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Meinungen aus der Lesejury

Veröffentlicht am 31.05.2020

Spannende Dystopie mit fiesem Ende

Invalidum
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Zuerst möchte ich meine Gedanken zu diesem wunderschönen Cover sagen. Wow. Ich finde es sowohl farblich, als auch von den Motiven her grandios. Hier wurde ein richtiger Hingucker erschaffen!

Ich habe ...

Zuerst möchte ich meine Gedanken zu diesem wunderschönen Cover sagen. Wow. Ich finde es sowohl farblich, als auch von den Motiven her grandios. Hier wurde ein richtiger Hingucker erschaffen!

Ich habe das Buch sehr schnell weggelesen und konnte, ein Mal angefangen, gar nicht mehr aufhören. Durch die wechselnde Sichten und die Kapitelenden, konnte und wollte ich das Buch einfach nicht mehr weglegen. Ich finde den Hintergrund super interessant und Phillipa Penn hat hier sehr bildlich eine neue, zukünftige Welt erschaffen. Durch die vielen kleinen Details konnte ich mir Eugenica sehr gut vorstellen.

Die Protagonisten Linn und Runa waren mir auf ihre Art sehr sympathisch und trotz der kurzen Handlungsdauer, hat man bei beiden eine Entwicklung spüren können.

Irgendwann hat sich die Geschichte ein bisschen gezogen, wobei mich das, durch den angenehmen Schreibstil, wenig gestört hat.

Außerdem finde ich die Fragen, die die Autorin hier aufwirft sehr wichtig. Eine perfekte Welt? Perfekte Menschen? Kann das funktionieren?

Mit dem Ende hat Phillipa dann der Torte die Kirsche aufgesetzt - oder so - denn das hat es in sich. Ich brauche unbedingt Band 2!

„Invalidum – Gefährliche Pefektion“ greift wichtige Themen auf, mit denen sich jeder beschäftigen sollte. Von mir gibt es 4,5 Sterne – mit einem Hang zur 5.

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Veröffentlicht am 18.04.2019

#daswarsoschön

#ichwillihnberühren
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»#ichwillihnberühren«

Ein Mann legt sich neben den Protagonisten, nur mit einer Boxershort bekleidet, um fernzusehen. Nicht irgendein Mann, nein, es ist ausgerechnet sein bester Freund und dazu ...

»#ichwillihnberühren«

Ein Mann legt sich neben den Protagonisten, nur mit einer Boxershort bekleidet, um fernzusehen. Nicht irgendein Mann, nein, es ist ausgerechnet sein bester Freund und dazu auch noch derjenige, in den er still und heimlich eine Ewigkeit verliebt ist. Der Drang in ihm, ihn zu berühren wird immer größer, doch die Angst, er würde angeekelt oder überhaupt weggestoßen werden, ist größer. Doch als sich die Anzeichen immer mehr häufen und auch die Yodel-Community „Ich“ ermutigen, kommen die beiden sich langsam näher...

Ehrlich gesagt, wer hier einen hochwertig geschriebenen Roman erwartet, ist falsch. Der Schreibstil ist leicht verständlich zu lesen und es gibt weder Metaphern, noch sonstige stilistische Meisterwerke. Aber!! Das ist überhaupt kein Problem. Für mich hat es den Charme des Buches nur noch realistischer gemacht und nachdem ich angefangen habe zu lesen, konnte ich es nicht mehr aus der Hand legen. Das Buch schrie danach in einem Rutsch gelesen zu werden. Man fieberte mit, man zwang sich dazu, nicht sauer auf „Ich“ zu sein, da er endlich einfach mal etwas machen sollte. Als dann auch noch die Sicht von „Er“ dazu kam, bekam ich mein Grinsen kaum noch aus meinem Gesicht. Viel zu sehr erinnerte mich die Geschichte an mich. Die Geschichte war so ehrlich, „Ich“ gab seine eigene Unsicherheit auch im Nachhinein sehr authentisch wider. Alles in einem habe ich die Figuren und alles, was sie gesagt haben, vollständig abgekauft.

Im Leseeindruck hatte ich bereits erwähnt, dass mir das Cover sehr gut gefällt und als ich es dann in der Hand hielt, wurde ich nicht enttäuscht. Man hat sehr darauf geachtet, einen schlichten, aber Bezugsnahen Hintergrund zu finden. Dass der Yoodel, mit dem alles anfing, über den Klappentext gedruckt wurde, gefällt mir auch sehr gut. Es macht alles einfach echter.

Was mir auch sehr gut gefallen hat, war die Darstellung von Homosexualität in dem Buch. Obwohl sie natürlich ein relevantes Thema war, habe ich mich an keiner Stelle belehrt gefühlt. Mir ging die Angst des OJs sehr nahe und ich habe das Gefühl, nun besser zu verstehen.

Alles in einem bin ich super happy darüber, das Buch gelesen zu haben. Gerade auch, weil es mich sehr oft an mich selbst erinnert hat konnte ich mit „Ich“ mitfühlen, ihn verstehen. Absolute Kaufempfehlung von mir.

Veröffentlicht am 02.01.2022

Schöne Liebesgeschichte mit ernstem Hintergrund

Aber vielleicht wird auch alles gut
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Titel: Aber vielleicht wird auch alles gut
Autorin: Lea Melcher
Seiten/Zeit: 336 Seiten/ 9 Std. 16 Min.
Sterne: 4 Sterne

Ich habe „Aber vielleicht wird auch alles gut“ als Hörbuch gehört, habe aber Bilder ...

Titel: Aber vielleicht wird auch alles gut
Autorin: Lea Melcher
Seiten/Zeit: 336 Seiten/ 9 Std. 16 Min.
Sterne: 4 Sterne

Ich habe „Aber vielleicht wird auch alles gut“ als Hörbuch gehört, habe aber Bilder vom Innenleben der Printversion gesehen und finde sie wunderschön. Tatsächlich überlege ich genau deshalb das Buch auch noch zu kaufen. Ich finde es richtig toll, dass die Autorin ihr Cover selbst gestalten durfte. Es hat mich sofort angesprochen und ist richtig schön. Außerdem passt es zum Inhalt des Buches, dass Lea hier selbst Hand anlegen durfte.

Die Protagonistin Emilia hat wie die Autorin auch eine Angststörung. Dass das Buch eine Own Voice Geschichte hat, hat mich direkt angesprochen. Emilia war mir sehr sympathisch - beziehungsweise wurde mir immer sympathischer - und ich konnte ihre Handlungen sehr gut nachvollziehen. Lea Melcher hat alles rund um Emilias Angststörung authentisch und nachvollziehbar beschrieben, so dass es auch ohne eigene Erfahrung mit dem Thema verständlich ist.

Mit dem Protagonisten Jack bin ich nicht ganz warm geworden. Oft fand ich ihn super sympathisch und auch süß, aber irgendwie hat mir von seiner Seite aus ein wenig die Initiative gefehlt. Es kam mir ein wenig so vor, als hätte er sich nicht wirklich mit Emilias Angststörung beschäftigt, die sich ja vor allem nach dem Vorfall aus der Vergangenheit entwickelt hat. Das fand ich ein wenig schade.

Dies ist vielleicht auch der Grund, warum ich die erste Hälfte des Buches nicht ganz so gut fand, wie den Rest. Ab ca. 60% habe ich es wirklich geliebt und super gern gehört, wie die Geschichte weiter geht. Die Szenen zwischen Emilia und ihrer Schwester fand ich mega und auch die Entwicklung zwischen ihnen und auch einzeln war toll beschrieben. Es wirkte auf mich viel authentischer als die Szenen mit Jack zusammen. Unter anderem auch deshalb, weil mir Emilia ein wenig zu schnell aus ihrer Blase herausgekommen ist. Die Szene aus dem Supermarkt war bei mir noch im Hinterkopf — wie schwer es ihr gefallen ist, hineinzugehen. Ein Treffen mit Jack hingegen war zwar ein kleines Problem, aber nicht so groß. Wäre diese Entwicklung etwas langsamer verlaufen, hätte ich es vielleicht besser nachvollziehen können.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es ist irgendwie typisch „Emilia und Jack“ und deshalb einfach mega.

An die Hörbuchsprecherin musste ich mich einige Zeit gewöhnen, da sie für mich persönlich etwas zu langsam gesprochen hat.

Alles in einem mochte ich das Buch sehr gern, vor allem ab der zweiten Hälfte und die Entwicklung von Emilia. Ich glaube, es lohnt sich sehr das Buch in der Print Version zu kaufen, denn Leas Illustrationen sind bezaubernd.

Ich kann das Buch jedem empfehlen, der sich mit dem Thema Angststörung und Depressionen auseinandersetzen möchte.

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Veröffentlicht am 04.04.2021

Liebe durch alle Zeiten

Durch die Nacht und alle Zeiten
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»Ein paar Sekunden lang waren wir wie Kinder, die einander in ihrer Angst festhielten und sich gegenseitig Trost spendeten, doch gleich darauf straffte Thomas sich und wurde zu einem Fels in der Brandung.«

Innerhalb ...

»Ein paar Sekunden lang waren wir wie Kinder, die einander in ihrer Angst festhielten und sich gegenseitig Trost spendeten, doch gleich darauf straffte Thomas sich und wurde zu einem Fels in der Brandung.«

Innerhalb der ersten Seiten wird der Leser direkt in die Geschichte von Lori geworfen. Eva Völler hält sich hier nicht mit ausschweifenden Erklärungen auf, sondern baut diese geschickt in den Handlungsfluss mit ein. Das erste Aufeinandertreffen von Lori und Thomas fand ich wirklich köstlich und ich musste einige Male schmunzeln. Dieser Humor zog sich durch das gesamte Buch hindurch, was ich wirklich klasse fand! Ich saß immer mal wieder da und musste herzlich lachen.

Zugegebenermaßen kenne ich mich geschichtlich nicht sehr gut aus, aber in Evas Büchern bekomme ich einzelne Ereignisse aus der Vergangenheit gezeigt, ohne dass es auch nur einmal langatmig wird. Dasselbe war auch in diesem Buch wieder der Fall. Der ungefähre Ablauf des Krieges zwischen Napoleon und Blücher war mir zwar bekannt, aber durch dieses Buch wurde in mir wirklich Interesse geweckt, noch mehr darüber zu erfahren und mich damit auseinanderzusetzen. Das finde ich so wichtig und unglaublich gut.

Die Geschichte insgesamt fand ich auch wirklich toll und ich habe mich sehr wohl gefühlt. Eva Völlers Schreibstil ist leicht und sehr angenehm zu lesen. Zwar fand ich die Handlung teilweise sehr vorhersehbar, aber das hat mich hier gar nicht gestört. Ich konnte dennoch auf die Ereignisse hin fiebern und fand sie spannend, obwohl ich teilweise damit gerechnet habe.

Die Charaktere sind mal wieder wundervoll. Lori war mir auf Anhieb sympathisch und auch Thomas ist ein Schatz. Auch die Nebenfiguren haben es mir teilweise richtig angetan (und ich hoffe ja auf einen Spin Off aus der Sicht eines bestimmten Pärchens ).

Manchmal fand ich es etwas schade, dass gewisse Szenen nicht weiter beschrieben wurden, während ich andere etwas zu langatmig fand. Ich hätte auch gern noch mehr über Loris Mächte erfahren, da habe ich noch so viel Potential gesehen. Allerdings ist das nur ein kleiner und rein subjektiver Kritikpunkt von meiner Seite aus.

Das Cover ist mal wieder wunderschön! Da brauche ich gar nicht mehr zu sagen.

Alles in einem fand ich das Buch wirklich wundervoll und kann es jedem Zeitreiseliebhaber nur ans Herz legen. Und wer mit Geschichte vielleicht nicht so viel am Hut hat, sollte hier dennoch nicht zögern!

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Veröffentlicht am 31.01.2021

Authentischer Roman darüber, was Weiblichkeit bedeutet

Bucket List – Nur wer fällt, kann fliegen lernen
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Ich finde das Cover wirklich sehr ansprechend und passend zum Inhalt des Buches, auch der Titel gefällt mir – nur der Untertitel passt meiner Meinung nach nicht wirklich zu der Geschichte. Die Protagonistin ...

Ich finde das Cover wirklich sehr ansprechend und passend zum Inhalt des Buches, auch der Titel gefällt mir – nur der Untertitel passt meiner Meinung nach nicht wirklich zu der Geschichte. Die Protagonistin fällt zwar und lernt daraufhin damit umzugehen (oder eben „zu fliegen“), aber es trifft den Kern finde ich nicht so gut wie es hätte sein können. Auch der Klappentext hat mich sehr angesprochen und mich wirklich neugierig auf das Buch gemacht, allerdings hatte ich ganz andere Erwartungen an die Geschichte selbst. Ich bin wirklich glücklich darüber, dass es später eine andere Richtung einschlug, denn das machte das Buch für mich nur authentischer.

Bereits bei der Leseprobe habe ich gemerkt, dass mir die ersten fünfzig Seiten sehr zu schaffen machen, aber ich wusste nicht recht warum, weil mir der Stil danach viel besser gefiel. Nun im Nachhinein kann ich sagen, dass es mir vermutlich zu angestrengt witzig bzw. aufgesetzt war. Ich kann gar nicht genau beschreiben, was ich damit meine, aber ich hatte das Gefühl die Geschichte wäre bis zu einer gewissen Stelle von oben herab geschrieben und danach wiederum sehr nah an der Protagonistin selbst. Auch fand ich die Witze am Anfang zu angestrengt und gewollt.

Das hat sich jedoch sehr schnell geändert und entgegen meiner Vermutung, dass die Bucket List selbst eher humoristisch angelegt ist und nur für Lacher sorgt, war sie hingegen eher ernst und hat zum nachdenken angeregt. Lachen musste ich dennoch an manchen Stellen. Besonders beim Dreier – was war das denn? :D

Auch wenn ich mit Mode selbst nicht viel am Hut habe, hat es mir sehr gut gefallen, dass die Protagonistin Lacey in der Branche arbeitet. Sie lebt inmitten von oberflächlichen Menschen und auch wenn es diese natürlich überall gibt, denke ich, dass die Modebranche da doch noch etwas mehr hinterher hängt. Ihr wird vorgelebt, was weiblich ist und was nicht und ich habe ihre Entwicklung während der Geschichte sehr geliebt. Ja, sie war nicht immer einfach und mir tat besonders ihre beste Freundin leid, an der Lacey einige Male ihre Wut ausgelassen hat, aber ich konnte sie dennoch verstehen und habe ihre Verzweiflung gespürt. Welche Schritte sie nach und nach gegangen ist, fand ich sehr toll und bewundernswert.

Ich habe das Buch wirklich genossen und bin sehr froh über die Entwicklung einer bestimmten Beziehung – da möchte ich gar nicht zu sehr ins Detail gehen, aber ich finde die Autorin hat hier etwas sehr schönes gezeigt und eine wichtige Message gebracht.

Es ist auf jeden Fall empfehlenswert, nur den Anfang fand ich wie gesagt etwas mühsam und auch die Erwartungen, die durch die ersten Eindrücke geschürt wurden, haben mich persönlich ein wenig in die Irre geleitet.

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