Ein ausgezeichnetes Buch mit brisanter Thematik!
Und es schmilztDreizehn Jahre sind vergangen und trotzdem kann Eva die Ereignisse des schrecklichen Sommers nicht vergessen. Der Sommer der alles veränderte. Als sie dann eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde ...
Dreizehn Jahre sind vergangen und trotzdem kann Eva die Ereignisse des schrecklichen Sommers nicht vergessen. Der Sommer der alles veränderte. Als sie dann eine Einladung ihrer beiden ältesten Freunde erhält, beschließt sie ihr Heimatdorf zu besuchen und bricht mit einem Eisblock im Koffer auf um sich ihrer Vergangenheit zu stellen.
Auf der Rückseite des Buches steht "Ein Buch, das alles gibt und alles verlangt" und besser kann man das Buch, finde ich, nicht zusammenfassen. Man merkt schon früh, dass es keineswegs ein leichter Roman ist. Mit einer seltsamen, bedrückenden Eindringlichkeit erzählt Lize Spit die Geschichte von Eva’s Sommer der alles, und besonders sie, veränderte.
Für die Protagonistin Eva brauchte ich einige Zeit. Sie ist ein sehr eigensinniges Mädchen, dass sich hinter ihren beiden Freunden Pim und Laurens versteckt, obwohl in ihr eine interessante Persönlichkeit steckt. Diese Freundschaft ist sehr eigen und anfangs für mich schwer nachvollziehbar und ich konnte nicht immer verstehen warum Eva tat was sie tat, doch ich denke, dass war durchaus von der Autorin beabsichtigt. Evas Vergangenheit ist voller Schrecken, Gewalt und schockierenden Szenen, die mich sehr hin und her geworfen haben. Stellenweise fand ich die Beschreibungen sehr heftig und Lize Spit’s nüchterner Schreibstil hat die Wirkung nur noch verstärkt.
Lize Spit schreibt mit sehr wachsamen Präzision. Sie weiß genau wie sie den Leser auf ihre Seite zieht und Spannung aufbaut, die bis zum Schluss nicht mehr abnimmt. Bewundernswert finde ich, dass man zu der Protagonistin Eva eine tiefe Beziehung aufbaut, obwohl der Schreibstil der Autorin doch sehr distanziert ist und manche Szenen sehr unbeteiligt beschreibt, als würde sie einen Bericht schreiben um Tatsachen darzulegen. Besonders am Ende hat die Autorin das Ruder noch einmal herumgerissen, um sicherzustellen, dass die Geschichte dem Leser im Gedächtnis bleiben wird. Bei mir hat sie das auf jeden Fall geschafft! Ich war begeistert, oft schockiert, betroffen und habe die Geschehnisse im Kopf noch lange nachklingen lassen.
FAZIT:
Man kann der Vergangenheit nicht entfliehen. Ein schockierendes Buch, das mich sehr nachdenklich gestimmt und sehr in Aufruhr versetzt hat. Ohne Frage ein außergewöhnlicher, starker Roman, der es in sich hat!