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Veröffentlicht am 13.03.2017

Ein Mädchen auf der Flucht.

Sweetgirl
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Die 16 jährige Percy hat es nicht einfach. Ihre Schwester ist schon lange weg, den Vater kennt sie nicht und ihre Mutter interessiert sich mehr für Alkohol und Drogen als für ihre Tochter. Eines Nachts ...

Die 16 jährige Percy hat es nicht einfach. Ihre Schwester ist schon lange weg, den Vater kennt sie nicht und ihre Mutter interessiert sich mehr für Alkohol und Drogen als für ihre Tochter. Eines Nachts sucht Percy ihre Mutter ...sie ist sich sicher, dass sie im Haus des Drogendealer Shelton ist. Statt der Mutter entdeckt Percy ein 6 Monate altes Baby ,das halb erfroren im Bettchen liegt. Die Mutter des kleinen Mädchens und der Dealer liegen im Drogenrausch im Wohnzimmer. Kurzerhand nimmt Percy die Kleine mit.
Als Shelton bemerkt, dass die kleine Jenna weg ist, setzt er alles daran um sie zu finden. Percy kämpft sich durch Sturm, Eis und Wind um die Kleine in Sicherheit und in eine Krankenhaus zu bringen.


Sehr schnell ist man hier mitten in der Geschichte drin. Da Percy in Ich Perspektive von Beginn weg erzählt, erahnt man sehr rasch die komplizierte Lebensgeschichte des Mädchens, die problembelastete Beziehung auch zur abhängigen Mutter. Wie immer wenn Kinder und Jugendliche Mittelpunkt solcher Storys sind, geht mir das unheimlich nahe. Sehr gut sind die Gefühle von Percy beschrieben, man kann gar nicht anders als mitzufühlen. Ich war sehr schnell gefesselt und bin tief in die Geschichte eingetaucht, da die Spannung durch die Flucht von Percy mit dem Baby hochgeschraubt wurde. Kälte, Schnee, Eis und Sturm ,diese Elemente, denen Percy trotzen muss, wurden sehr bildlich ,intensiv und emotional beschrieben...Toll!
Durch geschickte Perspektivwechsel, in denen Shelton, der Verfolger, im Mittelpunkt steht, schraubt der Autor die Spannung noch mal höher.
Sehr beeindruckt hat mich die 16 jährige Percy, die mit eigenem schwierigen familiären Hintergrund, alles tut um dem Baby das selbe Schicksal zu ersparen. Man spürt regelrecht wie sie wie eine Löwin kämpft. Hervorragend gezeichnete Sympathiefigur!
Einige Gedankensprünge und Handlungen vom Drogendealer Shelton konnte ich nicht unbedingt nachvollziehen. Doch schieben wir das auf sein von Drogen vernebeltes Gehirn.
Der Schreibstil ist absolut toll, Travis Mulhauser ist es gelungen, die Landschaft, das Klima sehr bildlich dar zu stellen, ohne dass es langatmig und öde wirkt.

Veröffentlicht am 06.03.2017

Lebt man "genug" und "richtig"?

Mein schlimmster schönster Sommer
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Isabel Drievers ist ein Workaholic, arbeitet bis zum Umfallen, als das Schicksal zuschlägt. Die Diagnose ist hart: Krebs! Nach einem Krankenhausaufenthalt packt Isabel ihre Sachen und geht spontan auf ...

Isabel Drievers ist ein Workaholic, arbeitet bis zum Umfallen, als das Schicksal zuschlägt. Die Diagnose ist hart: Krebs! Nach einem Krankenhausaufenthalt packt Isabel ihre Sachen und geht spontan auf Reisen. Sie mietet von einem jungen Rastamann einen alten VW Bus und nimmt den Besitzer, Rasso, gleich mit auf die Reise.Unterwegs haben die beiden immer wieder skurrile ,jedoch auch zu Herzen gehende Begegnungen. Doch Isabel läuft die Zeit davon, denn der Krebs macht sich immer deutlicher bemerkbar.

Ohne langatmige Einführung ist man sofort mitten drin in der Geschichte. Sehr schnell wird klar, dass Isabel sehr,sehr krank ist. Und da die Autorin es schnell geschafft hat, dass mir die Protagonistin sehr sympathisch ist, habe ich sofort mit ihr mitgelitten. Themen wie Krebs, Tod, Beerdigung sind in diesem Buch allgegenwärtig. Doch gleichzeitig auch die Lust am Leben, Freude, Offenheit und witzige Begegnungen. Noch selten habe ich ein Buch gelesen, das einerseits locker, leicht und witzig ist und wenige Seiten danach tieftraurig und zum Nachdenken animiert. Ich habe gelacht...und mit Isabel gehofft, dass dieses „männerfaustgrosse Ding „ weg geht.

In Ich Perspektive erzählt Isabel über ihren Roadtrip.Dabei werden immer wieder Passagen aus der Sicht von Georg, ihrem Freund, eingeschoben. Gerade diese Passagen beleuchten noch eine neue Facette der Story: Das Leben vor dem Krebs von Isabel und Georg. Unweigerlich fragt man sich, ob man denn „genug“ und „richtig“ lebt, falls das Schicksal einmal zuschlagen sollte?

Den Schreibstil von Stefanie Gregg habe ich als sehr angenehm empfunden. Die Figuren sind toll und überzeugend gezeichnet und vor allem Isabel hat mich berührt. Eine starke Frau, die ausbricht und durch die Krankheit gezeichnet ,locker auf die Leute zugeht.

Veröffentlicht am 24.02.2017

wunderschöne Liebesgeschichte!

Begin Again
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Ally beginnt mit ihrem Studium in Woodshill und sucht dringend eine Wohnung oder ein Zimmer. Sie bewirbt sich für ein WG Zimmer in der Wohnung von Kaden White, dem Bad Boy der Uni. Der wollte eigentlich ...

Ally beginnt mit ihrem Studium in Woodshill und sucht dringend eine Wohnung oder ein Zimmer. Sie bewirbt sich für ein WG Zimmer in der Wohnung von Kaden White, dem Bad Boy der Uni. Der wollte eigentlich lieber einen männlichen Mitbewohner,vermietet das Zimmer aber trotzdem an Ally. Nicht ohne vorher Regeln aufzustellen,die Ally ,kaum eingezogen, bricht...eine nach der anderen. Kaden gibt sich mürrisch und unnahbar.Doch Ally merkt,dass sich etwas in ihrer Beziehung verändert.

Dieses Buch ist vor allem eines: eine wunderschöne und romantische Liebesgeschichte. Als Jugendbuch deklariert ,ist es jedoch weit entfernt von den typischen , manchmal etwas oberflächlichen, Jugendstorys....mich hat es mitten im Herz getroffen.Ich bin zwar weit von dem jugendlichen Alter entfernt und trotzdem hat mich die Geschichte um Kaden und Ally begeistert.
Zwar weiss man schon zu Beginn, dass sich zwischen dem beiden Mitbewohnern eine Liebesgeschichte entwickeln wird. Die Story ist also etwas vorhersehbar.Doch das hat meiner Begeisterung keinesfalls geschadet, ich habe das Buch trotzdem regelrecht inhaliert.
Der Schreibstil der Autorin ist wunderbar. Sehr schnell schafft sie es, dass dem Leser die Protagonisten sympathisch sind. Und sie überzeugen . Ally mit ihrer Wut gegen die (reiche Zicken -)Mutter und Kaden, der alles nur eins nicht will: sich verlieben! Hervorragend und liebevoll ausgearbeitete Charaktere, die auch mal zickig sind und sich unmöglich benehmen!
Mein Lesefluss wurde weder durch holperige Stellen, noch unrealistische Szenen gestört. So mag ich Bücher!

Veröffentlicht am 16.02.2017

Krebs...und dann ?

Überleben ist ein guter Anfang
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Die 40 jährige Anja erkrankt an Brustkrebs,Ehemann und Tochter machen sich grosse Sorgen….so scheint es denn eine gute Idee, dass sich Anja einer Selbsthilfegruppe für Frauen, die an Krebs erkrankt sind, ...

Die 40 jährige Anja erkrankt an Brustkrebs,Ehemann und Tochter machen sich grosse Sorgen….so scheint es denn eine gute Idee, dass sich Anja einer Selbsthilfegruppe für Frauen, die an Krebs erkrankt sind, anschliesst.Und tatsächlich fühlt sich Anja sofort wohl in der Gruppe. Als die Aelteste von ihnen,Sieglinde, stirbt , machen es sich die restlichen fünf Frauen zu ihrer Lebensaufgabe , eine von Sieglinde geplante Reise an ihrer Stelle anzutreten. Sie brechen auf in eine Reise voller Abendteuer, aber auch bitterer und trauriger Momente.

Die Autorin Andrea Ulmer hat in diesem Buch das Schicksal ihrer Mutter verarbeitet. Daher basiert die Geschichte auf diesen Erlebnissen. Was man als Leser auch ganz genau spürt. Die Diagnose Krebs wird sehr einfühlsam vermittelt, die Therapie sehr authentisch wiedergegeben. Zudem wirft die beschriebene Krankheit unweigerlich Fragen auf! Fragen nach dem Leben, dem Tod und dem Warum? Bei mir stiegen auch Fragen wie „Was wäre, wenn? „ an die Oberfläche. Unnötig zu erwähnen, dass mich schon durch die Thematik das Buch sehr berührt,beschäftigt und nachdenklich gemacht hat.

Doch die Story rund um die Frauen ist nicht nur schwer und mit traurigem Unterton. Nein, ich habe über ganz viele Momente des Glücks, der Freundschaft und der Freude am Leben lesen dürfen. Natürlich und unweigerlich ist auch das Thema Abschied nehmen präsent. Trotzdem ist es nicht nur schwere Kost, sondern enthält auch sehr viel Leichtigkeit und witzige Szenen.

Der Autorin ist gelungen, was meiner Meinung nach sehr schwierig ist. Ein Thema, das ein ganzes Leben verändert, so zu verpacken, dass man sich als Leser nicht durch das ganze Buch weint.

Den Schreibstil habe ich als sehr angenehm empfunden.Leicht und locker liest sich die Geschichte der sechs Frauen und ihren Angehörigen. Es wird nicht konstant auf die „Tränendrüsen „ gedrückt! Der Titel „Ueberleben ist ein guter Anfang „ könnte nicht passender gewählt sein. Die Frauen geniessen die Reise und ihre Freundschaft, jede bringt sich mit ihrer eigenen Persönlichkeit in die Gruppe ein. Obwohl die Hauptfiguren, die sechs Frauen, zahlreich sind,habe ich sie durch die differenzierte Charakterisierung sofort auseinander halten können. Eine ist ein Mauerblümchen, eine spricht einen speziellen Dialekt, eine ist ein Organisationsass...sehr gelungen von der Autorin ! Ein Buch, das wach rüttelt, und einem zeigt,dass man das Leben geniessen soll. Und es auch geniessen kann, wenn man an einer tödlichen Krankheit leidet.

Veröffentlicht am 08.02.2017

Leseempfehlung!

Korrosion
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Tom Winter besucht für die Bank, für die er arbeitet ,die alte Frau Berger. Sie hat einen Termin versäumt und Tom Winter soll nach dem Rechten sehen...doch er kommt zu spät. Die einsame, alte Frau ist ...

Tom Winter besucht für die Bank, für die er arbeitet ,die alte Frau Berger. Sie hat einen Termin versäumt und Tom Winter soll nach dem Rechten sehen...doch er kommt zu spät. Die einsame, alte Frau ist tot. Ermordet! Tom wird vom Leiter der Bank beauftragt die drei Kinder ,die nun erbberechtigt sind, aufzuspüren. Das Testament der Toten bringt jedoch Überraschendes ans Tageslicht und Tom Winter sucht nun nicht nur die Erben, sondern auch einen Mörder.


Dies ist das zweite Buch rund um Tom Winter.Ich war schon von "Söldner des Geldes" total begeistert und finde "Korrosion" fast noch besser und spannender. In "Korrosion " wirkt Tom Winter verletzlicher und dadurch auch authentischer. Die Figur Winter ist auch hier wieder der rote Faden ,der durch das Buch führt. Die anderen Figuren wechseln sich regelmässig ab und können eher als Nebenfiguren bezeichnet werden. Ausser in einem Nebenstrang ,in dem ein Flüchtling die Hauptrolle spielt. Dieser Nebenstrang handelt von der Flucht des Sudanesen und hat mich tief berührt.Denn die Erlebnisse auf der Flucht sind so authentisch beschrieben, dass sie sehr eindrücklich sind. Lange konnte ich mir nicht vorstellen wie und warum sich die beiden Stränge,der Mord an der alten Frau und die Geschichte des Sudanesen auf der Flucht, verbinden werden. Dies geschah ganz zum Schluss auf eine logische und schlüssige Weise!
Das Cover erwähne ich normalerweise in Rezensionen nicht. Denn meiner Meinung nach hat jeder Leser Augen im Kopf und kann es sich selbst ansehen.Doch hier muss ich eine Ausnahme machen, weil auf der Abbildung die tolle Gestaltung einfach nicht ersichtlich ist. Als ich das Buch ausgepackt habe, hatte ich Angst, dass da was abfärbt. Es sieht aus wie alter Rost und fühlt sich toll an. Und abgefärbt hat definitiv nichts!
Ich liebe den Schreibstil von Peter Beck! Dieser ist präzise, klar und schnörkellos. Und trotzdem sind die Orte, die Situationen so gut beschrieben, dass mein persönliches Kopfkino in Dauerbetrieb lief!
Die Geschichte spielt zum grossen Teil in der Schweiz. Bern, Luzern,der Aletschgletscher...sind Stationen ,in denen sich Winter aufhält. Auch in diesem Buch wieder ganz viel Lokalkolorit und der Schweiz angepasste Ausdrücke .
Absolute Leseempfehlung für Fans von temporeichen und spannenden Thrillern!