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Veröffentlicht am 20.03.2021

Grandioses Debut mit ägyptischer Mythologie

Desert Gods
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"Desert Gods" ist ein wirklich fabelhaftes Debut! Ich liebe die ägyptische Mythologie und fand schon immer, dass es dazu zu wenig Bücher gibt. Aber hier kam ich voll auf meine Kosten.
Evie lebt eigentlich ...

"Desert Gods" ist ein wirklich fabelhaftes Debut! Ich liebe die ägyptische Mythologie und fand schon immer, dass es dazu zu wenig Bücher gibt. Aber hier kam ich voll auf meine Kosten.
Evie lebt eigentlich ihr ganz normales Studentenleben, doch plötzlich erfährt dieses eine Kehrtwende. Sie muss einen Verlust verkraften, bekommt einen göttlichen Bandwurm und muss sich von nun an mit einem arroganten Chaosgott herumschlagen. Wie gut, dass ihre beste Freundin Hanna und ihre neue göttliche Freundin Teti an ihrer Seite sind.
Die Geschichte wird uns aus der Ich-Perspektive Evies geschildert und hat einen flüssigen, bildhaften und wortkreativen Schreibstil. Evie ist ein Charakter, der sich so leicht nicht unterkriegen lässt und einen ganz besonderen Humor besitzt. Genau dieser sorgt für viel Unterhaltung und man muss oft beim Lesen lachen. Dabei wirkt die Geschichte damit nicht überladen, sondern es ist die perfekte Dosis. Evie kann aber auch ernst und gefühlvoll sein und für ihre Freunde tut sie alles.
Die ägyptische Mythologie ist in diesem Buch wunderbar geschickt eingewoben, wird aber neu interpretiert. So erkennt man zwar als Fan dieser Mythologie die Götter und bekannte Geschichten, doch bekommen sie hier einen völlig neuen Charakter und andere Bedeutungen. Seth ist hier kein Bösewicht, dafür ist Isis ziemlich irre. Es ist total faszinierend die Geschichte dieser Götter zu erfahren und ich fand es einfach herrlich, was die Autorin aus allem gemacht hat.
Das Buch bleibt die ganze Zeit über spannend und man darf ein reines Gefühlschaos durchleben. Die Hauptcharaktere schließt man schnell in sein Herz, besonders Seth und Teti haben es mir angetan. Die Götter sind hier den Menschen gar nicht so unähnlich und wirken dadurch nur noch authentischer.
Das Ende hat die Autorin leider sehr fies gestaltet, echt gemeiner Cliffhanger. Von daher warte ich jetzt ganz sehnsüchtig auf Band zwei.

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Veröffentlicht am 10.03.2021

Willkommen im Greifenorden von Chakas

Damaris (Band 1): Der Greifenorden von Chakas
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Die junge Damaris und ihr Greif Flocke reisen nach Chakas, damit Damaris ihre Magie zu kontrollieren lernt. Weit weg von ihrer Heimat in den Bergen muss sie sich an das Leben unter vielen Menschen gewöhnen ...

Die junge Damaris und ihr Greif Flocke reisen nach Chakas, damit Damaris ihre Magie zu kontrollieren lernt. Weit weg von ihrer Heimat in den Bergen muss sie sich an das Leben unter vielen Menschen gewöhnen und lernen, dass Freunde wichtig sind. Aber da ist auch der Leiter des Ordens, Cilian, der sie mehr und mehr fasziniert.
Dies ist mein erstes Buch der Autorin und man versteht es auch dann, wenn man die anderen Reihen, die ebenfalls in derselben Welt spielen, nicht gelesen hat. Allerdings werden hier Charaktere aus den anderen Büchern mit eingebaut, was dazu führt, dass man definitiv deren Geschichte lesen möchte.
In diesem Werk steht Damaris im Mittelpunkt, die mit ihrem Greifen Flocke nach Chakas zum Greifenorden reist, um ihre Magie beherrschen zu lernen. Damaris ist eine junge Frau, die schon viel erlebt hat und irgendwie noch zwischen Jugend und Erwachsenenreife schwankt. Sie ist auf jeden Fall ein sehr sympathischer Charakter und versteht es fabelhaft, in gefährliche Situationen zu geraten. Gerade dies erhält die Spannung im Buch und lässt es einen schwer aus der Hand legen. Auch Romantik kommt hier nicht zu kurz, denn Damaris verguckt sich da in jemanden.
Erzählt wird die Geschichte in der Ich-Form abwechselnd von Damaris und Cilian, dem Leiter des Greifenordens. Durch Cilian erfährt man dann auch von den Problemen, die der Orden hat und was für eine gequälte Seele er selbst ist. Mir war er etwas zu wehleidig, solche Charaktere mag ich nicht so besonders. Viel besser gefallen hat mir da Adrién, ihm gehören ein paar wenige Kapitel und ich hoffe, er bekommt im nächsten Band mehr Raum. Er ist ziemlich faszinierend und irgendwie das genaue Gegenteil von Cilian.
Obwohl in dem Buch nicht gerade sehr viel passiert, wird es nie langweilig. Der Fokus liegt eher auf der Entwicklung der Charaktere und ihrer Persönlichkeit. Aber es werden schon einige Dinge angedeutet, die in den Folgebänden bestimmt noch wichtig werden und man merkt, dass sich in Chakas etwas zusammenbraut. Da kommt bestimmt noch einiges auf Damaris und ihre Gefährten zu.

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Spannendes und fulminantes Finale

Libellenzorn
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Hermes und Shenan müssen im Finale nochmal alles geben, denn der Weg, der ihnen bevorsteht, ist alles andere als leicht. Das dritte Artefakt muss noch geborgen werden, Mr. Bourne ist nicht zu trauen und ...

Hermes und Shenan müssen im Finale nochmal alles geben, denn der Weg, der ihnen bevorsteht, ist alles andere als leicht. Das dritte Artefakt muss noch geborgen werden, Mr. Bourne ist nicht zu trauen und der Libellenzorn schwebt über allem.
Der letzte Band bleibt wirklich durchweg spannend. Shenan erfährt endlich ihre wahre Vergangenheit und es ist klar, dass Mr. Bourne hier ein falsches Spiel spielt. Aber Hermes und Orion stehen ihr treu zur Seite und es beginnt eine Verfolgungsjagd quer über den Globus. Shenan und Hermes wachsen immer mehr zusammen und obwohl Hermes ein Gott ist, muss er lernen, dass er nicht alles regeln kann und Shenan keine hilflose Frau ist.
Durch die Erzählperspektive hat man wieder einen hervorragenden Einblick in Hermes‘ Gefühlswelt und möchte ihn zwischendurch einfach nur in den Arm nehmen. Er offenbart hier ganz neue Seiten und ist und bleibt einfach ein toller Kerl.
Hermes und Shenan stehen schwierige Konfrontationen bevor und die Rückgabe der Magie ist alles andere als einfach. Auch müssen die beiden Verluste einstreichen, die auch das Leserherz nur schwer verkraften kann. Das Ende dieses Buches macht einen wirklich fertig, das passiert mir persönlich eher selten. Für die Charaktere sowie für einen selbst ist dieses Finale eine turbulente Achterbahn der Gefühle und Adrenalin pur. Langeweile kommt hier definitiv nicht auf und wer diese Reihe noch gar nicht kennt, dem kann ich sie nur wärmstens ans Herz legen!

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Veröffentlicht am 16.02.2021

Gelungene Fortsetzung mit Schwerpunkt auf das Zwischenmenschliche

Grimoria 2
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Im zweiten Grimoria-Band gelingt Phia die Flucht. Zusammen mit Erik und Charmy begibt sie sich auf eine Reise durch das Königreich, um herauszufinden, wie Cinopias Fluch endgültig gebrochen werden kann.
Die ...

Im zweiten Grimoria-Band gelingt Phia die Flucht. Zusammen mit Erik und Charmy begibt sie sich auf eine Reise durch das Königreich, um herauszufinden, wie Cinopias Fluch endgültig gebrochen werden kann.
Die Geschichte knüpft nahtlos an den Cliffhanger von Band eins an und hält einen mit der Flucht aus dem Palast in Atem. Erzählt wird wie vorher schon von Phia in der Ich-Form, aber dieses Mal gibt es auch Kapitel, in denen Erik zu Wort kommt und uns Einblicke in seine Vergangenheit gibt. Diese Passagen haben einen düsteren Unterton, denn es sind nicht immer allzu glückliche Erinnerungen.
Der Fokus dieses Bandes liegt stark auf der Beziehung zwischen Erik und Phia. Die beiden beherrschen es meisterhaft, aneinander vorbeizureden und in mancher Situation möchte man Phia gern einmal gründlich durchschütteln. Das Gemeine dabei ist, dass man durch die Rückblenden wesentlich mehr als Phia weiß. Als Vermittlerin unterhält uns Charmy sehr gut und man lernt die kleine Cjunie besser kennen. Sie ist eine wirklich treue Freundin und hilft wo sie kann. Die Tauben kommen aber leider auch nicht zu kurz, diese Vögel verflucht man hier erneut.
Das Buch ist viel zu schnell durchgelesen, durch den wunderbar flüssigen Schreibstil fliegen die Seiten nur so dahin. Was ich hier besonders gelungen finde, ist die Ausgeglichenheit zwischen Unbeschwertheit und drückender Stimmung. Die Situation kann hier schnell ins Gegenteil kippen, insbesondere weil Phia zu sich selbst finden muss.
Alles in einem ist dies eine gelungene Fortsetzung, die immerhin keinen allzu fiesen Cliffhanger hat, dafür einen aber voller Bangen auf den dritten Band warten lässt.

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Veröffentlicht am 04.02.2021

Düster, komplex und absolut fesselnd

Lichttrinker
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„Lichttrinker“ ist der erste Teil eines Doppelbandes, dem weitere Bände folgen sollen und bildet damit den Auftakt der „Nachtkönig“-Reihe. Es nimmt uns mit in eine Welt, in der die Farbe Schwarz nicht ...

„Lichttrinker“ ist der erste Teil eines Doppelbandes, dem weitere Bände folgen sollen und bildet damit den Auftakt der „Nachtkönig“-Reihe. Es nimmt uns mit in eine Welt, in der die Farbe Schwarz nicht existiert, die von verschiedenen Göttern bevölkert ist und in der eine Königin herrscht, deren Sturz schon geplant wird.
Die Geschichte wird aus mehreren Perspektiven erzählt und wechselt somit zwischen verschiedenen Charakteren und Welten. Da ist zuerst einmal Anders Clayton, der sich mit einigen Problemen herumschlagen muss: Seine Frau will die Scheidung, er hat Alkoholprobleme und ist vom Polizeidienst suspendiert. Doch als seine Tochter von einer dunklen Kreatur bedroht wird, muss er sich für ihre Rettung mit dieser zusammentun und gelangt in die weiße Welt Ranulith. Die anderen Charaktere sind in dieser anderen Welt beheimatet. So begleiten wir den Prinzen Thalar mit seinem Erbengefolge und lernen durch die Leibwächterin Nereida die Hauptstadt Lanukher und den Palast kennen, und erhalten Einblicke in das Wirken der Königin. Zu Beginn steht Anders noch im Vordergrund und die Kapitel der anderen Charaktere sind noch nicht ganz durchschaubar. Doch nachdem Anders dann in Ranulith bleibt und eine Aufgabe zu erfüllen hat, lernen wir mit ihm diese besondere Welt kennen und es fügen sich erste Fäden zusammen.
Die Handlung ist schon recht komplex, aber dank eines Glossars behält man recht gut den Überblick. Die Atmosphäre ist oft düster und manchmal wird es auch blutig, aber es gibt auch erheiternde Momente. Die ganze Zeit über bleibt eine Spannung erhalten, durch die das Buch einen ziemlich starken Sog entwickelt und man es nicht mehr aus der Hand legen möchte. Der Schreibstil ist dabei wunderbar flüssig und sehr bildhaft, man kann sich alles sehr gut vorstellen. Die Autorin hat eine überwältigende Welt erschaffen, von der man zwar nur einen Teil näher kennenlernt, aber von der man bestimmt in den Folgebänden mehr sehen wird. Auch die erwähnten Völker und ihre Kulturen machen sehr neugierig.
Die Geschichte hat mich wirklich sehr in ihren Bann geschlagen und ich finde es einfach faszinierend, wie facettenreich einige der Charaktere doch sind. Einigen der Kapitel sind Epigraphen vorgestellt, die einem zum Nachdenken anregen und dem Buch ein gewisses Flair verleihen. Das Ende ist durch die Teilung ein wenig ungewöhnlich und kommt unerwartet, aber die Autorin hat eine geeignete Stelle dafür gefunden.
Trotz der hohen Seitenanzahl und Komplexität war das Buch viel zu schnell beendet und es fällt schwer, diese Geschichte fürs erste hinter sich zu lassen. Sie geistert noch weiter im Kopf herum und man mag sie einfach nicht loslassen.
Für mich ist dieses schöne Buch ein erstes Jahreshighlight und wer düstere Fantasy mag, kann hier beherzt zugreifen!

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