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Veröffentlicht am 17.12.2020

Nicht ganz so spektakulär und außergewöhnlich wie angekündigt

Europabilder
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Außergewöhnliche Panoramafotografie und spektakuläre Luftbildaufnahmen werden für diesen Bildband angekündigt und mit dem Betrachten des Covers scheint auch der erste optische Anreiz gegeben, um neugierig ...

Außergewöhnliche Panoramafotografie und spektakuläre Luftbildaufnahmen werden für diesen Bildband angekündigt und mit dem Betrachten des Covers scheint auch der erste optische Anreiz gegeben, um neugierig die ersten Seiten aufzuschlagen, damit man im Landschaftskino versinken kann.

Was mich dann erwartet, ist leider nicht ganz so beeindrucken und außergewöhnlich, wie ich mir das erhofft habe.

Es sind viele sogenannte Postkartenmotive vorhanden, die man so oder ähnlich schon ganz oft gesehen und vielleicht schon selbst fotografiert hat. Im tiefverschneiten Allgäu wirkt Schloss Neuschwanstein vor märchenhafter Kulisse, aber eben jene Perspektive aus Richtung der Tegelbergbahn ist nicht neu und ungewöhnlich - ich selbst habe dieses Fotomotiv aus dieser Perspektive in den letzten Jahren ganz häufig geknpist. Auch das Matterhorn in flammendroten Wolken verliert seinen Reiz, da man diese Abbildung bereits kennt. Die Nachtaufnahmen der Lofoten bringen zwar den Lichterglanz in eisiger Kälte schön zur Geltung, lassen aber Exklusivität vermissen.

Lediglich die 360° Panoramen (u.a Kolosseum) und einige sehr gute Luftbildaufnahmen (u.a Gärten in Villandry) sorgen für einen Aha-Effekt und versetzen mich in Entzückung. Auch für die märchenhaften Aufnahmen aus Schneelandschaft und Eisvorhängen an den Plitvicer Seen spreche ich gerne meine Lob aus, obwohl es sich auch hier wieder um eine ganz normale Landschaftsaufnahme handelt.

Das Fotografieren mit Drohne und Helikopter eröffnet dem Fotografen ganz neue Möglichkeiten und Sichtweisen, um herausragende und außergewöhnliche Aufnahmen abzulichten. Mir fehlt hier die Abgrenzung vom Mainstream, um tatsächlich einzigartige und exklusive Fotos genießen zu können.


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Veröffentlicht am 16.12.2020

Sehr interessantes Thema, leider nur mittelmäßig umgesetzt

Der Stockholm-Code – Die erste Begegnung
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Signe, Elisabeth und Iris vereint auf den ersten Blick nicht viel und trotzdem haben sie einen gemeinsamen Nenner - ihre mathematische Begabung. Diese sollen sie nutzen, um die Funknachrichten der Nazis ...

Signe, Elisabeth und Iris vereint auf den ersten Blick nicht viel und trotzdem haben sie einen gemeinsamen Nenner - ihre mathematische Begabung. Diese sollen sie nutzen, um die Funknachrichten der Nazis zu decodieren und so geheime Botschaften zu entschlüsseln. Der Neuanfang scheint, perfekt, doch die Schatten der Vergangenheit lauern und wollen ans Tageslicht...


Mit dem ersten Band aus der Reihe "Stockholmer Geheimnisse" wagt sich Denise Rudberg an die Verknüpfung zweier Genres, die eigentlich unterschiedlicher nicht sein können - auf der einen Seite die etwas seichtere Frauenunterhaltung und auf der anderen Seite fesselnder Spionageroman. Was aufregend klingt und viel Potential für aufwühlende Lesestunden bietet, ist in meine Augen leider nur mittelmäßig umgesetzt worden.

Das Decodieren von Funksprüchen wird hier als Haupthandlung angesetzt, aber leider nur angerissen bzw. nicht weiter vertieft. Man bekommt einen kurzen Einblick, wie die drei Frauen ihre außergewöhnliche mathematische Begabung in ihrer Arbeit einsetzen, aber so richtig hinter das System einer Entschlüsselung und dem damit verbundenen Zusammensetzen des Worttextes darf der Leser nicht blicken. Das ist mir alles zu vage und oberflächlich, um hier mit großer Anspannung und Neugier den Roman zu lesen.

Auch bleiben die Charaktere ein wenig blass - sie agieren immer wie mit angezogener Handbremse und machen es mir so recht schwer, Zugang zu ihnen zu finden. Es blitzt mal hier mal da ein bisschen Selbstbewusstsein durch,aber so richtig nahe kommt man ihnen nicht. Ihre Sympathiepunkt heimsen sie aber trotzdem ein :)

Auf die geheimnisvolle Vergangenheit, die hier für Aufruhr sorgen soll, wird leider auch nicht näher eingegangen, sodass hier vieles ungeklärt bleibt.
Für einen aufregenden Spionageroman ist einfach zu wenig Tiefgang und spannender Hintergrund vorhanden. Ich weiß momentan noch nicht, ob ich bei der Stange bleibe und die Reihe weiterverfolgen werde.


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Veröffentlicht am 09.12.2020

Leider nur Mittelmaß

Wunderwelt Wattenmeer
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Mit dem Bildband "Wunderwelt Wattenmeer" kündigt Delius Klansing einen "faszinierenden Bildband mit prächtigen Fotografien, berauschender Lebendigkeit und überwältigender Schönheit" an und schraubt damit ...

Mit dem Bildband "Wunderwelt Wattenmeer" kündigt Delius Klansing einen "faszinierenden Bildband mit prächtigen Fotografien, berauschender Lebendigkeit und überwältigender Schönheit" an und schraubt damit die Erwartungen natürlich richtig in die Höhe. Wenn man das Buch dann in den Händen hält, dreht und wendet man es erst einmal verdutzt, denn Format und Größe des Bildbandes erinnern eher an ein Kochbuch, als an einen beeindruckenden Fotoband über das Wattenmeer.

Das lässt leider die an und für sich brillanten Fotografien leider nicht richtig auf den Betrachter wirken und schmälert so den optischen Genuss enorm. Die Farben kommen nicht richtig zur Geltung, das Spiel von Licht und Schatten verliert sich und die Aufnahmen aus der Vogelperspektive wirken gedrungen und können ihre imposante Wirkung nicht richtig entfalten.

Die Texte sind informativ und flüssig zu lesen, aber wirklich Neues erfährt man darin nicht - die Auswirkungen des Klimawandels auf Flora und Fauna und den damit verbunden steigenden Wasserspiegel sind ebenso oft wie gerne als Themen durchgenommen wie die drohenden Gefahren für die Bewohner des Wattenmeeres, als auch auf den Halligen. Alles in allem ein geschmackvoll gestalteter Bildband, der aber mit den geweckten Erwartungen nicht Stand halten kann. Da bin ich vom Verlag ganz andere Qualitäten gewohnt - schade


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Veröffentlicht am 06.12.2020

Viele Themen, wenig Tiefgang

Die Frauen vom Nordstrand - Schicksalswende
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Anni muss erkennen, dass sie sich von ihren Träumen verabschieden muss und verlässt mit ihrer Tochter Hamburg, um in St. Peter den Schritt in ein neues Leben zu wagen. Ihr zur Seite stehen ihre Freundinnen, ...

Anni muss erkennen, dass sie sich von ihren Träumen verabschieden muss und verlässt mit ihrer Tochter Hamburg, um in St. Peter den Schritt in ein neues Leben zu wagen. Ihr zur Seite stehen ihre Freundinnen, deren Leben sich auch weiterentwickelt hat und für das sie mit ihren Überzeugungen einstehen. Doch die "Seeperle" läuft alles andere als rosig und Anni muss die Ärmel hochkrempeln, um nicht erneut ihre Existenz zu verlieren...

Mit dem zweiten Band der Seebad-Saga lässt Marie Sanders den Leser wieder eine Zeitreise erleben, die quirligen 50er Jahre des letzten Jahrhunderts wieder aufleben und man spürt den nostalgischen Flair, der durch die Seiten schwebt. Egal ob politischer oder privater Natur, die Daumenschrauben in der freien Entfaltung der Persönlichkeit von Frauen sind noch recht fest angezogen und das schlägt sich auch in der Themenwahl dieses Buches nieder. Die Frau hatte sich dem Willen des Ehemannes zu beugen und ihm zu dienen - was bin ich froh, dass wir heute ein freies, selbstbestimmtes Leben führen dürfen und dies den Vorreiterinnen in der Vergangenheit zu verdanken haben, die sich für die Rechte der Frauen eingesetzt haben.

Die Autorin erzählt die Einzelschicksale der Freundinnen, die man in Band eins bereits kennengelernt hat, weiter. Zwar kann man den Roman auch ohne Vorkenntnisse lesen, aber das Gesamtbild erschließt sich nur, wenn man die ganze Geschichte kennt.

Auch in Band zwei packt die Schreibende sehr viele Themen hinein, die sie unbedingt abgehandelt haben möchte - illegale Schwangerschaftsabbrüche, Gewalt in der Ehe und Homosexualität werden hier angesprochen, aber nicht wirklich weiter vertieft. Mir kommt es so vor, als hätte die Autorin auf ihrem Ideenboard viele Schlagwörter gesammelt, die sie der damaligen Zeit zuordnent und deren Verwendung sie in ihrem Roman als unbedingt notwendig erachtet. Das lässt das Buch leider vollkommen überfrachtet und irgendwie hektisch erscheinen.

Die Figuren haben sich weiterentwickelt und man merkt ihnen an, dass sie aus ihrem Tun und Handeln ihre eigenen Schlüsse gezogen haben und die dabei gewonnenen Erkenntnisse in ihrem Leben einbinden. Das Band der Freundschaft hat sich zwischen den Frauen noch verstärkt und man merkt, dass sie füreinander da sind, egal was auch passiert. Ein solcher Zusammenhalt wäre heute für manch einen wünschenswert- ich finde es schön, dass die Autorin dieses besondere Merkmal der Verbundenheit immer wieder in ihrer Geschichte betont.

Natürlich darf ein wenig Nordseeflair und Wellenglitzern nicht fehlen, denn wo sonst könnte man eine Brise salziger Meeresluft so gut genießen wie am Strand von St.-Peter.

Alles in allem ein angenehm zu lesender Roman, dessen Themen flüchtig behandelt werden, wo sie doch so viel Potential bieten, um jeder einzelnen Frau einen ganzen Roman zu widmen , um ihr gerecht zu werden.

Ich für meinen Teil werde den weiteren Verlauf der Seebad-Saga nicht mehr verfolgen.

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Veröffentlicht am 02.12.2020

Wenn Träume platzen wie Seifenblasen

Grace. Das Mädchen mit den weißen Handschuhen
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Mit der Märchenhochzeit im April 1956 scheint es sich zu bestätigen, dass Träume wahr werden können. Als Grace von Fürst Rainier zum Traualtar geführt wird, jubeln ihr die Monegassen zu. Sie sind stolz ...

Mit der Märchenhochzeit im April 1956 scheint es sich zu bestätigen, dass Träume wahr werden können. Als Grace von Fürst Rainier zum Traualtar geführt wird, jubeln ihr die Monegassen zu. Sie sind stolz auf ihre First Lady, die sie verehren und die Glanz und Glamour in das kleine Fürstentum bringt. Doch hinter den Palastmauern sieht die Welt ganz anders aus...

Wohl jeder kennt die Bilder der royalen Hochzeit, mit der aus der Schauspielerin Grace Kelly die Fürstin Gracia Patricia von Monace wird. Was nach aussen märchenhaft und romantisch wirkt, ist in Wahrheit ein abgekatertes Spiel und Kerri Maher zeigt hier die fiesen Spielregeln, an die sich die junge Schauspielerin halten muss.

Grace Kelly hat es schon von jeher nicht einfach gehabt, sich in ihrem Leben zu behaupten - aus streng katholischem Haus, wachen die Eltern mit Argusaugen über ihren Kinder und Grace muss immer wieder die Ellenbogen ausfahren, um ihren Traum von der 'Schauspielerei zu verwirklichen. Das schürt Selbstzweifel in ihr, die nie so ganz verblassen und sie im Verlauf der Jahre unsicher wirken lassen. Zwar weiß sie sich immer wieder zu behaupten und auch gegen Regiegrößen wie Alfred Hitchcock aufzulehnen, aber der Leser bekommt einen sehr genauen Einblick in das Leben der jungen Frau, das immer irgendwie fremdbestimmt scheint. Grace wirkt wie ein "Bauer" auf dem Schachbrett des Lebens und wird fleißig hin und her gezogen, wie es anderen gerade passt.

Ihrer Sehnsucht nach Liebe, Geborgenheit und einer eigenen Familie lässt sie in unzähligen Affären freien Lauf und das lässt sie sehr wankelmütig erscheinen. Auch der Drang, die eigentlich benötigte Sehhilfe zu verheimlichen, lässt eher auf ein geknicktes Ego und übergroße Eitelkeit schließen, als auf ein gesundes Selbstwertgefühl. Ihre manchmal vorhandene Willensstärke müsste sie nur öfter einsetzen, damit sie nicht so unterdrückt wird....doch sie fügt sich.

Erst mit dem Kennenlernen von Fürst Rainier scheint sich das Blatt zu wenden und man merkt, wie die junge Frau regelrecht aufblüht und das Gefühl hat, endlich angekommen zu sein. Nicht nur in der Liebe, sondern auch bei sich selbst. Die von der Autorin erfundenen Liebesbriefe zeugen von einer unglaublichen Zärtlichkeit, öffnen Herz und Seele der Liebenden und sind eine echte Wohltat für den Leser. Feinfühlig und behutsam spinnt sich hier das Band der Liebe und man merkt, wie sehr sich die beiden zueinander hingezogen fühlen.

Doch nach dem Anstecken des Verlobungsringes zeigt Rainier sein wahres Gesicht - hinter all den liebenswerten Worten steht Kalkül und Berechnung und ich hätte nie gedacht, dass sich hinter der schillernden Fassade so eine unterkühlte Beziehung verbirgt.Manchmal möchte man Grace einfach nur zur Seite stehen und sie trösten....

Mit dem Kennenlernen von Diana Spencer 1981 zeigen sich erschreckend viele Paralellen zwischen dem Leben von Gracia Patrica und Lady Di. Wie beide Leben geendet haben, ist bekannt...

Ich habe mir von diesem Buch ein wenig mehr Glitzer und Glamour erhofft, ein bisschen mehr Zugang zur Person Grace Kelly, doch sie bleibt in weiten Teilen fremd und unnahbar. Vielmehr habe ich jetzt das Gefühl, dass das Bild der Fürstin in der Öffentlichkeit ein ganz anderes ist, als das, was sie laut diesem Buch tatsächlich war - hier erscheint sie flatterhaft, in manchen Dingen egoistisch, lässt sich aber gleichzeitig unterdrücken und gibt sich fast kampflos ihrem Schicksal hin. Ich weiß nicht wirklich, was ich von diesem Roman halten soll, da ich manchmal wirklich Mühe hatte, all dem zu folgen, was auf 500 Seiten geschrieben steht...

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