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Veröffentlicht am 26.01.2021

Schönes Ende dieser Trilogie

Die Rache des Lombarden
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Es ist zum verrückt werden, aber in dem Haushalt von Aleydis de Bruinker kehrt kein Frieden ein. Im Gegenteil, immer noch muss sie um ihr eigenes Überleben kämpfen. Unerwünschte Verehrer setzten ihr zu, ...

Es ist zum verrückt werden, aber in dem Haushalt von Aleydis de Bruinker kehrt kein Frieden ein. Im Gegenteil, immer noch muss sie um ihr eigenes Überleben kämpfen. Unerwünschte Verehrer setzten ihr zu, in ihrer Wechselstube versucht man sie zu betrügen und das kriminelle Erbe ihres Mannes sorgt für weitere Unruhen. Als wenn sie nicht schon genug Sorgen hätte, werden auch noch ihre Mündel Marlein und Ursel entführt. Da ist es gut zu wissen, dass der Gewaltrichter Vinzenz van Cleve an ihrer Seite steht. Auch wenn sie den Mann eigentlich nicht mag, doch er hilft ihr immer wieder und steht zu ihr, und schlecht sieht er ja auch nicht aus.

Die Geschichte von Aleydis de Bruinker geht mit dem Titel „Die Rache des Lombarden“ in die dritte Runde. Ich habe mich schon sehr auf die Fortsetzung gefreut, leider ist dieser Teil der letzte der Reihe, was ich sehr schade finde. Die Charaktere sind sympathisch und unterhaltsam. Ich habe mich von der ersten Seite an wieder wohl mit dieser Geschichte gefühlt, die dann allerdings auch viel zu schnell zu Ende war.

Aleydis versucht verzweifelt mit dem Nachlass ihres Mannes zurechtzukommen, leider stellt sich dies als nicht so einfach heraus. Die Entführung ihrer Mündel sorgt dann für Aufregung und nicht nur die Entführung, die junge Witwe ist selbst in Gefahr und weiß es nicht einmal. Diese Verstrickungen hat Petra Schier gekonnt in Szene gesetzt.

Die Beziehung zwischen Vinzenz und Aleydis wird weiter vertieft. Mir hat gut gefallen, wie die beiden miteinander umgehen oder besser gesagt versuchen sich aus dem Weg zu gehen und das Offensichtliche doch nicht erkennen. Die Dialoge laden dabei zum Schmunzeln ein. Ich mag diese verzwickte Liebesgeschichte, sie ist unterhaltsam und sorgt gleichzeitig für Spannung.

Petra Schier erzählt aber nicht nur einfach eine Liebesgeschichte aus dem 15. Jahrhundert, sondern auch davon, wie sich das organisierte Verbrechen entwickelt haben könnte. Ich fand es spannend zu lesen, wie hier jemand die Fäden gezogen hat, ohne sich erkennen zu geben.

Mir hat gut gefallen, wie die Autorin es geschafft hat, von dem ersten Teil „Das Gold des Lombarden“ über Teil 2 „Der Ring des Lombarden“ bis zu dem aktuellen Buch die Spannung aufzubauen und auch zu halten. Das Handeln der Charaktere ist durchaus nachvollziehbar und logisch. Zudem gibt es reichlich Einblicke in das Leben dieser Epoche in Köln. Auch empfehle ich, die Bücher unbedingt der Reihe nach zu lesen, einfach aus dem Grund, weil sie für kurzweilige Unterhaltung sorgen.

Fazit:

Auch wenn das Ende für meinen Geschmack zu offen war, hatte ich wieder sehr schöne Lesestunden mit Aleydis de Bruinker und ihren Vinzenz van Cleve. Ich finde es schade, dass dies hier das letzte Mal gewesen sein soll und hoffe doch irgendwann noch einmal von diesen sympathischen Protagonisten zu lesen. Ich würde auch eine Fortsetzung begrüßen, denn der eine oder andere lose Faden ist doch übrig geblieben und regt zum Nachdenken an. Insgesamt gesehen sind die drei Bücher wunderbare Unterhaltung.

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Veröffentlicht am 21.01.2021

Amerika im 19. Jahrhundert

ZwischenWelten - Die Weisse Krähe
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Amerika im 19. Jahrhundert

Die 15-jährige Anna und ihr Vater sind nach Amerika ausgewandert. Ihre Reise begann in Böhmen und führte sie bis nach Minnesota. Sie haben sich eine bessere Zukunft erhofft, ...

Amerika im 19. Jahrhundert

Die 15-jährige Anna und ihr Vater sind nach Amerika ausgewandert. Ihre Reise begann in Böhmen und führte sie bis nach Minnesota. Sie haben sich eine bessere Zukunft erhofft, doch das Leben hat es nicht gut mit ihnen gemeint. Ihr Vater wird des Pferdediebstahls beschuldigt und hingerichtet. Nur mit knapper Not kann sie den Mördern ihres Vaters entkommen. Sie flieht in die Wildnis und erhält von unerwarteter Seite Hilfe. Ein Stamm der Dakota-Indianer nimmt sich ihrer an. Für Anna ist es eine gänzlich andere Welt. Sie fühlt sich aufgenommen und ist bereit, ihren Teil für diese Menschen zu geben. Der Kampf um die Freiheit hat in diesen Jahren um 1860 begonnen. Anna steht mitten in diesem Krieg, der brutal geführt wird.

Das 19. Jahrhundert in Amerika gehört eher nicht zu meinen bevorzugten Lesegewohnheiten. Ich war am Anfang etwas skeptisch, was diesen Roman betrifft. Der Autor Stefan Schwarz ist eigentlich Musiker. Mit seiner Rockband RoxBoxx kann man ihn in München und Umgebung in den Lokalen antreffen. Dieser erste Band von „Zwischenwelten“ ist sein Debütroman und ich war doch ziemlich angespannt, wie er mir wohl gefallen würde. Ich nehme es jetzt mal vorweg, das Buch hat mich begeistert und nachdem ich die ersten 50 Seiten gelesen hatte, habe ich es auch fast nicht mehr aus der Hand gelegt.

Der Autor erzählt die Geschichte von einer jungen Frau, die aus Europa in die USA kam, um sich hier ein neues Leben aufzubauen. Doch mit dem, was ihr widerfahren würde, hat sie so wohl nicht gerechnet und ich auch nicht. Anna wird von einem Stamm der Dakota-Indianer aufgenommen und bewährt sich dort als Kriegerin. Sie macht sich bald einen Namen und wird nur noch Weiße Krähe genannt. Mir hat gut gefallen, wie Stefan Schwarz sich die Zeit genommen hat, nicht nur Anna als Charakter vorzustellen, sondern auch, wie sie zu dem Stamm gelangt ist und aufgenommen wurde. Anna hat eine ganz besondere Beziehung zu diesen Menschen, sie verbindet etwas, was man nicht näher beschreiben kann. Auch dieses leicht Übersinnliche hat mir hier gut gefallen, es fügt sich nahtlos in diese Geschichte ein und gehört einfach dazu.

Ein zweiter Handlungsstrang erzählt die Geschichte von William aus Boston. Er ist der Sohn eines Verlegers und soll eigentlich den Verlag übernehmen. Doch dann beschließt er, Boston zu verlassen und sich dem Militär anzuschließen, schnell wird er Offizier. Sein Weg führt in nach Minnesota, wo er Anna begegnet. Wer jetzt aber denkt, jetzt kommt eine klassische Liebesgeschichte, ist im Irrtum. Auch wenn die zwei Gefühle für einander entwickeln, haben sie doch unterschiedliche Ziele und Lebenserwartungen.

Mir hat in diesem Roman vor allem gut gefallen, wie der Autor die historischen Details dieser Zeit beschrieben hat und sie mit seiner fiktiven Geschichte verwoben hat. Auch wenn so einige Szenen ziemlich heftig waren, gehören sie doch auch dazu. Der Kampf der Ureinwohner Amerikas gegen die Soldaten um ihre Freiheit und Eigenständigkeit war brutal. Die Gräueltaten, die auf beiden Seiten begangen wurden, durften nicht verschwiegen werden. Stefan Schwarz hat durchaus das rechte Maß gefunden, damit seine Erzählung glaubhaft bleibt. Hier ist deutlich zu spüren, wie viel er wohl im Vorfeld recherchiert haben muss, um eine glaubwürdige Handlung zu erzählen. Es gab durchaus Szenen, bei denen es mir wirklich schwergefallen ist weiterzulesen, weil diese Berichte ziemlich heftig waren und bei mir schon die eine oder andere Träne floss.

Der Erzählstil ist zudem angenehm flüssig zu lesen. Kleine Zeitangaben zu Beginn jedes Kapitels sorgen dafür, dass man weiß, in welchem Jahr und an welchem Ort man sich befindet. Diese kleinen Hinweise sind auch nötig, da die Handlung zwischen den Orten und auch schon mal zwischen den Zeiten hin und her springt. In seinem Nachwort klärt Stefan Schwarz kurz Fiktion und Wahrheit und erzählt, wie er auf die Idee zu diesem Roman gekommen ist.

Fazit:

Das Debüt als Autor ist Stefan Schwarz gelungen. Mit dem ersten Band seiner „Zwischenwelten. Die weisse Krähe“ legt er einen großartigen Start hin. In diesem historischen Roman ist alles vorhanden, was angenehme Lesestunden verspricht. Der historische Hintergrund fügt sich nahtlos in die fiktive Geschichte ein, die Protagonisten sind wunderbar gestaltet worden und dürfen mit ihren Fehlern und Eigenheiten wachsen. Mir hat dieser Roman gut gefallen und ich hoffe, Stefan Schwarz schreibt noch weitere solche spannende Geschichten.

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Veröffentlicht am 12.01.2021

Geschichte einer Stadt

Krone der Welt
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Vincent, Ruben und Betje Aardzoon wachsen sicher im Antwerpen des 16. Jahrhunderts auf, doch dann dringt der Krieg auch zu ihnen. Sie werden zur Flucht gezwungen. Ihr Vater sieht ihre Zukunft nun in Amsterdam, ...

Vincent, Ruben und Betje Aardzoon wachsen sicher im Antwerpen des 16. Jahrhunderts auf, doch dann dringt der Krieg auch zu ihnen. Sie werden zur Flucht gezwungen. Ihr Vater sieht ihre Zukunft nun in Amsterdam, dort will er weiter als Architekt arbeiten und leben, auch Vincent will diesen Beruf um jeden Preis erlernen. Ruben ist abenteuerlustig und die Sehnsucht nach der Ferne groß. Betje, als Mädchen hat nicht viele Chancen im Leben zu erwarten und fügt sich ihrem Schicksal. Gemeinsam macht sich die Familie auf den Weg und nimmt die Herausforderungen ihres Lebens an. Die Jahre des ausgehenden 16. Jahrhunderts sind rund um Amsterdam geprägt vom Krieg um die Freiheit Hollands aus der Oberherrschaft Spaniens. Der Kampf um das eigene Überleben überlagert alles.

Der vorliegende Roman „Krone der Welt“ erzählt die Geschichte einer Familie im 16. Jahrhundert in Amsterdam und Europa. Allerdings sind die Protagonisten eher nur der Rahmen, denn eigentlich wird die Geschichte Amsterdams erzählt, wie aus einer kleinen Stadt eine große Metropole wird.

Die Auseinandersetzungen dieser Zeit zwischen dem damals noch spanischen Holland und Spanien wird anschaulich geschildert. Die Frage nach dem rechten Glauben überschattet alles. Ich habe noch nicht viel aus dieser Epoche gelesen, jedenfalls nicht mit dem Hintergrund Holland und habe so eine ganze Menge neuer Details aus dieser Zeit erfahren.
Mir hat gut gefallen, wie Sabine Weiß die historischen Ereignisse in ihre fiktive Geschichte rund um die Familie Aardzoon gepackt hat. Die Autorin hat es geschickt verstanden, die Verbindungen der einzelnen Regierungen und vor allem die Einmischung Englands mit ihrer fiktiven Handlung in Einklang zu bringen. Sie hat damit ein imposantes Bild dieser Epoche erschaffen.

Die Charaktere der einzelnen Handlungsstränge sind bunt gemischt. Sabine Weiß hat sich die Zeit genommen, diese Lebenswege ausführlich zu schildern. Die Geschwister haben so einiges zu erleben und durchzustehen. Dadurch, dass sie immer wieder die Handlungsstränge wechselt, steigt natürlich auch die Spannung. Mit Vincents Hilfe erzählt Sabine Weiß aber auch davon, wie Amsterdam gewachsen ist. Die Strukturen der einzelnen Handwerksgewerke erläutert sie und macht verständlich, wie schwer es war, in einer neuen Stadt überhaupt Fuß zu fassen. Intrigen, Mord und Verrat scheinen an der Tagesordnung gewesen zu sein.

Natürlich gibt es auch hier die eine oder andere Liebelei, aber diese steht hier nicht im Vordergrund, sondern umrahmt nur die gesamte Geschichte. Mir hat gut gefallen, dass hier vor allem die historische Entwicklung der Stadt vordergründig ist. Die einzelnen Verbindungen zu den Herrscherhäusern und ihr Zusammenhang wird gut beschrieben. Auch der Einfluss der Armee hat seinen kleinen eigenen Handlungsstrang und erzählt davon, wie brutal teilweise agiert wurde. In diesem Handlungsstrang hat sozusagen das böse Gegengewicht seine Auftritte.

Der Erzählstil von Sabine Weiß ist zudem flüssig zu lesen und die Seiten fliegen nur so dahin. Deutlich spürbar ist, wie intensiv die Autorin im Vorfeld recherchiert haben muss, um so ein genaues Bild dieser Epoche wiedergeben zu können. Zudem hat sie ihre Protagonisten facettenreich gestaltet und sie ihre Höhen und Tiefen erleben lassen. Die Guten genauso wie die Bösen. Nicht nur die fiktiven Charaktere fügen sich wunderbar in die Geschichte, auch die historisch belegten, wirken lebendig und echt.

Ein Personenregister zu Beginn sorgt für den nötigen Überblick über die Protagonisten. Schon wenn man dieses Register am Anfang liest, stellt man fest, hier geht es um Historisches. Viele historisch belegte Charaktere haben ihren Weg in dieses Buch gefunden. Ein Glossar am Ende klärt auch noch die zahlreichen fremden Begriffe, was hier durchaus nötig ist, da einige Begriffe eben auch aus dem holländischen oder spanischen kommen. Ein kurzes Nachwort klärt zum Schluss noch Fiktion und Wahrheit.

Fazit:

„Krone der Welt“ ist ein umfangreicher historischer Roman, der eine einzigartige Geschichte aus dem 16. Jahrhundert erzählt. Viele historische Details und eine umfangreiche Familiengeschichte haben aus diesem Roman etwas Besonderes gemacht. Ich habe schon ein paar Bücher von Sabine Weiß gelesen, aber dieses neue Buch von ihr ist wohl das Beste, was sie je geschrieben hat. Die historistischen Details, gekonnt verpackt in einer fiktiven Geschichte haben mich nicht nur gut unterhalten, sondern mir auch einen schönen Einblick in das Leben Amsterdam und des spanischen Hollands dieser Epoche gewährt.

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Veröffentlicht am 06.01.2021

Der fünfte Krähenflug

Vergessene Gräber
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Es ist Winter in Frankfurt, als eine grausame Mordserie beginnt. Mara Billinsky und Jan Rosen nehmen die Ermittlungen auf, aber es scheint keinen Zusammenhang zwischen den Toten zu geben. Nur das sie alle ...

Es ist Winter in Frankfurt, als eine grausame Mordserie beginnt. Mara Billinsky und Jan Rosen nehmen die Ermittlungen auf, aber es scheint keinen Zusammenhang zwischen den Toten zu geben. Nur das sie alle jung und erfolgreich sind, verbindet sie aber reicht das aus? Doch dann tritt eine ehemalige russische Ballerina in ihren Fokus. Was weiß die Frau und warum will sie der Polizei nicht helfen, obwohl ihr eigener Sohn verschwunden ist? Doch Mara wäre nicht Mara, wenn sie sich von solchen Menschen aufhalten lassen würde. Eisern ermittelt sie weiter und gerät dabei in eine tödliche Auseinandersetzung.

Mit dem Thriller „Vergessene Gräber“ liegt bereits Band 5 der Reihe um die etwas unkonventionelle Ermittlerin Mara Billinsky vor. Ich mag diese Reihe sehr, gerade weil Mara eben Mara ist, lese ich gern von ihr. Leider sind die Bücher immer zu kurz, obwohl dieser Teil mit seinen 494 Seiten der längste Fall ist.

In diesem Fall müssen Mara und Jan einen Fall aufklären, der nicht so leicht zu entschlüsseln ist. Als Leser hat man es natürlich leichter, da man mehr von den Details sieht als die Ermittler. Somit war für mich relativ schnell klar, wer hinter den Morden steckte und nur das Warum hat Leo Born gut versteckt.

Das Zusammenspiel von Mara und Rosen wird immer besser und enger. Sie verstehen sich. Langsam scheint auch etwas wie Freundschaft zu entstehen.

Mir hat gut gefallen, dass Jan Rosen in diesem Teil einen eigenen Handlungsstrang bekommen hat. Er klärt sozusagen seinen eigenen Fall, der unter die Haut geht. Auch dieser Teil ist spannend und bedrückend zugleich, fügt sich aber wie von selbst in die eigentliche Handlung ein.

Ich mag die Weiterentwicklung der Protagonisten. Jeder Fall bringt sie auch im privaten Bereich weiter voran. So ist auch immer wieder die Beziehung von Mara und ihrem Vater Thema, auch diese Beziehung verändert sich zusehends. Um diese Zusammenhänge zu verstehen, empfiehlt es sich natürlich, die Reihenfolge der Krähen-Bücher einzuhalten. Obwohl der eigentliche Krimi, in diesem Fall die mysteriösen Mordfälle in sich abgeschlossen sind. Mehr Lesespaß hat man sicherlich, lernt man Mara Billinsky von Anfang an kennen.

Fazit:

„Vergessene Gräber“ ist wieder ein Thriller von Leo Born, der unter die Haut geht und mich dabei gut unterhalten hat. Mara Billinsky und Jan Rosen dabei zu begleiten, wie sie ihre Fälle in Frankfurt aufklären, macht einfach nur Spaß. Spannung und Thrill ist hier vorprogrammiert.

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Veröffentlicht am 21.12.2020

Zwischen Liebe und Eis

Die Eisbaronin
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Katya und ihr Bruder Grischa haben es geschafft, sie sind in Hamburg als die Eisbarone bekannt. Ihr Geschäft mit dem Eis hat sich als Erfolg erwiesen. Auch wenn ihre Idee von Erfolg gekrönt ist, in ihrem ...

Katya und ihr Bruder Grischa haben es geschafft, sie sind in Hamburg als die Eisbarone bekannt. Ihr Geschäft mit dem Eis hat sich als Erfolg erwiesen. Auch wenn ihre Idee von Erfolg gekrönt ist, in ihrem Leben als Ehefrau sieht es für Katya ganz anders aus. Ihre Ehe ist kinderlos, ihr Bruder immer noch unruhig und die Petersen-Brüder haben es auch nicht besser getroffen. Fast scheint es, als könnten berufliche Erfolge und privates Glück nicht miteinander harmonieren. Als Katya dann, wie so oft, im armen Gängeviertel Hamburgs Lebensmittel verteilt, trifft sie auf Betje. Das Mädchen mit den roten Haaren erbettelt sich ihren Teil und macht daraus ein Geschäft. Die Eisbaronin ist angetan von dem findigen Kind und nimmt sie sogar bei sich auf. Sie gibt ihr ein neues Zuhause und hegt die Hoffnung, in ihr eine Nachfolgerin gefunden zu haben. Doch das Leben hat anderes mit ihr und ihrer Familie vor.

„Durch Sturm und Feuer“ ist der zweite Band aus der Reihe „Die Eisbaronin“ und setzt 2 Jahre nach Teil 1 ein. Als Erstes stellt sich mal wieder die Frage, kann man die Bücher auch einzeln lesen, ich beantworte dies mit ja. Kleine Rückblenden sorgen für den Überblick über die Handlung in Band 1 und neue Charaktere wie Betje und einige mehr erzählen eine ganz neue Geschichte. Natürlich wird auch das Leben der Eisbarone weitererzählt und dieses Leben verläuft nicht in geraden Bahnen, sondern hat so einiges für die Vier parat.

Hier wird gleich von mehreren Paaren die Liebesgeschichte erzählt. Es ist die Liebe zu den Geschwistern, die immer zusammen halten. Es ist die Liebe zwischen den Eheleuten, die zu Freunden werden, und es ist eine neu entstehende Liebe von Menschen, die sich unterwegs gefunden haben und sich nicht mehr loslassen und nicht zuletzt ist es die Liebe zum Eis. Das klingt jetzt sicher nach sehr viel Liebe, aber der Roman hat noch wesentlich mehr zu bieten. Gerade der schöne Erzählstil von Nicole C. Vosseler macht dieses Buch zu einem Leseerlebnis. Er ist bildgewaltig und facettenreich. Ihre Sprache besticht durch Eleganz und Schönheit, und ihre Beschreibungen der Menschen lassen schnell Bilder entstehen. Sie schafft es, Gefühle zu entfachen und damit selbst Eisberge zum Schmelzen zu bringen.

Mir hat dieser zweite Band von „Die Eisbaronin“ gut gefallen. Leidenschaftlich erzählt die Autorin aus dem Leben von Katya und ihrer Familie. Die Höhen und Tiefen, die ihr Leben mit sich bringen, sind wunderbar in Szene gesetzt worden. Die neu eingeführten Protagonisten fügen sich nahtlos in die Handlung ein und berühren im Herzen. Mit Betje und Hanno erzählt die Autorin eben auch von dem schweren Leben der Menschen in dem Hamburger Gängeviertel des 19. Jahrhunderts. Davon, wie schwer es vor allem die Kinder dieser Zeit hatten. Der schöne Erzählstil der Autorin trägt sehr dazu bei, dass man sich in der Handlung verliert und Raum und Zeit vergisst.

Fazit:

Die Fortsetzung von „Die Eisbaronin“ finde ich gelungen. Die Mischung aus Liebesgeschichte und historischer Roman war genau richtig. Das Leben im 19. Jahrhundert hat Nicole C. Vosseler treffend erzählt. Ihre Protagonisten sind leidenschaftlich, mal laut, mal still und vor allem geben sie niemals auf. Ihr Leben, ihre Lieben und ihre Familien haben mich wunderbar unterhalten und ich bin gespannt, wie es mit Band 3 weitergeht.

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