einem der Mädels abgedeckt, und doch mochte ich sie als Figuren. Es hat zwar anfangs etwas gedauert, bis ich sie auseinanderhalten konnte, aber als ich dann mit ihnen warm geworden bin, sind sie mir mehr und mehr ans Herz gewachsen. Besonders gut gefiel mir Margot, ihrer ruhigen, zurückhaltenden Art konnte ich am meisten abgewinnen. Olivia fand ich beizeiten etwas naiv, das hat mich extrem aufgeregt und Kittys Ignoranz war unter aller Sau. Abgesehen davon waren die Charaktere der Gruppenmitglieder aber gut durchdacht und realistisch dargestellt.

Die Spannung in der Geschichte war für mich fast durchgehend greifbar und ich habe quasi jeden während der Ermittlungen mindestens einmal verdächtigt. Dieses Unvorhergesehene liebe ich, allerdings bin ich auch eine wirklich schlechte Ermittlerin, die selbst offensichtliche Plot Twists häufig nicht kommen sieht. Von daher ist es nicht schwer, mich in dieser Hinsicht zu überraschen.
Ab der Hälfte etwa konnte ich das Buch kaum mehr aus der Hand legen, habe die letzten 40% in einem Rutsch gelesen und mir dafür die Nacht um die Ohren geschlagen. Das war es definitiv wert!

Die ganzen Intrigen, wer hat oder hatte was mit wem, wer ist mit wem verfeindet, wo liegen die Verbindungen zwischen den Menschen, wo die Abgründe, all das war unglaublich spannend und wie ich finde gut ausgearbeitet. Irgendwer hat immer zu irgendwem eine irgendeine Art von Beziehung, die man im ersten Moment gar nicht kommen sieht.

Mein Fazit:
Ich mochte die Geschichte sehr und habe mich bestens unterhalten gefühlt. Den zweiten Band muss ich dringend zeitnah lesen, wobei es mich ärgert, dass das Buch nicht überall im Vorfeld klar als erster Band einer Reihe ausgewiesen war. So war ich nämlich bis zum Ende von einem Einzelband ausgegangen.
Ich vergebe 4 von 5 Sternen.

Veröffentlicht am 03.11.2020

Einen Boogelbie zum Mitnehmen, bitte

Das flüsternde Glas (Glas-Trilogie Band 2)
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Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte ...

Das flüsternde Glas ist der zweite Band einer Trilogie, den man allerdings auch ohne Vorwissen des ersten Bandes gut verstehen und genießen kann. Natürlich ist es wie immer so, dass man mehr von der Geschichte hat, wenn man ihren Vorgänger kennt, aber es fehlt nichts entscheidendes, was zum Verständnis der Zusammenhänge essentiell gewesen wäre.

Was mich an dem Buch am meisten fasziniert hat, waren natürlich die Monster. Große, kleine, flauschig niedliche, schleimig eklige, mit Kopf, mit ohne Kopf, diverse Anzahlen an Augen und Gliedmaßen, einfach herrlich! Und die detaillierten Beschreibungen machen das Kopfkino perfekt. Ich muss gestehen, dass ich einige bisweilen etwas gruselig fand und mich die Vorstellung derer ein wenig abgeschreckt hat, aber es sind nun mal Monster und keine süßen Schoßhunde, was soll man da erwarten.

Moritz ist ein fantastischer Protagonist. Er ist mutig, abenteuerlustig und ungeheuer loyal seinen Freuden gegenüber, leider hat er auch die Angewohnheit, stur Dinge auf eigene Faust erledigen zu wollen. Um seinen Liebsten zu helfen, nimmt er viel auf sich, vielleicht manchmal etwas mehr als für ihn gesund ist. Dennoch hat er mit seinem Einfallsreichtum die Geschichte ordentlich auf Trab gehalten und ich habe seinen Mut von der ersten Seite an bewundert.
Meine heimlichen Helden sind jedoch ein kleiner sogenannter Boogelbie, ein Monster, und Rita, eine resolute, harsch auftretende Frau mit einem gut verborgenen Herzen. Die beiden mochte ich mit Abstand am liebsten und habe mich stets gefreut, wenn sie einen Auftritt im Buch hatten.

Auch die andere Figuren waren glaubhaft und realistisch ausgearbeitet, manche mehr, manche weniger sympathisch. Einige hätte ich am liebsten in ein Fass gestopft und ins Meer geworden, andere wollte ich knuddeln und nie wieder loslassen, so wie Moritz' kleine Schwester Konstanze.

Die Geschichte war nahezu durchweg spannend und aufregend, die kleine Gruppe um Moritz schlittert von einer Gefahr zur nächsten und als Leser hat man keine Wahl als mitzufiebern. Der Schreibstil ist angenehm locker, gut für die jüngeren Leser geeignet, aber nicht flapsig oder zu kindlich oder gar umgangssprachlich. Das ganze Buch hat eine leicht ernste, düstere Atmosphäre, wenn man es so nennen kann, ohne jedoch altbacken und unmodern zu wirken, selbst wenn die Zeit, zu der die Geschichte spielt, dies zweifellos ist.

Gegen Ende überschlagen sich die Ereignisse förmlich und man weiß gar nicht, wo man zuerst hinschauen soll. Man wird förmlich ans Geschehen gefesselt und erst nach dem großen Finale wieder losgelassen.

Mein Fazit:
Ich habe das Buch sehr gern gelesen und hatte eine Menge Spaß mit der Geschichte. Es war zwar kein Highlight, darum „nur“ 4 Sterne, aber ich freue mich schon auf die Fortsetzung!