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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 17.01.2021

Auch Band 3 steht seinen Vorgängern in nichts nach

Die Hornisse (Tom-Babylon-Serie 3)
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Mit den berühmten Worten “I love you all” verabschiedet sich der Rockstar Brad Galloway von seinen Fans. Noch auf der Bühne wird er von einer geheimnisvollen Frau mit einem Umschlag empfangen. Der Inhalt ...

Mit den berühmten Worten “I love you all” verabschiedet sich der Rockstar Brad Galloway von seinen Fans. Noch auf der Bühne wird er von einer geheimnisvollen Frau mit einem Umschlag empfangen. Der Inhalt des Umschlags schockiert den Sänger und schon am nächsten morgen wird er tot in seinem Hotelzimmer aufgefunden. Gemeinsam mit Sita Johanns beginnt Tom Babylon mit seinen Ermittlungen. Wohin diese ihn allerdings führen, hätte er selbst in seinen schlimmsten Träumen nicht erwartet.
Meine Meinung
Ein neuer Thriller aus Marc Raabes Feder? Aber immer gerne, denn bisher hat mich Marc Raabe noch nie mit einem seiner Bücher enttäuscht. So ging es mir dann auch hier mit dem dritten Band der Tom Babylon Reihe, von der ich mal gehört habe, dass es eine Trilogie sein sollte. Für mich ist sie aber noch immer nicht zu Ende erzählt und ich bin gespannt, ob da doch noch etwas kommen wird.
Wie immer gelingt der Einstieg hier mühelos, denn Marc Raabe verfügt über einen sehr fesselnden und lebendigen Schreibstil, mit dem man sich sofort mitten ins Geschehen versetzt fühlt. Seine Beschreibungen der einzelnen Situtationen, aber auch der Tatorte sind klar und schnörkellos und dementsprechend deutlich vorstellbar.
In diesem dritten Band der Reihe wird es wieder sehr schnell spannend und als sich dann noch herauskristallisiert, dass auch Tom Babylon, zwar eher unfreiwillig, aber doch sehr intensiv involviert ist, habe ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen können, bevor die letzte Seite inhaliert wurde. Genau wie Tom Babylon war ich mehr als schockiert, als sich herausstellte, wer hier unter Verdacht gerät. Hier warten auf jeden Fall so einige spannende Überraschungen auf den Leser.
Wie schon in den Vorgänger wird hier auf zwei Zeitsträngen erzählt. Gemeinsam begleiten wir Tom Babylon bei seinen aktuellen Ermittlungen in der Gegenwart, reisen aber auch zurück in die DDR-Zeiten und erfahren hier mehr über Toms Eltern. Insgesamt erhält man wieder einiges an Informationen, zumal man mittlerweile genau wie Tom, unbedingt wissen möchte, was wirklich mit seiner kleinen Schwester Viola geschehen ist.
Erzählt wird in der Gegenwart hauptsächlich aus Toms Sicht, in den Rückblicken steht Toms Mutter im Vordergrund und man erfährt hier wieder einige neue Details, was damals geschah. Inwieweit sich das alles aufklärt, verrate ich an dieser Stelle allerdings nicht.
Wer die beiden Vorgänger nicht kennt, sollte sie allerdings doch vorher lesen, um bestimmte Handlungen Babylons nachvollziehen zu können und um einfach tiefer in dessen Gefühlswelt abtauchen zu können. Also bei dieser Reihe ist es meiner Meinung nach absolut von Vorteil, wenn man die chronologische Reihenfolge beibehält.
Tom Babylon war mir vom ersten Moment an sehr sympathisch und bleibt es auch weiterhin. Er handelt nicht immer konventionell, auch wenn er es gerne würde. Doch gerade das macht ihn für mich durchaus authentisch und menschlich. Insgesamt ein Charakter, der mir im Laufe der Zeit immer mehr ans Herz gewachsen ist und dessen Art mir sehr gut gefällt.
Natürlich trifft man neben Tom Babylon noch auf viele, bereits bekannte Charaktere, wie z. B. Sita Johanns. Auch Sita hat ihre Geheimnisse und wirkt dadurch ebenfalls authentischer. Sie bleibt absolut loyal und man fiebert mit Tom und ihr absolut mit.
Auch die weiteren Ermittler sind bereits bekannte Charaktere aus den ersten Bänden und ich bin hier sehr gespannt, was uns noch so alles erwarten wird.
Mein Fazit
Bereits die beiden ersten Bände Schlüssel 17 und Zimmer 19 waren für mich absolute Pageturner und dementsprechend gespannt und neugierig war ich, als ich endlich Die Hornisse in der Hand hielt. Auch hier wartet ein spannender und auch sehr persönlicher Fall auf Tom Babylon, der mir im Laufe der Reihe doch fast schon wie ein Freund vorkommt. Ich fiebere meist von der ersten Seite mit diesem sympathischen Ermittler mit und nach diesem Ende hoffe ich, ihn doch wieder in einem weiteren Band wiederzusehen. Spannend, temporeich, einfach ein Pageturner!

Veröffentlicht am 17.01.2021

Ein Cold Case mit unvorhersehbaren Wendungen

Böses Blut
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Band 05 einer Reihe – evtl. inhaltliche Spoiler zum Privatleben der Ermittler

Während eines Besuchs seiner Familie wird Privatermittler Cormoran Strike von zwei Frauen des Ortes angesprochen. Eine von ...

Band 05 einer Reihe – evtl. inhaltliche Spoiler zum Privatleben der Ermittler

Während eines Besuchs seiner Familie wird Privatermittler Cormoran Strike von zwei Frauen des Ortes angesprochen. Eine von ihnen ist die Tochter einer Ärztin, die im Jahre 1974 spurlos verschwand. Ihren Fall wird einem Serienmörder zugeschoben, der zu dieser Zeit in der Gegend viele Frauen und Mädchen entführte und tötete. Doch ob auch die Ärztin Morgot Baborough zu ihnen gehörte, konnte nie richtig geklärt werden. Strike ist zunächst skeptisch, ob man nach so vielen Jahren noch etwas herausfinden kann, doch gemeinsam mit seiner Partnerin Robin Ellacott beginnt er zu ermitteln.
Meine Meinung
Zwar ist mit “Böses Blut” bereits der fünfte Band rund um die Ermittler Cormoran Strike und Robin Ellacott erschienen, aber ich habe ja ein spezielles Händchen dafür, immer mitten in einer Reihe einzusteigen und habe dann hier mit Band 5 begonnen.
Im großen und ganzen hatte ich nur wenig inhaltliche Verständnisprobleme, zwar war mir bewusst, dass man bei einem Buch solchen Umfangs auch mit dem Privatleben der Ermittler konfrontiert wird, doch Robert Galbraith schafft es ganz geschickt, die Charaktere und deren Privatleben mit in ihrer Geschichte zu integrieren, so dass sich all das von ganz alleine fügt.
Der Schreibstil ist sehr weit ausholend und intensives Kopfkino, was mir am Anfang auf den ersten 200 Seiten doch etwas schwer fiel, doch so nach und nach war ich von der gesamten Atmosphäre und den Ereignissen gefesselt und kann sagen, dass hier trotz des gigantischen Umfangs kein Wort zu viel war.
Robert Galbraith nimmt sich Zeit für die Entwicklung sowohl bei dem Fall als auch bei dem Privatleben der im Vordergrund stehenden Strike und Ellacott. Dabei hatte ich aber nach einer Zeit eher das Gefühl, das Geschehen live mitzuerleben und konnte mir alles direkt vors innere Auge holen – also wirklich gelungenes Kopfkino. Auf diesen 1200 Seiten kam keine Langeweile auf und auch wenn ich immer wieder mit Vermutungen aufgestellt habe, hatte ich bis zum Ende überhaupt keine Idee, wer oder was hinter dem Verschwinden der Ärztin steckte. Viele gelungene Ansätze führten zu immer neuen und wirklich interessanten Ansätzen, so dass man sich selbst von dem Opfer, der Ärztin Margot Bamborough, ein gutes Bild machen konnte.
Auch das Gefühl der siebziger Jahre, das hier immer mal wieder mit aufkam, wenn die Befragten erzählten, fand ich richtig gut gelungen und immer wieder überraschend, wie sehr sich doch unser Weltbild in dieser doch recht kurzen Zeit bis heute, geändert hat.
Die Charaktere sind absolut tiefgehend gezeichnet und selbst die Nebencharaktere hinterlassen ein klares Bild in meiner Vorstellung. Cormoran Strike ist ein besonderer Charakter, sehr eigen und doch mochte ich ihn vom ersten Moment an. Ich glaube, wer die Bücher kennt, weiß an dieser Stelle, was ich meine. Robin Ellacott mochte ich ganz genauso gerne und auch wenn ich insgeheim hoffe, dass die beiden zueinander finden, kann ich bei beiden verstehen, was sie davon abhält.
Mein Fazit
Ein, nach kurzer Gewöhnungsphase, spannender Krimi mit einem spannenden Plot, der für den Leser viel Raum lässt, um mitzurätseln und doch immer wieder aufs Neue in die Irre führt. Ein detaillierter Schreibstil lässt das Kopfkino lebendig werden und die Charaktere sind lebendig und authentisch gezeichnet. Für mich zwar der erste Strike/Ellacott Krimi, aber definitiv nicht der letzte.

Veröffentlicht am 10.01.2021

Spannend

Amissa. Die Verlorenen
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Nach einem heftigen Streit mit ihren Eltern läuft die siebzehnjährige Leila davon. Den Umzug aus der Stadt und die Trennung von ihren Freunden hat sie ihnen mehr als übel genommen. Eigentlich wollte sie ...

Nach einem heftigen Streit mit ihren Eltern läuft die siebzehnjährige Leila davon. Den Umzug aus der Stadt und die Trennung von ihren Freunden hat sie ihnen mehr als übel genommen. Eigentlich wollte sie auch nur kurz in dem nahegelegenen Club vorbeschauen, doch stattdessen läuft sie in blinder Panik auf die Autobahn, wo sie ums Leben kommt. Davon werden die Privatermittler Jan Kantzius und seine Frau Rica Zeugen. Mit dem letzten Atemzug flüstert sie dem Ermittler etwas zu und übergibt ihm einen Zettel. Kantzius wird neugierig und beginnt, die Fährte des Mädchens zu verfolgen.
Meine Meinung
Der Klappentext klang unheimlich spannend und aktuell und schon auf den ersten Seiten schafft es der Autor Frank Kodiak den Leser in den Bann des Thrillers zu ziehen.
Mit kurzen und knackigen Kapiteln, die teils in Cliffhangern enden und mit einer klaren und direkten Sprache ist man als Leser nahezu gefesselt und will immer mehr wissen, wie es weitergeht und was da alles hintersteckt.
Aus der Sicht unterschiedlicher Perspektiven, wobei hier die Ermittler, aber auch die Täter recht weit in den Vordergrund rücken, erfährt man so nach und nach, worum es hier wirklich geht. Denn nicht nur die davongelaufene Leila sondern auch viele andere Mädchen, die vor kurzem umgezogen sind und dies den Eltern übel nahmen, scheinen spurlos verschwunden. Alle Spuren führen ins Internet und in die sozialen Netzwerke, was nur einmal mehr zeigt, inwieweit diese für alle Arten von Kriminalität genutzt werden können. Für mich arbeitet der Autor hier ein aktuelles Thema sehr spannend auf.
Richtig gut gefallen haben mir die beiden privaten Ermittler Jan und Rica Kantzius, die beide sehr direkt sind und nicht so schnell klein beigeben. Gemeinsam ergänzen sie sich hervorragend und bilden nicht nur im privaten ein tolles Team. Während Jan als ehemaliger Polizist geschickt in Ermittlungsarbeit vorgeht, beherrscht seine Frau die Computerwelt und ist eine mehr als geschickte Hackerin. Ich fand beide sehr gut dargestellt und sympathisch.
Die Nebencharaktere rücken hier zwar mehr in den Hintergrund, da es hier auch eine Vielzahl an möglichen Verdächtigen oder potentiellen Opfern gibt, trotzdem ist es spannend zu beobachten, wie diese miteinander in Verbindung stehen.
Besonder gelungen fand ich die Umsetzung, wie leicht es den Tätern fällt, das Vertrauen der Mädchen zu erhalten und wie einfach es doch ist, gerade junge, naive Teenager von etwas zu überzeugen. Gerade diese Thematik war erschreckend glaubhaft und überzeugend.
Dadurch, das hier das Ende recht offen gehalten ist, wird man schon sehr neugierig auf die Folgebände gemacht. Ich bin auf jeden Fall sehr gespannt darauf, wie es mit den Ermittlern weitergehen wird und auf welch Spuren sie noch gelangen werden.
Mein Fazit
Mit Amissa – die Verlorenen hat Autor Frank Kodiak einen spannenden und fesselnden Trilogieeinstieg geschrieben, der sich mit einem sehr aktuellem Thema beschäftigt. Authentische Charaktere und eine glaubhafte, teilweise rasante Handlung machten das Buch zu einem Pageturner, den ich in einem Rutsch verschlungen habe. Lesenswert und macht neugierig auf die Fortsetzung.

Veröffentlicht am 22.12.2020

Ganz große Liebe

Aroda
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Als Hopes Mutter Elaine plötzlich und unerwartet verstirbt, bricht für Hope eine Welt zusammen. Erst Wochen später schafft sie es gemeinsam mit ihrem Bruder Peter und ein paar Freunden, das Zimmer der ...

Als Hopes Mutter Elaine plötzlich und unerwartet verstirbt, bricht für Hope eine Welt zusammen. Erst Wochen später schafft sie es gemeinsam mit ihrem Bruder Peter und ein paar Freunden, das Zimmer der Mutter auszuräumen und ihre Unterlagen zu sortieren. Dabei finden sie in der Kommode der Mutter viele, selbst gemalte Bilder und Tagebücher, ausserdem hatte Elaine geäußert, dass das schwere Bronzeamulett nun Hope gehören und sie es tragen soll. Als dann noch zwei Fremde auftauchen, die ein Porträt ihrer Mutter bei sich tragen, ist für Hope die Verwirrung komplett, denn diese Fremden erzählen ihr, dass ihre Mutter nicht die sei, für die sie sich ausgab. Ihr Name war Ela-Ina und sie stammt aus einer anderen, einer Parallelwelt namens Aroda und das Amulett dient dazu, ein Portal zu öffnen. Was Hope zunächst kaum glauben kann, wird zur Realität, als sie sich plötzlich mitten in Aroda befindet.
Meine Meinung
Ich mag Geschichten rund um Ideen zu Parallelwelten und irgendwie machte mich der Klappentext zu Aroda unheimlich neugierig. Dabei hatte ich nicht geringste Ahnung, welchen Schatz ich mit diesem Buch in den Händen halte, denn Aroda hat mich in seinen Bann gezogen.
Kerstin Panthel schreibt unheimlich klar und bildlich, schafft es schnell Umgebungen und Charaktere lebendig werden zu lassen und man fühlt sich einfach wohl mit ihren Figuren. Doch richtig beeindrucken konnte die Autorin mich mit ihrem Ideenreichtum und ihren vielen Überlegungen rund um Parallelwelten, Zeitverschiebungen und den Zusammenhängen. Vieles ist sehr ausführlich beschrieben und dargestellt, aber dabei nicht langweilig. Stattdessen hatte ich hier das Gefühl, das kein Wort zu viel war und konnte mir jedes Detail ihrer Welt vorstellen und habe mich regelrecht beim Lesen nach Aroda träumen können. Aroda ist unheimlich gelungen, wie erwähnt, handelt es sich um eine Parallelwelt und auf den ersten Blick scheint sie rückständiger als unsere Erde. Doch weit gefehlt, denn die Bewohner Arodas wissen es nur unheimlich gut, mit ihren Ressourcen umzugehen und haben damit den Erdbewohner sogar um einiges voraus. Auch sonst scheint Aroda die bessere Hälfte unserer Welt zu sein. Doch da habe ich weit gefehlt.
Zu Beginn lässt sich Autorin Kerstin Panthel Zeit, ihre Protagonistin und ihr Leben vorzustellen. Doch spätestens mit der Begegnung der Abgesandten aus Aroda beginnt die Geschichte immer mehr Fahrt aufzunehmen. Die Autorin schafft es, auf diesen 700 Seiten die Spannung aufrecht und mich am Lesen zu halten und da ich weiß, dass es insgesamt fünf Bände werden, bin ich schon mächtig gespannt, was da noch alles kommen wird.
Protagonistin Hope ist die Ich-Erzählerin und mir von Beginn an ans Herz gewachsen. Dabei scheint sie zunächst eher ein zurückhaltender Mensch zu sein und erst im Laufe der Geschichte beginnt sie an ihren Aufgaben zu wachsen und nachzudenken. Auch wenn sie eher ruhig erscheint, hat sie eine große Portion Humor und ihre Dialoge, ob innere oder direkte, brachten mich häufiger zum Schmunzeln.
Neben ihr steht Nim der Abgesandte Arodas noch mit im Vordergrund, wobei ich mich gemeinsam mit Hope vom ersten Moment an in diesen starken und einfühlsamen Mann mit verliebt habe.
Doch nicht nur diese beiden Figuren sind durch und durch durchdacht und authentisch gezeichnet, auch alle Nebencharaktere bekommen ein Gesicht und wirken dementsprechend mit auf den Leser und natürlich auch auf die Handlung der Geschichte mit ein. Kerstin Panthel hat es auf jeden Fall geschafft, die von ihr gewünschten Gefühle für ihre Figuren auf mich zu transportieren. Ob nun Protagonist, Antagonist oder Nebenfigur, jeder einzelne wurde mit sehr viel Liebe beschrieben und zum Leben erweckt.
Mein Fazit
Ich bin völlig verliebt in Aroda, aber auch in Hope und Nim und allen anderen Figuren in diesem Buche. Kerstin Panthel hat es geschafft, mich in ihre Welt zu versetzen und fast schon am eigenen Leib mitzuerleben, was die Charaktere erleben. Mit unheimlich viel Liebe zu Details, ohne aus- oder abzuschweifen, wird die gesamte Welt Arodas, in die ich sofort reisen würde, lebendig und glaubwürdig. Selbst unerklärliche Dinge, wie Zeitreisen oder Parallelwelten werden durchdacht und versucht, logisch zu erklären. Ich bin restlos verliebt in Kerstin Panthels Geschichte und freue mich, bald schon weiterlesen zu dürfen, denn Band 2 ist bereits auf dem Weg zu mir. Von mir nicht nur eine klare Leseempfehlung, sondern ein Bitte lest dieses Buch!

  • Einzelne Kategorien
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Veröffentlicht am 13.12.2020

Gefühlvoll

Zwei Nächte und drei Leben lang
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Cem und Jess, das war Liebe auf den ersten Blick und diese Liebe sollte diese eine große, wahre Liebe sein. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall und die Liebe der beiden zerbrach. Ein Jahr später ...

Cem und Jess, das war Liebe auf den ersten Blick und diese Liebe sollte diese eine große, wahre Liebe sein. Doch dann passiert ein schrecklicher Unfall und die Liebe der beiden zerbrach. Ein Jahr später schlägt das Schicksal noch einmal zu. Cem liegt zunächst im Koma und als er wieder zu sich kommt, fehlen seine Erinnerung der letzten eineinhalb Jahre. Cem versteht nicht, was passiert ist und warum Jess sich so verändert hat. Warum nur ist die Liebe zerbrochen? Jess hingegen hat noch alle ihre Erinnerungen und für sie ist klar, dass sie, um zu überleben, nicht nur die Vergangenheit, sondern auch Cem hinter sich lassen muss.
Meine Meinung
Mich verlockte das hübsche Cover dazu, nach längerer Zeit noch einmal zu einem Liebesroman zu greifen, denn auch der Klappentext versprach nicht den typischen Inhalt.
Der Einstieg in die Geschichte fällt sehr leicht, denn Elja Janus schreibt mit viel Gefühl und schafft es, dass der Leser sich gleich auf den ersten Seiten mit den beiden Protagonisten Cem und Jess wohl fühlt.
Nach dem Prolog folgt dann gleich ein Zeitsprung in die Zukunft und zunächst weiß man gar nicht, was passiert ist. Nach einem Überfall liegt Cem im Krankenhaus und gemeinsam mit ihm erfahren wir, was in der Vergangenheit geschehen ist, denn auch Cem fehlen jegliche Erinnerungen an die letzten eineinhalb Jahre. Als Leser spürt man durchaus, was Jess bewegt und vor allem ich konnte es absolut nachvollziehen, wie es in ihr aussah. Das Gefühl, sich selbst verloren zu haben, fand ich wunderbar dargestellt. Insgesamt hat die Autorin ein unheimlich gutes Gefühl dafür, Emotionen zu transportieren, ohne das man das Gefühl bekommt, dass die Geschichte “schmalzig” wirkt.
Wir erleben die Geschichte aus den Perspektiven der Protagonisten Jess und Cem. Beide lernt man intensiv kennen, wobei man vor allem bei Jess spürt, dass sie selbst sich nicht mehr erkennt. Aber auch Cems Sicht wird hier hervorragend gezeigt und mit ihm gemeinsam lernt man die Vergangenheit kennen.
Jess und Cem sind zwei wundervolle Protagonisten und überzeugen mit ihrer authentischen Darstellung. Sie waren alles füreinander, bis dass das Schicksal ihnen schwer mitgespielt hat. Da ich selbst einmal ähnliches erlebt habe wie Jess, konnte ich sie so gut verstehen. Dieses Gefühl, einfach alles vergessen zu wollen und sich selbst nicht mehr zu verstehen, war wirklich emotional und an manch einer Stelle fiel es mir schwer, weiterzulesen. Gemeinsam mit Cem macht sie aber eine unglaublich gelungene Entwicklung durch, bei der beide lernen müssen, dass es sich lohnt, zu kämpfen.
Ein wirklich bemerkenswerter Nebencharakter war Emre, der beste Freund der beiden und ein Freund, den wohl jeder in solch einer Situation brauchen könnte.
Mein Fazit
Mit Zwei Nächte und drei Leben lang nimmt uns Autorin Elja Janus mit auf eine emotionale Achterbahnfahrt. Sie schreibt mit unheimlich viel Gefühl, ohne dabei überzogen zu wirken und brachte mich dazu, mit ihren Charaktere mitzufühlen. Mal mit einem Lächeln, mal mit Tränen in den Augen beobachtet man die beiden auf ihrer Reise, nicht nur zu sich selbst zu finden, sondern auch zu lernen, dass man so schnell nicht aufgeben sollte. Tolle, gefühlvolle Geschichte, die ich gerne empfehle.