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Veröffentlicht am 13.01.2021

Tod auf Baltrum

Tod auf Baltrum. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt:
»Ich befürchte, wir haben eine Leiche gefunden.« Ein Spaziergang endet für die ostfriesischen Ermittler Hedda Böttcher und Enno Frerichs mit einem Schock, denn eine leblose Hand ragt aus dem Dünensand. ...

Inhalt:
»Ich befürchte, wir haben eine Leiche gefunden.« Ein Spaziergang endet für die ostfriesischen Ermittler Hedda Böttcher und Enno Frerichs mit einem Schock, denn eine leblose Hand ragt aus dem Dünensand. Dabei wollten die beiden auf der Nordseeinsel Baltrum nur einige ruhige Tage verbringen, doch anscheinend gönnt ihnen das Schicksal keinen Urlaub ohne Mordfall mehr. Hedda und Enno informieren die Inselpolizistin Stina Wemken, aber aufgrund des starken Unwetters kann der Tote nicht sofort geborgen werden. Und am nächsten Tag … ist die Leiche verschwunden! Handelt es sich bei dem Toten wirklich um die Person, auf die der Siegelring an seiner Hand hindeutet? Und wie lässt sich das mit den Aussagen mehrerer Inselbewohner in Einklang bringen, dass das vermeintliche Opfer Baltrum schon vor einiger Zeit den Rücken gekehrt haben soll? Die Insulaner zeigen indes kein gesteigertes Interesse an der Aufklärung des Falls. Im Gegenteil, Hedda und Enno haben zunehmend das Gefühl, als würde jemand ihre Ermittlungen sabotieren …“

„Tod auf Baltrum“ist der neunte Fall aus der Ostfrieslandkrimi Reihe „Hedda Böttcher ermittelt“. Alle Einzelbände können eigenständig gelesen werden.

Ich mag Thorsten Siemens Schreibstil sehr, er ist leicht und flüssig zu lesen und man ist sofort im Geschehen drin. Die Spannung lässt nicht lange auf sich warten und hält bis zum zum Ende an.

Hedda und Enno wollen auf Baltrum eigentlich ein paar ruhige, erholsame Urlaubstage verbringen. Aber wer Hedda und ihre „Beziehungen“ zu Leichen“ kennt, ahnt schon, dass es ein ganz anderer Urlaub bzw. Abenteuerurlaub werden könnte. Auch in diesem Band nehmen wir am persönlichen Glück (manchmal auch Unglück) der beiden teil. Mir gefällt ihre Geschichte von Anfang an, allein dieser Part ist mindestens so spannend wie der jeweilige Fall.

Und dieser hat es wieder ganz schön in sich. Gaaaanz zufällig finden Hedda und Enno eine Leiche in den Dünen. Der erste Impuls „Wir halten uns da raus und machen Urlaub“ hält bei beiden nicht lang an, dafür sind sie einfach inzwischen zu sehr Profi. Ihr Instinkt ist geweckt und sie begeben sich auf Spurensuche. Die üblichen Verdächtigen sind schnell gefunden, aber es fehlt immer am berühmten letzten Puzzleteil. Diesbezüglich versteht es Thorsten Siemens ausgesprochen gut, den Leser auf falsche Fährten zu schicken.

Außerdem hat er wieder ein buntes Sammelsurium an Figuren geschaffen, die dem Kriminalfall die entsprechende Würze geben. Die Insulaner sind toll beschrieben und man bekommt einen sehr guten Einblick in ihren Alltag. Auch der Schauplatz Baltrum – Ostfrieslands kleinste Insel – hat der Leser durch eine sehr schöne bildhafte Schreibweise genau vor Augen. Des Weiteren nimmt Thorsten Siemens Themen auf, von denen ich kaum gehört habe, hier z. B. Gedächtnisforschung, was es da alles zu erfahren gab, hat mich schon erstaunt.

Insgesamt war ich mit Hedda und Enno wieder einmal sehr spannend unterwegs empfehle diesen Krimi sehr gerne weiter, natürlich mit voller Punktzahl.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Dreamteam süß-sauer

Dreamteam süßsauer
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Klappentext:
„Für Kati steht die Welt Kopf: Was hat Lars sich nur dabei gedacht, ihre beste Freundin zu verhaften? Soll Nina tatsächlich ihre Chefin ermordet haben? Absolut unmöglich! Nina ist unschuldig, ...

Klappentext:
„Für Kati steht die Welt Kopf: Was hat Lars sich nur dabei gedacht, ihre beste Freundin zu verhaften? Soll Nina tatsächlich ihre Chefin ermordet haben? Absolut unmöglich! Nina ist unschuldig, und Kati wird das beweisen!
Alle Ermittlungsansätze enden in einer Sackgasse. Kati bleibt nur eine Spur, die direkt zu einer bekannten Dragqueen führt. Doch wie passt diese bei dem ganzen Chaos ins Bild? Kati beschließt, zu unkonventionellen Methoden zu greifen. Allerdings sind von ihrer Undercover-Mission weder Ermittler Lars noch der Hüne Erik begeistert. Denn Kati ist davon überzeugt, dass die beiden Männer in Frauenkleidern die beste Chance haben, der Wahrheit auf den Grund zu gehen.
Mit dieser etwas anderen Art geballter Frauenpower kann dem Dreamteam in Chanel niemand etwas anhaben … oder?“



“Dreamteam süß-sauer“ ist der 5. Band aus der Reihe „Kati Blum ermittelt“. Alle Bände können eigenständig gelesen werden. Ich bin hier im 5. Band quer eingestiegen und hatte keinerlei Probleme, mich zurecht zu finden.

Der Schreibstil ist leicht und flüssig zu lesen, spannend und überaus unterhaltsam. Mit einer richtig guten Mischung an den unterschiedlichsten Figuren, macht es einfach Spaß, Seite um Seite ins Geschehen einzutauchen.

Kati Blum ist eine humorvolle, quirlige junge Frau mit einem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn. Als ihre beste Freundin Nina unter Mordverdacht steht, kann sie gar nicht anders, als selbst die Zügel in die Hand zu nehmen, sehr zum Verdruss ihres Partners Lars, Kriminalhauptkommissar!

Den Kriminalfall empfand ich gut konstruiert und durch verschiedene Wendungen bekommt man immer wieder ein anderes Blickfeld und fehlende Puzzleteile zugespielt, so dass die Auflösung dann um so mehr überraschend war.

Mir hat dieser Band sehr schöne und spannende Lesestunden beschert und ich kann ihn uneingeschränkt empfehlen. Dafür gibt es fünf Sterne.

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Veröffentlicht am 10.01.2021

Mord mit Elbblick

Mord mit Elbblick
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Klappentext:
„Fragen Sie nicht, wer einen Grund hatte, Renate Bergmann zu töten. Fragen Sie lieber, wer keinen hatte.“ Kommissar Mark Winter aus Dresden wird zur Leiche einer Hotelbesitzerin auf dem Meißner ...

Klappentext:
„Fragen Sie nicht, wer einen Grund hatte, Renate Bergmann zu töten. Fragen Sie lieber, wer keinen hatte.“ Kommissar Mark Winter aus Dresden wird zur Leiche einer Hotelbesitzerin auf dem Meißner Burgberg gerufen. Spontan bietet Polizeihauptmeister Stier ihm seine Hilfe an. Der jagt sonst Kleinkriminelle, kennt Meißen aber wie seine Westentasche. Auch die Tote ist keine Unbekannte für ihn. Schon nach wenigen Stunden wird klar – es könnte jeder in Meißen gewesen sein. Die knallharte Geschäftsfrau ging zu Lebzeiten selbst über Leichen. Ehemalige Mitarbeiter, Nachbarn und Geschäftspartner lassen kein gutes Haar an ihr. Aber zunächst bleibt der Täter ein Phantom, alle Spuren führen ins Leere. Bis ein weiterer Mord geschieht und die Polizisten sich fragen, ob das scheinbar Unmögliche doch möglich ist … Der erste Fall für Winter und Stier, die eine Vorliebe für sächsische Eierschecke, vor allem aber ein feiner Spürsinn verbindet.“

“Mord mit Elbblick“ verspricht vom Klappentext einen verzwickten Mordfall im sächsischen Meißen. Evelyn Kühne hat einen wunderbaren Schreibstil, den man förmlich inhaliert und erleben muss.

Mit viel Fingerspitzengefühl ist hier ein Krimi zu entstanden, der fast durchweg mit leisen Tönen und ohne großes Blutvergießen auskommt, ohne dass die Spannung darunter leidet und die Tat an sich beschönigt wird. Das Gegenteil ist eher der Fall, beim Lesen entwickelt sich eine gruselige Atmosphäre, die ordentlich Gänsehautcharakter hat.

Apropos Charakter – diese bekommen von mir allesamt einen Extrapluspunkt. Evelyn Kühne gelingt es, eine bunte Mischung von Figuren Leben einzuhauchen, die nicht unterschiedlicher sein können.
Da sind zuallererst das Geschwisterpaar Renate und Brigitte Bergmann und ihr Hotel, der ein oder andere Hotelgast und Nachbarn bzw. Einwohner Meißens. Die Beschreibungen der Figuren sind genial und es entsteht permanentes Kopfkino.

Weiter geht es mit zwei wichtigen Personen: Jens Stier und Marc Winter. Ersterer ist Kripobeamter in Meißen mit entschiedenem Heimvorteil. Marc Winter ist von der Mordkommission Dresden, der ständig den Spagat zwischen Mordermittlungen und Familienleben versucht zu bewältigen. Und nun kreuzen sich beider Wege und sie geben gemeinsam ein tolles Team ab.

Hervorzuheben sind auch die Schauplätze, vor allem Meißen. Evelyn Kühne beschreibt das so gut, man hat immer das Gefühl hautnah dabei zu sein.

Das Buch selbst sticht mit einem tollen Cover ins Auge und wird hier als „Meißen Krimi – ein Fall für Winter und Stier“ bezeichnet. Der Auftaktband hat mich absolut überzeugt, gerne mehr davon. Hierfür gibt es von mir eine klare Kaufempfehlung und volle Punktzahl.

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Veröffentlicht am 02.01.2021

Weihnachten am Ku‘Damm

Weihnachten am Ku'damm
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Inhalt:
„Ein Weihnachtsfest mit den Thalheim-Schwestern
Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter den Minusgraden. Selbst die vergleichsweise ...

Inhalt:
„Ein Weihnachtsfest mit den Thalheim-Schwestern
Bitterkalt ist es im Jahrhundertwinter des Jahres 1946. Der Krieg ist vorbei, nun ächzt das zerstörte Berlin unter den Minusgraden. Selbst die vergleichsweise wohlhabende Familie Thalheim kann von einem opulenten Weihnachtsfest nur träumen, ihr einst prächtiges Kaufhaus am Ku’damm liegt in Trümmern. Eines Abends weht der klirrend kalte Winterwind einen kleinen Jungen zum provisorisch eingerichteten Modegeschäft am Savignyplatz. Erich ist halb verhungert und scheint mutterseelenallein in der Stadt zu sein. Kurz entschlossen nimmt Rike, die älteste von drei Schwestern, ihn mit nach Hause – sein weizenblondes Haar erinnert sie an Oskar, ihren im Krieg verschollenen Bruder. Der Kleine soll ein Weihnachtsfest haben, das er nie vergisst, da sind Rike, Silvie und Florentine sich einig. Doch woher einen Weihnachtsbaum nehmen, wenn sogar der Tiergarten abgeholzt ist?“

“Weihnachten am Ku‘Damm“ ist ein kleines feines Extraschmankerl um die Geschichte der Thalheim Schwestern Rieke, Silvie und Florie. Ich hab mich richtig gefreut, noch einmal dem Thalheim-Clan beizuwohnen.

Brigitte Riebe glänzt auch hier mit einem wunderbaren Schreibstil – bildgewaltig, emotional, lebendig und historisch fundiert.

Wir schreiben das Jahr 1946 im Dezember, das erste volle Nachkriegsjahr. Berlin ächzt unter arktischen Temperaturen und den Menschen fehlt es an allem – Nahrung, ein halbwegs intaktes Dach über den Kopf, etwas zu essen und zu heizen. Wer nicht verhungert, der erfriert oder umgekehrt. Brigitte Riebe vermittelt hier sehr eindrucksvoll und detailliert die damaligen Zustände. Man kann es sich fast nicht vorstellen und doch kenne ich es aus den Erzählungen meiner Großeltern.

Auch Familie Thalheim kämpft ums Überleben, das Kaufhaus ist immer noch zerstört, ihre Villa konfisziert. Ihre Wohnung überfüllt und doch versuchen sie ein wenig Weihnachtsstimmung aufzubringen. Dabei geht es vor allem um die Beschaffung von Nahrung und Brennmaterial. Ein Weihnachtsbaum? In diesen Zeiten unmöglich. Brigitte Riebe knüpft im vorweihnachtlichen Geschehen der Thalheims die Geschichte des kleinen Erichs und seiner Familie wundervoll mit ein. Es ist wohl die Nächstenliebe und Herzenswärme, die diesen Dezember in längst vergessener Zeit etwas mehr Wärme, Nähe und Zusammenhalt bringen, eben ein Weihnachtswunder – wenn nicht zu dieser Zeit, wann dann?

Insgesamt bin ich von den 160 Seiten sehr angetan, Brigitte Riebe lässt am Geschehen der damaligen Zeit teilhaben, welches in ihrem aussagekräftigen Nachwort noch untermauert wird. Nach dieser eindrucksvollen Lektüre lernt man Weihnachten wieder richtig zu schätzen. Ich empfehle dieses kleine Wunderwerk sehr gerne weiter und vergebe fünf Glitzersterne.

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Veröffentlicht am 30.12.2020

Friesendiebin

Friesendiebin. Ostfrieslandkrimi
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Inhalt: „Der Schock auf Borkum ist groß, als das Zimmermädchen des Hotel Manninga die Leiche einer Frau entdeckt. Wer ist die Schönheit, die tot in einem derzeit unbewohnten Zimmer der Unterkunft liegt? ...

Inhalt: „Der Schock auf Borkum ist groß, als das Zimmermädchen des Hotel Manninga die Leiche einer Frau entdeckt. Wer ist die Schönheit, die tot in einem derzeit unbewohnten Zimmer der Unterkunft liegt? Die Unbekannte war eine auffällige Erscheinung, und die Inselkommissare Mona Sander und Enno Moll begeben sich auf die Suche nach Zeugen, die sie in den letzten Tagen gesehen haben. Schon bald verdichten sich die Hinweise, dass die Frau als Diebin auf der Ostfriesischen Insel unterwegs war. Hatte sie es auf den Stern von Sumatra abgesehen? Das kostbare Diadem befindet sich im Besitz eines Gastes des Hotel Manninga, der ins Visier der Ermittler gerät. Doch auch Timo Manninga, der Sohn der Hotelbesitzerin, macht sich verdächtig…“

„Friesendiebin“ ist mittlerweile der 18. Band aus der Reihe „Mona Sander und Enno Moll ermitteln“ und ich bin immer wieder begeistert, dass Sina Jorritsma kaum die Ideen ausgehen. Die Einzelbände sind alle in sich abgeschlossen, so dass sie eigenständig zu lesen sind.

Der Schreibstil ist wie gewohnt leicht und flüssig zu lesen, die Spannung von Anfang an in hohem Maß vorhanden. Enno und Mona stehen vor einem Mordopfer in einem Borkumer Hotel, das sich im Laufe der Ermittlungen als dreiste Diebin herausstellt. Sina Jorritsma baut hier einige knifflige Wendungen ein, die dem Leser es nahezu unmöglich machen, den Täter zu entlarven. Die Auflösung ist richtig gut konstruiert und ich war wieder einmal sehr überrascht.

Wie im jeden Band empfinde ich Mona und Enno als tolles Team, sie ergänzen sich einfach perfekt und ich musste oft schmunzeln über die ein oder andere Begebenheit. So leicht sind sie nicht hinters Licht zu führen und haben abermals einen hervorragenden Job gemacht.

“Friesendiebin“ lässt sich in einem Rutsch lesen, ein kniffliger Fall inkl. spannende Unterhaltung. Dafür gibt es eine klare Kaufempfehlung.

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