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Veröffentlicht am 28.12.2020

Guter Fantasy-Auftakt

Pakt der Diebe
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Gleich zu Beginn des Buches erlebt der Leser zwei Zeitsprünge, die meinen Lese- (oder eher Hör-)fluss leider störten, sodass ich nur schwer in die Geschichte hereinkam.

Ich hatte auch eine Weile meine ...

Gleich zu Beginn des Buches erlebt der Leser zwei Zeitsprünge, die meinen Lese- (oder eher Hör-)fluss leider störten, sodass ich nur schwer in die Geschichte hereinkam.

Ich hatte auch eine Weile meine Probleme mit den Charakteren, denn alle weiblichen Figuren sind starke Kämpferinnen. Auf der einen Seite ist es toll, dass die Geschichte auf typische Genderroles verzichtet und die Frauen zur Abwechslung mal nicht gerettet werden müssen. Sie können durchaus auf sich selbst aufpassen. Trotzdem hätte ich mir hier etwas mehr Vielfalt gewünscht. Einen schüchternen Charakter, einen mädchenhaften, einen kriegerischen – you get it.

Red ist mir sympathisch, auch wenn er sehr anfällig zu sein scheint für die „Liebe auf den ersten Blick“ und seine Wortwahl gelegentlich gewöhnungsbedürftig ist.

Die Geschichte ist durchzogen von Slang, Kraftausdrücken und vulgären Kommentaren. Frauen werden als Miezen bezeichnet (und Männer als Kater), „Verpisste Hölle!“ ist ein Ausdruck des Erstaunens analog dem englischen „wtf?“, „verpisst“ wird außerdem gerne und oft als beschreibendes Adjektiv verwendet. Man muss sich an Beschreibungen wie „Schwänze verbiegen und Fotzen strecken“ gewöhnen. Ich bin überhaupt nicht zimperlich und finde, dass eine raue Sprache einfach in solche Geschichten gehört. Aber selbst mir stieß die Ausdrucksweise gelegentlich übel auf.

Red und Hope treffen erst sehr spät aufeinander, sodass der Großteil des ersten Bands aus Vorgeschichte und Hintergrundwissen besteht und ein wenig langatmig vor sich hinplätschert.

Zumindest ist das Setting toll, sodass handlungsarme Passagen auch schnell weggehört sind. Düstere Tavernen in armen Vierteln, Bandenkriege, Piraterie, viele imposante Kämpfe und das Mysterium um die Biomanten, die teils mit Magie, teils mit Wissenschaft, Leben nehmen und erschaffen.

Matthias Lühn ist ein hervorragender Sprecher, dem man gerne zuhört und der den Charakteren Stimmen gibt, die die Geschichte wirklich aufwerten.



Band 1 erschafft die Grundlage für eine Fantasyreihe mit viel Potenzial!

Leider hatte ich mir vom Auftakt ein wenig mehr erhofft und vergebe deshalb 3 von 5 Sternen. Ich werde die Reihe aber weiter verfolgen und euch ein abschließendes Feedback geben!





Ein großes Danke an Neele vom Ronin-Hörverlag für die Bereitstellung des Hörbuchs!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Leseempfehlung für Fans von Twilight und der Lux-Reihe

Izara 1: Das ewige Feuer
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Whewww, Gedanken ordnen.

Was ich gut fand:
Die Sprecherin des Hörbuchs hat jedem Charakter eine ganz eigene Stimme verliehen und die Geschichte damit wirklich aufgewertet.
Auch das Setting gefiel mir ...

Whewww, Gedanken ordnen.

Was ich gut fand:
Die Sprecherin des Hörbuchs hat jedem Charakter eine ganz eigene Stimme verliehen und die Geschichte damit wirklich aufgewertet.
Auch das Setting gefiel mir sehr. Die uns bekannte Welt, in der Gottheiten wandeln und leben.
Obwohl Ari, Lucian, Lizzy, Gideon, Ryan, Aaron, Toby und Jimmy alle sehr stereotypische Charaktere sind, gefielen sie mir erstaunlich gut. Sie sind nicht austauschbar und besitzen eine gewisse Tiefe.
Der Rahmen der Geschichte ist sehr komplex, actionreich, spannend und bietet wahnsinniges Potenzial. Leider wurde es nicht voll genutzt.

Was ich nicht gut fand:
(Es handelt sich bei dem Buch um einen typischen Jugend-Romantasy-Roman. Wer diese Art Bücher mag, wird sich an folgenden Punkten vermutlich gar nicht so arg stören.)
Ich hatte einen schweren Einstieg in die Geschichte. Die vielen Klischees und Vorurteile ließen mich regelmäßig auflachen und mit den Augen rollen. Zum Beispiel versucht Lucian Ari ganz zu Beginn der Story zu töten, überlegt es sich dann aber anders. Ari vergibt ihm nicht nur direkt, nein, sie schmachtet ihn an. Seine grünen Augen mit dem silbernen Funkeln – sein gutes Aussehen – seine muskulöse Statur – blablabla. Er wollte sie töten! Das letzte woran sie denken sollte, ist, wie gut er doch aussieht…
Aber Ari scheint sehr vertrauensselig und leichtgläubig zu sein und besitzt eine noch viel bessere Auffassungsgabe. Denn als sie von den Primus, den Brachion, Omega Inc, Izara, Phalanx und Aziam erfährt, nimmt sie alles sehr gelassen hin, ohne einmal an ihrer Geistesgegenwart zu zweifeln oder zu befürchten, ihre beste Freundin wolle sie veräppeln. Der Leser hingegen wird erdrückt von der Informationsflut, die innerhalb nur weniger Seiten auf ihn einprasselt. Im weiteren Verlauf der Geschichte fragte ich mich oft, „was war das nochmal?“, „wer gehört zu welcher Organisation?“ und wünschte mir den Infokatalog herbei, der Ari zur Verfügung gestellt wurde. Hätte die Autorin den Leser etwas langsamer herangeführt, wären die Sachverhalte mit Sicherheit klarer und authentischer gewesen. So wirkte der Anfang der Geschichte für mich sehr gestellt.
Ganz furchtbar fand ich, dass Lucian Ari ständig „Kleines“ nennt. Das wirkt so degradierend und unpassend.
Aber vielleicht fiel es mir auch nur so negativ auf, weil die Beziehung zwischen den beiden sich so unauthentisch entwickelte. Erst will Lucian Ari töten, dann doch nicht, dann plötzlich liebt er sie.
Fehlte eigentlich nur noch eine Dreiecksbeziehung mit Lizzys älterem Bruder Gideon um die Sammlung an Klischees zu vervollständigen.

Fazit:
Obwohl ich sehr viele Kritikpunkte habe – insbesondere die vielen Klischees, die die Geschichte für mich unglaubwürdig machten – gefiel mir die Story im weiteren Verlauf wirklich gut. Sie ist actionreich, spannend und blutig mit humorvollen Dialogen und bietet viel Potenzial, das sich in ganz verschiedene Richtungen ausbreiten könnte.

Deshalb vergebe ich 3 von 5 Sternen und werde die Geschichte weiterverfolgen.
Ich möchte aber auch betonen, dass mein 16-jähriges Ich die Geschichte absolut geliebt und mit Haut und Haaren verschlungen hätte.
Deshalb empfehle ich die Geschichte trotz vieler Kritikpunkte allen Jugendlichen, die z.B. Twilight und die Lux-Reihe mochten!

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Veröffentlicht am 28.12.2020

Supernatural/Sabrina-Vibes

Anna im blutroten Kleid
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Die alte „Junge liebt Mädchen“-Geschichte mit gruseligen Elementen.
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, sehr jugendlich und damit passend, denn die Charaktere gehen noch zur Schule. Seit Langem ...

Die alte „Junge liebt Mädchen“-Geschichte mit gruseligen Elementen.
Der Schreibstil ist locker und leicht zu lesen, sehr jugendlich und damit passend, denn die Charaktere gehen noch zur Schule. Seit Langem habe ich wirklich mal wieder gespürt, dass es sich bei dem Protagonisten und den meisten anderen Charakteren um Heranwachsende handelt. Ihr Verhalten, ihre Sprache, die Gedankengänge waren sehr authentisch, obwohl die Autorin sich sehr stereotypischer Charaktere bedient…

Cas, der Protagonist, ist ein Alleingänger und Grübler. Ihn umgibt eine etwas düstere Aura, die allein sein Job schon mit sich bringt. Er hat eine ihn liebende Mutter und einen nervigen Kater. Schuldrama lässt ihn kalt – er sucht nur den Kontakt zu seinen neuen Mitschülern, um an Informationen zu seinem Geist zu gelangen. Nie hätte er erwartet, dass er unter den ganzen Idioten und bemitleidenswerten Außenseitern wirkliche Freunde finden könnte.
Thomas erinnerte mich beim Lesen sehr an Sevro aus Red Rising. Er ist ein Außenseiter, ungepflegt und merkwürdig, der weiß, dass er anders ist und sich mit seiner Situation abgefunden zu haben scheint. Und doch möchte er eigentlich nur geliebt werden.
Carmel ist die Prom-Queen, das beliebteste Mädchen der Schule, blond, extrovertiert, aber bei Weitem nicht so doof und naiv, wie alle glauben.
Der spukende Geist Anna in ihrem blutgetränkten Kleid bringt diese drei sehr unterschiedlichen Jugendlichen zusammen. Nur gemeinsam können sie den Kampf gegen das Böse aufnehmen.

Leider blieb mir zu vieles ungesagt. Magie existiert und wird praktiziert, dabei aber nicht erklärt. Cas versteht nichts davon und es scheint ihn auch nicht groß zu interessieren, da er Menschen in seinem Umfeld hat, die ihm mit ihrer Magie aus der Klemme helfen können. Dadurch bleibt der Leser unwissend. Es hätte vielleicht ein paar Seiten mehr gebraucht, um alles ordentlich zu vermitteln.

Trotzdem versprühte die Geschichte Supernatural/Sabrina-Vibes und ist für eine YA-Urban Fantasy-Romanze recht blutig und schaurig. Geister, Magie, Voodoo und unerklärlich mysteriöse Morde machen das Buch zu der perfekten Halloween-Geschichte.

Daher 3 Sterne.

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Veröffentlicht am 07.05.2020

Nett, aber nicht sehr spannend

Ein Sommer mit Alejandro
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Gehrman schafft mit Dakota und Jack sehr authentische Protagonisten, mit denen man fiebert und leidet. Sie benehmen sich für meinen Geschmack manchmal etwas unreif und in Jacks Fall wirklich creepy. Mehr ...

Gehrman schafft mit Dakota und Jack sehr authentische Protagonisten, mit denen man fiebert und leidet. Sie benehmen sich für meinen Geschmack manchmal etwas unreif und in Jacks Fall wirklich creepy. Mehr wie Teenager als junge Erwachsene.

Die Geschichte ist leicht und unterhaltsam, der Schreibstil locker und flüssig, sodass die Seiten nur so dahin blättern.

Dakota wächst in einer Kommune auf, Jack kommt aus gutem Hause. Dakota ist ein Freigeist, Jack sehr strebsam. Die beiden scheinen eigentlich so gar nicht zusammen zu passen. Aber eines verbindet sie: Ihre Liebe zur Kunst (Jacks Musik ist auch Kunst).

Wie junge Erwachsene eben so sind, treffen sie falsche Entscheidungen und müssen mit den Konsequenzen leben und lernen dabei viel über einander und über sich selbst. Dass es z.B. nicht immer auf eine geradlinige Karriere ankommt. Dass üben, üben, üben nicht unbedingt alles im Leben ist. Dass man das Leben manchmal auch einfach genießen und sich treiben lassen muss. Dass es Menschen gibt, die es einfach nur gut mit einem meinen. Menschen, die einem nicht das Herz brechen wollen. Und wenn es doch so kommt, dann sei es so.

Das Buch hat mich schön unterhalten und mich regelrecht schmunzeln lassen, allerdings fand ich die Geschichte um Dakota und Jack nur mäßig spannend. Was mich außerdem störte, war, dass Jacks Verhalten als normal dargestellt wurde. Zwischendurch fand ich ihn aber wirklich gruselig. Wenn in der Wirklichkeit ein junger Mann in dem Maße über eine junge Frau obsessieren würde, wäre das nicht süß. Er würde keine Empathie oder gar Sympathie bekommen wie in diesem Buch. Er wäre ein Stalker.

Deshalb bekommt das Buch von mir 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.07.2019

Sehr detailliert und bildlich beschrieben

Atlantia
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Meine Meinung:
Mit Condie’s Atlantia taucht man ein in eine Welt unter Wasser. Diese ist sehr detailreich beschrieben und fasziniert und verstört den Leser gleichermaßen. Die Beschreibungen zu Atlantia ...

Meine Meinung:
Mit Condie’s Atlantia taucht man ein in eine Welt unter Wasser. Diese ist sehr detailreich beschrieben und fasziniert und verstört den Leser gleichermaßen. Die Beschreibungen zu Atlantia und dem Leben unter Wasser sind sehr gut gelungen, nehmen allerdings den Großteil des Buches auf Kosten der Handlung ein. Auch Christiane Marx als Sprecherin, die ich wirklich sehr gerne höre, kann keine richtige Spannung erzeugen.

Für mich hätte diese Geschichte ganz klar in zwei Büchern erzählt werden müssen, um sich richtig entfalten zu können. Wohingegen der Anfang ein wenig vor sich hin plätscherte, wurden die zahlreichen Geschehnisse am Ende einfach abgehandelt. Gerne hätte ich mehr zu der Außenwelt erfahren, zu dem Zusammenleben der Erd- und Meeresbewohner. Zudem hätte die Geschichte die beste Voraussetzung für einen Cut. Ein Buch hätte von der Flucht aus Atlantia, das zweite von den Herausforderungen an Land erzählen können. Auf der anderen Seite ist es fraglich, ob bei zwei Bänden mehr Spannung aufgekommen wäre. Ein wenig enttäuschend, nachdem ich die Cassia & Ky Trilogie verschlungen hatte.

Trotzdem kann man das Buch wirklich nicht als schlecht bezeichnen. Condie’s Idee von dem Leben unter der Wasserkuppel ist interessant und sehr schön in Szene gesetzt. Die Charaktere sind facettenreich und nicht direkt durchschaubar. Dabei hätten die Protganisten noch etwas weiter ausgebaut werden können. Bay ist zum Beispiel maßgebliche Motivation für Rios Handeln, doch lernt man sie erst am Ende ein wenig kennen. Auch hätte ich mir etwas mehr Interaktion zwischen Rio und True sowie Rio und Maire gewünscht. Doch da Rio und Maire von Natur aus eher distanziert sind, ist es schwierig hier schnell eine Beziehung zu entwickeln. Sie beide sind Alleingänger und wollen keine Hilfe von anderen annehmen. Was True an den Rand des Geschehens schiebt, obwohl er durchaus ein sympathischer Charakter ist. Die Liebe zwischen Rio und ihm entwickelt sich nicht, sie ist ganz plötzlich da ohne emotionales Zutun seitens Rio.
Wenn Rio und Bay mehr miteinander kommuniziert hätten, wäre ihnen die ganze aussichtslose Situation vielleicht einfach erspart geblieben.

Insgesamt hat mir die Idee und die Grundstimmung gut gefallen. Atlantia wird sehr gut beschrieben, was einem dem Eintritt in die Unterwasserwelt sehr einfach macht. Der Spannungsbogen und die Entwicklung der Charaktere und ihren Beziehungen hätte aber besser ausgearbeitet werden können.

3 von 5 Sternen.