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Veröffentlicht am 05.03.2021

Des Rätsels Lösung: Löwenfisch - interessanter Fall mit Wiener Flair

Löwenfisch
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Des Rätsels Lösung: Löwenfisch - interessanter Fall mit Wiener Flair
„Löwenfisch“ von Rudolf Trink ist bereits Band 3 mit dem pensionierten Ermittler Rumpler im Mittelpunkt.
Ohne Vorkenntnis der Vorgängerbände ...

Des Rätsels Lösung: Löwenfisch - interessanter Fall mit Wiener Flair
„Löwenfisch“ von Rudolf Trink ist bereits Band 3 mit dem pensionierten Ermittler Rumpler im Mittelpunkt.
Ohne Vorkenntnis der Vorgängerbände kommt man in diesem Kriminalfall problemlos hinein. Auch das private und berufliche Umfeld von Johann Rumpler ist überschaubar.
Der gegenständliche Mordfall, wo schließlich Zusammenhänge mit einer Drogenbande zutage kommen, spielt vorwiegend in Wien und im Waldviertel.
Der Kriminalfall ist ziemlich komplex, basiert vorwiegend auf Ermittlungsarbeit, Beobachtungen und Nachforschungen, wodurch es für mich zeitweise etwas an Spannung fehlte, aber die stieg dann wieder, als nicht nur Rumpler in manch riskante und gefährliche Situation geriet. Vor allem die Assoziationen zu „Löwenfisch“ führen letztendlich zu einer überraschenden Wendung und zur Entlarvung des Drahtziehers und Mörders.
Der Schreibstil liest sich flüssig, anschauliche Schilderungen der Örtlichkeiten beflügeln die eigene Vorstellungskraft und machen auch Lust, sogar die eigene Heimatstadt intensiver zu ergründen. Die Charaktere sind gut gezeichnet, so manche skurrile Type bevölkert diesen Roman. Mir gefiel nicht nur Johann Rumpler selber, sondern auch sein sympathisches privates Umfeld inklusive seiner verwöhnten Katze Rosamunde.
Ich hatte vergnügliche und spannende Lesestunden und habe nun Lust auf mehr von Johann Rumpler.

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Veröffentlicht am 23.02.2021

Spannend, mörderisch, turbulent

Zicke, zacke, tot
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Ohne die beiden Vorgängerbände zu kennen, bin ich in Band 3 eingestiegen. Zu Beginn hatte ich noch etwas Probleme mit den zahlreichen agierenden Personen, bin dennoch relativ schnell in die Geschichte ...

Ohne die beiden Vorgängerbände zu kennen, bin ich in Band 3 eingestiegen. Zu Beginn hatte ich noch etwas Probleme mit den zahlreichen agierenden Personen, bin dennoch relativ schnell in die Geschichte hineingekommen.
Im Ort findet der große Jahrmarkt statt mit Bierzelten und Fahrgeschäften, es herrscht Trubel und Fröhlichkeit. Die Atmosphäre wird lebendig und anschauliche geschildert, Fahrten mit der Achterbahn, Bierzeltstimmung.
Die Protagonistin, die Heilpraktikerin Karin Schneider glaubt nicht an den Selbstmordversuch von Rosi, einer ehemalige Patientin. Im Zuge ihrer Nachforschungen verdichtet sich ihr Verdacht, dass jemand böswillig nachgeholfen haben muss. Karin erfährt, dass Rosi so einiges über ihre Nachbarn wusste, was diese gerne verheimlichen würden. Karin hat einige Verdächtige im Auge und ermittelt auf eigene Faust, spontan, emotional, aber auch etwas unüberlegt und chaotisch, vertraut den falschen Personen und gerät somit in so manche unangenehme bis gefährliche Situation.
Die Handlung ist mit steigender Spannung aufgebaut, wartet mit überraschenden Effekten und Erkenntnissen ebenso auf wie mit bereits erahnbaren Wendungen, bis sich letztlich alles in einem furiosen Ende aufklärt.
Der Erzählstil ist flüssig, der landesübliche Dialekt ist verständlich eingesetzt und trägt zur Lebendigkeit und Authentizität bei, es gab keine Längen, es tut sich so einiges, nicht nur Aufregendes, sondern auch Szenen zum Schmunzeln.
Die diversen Typen und Protagonisten sind charakterlich anschaulich dargestellt, vor allem die sehr emotionale, spontane, aber auch zu überzogenen und unbedachten Aktionen neigende Karin. Da ich die Protagonistin zum Teil als zu chaotisch, naiv und nervig empfand, bin ich noch nicht ihr Fan geworden, will ihr aber noch eine Chance geben – im nächsten Fall.

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Veröffentlicht am 27.01.2021

Lebens- und Liebesgeschichte in Tagebuchform, verbindet Poesie, Liebe und Leid

Herzmitteilung
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Joy findet nach dem Tod ihrer Großmutter deren Tagebuch und erfährt so die wechselvolle, berührende Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großeltern, von Agnes und Henry. Das Buch umfasst den Zeitraum von ...

Joy findet nach dem Tod ihrer Großmutter deren Tagebuch und erfährt so die wechselvolle, berührende Lebens- und Liebesgeschichte ihrer Großeltern, von Agnes und Henry. Das Buch umfasst den Zeitraum von 1958 bis 2020, von der Liebe auf den ersten Blick bis ins hohe Alter. Das Tagebuch von Agnes wird teilweise durch Briefe von Henry ergänzt, man gewinnt hierdurch Einblick in die Emotionen und Denkweisen beider Protagonisten, was die Geschichte ausgezeichnet abrundet.
Der Schreibstil liest sich flüssig und leicht. Man wird von Anfang an in die Geschichte gesogen, in das Glück einer einmaligen Liebe. Aber es ist keine kitschige märchenhafte Liebesgeschichte. Tragische Ereignisse werfen ihre Schatten über die beiden, sie müssen eine schwere Zeit ertragen. Doch wahre Liebe findet ihren Weg. Agnes und Henry durchleben die gesamte Skala der Gefühle: innige Liebe, unwiederbringliche Glücksmomente, Romantik, Leidenschaft, tiefe Trauer, Verzweiflung und quälende Sehnsucht und man fühlt als LeserIn intensiv mit ihnen mit.
Die Charaktere sind sympathisch und authentisch beschrieben, wobei ich persönlich mich in erster Linie zu Henry hingezogen fühlte, die Motivationen von Agnes konnte ich vielfach nicht nachvollziehen.
Die zweite Handlungsebene, jene der Gegenwart, Joys Reaktionen auf die Lektüre, verbindet sich harmonisch mit der den Rückblenden auf die Vergangenheit.
Es ist ein qualitativ anspruchsvoller Liebesroman, gespickt mit einer Reihe von Lebensweisheiten. Nicht nur Liebe, Wonne, Waschtrog. Um aus dem Buch zu zitieren: es verbindet, Poesie, Liebe und Leid. Ein wundervoll gefühlvolles Buch, mir persönlich dauerte lediglich die Leidensphase der beiden zu lang.

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Veröffentlicht am 04.01.2021

Traumatische Serienmörder-Jagd

Dein ist der Schmerz
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Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und auch dadurch, dass das Buch ereignisreich beginnt, wird man von Anfang an von der Geschichte gefesselt.
Eine seltsam arrangierte Tote wird am Strand gefunden ...

Der Schreibstil der Autorin ist sehr flüssig und auch dadurch, dass das Buch ereignisreich beginnt, wird man von Anfang an von der Geschichte gefesselt.
Eine seltsam arrangierte Tote wird am Strand gefunden und zur Unterstützung der örtlichen Polizei die FBI-Agentin Tess Winnett hinzugezogen. Tess ist ein komplizierter Charakter, von früheren Ereignissen selbst traumatisiert und kaum teamfähig, sodass sie bei Kollegen, mit denen sie eigentlich zusammenarbeiten sollte, durch ihre eigenmächtigen Handlungen immer wieder aneckt, so auch bei ihren Kollegen in diesem Fall, dem älteren Gary Michowsky und den jüngeren Todd Fradella.
Bald verdichtet sich der Verdacht, dass es sich um einen Serienmörder handeln muss. In mühsamer Ermittlertätigkeit werden immer mehr Fakten zusammengetragen, wobei vor allem Tess mit ihren FBI-Methoden viel dazu beiträgt.
Als ein weiteres Mädchen verschwindet, beginnt der Wettlauf mit der Zeit, denn man muss den Täter finden, bevor er sie foltert und letztlich tötet.
Mir imponierte Tess, weil sie einerseits die Kraft aufbringt, ihr eigenes Trauma soweit im Griff zu haben, dass sie professionell weiter ermittelt. Sie bemüht sich redlich, ihre Teamfähigkeit zu verbessern und auf die Kollegen einzugehen. Ich finde auch, dass sie diejenige ist, die die Ermittlung so richtig vorantreibt. Dass sie am Ende unvernünftigerweise im Alleingang den Täter unschädlich zu machen versucht, hat mich nicht weiter verwundert, weil das allzu oft ein Spannungseffekt in Krimis (ob filmisch oder gedruckt) ist.
Dadurch, dass der Schwerpunkt im Mittelteil des Buches in der Ermittlertätigkeit liegt, gibt es zwar keine actiongeladene Spannung, ich fand die Lektüre dennoch interessant. Auch als der Name des Täters bekannt ist, nahm für mich die Dramatik der Situation nicht ab.
Dafür war das Ende dann umso turbulenter und fesselnder.
Mir hat das Buch insgesamt gesehen sehr gut gefallen, Luft nach oben ist stets. Ich würde mir für zukünftige Bände, abgesehen von einer menschlichen Weiterentwicklung von Tess und spannenden Fällen auch etwas zwischenmenschlich Knisterndes wünschen, einen Mann in ihrem Leben. Das fehlte mir nämlich.

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Veröffentlicht am 31.12.2020

Dialoge Aussprache nach 20-jähriger Ehe nach einem Seitensprung

Ich liebe dich. Punkt. Trotz Ausrutscher
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Helene und Max sind seit 20 Jahren verheiratet, sind ein eingeschworenes Team und vieles in ihrem Leben ist selbstverständlicher Alltag. Bis eines Tages Max ein sog. Ausrutscher passiert. Helene nimmt ...

Helene und Max sind seit 20 Jahren verheiratet, sind ein eingeschworenes Team und vieles in ihrem Leben ist selbstverständlicher Alltag. Bis eines Tages Max ein sog. Ausrutscher passiert. Helene nimmt eine Auszeit, fliegt nach Venedig, sie muss darüber nachdenken, ihr Vertrauen zu Max zurück gewinnen. Max vermisst Helene derart, dass es zu regelmäßigen WhatsApp Dialogen kommt, wo sie ausführlich ihre Beziehung erörtern, vieles aussprechen, worüber sie noch nie gesprochen haben, feststellen, wie sehr sie einander lieben und brauchen, es dennoch notwendig ist, an ihrer Beziehung zu arbeiten.
Dieser online Dialog liest sich kurzweilig, ist humorvoll, aber trotz allem macht er auch nachdenklich hinsichtlich der eigenen langjährigen Beziehung und man stellt sich unweigerlich die Frage, wie man selbst (bzw. der Partner) wohl reagiert hätte ... im Falle eines Ausrutschers.

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