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Veröffentlicht am 17.02.2021

Spannender Auftakt einer Trilogie

Trauma – Kein Entkommen
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In einem Baggersee in Feldkirchen-West nahe München wird eine Leiche gefunden. August Hirschberger ist scheinbar ertrunken.
Kurze Zeit später findet ein Spaziergänger in einem kleinen Waldstück einen ...

In einem Baggersee in Feldkirchen-West nahe München wird eine Leiche gefunden. August Hirschberger ist scheinbar ertrunken.
Kurze Zeit später findet ein Spaziergänger in einem kleinen Waldstück einen wie weggeworfenen Kühlschrank. Auch hier wird ein Toter gefunden, im Kühlschrank eingeschlossen, ist Robert Fellner erstickt.
Nachdem die beiden Männer identifiziert sind, stellen sich schnell Parallelen ein. Beide waren traumatisiert, bei Beiden weist die Auffindesituation auf dieses traumatische Erlebnis hin. Rechtsmedizin als auch der Psychoanalytiker gehen von Suizid aus. Nicht so Katja Sund und ihr Kollege Rudi Dorfmüller. Sie stellen weitere Ermittlungen an, die sie zu Vorkommnissen bei der Bundesmarine bringen. Dann werden diese Fälle von oberster Stelle als Suizid geschlossen. Aber Katja Sand lässt nicht locker…


Mich hat dieses Thrillerdebüt ab der ersten Seite gefangen. Aufgeteilt in drei Teile „Wasser“, „Eis“ und „Feuer“ lerne ich zu Beginn jeden neuen Abschnitts ein 3-jähriges namenloses Kind näher kennen. Klar kann ich mir vorstellen, dass dies ihr Trauma, das es in seinem Zuhause erlebt, später einmal nicht so leicht aufarbeiten kann. Ich frage mich, wer das Kind und wie wird es mir als Erwachsener begegnen?

Dann lerne ich Katja Sund kennen. Alleinerziehend mit einer 15-jährigen Tochter, die sie meint gerade noch mehr als sonst beschützen zu müssen.
Die Ermittler und ihr Umfeld näher zu betrachten, finde ich normalerweise sehr gut. Hier war mir der ganze persönliche Kram jedoch etwas zu viel. Vielleicht wurde hier alles auch nur so ausgebreitet, damit es in Teil 2 und 3 der Serie mehr um den Fall gehen kann. Welches „Geheimnis“ Katja mit sich herum trägt, weiß ich immer noch nicht. Leider macht sie ihr „mit dem Kopf durch die Wand“, ihre Unnahbarkeit und ihre Widersprüchlichkeit für mich nicht sonderlich sympathisch. Genau wie ihre Mutter, die ich auch nicht mag.
Ihren Kollege Rudi Dorfmüller dagegen mag ich sofort. Der bildet im Gegensatz zu Katja den Ruhepol, den mehr Bedachten, was der Geschichte sehr gut tut.

Die vielen Fragen, die sich hier schon zu Beginn der Geschichte stellen, bringen die Spannung schnell auf ein hohes Niveau. Ich habe mitgefiebert, mir meine Gedanken gemacht und doch hat mich der Schluss überrascht.

Zwei spannende Todesfälle mit undurchsichtigen Geheimnissen, eine nicht so sympathische Ermittlerin und ein interessanter Hinweis auf den nächsten Fall von Katja Sand. Den werde ich mir nicht entgehen lassen.

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Veröffentlicht am 25.01.2021

Hat mich positiv überrascht

Happy Life Diät
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Seit Shermine Shahrivar Anfang der 2000 Jahre als Model und Schönheitskönigin immer mal wieder in den Gazetten auftauchte, habe ich ihren Lebensweg ein bisserl verfolgt und war sehr neugierig auf ihren ...

Seit Shermine Shahrivar Anfang der 2000 Jahre als Model und Schönheitskönigin immer mal wieder in den Gazetten auftauchte, habe ich ihren Lebensweg ein bisserl verfolgt und war sehr neugierig auf ihren „Ratgeber“. Und ich bin überrascht, wie gut sie mir ihre Lebensweise mit den 6 Säulen nahe bringt. Ohne erhobenen Zeigefinger. Einfach als kleine Lebenshilfe, zum ausprobieren. Denn zu uns selbst müssen wir auch selbst finden.

„Ohne gesunde Seele gibt es kein gesundes Körperbewusstsein.“
Shermine Shahrivar erzählt von sich selbst in einer sehr offenen persönlichen Art, wie sie zu der jetzt 37-jährigen Frau wurde, die sie jetzt ist und die sie liebt. Ich erfahre von ihren Höhen und Tiefen, von ihrer Einsamkeit und ihren Fehlern, die sie während ihrer Zeit als Model gemacht hat. Ich finde es bewundernswert, wie sie Probleme erkennt und sich damit auseinander setzt.

Sehr gut gefällt mir auch, dass sie mich immer wieder direkt anspricht. Durch dieses „du“ schafft sie Nähe zum Leser. Da ihrer Probleme in irgendeiner Form teilweise auch zu mir gehören, scheint sie dieses Buch auch für mich geschrieben zu haben. Ihre sechs Säulen könnten auch die meinen werden. Sich mit Beziehungen in jeglicher Form auseinander zu setzen, sich mit Spiritualität zu beschäftigen, sich der eigenen Sexualität zu widmen, seine Ernährung zu hinterfragen und evtl. umzustellen, sich der eigenen Schönheit zu widmen und Sport zu treiben – das alles zusammen führt letztendlich zu einem selbst und zu einer glücklichen Beziehung mit sich selbst. Gut ist, dass sie nicht zu viele spezielle Tipps gibt. So muss ich mich hinsetzen und schauen, was genau zu mir passt, wie ich selbst mit einem Thema umgehen will.

Mir hat dieses Buch gut gefallen. Ihre Geschichte macht Mut, sich intensiv mit sich selbst zu beschäftigen und heraus zu finden, ob und wie man sein Leben ändern oder verbessern will. Vieles ist nicht neu. Aber Shermine Shahrivar hat es verstanden, mir ihre Themen noch mal auf andere Weise nahe zu bringen. Sie hat mich mit ihrem Buch positiv überrascht.

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Veröffentlicht am 09.01.2021

Ein sehr ungewöhnlicher Ermittler

Hamish Macbeth hat ein Date mit dem Tod
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Priscilla Halburton-Smythe, die zusammen mit ihrem Vater das Tommel Castle Hotel führt, ist heilfroh, dass sie nach der Absage einer Reisegruppe die Organisatorin Maria Worth mit 8 ihrer potenziellen ...

Priscilla Halburton-Smythe, die zusammen mit ihrem Vater das Tommel Castle Hotel führt, ist heilfroh, dass sie nach der Absage einer Reisegruppe die Organisatorin Maria Worth mit 8 ihrer potenziellen Kunden des Checkmate-Single-Clubs in ihrem Hotel begrüßen kann. Leider trifft kurze Zeit später auch die Partnerin der Singlebörse, Peta Gore mit ihrer Nichte, im Hotel ein. Witwe Peta, laut, vulgär, verfressen und ohne Tischmanieren macht sich an alle Männer ran, die nicht bei drei auf dem Baum sind. Dann wird sie tot in einem alten Steinbruch gefunden.
Für Police Constable Hamish Macbeth aus dem kleinen Ort Lochdubh in den schottischen Highlands kommen alle im Hotel gastierenden Personen als Täter in Frage. Er hat so eine ganz eigene Art der Ermittlungen und schafft es auch diesmal den Täter zu überführen.


Dieses Buch bekam ich von einer Freundin geschenkt, die mir damit genau so viel Lesespaß gewünscht hat, wie sie ihn hatte. Und ja, den hatte ich wirklich. Auch wenn das Buch mich nicht ganz überzeugt hat, habe ich mit ermitteln können und ich habe mich teilweise köstlich amüsiert. Ich denke, entweder man mag Hamish Macbeth oder man mag ihn nicht. Ich habe mich im Laufe der Geschichte mit ihm angefreundet.

Alle für den Fall relevanten Personen werden mir ab der ersten Seite sehr ausführlich und bildhaft vorgestellt. So lerne ich die einzelnen Personen des Single-Clubs kennen, genau so wie die Hotelchefin und den Ortspolizisten Macbeth. Er fühlt sich in dem Ort, wo nichts passiert, sichtlich wohl - bis die Tote auftaucht. Ab dann läuft er langsam aber sicher zur Höchstform auf.

Auch die Spannung findet Einzug in die Geschichte und alles geht nun Schlag auf Schlag. Ich hatte manchmal Sorge, ich könnte etwas Wichtiges verpassen, so rasant gehen die "Ermittlungen" vor sich. Genau so schnell wie ein Täter in Augenschein genommen wird, so schnell wird er wieder fallen gelassen. Genau so rasant entpuppt sich dann der Täter und legt sofort ein Geständnis ab. Und das alles ohne moderne Hilfsmittel, was ich widerum sehr erfrischend finde.

Alles in allem hatte ich einige entspannte Lesestunden, habe skurrile und eigenwillige Menschen kennengelernt und Ermittlungsmethoden, wie sie vielleicht vor 50 Jahren modern waren.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Die Olchis auf Geburtstagsreise

Die Olchis auf Geburtstagsreise
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Ihr wollt mit den Olchis zu Opas 2400. Geburtstag auf Geburtstagstour gehen? Dann nehmt euch in acht. Die Olchis essen mit Vorliebe alles was stinkt und was so vor sich hin fault. Sie haben grüne Gesichter ...

Ihr wollt mit den Olchis zu Opas 2400. Geburtstag auf Geburtstagstour gehen? Dann nehmt euch in acht. Die Olchis essen mit Vorliebe alles was stinkt und was so vor sich hin fault. Sie haben grüne Gesichter und Hörner statt Ohren. Sie warten mit ungewöhnlichen Fähigkeiten auf und sie können fluchen, dass sich die Balken biegen. Aber man kann von ihnen auch etwas lernen: über Toleranz, Solidarität und Familiensinn. Kurze Kapitel überfordern unseren kleinen Erstleser nicht und auf den Bildern kann man viel entdecken.

Unserem kleinen Leser hat das Buch viel Spaß gemacht und nun braucht er Olchis-Nachschub.

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Veröffentlicht am 09.12.2020

Ein interessanter und packender Thriller, bei dem das Ende sehr stark abflacht

Hexenjäger
6

Dieses Buch mit dem roten Buchschnitt, der ins Auge fällt, hat mich sofort angezogen. So besonders wie der Schnitt ist auch die Geschichte.

Roger Koponen, prominenter finnischer Schriftsteller ist mit ...

Dieses Buch mit dem roten Buchschnitt, der ins Auge fällt, hat mich sofort angezogen. So besonders wie der Schnitt ist auch die Geschichte.

Roger Koponen, prominenter finnischer Schriftsteller ist mit dem letzten Band seiner Trilogie „Der Hexenjäger“ auf einer Lesereise in Savonlinna. Zur gleichen Zeit suchen Kriminaloberkommissar Erne Mikson, Kriminalhauptmeisterin Jessica Niemi und ihre Kollegen in seinem feudalen Haus im Helsinkier Vorort Kulosaari nach dem Mörder seiner Frau Maria. Schnell stellt sich heraus, dass der Mörder die Bücher Koponenes gelesen haben muss, so exakt sind die Leiche und die Hinweise nachgestellt. Nach dem Fund einer weiteren Leiche, wieder genau so wie in einem der Bücher beschrieben, ahnen die Kripobeamten, dass es weitere Morde geben wird. Und die wollen sie unbedingt verhindern.

Durch die kurzen Kapitel, den sehr bald stattfindenden Mord an Maria und durch den mitreißenden Erzählstil des Autors wird die Geschichte sehr schnell und ich fliege nur so durch die Seiten. Ein zweiter Erzählstrang, in dem es um die Vergangenheit von KHM Jessica Niemi geht, löst leider die sich aufbauende Spannung teilweise wieder auf. Obwohl es interessant ist, ihrem Abenteuer in Venedig zu folgen, frage ich mich die ganze Zeit, was das wohl mit den heutigen Morden zu tun hat.
Es passieren rätselhaft und mysteriöse Dinge. Kaum meine ich der Lösung dazu näher zu kommen, geschieht wieder etwas Neues und ich stehe, genau wie die Kommissare, wieder am Anfang mit einer Liste von Fragen auf der Seele.

Mit den Personen, die ich hier kennenlerne, habe ich mich mit den meisten schnell bekannt gemacht. Sie sind für mich, obwohl es manchmal sehr Viele sind, die mir auf einmal begegnen, gut zu identifizieren. Auch dass ich einiges persönliches von ihnen erfahre gefällt mir gut und macht sie für mich noch greifbarer.

Leider hat mich gerade der Schluss des Buches enttäuscht. Alles spitzt sich zu, an den wenigen Seiten, die noch zu lesen sind, merke ich, es geht auf den Showdown zu. Jessica in einer für sie fast aussichtslosen Situation. Die Spannung steigt ins Unermessliche. Und plötzlich – aus. Ende gut – alles gut. Obwohl sich alles sehr stimmig aufgelöst hat, hat mich dieses Ende sehr unzufrieden zurück gelassen. Aber vielleicht ist das auch nur mein Eindruck.

Da mich der Thriller, bis auf das Ende doch packen und mitreißen konnte, bekommt er trotz des schnellen Endes meine Leseempfehlung.

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