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Veröffentlicht am 13.03.2023

Vielversprechend, aber nicht überzeugend

Das Haus an der Herengracht
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Cover und Klappentext haben mich bei diesem Buch gleich gereizt. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, dass es sich hier um die Fortsetzung des Debütromans „Die Magie der kleinen Dinge“ von Jessie Burton ...

Cover und Klappentext haben mich bei diesem Buch gleich gereizt. Allerdings wäre es hilfreich gewesen, dass es sich hier um die Fortsetzung des Debütromans „Die Magie der kleinen Dinge“ von Jessie Burton handelt, den man wohl besser vorher lesen sollte. Kleine Anspielungen auf die Vergangenheit haben mir nicht wirklich geholfen, in die Geschichte einzutauchen.
Thea Brandt feiert ihren heiß ersehnten 18 Geburtstag, jetzt wird wohl endlich auch ihre Familie feststellen, dass sie kein Kind mehr ist. Und hoffentlich wird sie nun auch mehr über ihre Mutter erfahren, um die seit Jahren großes Schweigen herrscht. Nur aus Andeutungen heraus erfährt man, dass Thea das Mischlingskind ist. Im 18. Jahrhundert findet dies in der guten Gesellschaft Verachtung. Noch verstärkt durch den Umstand, dass sie und ihr schwarzer Vater an der bevorzugten Lage der Herengracht wohnen, was Reichtum vermuten lässt. In Wahrheit ist Theas Familie jedoch verarmt, ein Großteil der Einrichtung wurde bereits zu Geld gemacht, um ihr Leben zu sichern.
Außer Thea und ihrem Vater leben im Haus noch die verwitwete Tante Nella und das ehemalige Kindermädchen Cornelia. Allen hatten von Anfang nur eines im Sinne, Thea behütet aufwachsen zu lassen. Nella möchte, dass sie reich heiratet, damit sie finanziell abgesichert ist und gesellschaftlich anerkannt wird. Doch Thea hat ganz andere Pläne, ist sie doch unsterblich in den Bühnenbauer Walter verliebt, der ihr eine gemeinsame Zukunft verspricht.
Der Schreibstil ist flüssig, allerdings fehlten mir ein wenig die bildhaften Beschreibungen, um mir Amsterdam zur damaligen Zeit vorzustellen. Die Geschichte hätte leicht in jeder anderen Stadt spielen können. Die Atmosphäre empfand ich als sehr bedrückend, regelrecht verzweifelt. Es kam mir vor, als wenn sich alle nur in dem Haus von der Außenwelt abgeschirmt hätten. Der einzige Lichtblick für Thea ist die Liebe zum Theater, die Freundschaft zu der Schauspielerin Rebecca und natürlich Walter. Vielleicht wären Otto, Nella und Cornelia ein wenig glücklicher gewesen, wenn sie die Vergangenheit nicht so totgeschwiegen hätten. Nur durch kleine Andeutungen konnte ich erahnen, was damals Theas Mutter Marin Brandt und ihrem Onkel Johannes Brandt, der Nellas Ehemann war, geschehen ist.
Mysteriös empfand ich die Person der Miniaturistin, deren Präsenz sowohl Nella als auch Cornelia Angst machte. Diese trat jedoch nie in Erscheinung, dafür winzige Nachbildungen von Personen oder Gegenständen. Bis zum Ende konnte ich nicht sagen, welchen Sinn dies alles für die Geschichte hatte.
Das Ende des Buches erschien mir dann jedoch zumindest in der Hinsicht positiv, dass sich alle für einen Neuanfang entscheiden, deren Erfolg von ihnen selbst abhängt.
Ich hatte mir leider ein wenig mehr von dem Buch versprochen, deshalb von mir nur 3 von 5 Sternen.
Vielen Dank an Vorablesen und des Insel Verlag für die Bereitstellung des Rezensionsexemplares.

Mein Fazit:
Eine sehr düstere und bedrückende Geschichte einer Familie, die trotz Armut und unterschiedlicher Hautfarbe ihren Weg zurück in die Gesellschaft wagen möchte. Mit ihrem Denken und Handeln stehen sie sich selbst im Weg. Wichtig wäre hier der Hinweis gewesen, dass man die Vorgeschichte liest, die vor ein paar Jahren erschienen ist.

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Veröffentlicht am 25.08.2022

Gefahr auf dem Drahtseil

Ein Tanz in Sturm und Schatten
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Und wieder hat es mich in die Fantasy-Welt verschlagen. Cover und Klappentext machten mich neugierig auf den Roman aus der Feder von Solia Carmen, erschienen im Dunkelstern Verlag. Überraschenderweise ...

Und wieder hat es mich in die Fantasy-Welt verschlagen. Cover und Klappentext machten mich neugierig auf den Roman aus der Feder von Solia Carmen, erschienen im Dunkelstern Verlag. Überraschenderweise zählte ich zu den LeserInnen, die ein Exemplar im Ebook-Format bei Lovelybooks gewonnen haben.

Der Schreibstil von Solia Carmen ist flüssig, dennoch brauchte ich einige Zeit, um mich auf die Geschichte einzulassen. Erst nach gut der Hälfte des Buches ist vor meinem inneren Auge ein zusammenhängendes Bild entstanden. Anfangs war nicht wirklich klar, warum die junge Blutsmagierin Elaia, von den Ratsmitgliedern des Königs so verachtet wird. Es schien irgendwie mit ihren Eltern zusammenzuhängen und etwas, was diese getan haben. Allerdings hat der König ihr seinerzeit geholfen, so dass sie ihm zutiefst zu Dank verpflichtet ist. Elaia lebt auf einer von 26 Inseln, welche auf Säulen weit über dem Erdboden stehen. Diese sind durch Brücken und an Drahtseilen hängenden Gondeln miteinander verbunden. Nachts, wenn alles im Schatten liegt, schwingt sich Elaia maskiert in der sogenannten Nachtarena aufs Drahtseil und tanzt vor dem begeisterten Publikum. Nur hier fühlt sie sich befreit von allen sozialen Zwängen. Ihre große Angst ist es, mangels vorhandener Sicherung in die Tiefe zu stürzen.

Als genau dies passiert, wird sie von dem ihr unbekannten Ren im letzten Moment gerettet und hochgezogen. Ren birgt viele Geheimnisse, auch wird dies nicht die letzte brenzlige Situation sein, aus der er Elaia befreit. Doch auf welcher Seite stehen er und seine Verlobte Dahlya? Haben Sie etwas mit dem Attentat auf den König zu tun? Bei der Teilnahme an einem Wettbewerb versucht Elaia dem Attentäter auf die Spur zu kommen und gerät mehr und mehr in Gefahr.

Etwas verwirrend empfand ich die romantisch angehauchte Beziehung zwischen Elaia und Ren, die sich immer wieder anzogen und abstießen. So ganz konnten mich die Gefühle und Handlungen der beiden nicht erreichen. Bei der Gesamtheit der Story, fehlten mir teilweise tiefergehende Informationen und ausführlichere Beschreibungen. Es hätte etwas bildhafter sein können. Dennoch konnte mich die Geschichte gut unterhalten, so dass ich sie für mich gerne mit 3 von 5 Sternen bewerten möchte. Vielen Dank an Solia Carmen, den Dunkelsteig Verlag sowie Lovelybooks für die Bereitstellung des Rezensionsexemplars.

Mein Fazit:
Grundidee und Setting dieses Buches waren sehr vielversprechend. Leider fehlte mir an der Geschichte etwas die Tiefe, sie kam nicht wirklich rund bei mir an. Einige Passagen waren dennoch sehr spannend und es gab unerwartete Überraschungen. Die Hauptprotagonisten Elaia und Ren empfand ich etwas unausgereift. Auch fehlte mir hier ihre Entwicklung im Rahmen der Handlung. Dies ist meine persönliche Meinung, vermutlich empfinden jüngere LeserInnen das ganz anders.

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Veröffentlicht am 11.05.2021

Unterhaltsamer Cosy Crime in Irland

Tod in Abbey View
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Bei diesem Buch handelt es sich um Band 2 der Ermittlungen von Elli O´Shea. Man findet jedoch leicht den Einstieg, so dass man nicht notwendigerweise Band 1 vorab lesen muss. Die Geschichte liest sich ...

Bei diesem Buch handelt es sich um Band 2 der Ermittlungen von Elli O´Shea. Man findet jedoch leicht den Einstieg, so dass man nicht notwendigerweise Band 1 vorab lesen muss. Die Geschichte liest sich schnell und flüssig, und hält genau das, was man von einer leichten Geschichte erwartet. Die eigentliche Ermittlung gerät allerdings ziemlich in den Hintergrund. Wir erfahren viel mehr über Elli und deren Familie sowie deren Unternehmungen. Viel Augenmerk wird hierbei auf die Eltern von Elli gelegt, welche aus Bayern zu Besuch in Irland sind. Eine weitere vordergründige Handlung sind die Lebensumstände von Tadhg Kelly, einem ehemaligen Polizisten, der nunmehr als Privatdetektiv tätig ist. Er und Elli wollen zusammen eine Detektei auf machen. Tadhg hat reichlich Probleme, die sich leider auch auf seine Ehe und finanzielle Dinge erstrecken. Mehr mag ich hier aber nicht verraten.
Fazit:
Eine schöne und humorvolle Geschichte für zwischendurch mit leicht kriminellem Touch. Für echte Krimifans wohl nicht die beste Wahl, da der hierfür notwendige Tiefgang fehlt. Ich habe mich allerdings gut unterhalten gefühlt und vergebe hier 3 von 5 Sternen.

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Veröffentlicht am 29.01.2021

Was geschah mit Audrey ?

Das Geheimnis meiner Schwestern
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Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen 1959 und 2009, der Schreibstil ist an manchen Stellen etwas kitschig angehaucht, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden. Beide Handlungsstränge spielen auf ...

Die Geschichte spielt auf zwei Zeitebenen 1959 und 2009, der Schreibstil ist an manchen Stellen etwas kitschig angehaucht, aber da sind die Geschmäcker ja verschieden. Beide Handlungsstränge spielen auf Applecote Manor in den Cotswolds, einer herrlichen Landschaft. 1959 – Fünf Jahre nach dem Verschwinden ihrer Cousine Audrey verbringen die 4 Schwestern Flora, Pam, Margot und Dot wieder einen Sommer auf Applecote Manor. Man hat nie erfahren, warum Audrey verschwunden ist. Die Schwestern – allen voran Margot – gehen dem Geheimnis auf die Spur. Wer hat etwas damit zu tun, etwa Audreys Vater oder einer der Söhne vom Nachbaranwesen? Oder ist sie im Fluß ertrunken?
2009 – Jessie zieht mit ihrem Mann Will, Tochter Romy und Stieftochter Bella von London nach Applecote Manor. Bella hat den Tod ihrer Mutter nicht überwunden und macht Jessie das Leben schwer. Das Haus scheint ein düsteres Geheimnis zu haben, was Bella immer mehr in den Bann zieht. Dann ist da noch die seltsame ältere Frau, die immer wieder in der Nähe des Hauses auftaucht und warum kennt sie sich auf dem Anwesen so gut aus?
Die Verknüpfung beider Handlungsstränge bringt schließlich Licht ins Dunkel.
Fazit:
Eine interessante Familiengeschichte mit authentischen Protagonisten. Sie macht deutlich, wie sich die Menschen nach dem Verlust eines geliebten Menschen verändern. Wie schwer es ist wieder Fuß zu fassen und zu „leben“. Manche Dinge werden einfach verdrängt. Eve Chase hat die Geschichten zweier Familien gekonnt miteinander verbunden.

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