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Veröffentlicht am 29.03.2021

Ein Thriller wie Matrjoschka Puppen

Der Erlkönig
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1. Was für eine Sogwirkung: ich habe „Der Erlkönig“ innerhalb von eineinhalb Tagen regelrecht verschlungen, und mein Gehirn wurde - vor allem während des letzten Drittels - ganz schön durchgerührt!

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1. Was für eine Sogwirkung: ich habe „Der Erlkönig“ innerhalb von eineinhalb Tagen regelrecht verschlungen, und mein Gehirn wurde - vor allem während des letzten Drittels - ganz schön durchgerührt!

2. Was für ein Labyrinth: Der Plot herrlich undurchsichtig, rätselhaft, und verschachtelt.

2018 stellt Professor François Villemin seinen Studierenden den Fall namens "Sandrines Refugien" vor. Geht es dabei um einen Kriminalfall, um einen psychiatrischen Fall, oder beides? Ist sie ein Opfer oder eine Täterin? Oder beides?

Nach dieser Einführung, erfahren die Leser*innen von den Umständen, die Sandrine 1986 zu einer speziellen Insel führten. Ca. 2/3 lang wechseln sich die Ereignisse aus dem Jahr 1949 rund um Sandrines Großmutter, und ihre eigenen Erfahrungen auf dem Eiland, ab. Dann geht es hauptsächlich um die Geschehnisse, die sich nach ihrem Ausflug auf der Insel ereigneten: der traumatisierte, aber motivierte Kommissar Damien begann zu ermitteln, denn die junge Frau war blutüberströmte und zutiefst verstört. Sie berichtete von den Schatten des 2. Weltkrieges, von toten Kindern, sie erzählte vom Erlkönig sowie dem unerträglichem Leid der Inselbewohner.

Aber wie hängen Nazi-Gräueltaten von vor 40 Jahren, die unglücksseligen Inselbewohner, der Erlkönig, Sandrines Trauma, und die tragische Vergangenheit des Ermittlers zusammen? Der Autor streut zwar viele Hinweise, diese sind allerdings so geschickt nebensächlich in ein elaboriertes Rätsel eingebaut, dass die Auflösung wohl niemand auch nur zu erahnen kann. Zum Ende hin amüsiert sich der Professor über die Studierenden „indem er ihnen ihre Unfähigkeit vorführte, Lösungen zu finden, die direkt vor ihrer Nase lagen“. Ich finde der Autor macht das Gleiche mit der Leserschaft, wobei er für mein Empfinden bei einem entscheidenden Aspekt ziemlich trickreich vorgeht - das trübt für mich jedoch weder den Lesegenuss im Nachhinein, noch die unerwartete Auflösung!

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Veröffentlicht am 28.02.2021

Soziopathin trifft auf Psychopathin - die kranken Psychospielchen sind eröffnet!

Die Frau ohne Namen
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Es ist ein Zufall, eine Chance schnell, viel Geld zu verdienen– Jessica schummelt sich in eine psychologische Studie zum Thema Moral & Ethik (allein schon diese Ironie ist einfach herrlich), wo sie an ...

Es ist ein Zufall, eine Chance schnell, viel Geld zu verdienen– Jessica schummelt sich in eine psychologische Studie zum Thema Moral & Ethik (allein schon diese Ironie ist einfach herrlich), wo sie an zwei Tagen Fragebögen ausfüllen muss, doch die anspruchsvollen Fragen bzw. ihre Antworten darauf wühlen unverhofft Traumatisches auf…

Ihr Denken und Handeln wird zunehmend beeinflusst, das nimmt noch zu, als die Studie persönlich wird und Jessica regelmäßig zu Sitzungen mit Dr. Shields sowie überwachten Experimenten mit Männern in der Öffentlichkeit gebeten wird. Sie findet zwar einiges an der Studie suspekt, aber sie braucht das Geld für ihre kranke Schwester, ist sie von Dr. Shields fasziniert, zudem hat sie sich noch nie so verstanden gefühlt. Dr. Shields kennt ihre dunkelsten Geheimnisse und ist dennoch immer verständnisvoll, tröstet sie sogar.

Aber was geht hier wirklich vor sich? Es mag als Studie begonnen haben, allerdings ist Dr. Shields nicht grundlos besessen von Moral & Ethik…

Als Jessica eher zufällig herausfindet, was hier wirklich gespielt wird, hat die Falle bereits zugeschnappt: viele Bereiche von Jess’ Leben liegen in Trümmern, und weitere Bedrohungen stehen im Raum. Aber sie ist nicht die Erste, auch nicht die einzige, die Dr. Shields im Klammergriff hat, sodass sich nun die Frage stellt; wer kann ihr wie helfen? Wem kann sie trauen? Wer lügt und wer irrt sich einfach nur?

„Die Frau ohne Namen“ ist von der ersten Seite an fesselnd: der Schreibstil ist mitreißend und eine Perspektive ist oft im passiv geschrieben; ihr wird gesagt, ihr wird zugehört, ihr wird versichert etc. - was sehr gut zu der Figur bzw. ihren Absichten passt! Die Charaktere sind auf verstörende Weise interessant, die Handlung ist perfide spannend, außerdem überrascht sie immer wieder mit ungeahnten Wendungen! Hier und da, empfand ich einiges als ein wenig konstruiert und das endgültige Ende im Epilog hat mir nicht wirklich gefallen, weil ich es als „Übers Ziel hinausschießen“ empfand und auch als nicht "ganz rund" – aber das ist natürlich Geschmackssache!

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Veröffentlicht am 06.02.2021

Witzig, verrückt, spannend

Der 13. Brief
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Die herrlich schräge Protagonistin Lila Ziegler ist wirklich unterhaltsam, aber auch der Privatdetektiv & der fürsorgliche Kneipenbesitzer sind interessant und ungewöhnlich.

Der Wortwitz, der über allem ...

Die herrlich schräge Protagonistin Lila Ziegler ist wirklich unterhaltsam, aber auch der Privatdetektiv & der fürsorgliche Kneipenbesitzer sind interessant und ungewöhnlich.

Der Wortwitz, der über allem schwebt sowie die Ping-Pong-Dialoge, sind amüsant mitreißend, und ließen mich durch die Seiten fliegen.

Die Handlung, bzw. der Fall, ist eine harte Nuss, spannend, und es gibt gelungene Wendungen.

Der amüsante Erzählstil, zusammen mit den außergewöhnlichen Figuren und der vielseitigen Handlung, machen dieses Buch absolut lesenswert!

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Atmosphärisch & packend!

Die verschollene Schwester
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„Die verschollene Schwester“ ist wirklich unterhaltsam und spannend:
Der Schreinstil ist atmosphärisch - das Lokalkolorit (die Küste Nordoregons) kommt richtig gut zur Geltung, Die Figuren sind interessant ...

„Die verschollene Schwester“ ist wirklich unterhaltsam und spannend:
Der Schreinstil ist atmosphärisch - das Lokalkolorit (die Küste Nordoregons) kommt richtig gut zur Geltung, Die Figuren sind interessant sowie mögenswert, und die Handlung ist rätselhaft, komplex plus super-spannend!
Auch die zwischenmenschlichen Beziehungen bzw. Gefühle kommen nicht zu kurz: die Beziehung der Schwestern zueinander und die zarten romantischen Gefühle zwischen Emily und ihrem Love Interest sind wirklich gelungen und bewegend!
Zum Ende hin gibt es unerwartete Wendungen und der Schluss ist eine runde Sache!

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Veröffentlicht am 05.12.2020

Ein faszinierendes Fantasyabenteuer – düster & mysteriös!

Fluch der verlorenen Seelen
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England in der Gegenwart, eine verstörte, junge Frau, ein abgelegenes Kloster, welches als Akademie für Menschen mit besonderen Fähigkeiten dient, Geistwesen, Flüche, gefährliche Missionen, verhängnisvolle ...

England in der Gegenwart, eine verstörte, junge Frau, ein abgelegenes Kloster, welches als Akademie für Menschen mit besonderen Fähigkeiten dient, Geistwesen, Flüche, gefährliche Missionen, verhängnisvolle Familiengeschichten und Freundschaft sowie Romantik – das alles bietet „Fluch der verlorenen Seelen“!

Der Schreibstil ist sehr anschaulich und atmosphärisch – mir persönlich ging es allerdings manchmal zu detailliert zu, was natürlich Geschmackssache ist!

Die Figuren sowie ihre Beziehungen zueinander sind interessant und außergewöhnlich.

Die Handlung ist ungemein komplex, rätselhaft, magisch und spannend.

Es ist wirklich aufregend in diese düster mysteriöse Welt einzutauchen – ein packendes Leseerlebnis!

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