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Veröffentlicht am 05.02.2021

Mittelstarker Reihen-Auftakt

Das Windsor-Komplott
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Auf Schloss Windsor wird gefeiert und die Queen genießt es. Sie tanzt und freut sich, dass alles prächtig läuft. Doch am nächsten Morgen dann der Schock – einer der Tanzpartner der Queen, ein junger russischer ...

Auf Schloss Windsor wird gefeiert und die Queen genießt es. Sie tanzt und freut sich, dass alles prächtig läuft. Doch am nächsten Morgen dann der Schock – einer der Tanzpartner der Queen, ein junger russischer Pianist, wird in einer prekären und eindeutigen Position tot aufgefunden. Doch die Queen glaubt nicht an einen Unfall bei einem Sexspielchen und ermittelt mit Hilfe ihrer Assistentin Rozie under cover selbst …

Die Geschichte hat durchaus ihren Reiz, zumal das Hofleben sehr schön mit britischem Humor gewürzt geschildert wird und immer wieder Anspielungen eingestreut sind, die einen zum Grinsen bringen. Die Beziehung zwischen der Queen und ihrem Prinzen wird gelungen und sehr humorvoll geschildert. Natürlich haben auch die Corgies ihren Platz in der Story, es gibt die Queen nicht ohne diese Hunde. Man muss sie einfach mögen!

Schade fand ich aber schnell, dass die Queen im Grunde nur Anstöße gibt und gekonnt Fäden zieht, die eigentliche Ermittlungsarbeit aber Rozie überlässt. Klar, die Queen kann nicht so fröhlich durch die Gegend wandeln und Fragen stellen, das würde schon auffallen. Dennoch hätte ich mir ein paar mehr Aktionen von ihr gewünscht. In diesem Band finde ich leider noch nicht die „königliche Unterhaltung“, die ich mir erwartet hatte.

Man muss die wichtigsten Figuren des Buches einfach mögen. Sogar der bissige Philip ist auf seine Weise super charmant und liebenswert. Zeitlich spielt die Story im Jahr 2016, also kurz vor dem 90. Geburtstag der Monarchin. Die Idee ist sehr gut, die Umsetzung ein bisschen danebengegangen. Mir war die Geschichte insgesamt irgendwann zu sehr ausgedehnt, in die Länge gezogen. Da dies jedoch der erste Band einer Serie ist, hoffe ich darauf, dass es künftig ein bisschen lockerer zugeht und ich in diesem Band zunächst mal alle bleibenden Figuren kennenlernen musste. Der größte Fan bin ich noch nicht und ich werde abwarten, ob ich das noch werde.

SJ Bennett versteht es durchaus, einem Cosy-Crime mit Humor das Krönchen aufzusetzen und ausgefallene Ideen auszuarbeiten. Aber sie verliert dabei auch ein bisschen den Blick für Längen. Das kann leider auch die geniale Lesung von Sandra Voss nicht ausbügeln. Deshalb gebe ich für mittelguten Genuss auch mittelgute drei Sterne.

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Veröffentlicht am 18.01.2021

Nicht ganz das, was ich erhofft hatte

Medizin - endlich verständlich
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Leider hatte ich mir etwas anderes unter dem Inhalt versprochen, als ich dann bekommen habe. Deshalb habe ich mich ewig lang durch das Buch gequält. Ein wenig hatte ich erwartet, dass Wimmer im Stile von ...

Leider hatte ich mir etwas anderes unter dem Inhalt versprochen, als ich dann bekommen habe. Deshalb habe ich mich ewig lang durch das Buch gequält. Ein wenig hatte ich erwartet, dass Wimmer im Stile von Hirschhausen auf humorvolle Weise (wie auch das Titelbild suggeriert) medizinische Dinge erklärt. Bekommen habe ich recht trockene Fakten und Zahlen. Das kann man auch googeln …

Ab und an gibt es dann eine mehr oder weniger lustige Zeichnung zum entsprechenden Thema oder ein Foto des Autors. Ganz sinnbefreit sind die Informationen nicht, aber eben doch trocken und dadurch recht langweilig. Also nicht viel besser, als die üblichen Informationen, die man über andere Kanäle auch erlangen kann. Verständlich, ja. Aber auch langweilig und vor allem langwierig.

Am Ende findet sich „Das kleine ABC der Medizinersprache“. Das gefällt mir noch am besten am ganzen Büchlein. Insgesamt bleibt zu sagen, dass es nicht verkehrt ist, ab und an mal etwas nachlesen zu können, aber wirklich der Burner ist das Büchlein dann doch nicht. Für mich drei Sterne wert.

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Veröffentlicht am 27.12.2020

Leider wird mir da so gar nicht weihnachtlich

Rachs Rezepte für Weihnachten
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Christian Rach ist ein Mensch mit einer ganz eigenen Ausstrahlung. Seine Art zu kochen ist ehrlich und geradlinig. So sind auch die meisten Rezepte in diesem Buch. Trotz netter Aufmachung bietet dieses ...

Christian Rach ist ein Mensch mit einer ganz eigenen Ausstrahlung. Seine Art zu kochen ist ehrlich und geradlinig. So sind auch die meisten Rezepte in diesem Buch. Trotz netter Aufmachung bietet dieses Weihnachts-Buch irgendwie nichts, das es mir ans Herz wachsen lässt. Die Menüs sind teils bodenständig, teils fast schon exotisch. Aber sie lassen in mir nicht die Weihnachtsstimmung aufkommen, die sonst weihnachtliche Rezepte auslösen. Dass Rach hier vorwiegend klassisch bleibt und nur ein bisschen neue Wege geht, ist nicht wirklich mein Problem mit diesem Buch. Es sind vermutlich einfach die langweiligen Klassiker, die zu wenig Nostalgie auslösen, dafür aber den Wunsch aufkomme lassen, es selbst bloß nicht so, sondern völlig anders zu machen. Keine Ahnung, auf alle Fälle trifft das Buch bei mir leider einfach nicht den richtigen Nerv.

Die Kapitel setzen sich folgendermaßen zusammen: Weihnachtsplätzchen, Weihnachten traditionell, Weihnachten mit Zeit und Muße, Weihnachten schnell und günstig, Weihnachten grenzenlos gut, Weihnachten zu zweit, Leichtes für die Tage danach. In jedem (bis auf Weihnachtsplätzchen und Leichtes für die Tage danach) werden zwei Menüs vorgeschlagen. Alle starten mit einem Foto von Rach und ein paar Worten von ihm zu dem, was dann folgt.

Der Aufbau der Rezepte ist ebenfalls klassisch und überrascht nicht. Man findet die Angaben zur Portionenzahl und Zubereitungszeit, aber keine Nährwerte und Kalorienangaben. Die Zutaten werden fein säuberlich aufgelistet und die Arbeitsschritte erklärt. Dies ganz sachlich, komplett unpersönlich und ohne weihnachtliche Stimmung. Entsprechend sind auch die Fotos. Hübsch, sauber, aber auch kalt, ganz emotionslos.

Das Interview mit dem Sterne- und Fernsehkoch ist in meinen Augen ein wenig steif. Irgendwie kommt mir das ganze Buch so vor. Das ist schade. Dennoch komme ich nicht umhin, dem Buch deshalb nur drei Sterne zu geben.

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Veröffentlicht am 30.11.2020

Ein bisschen wild und durcheinander

Sherlock & Watson – Neues aus der Baker Street: Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier (Fall 6)
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Fünf Jahre ist es nun her, dass Watson seinen Freund Holmes verloren hat. All die Zeit konnte seine Wunden nicht heilen und die zerbrochene Beziehung belastet ihn zusätzlich. So trägt er sich mit Selbstmordgedanken ...

Fünf Jahre ist es nun her, dass Watson seinen Freund Holmes verloren hat. All die Zeit konnte seine Wunden nicht heilen und die zerbrochene Beziehung belastet ihn zusätzlich. So trägt er sich mit Selbstmordgedanken und verabschiedet sich per Podcast von allen. Doch dann kommt er in einem der alten Fälle auf die Spur eines Beweises, der Sherlocks Ruf wiederherstellen könnte, den Irene Adler mit ihrem Enthüllungsbuch zerstört hatte. Sie stellt ihn nicht nur als korrupt hin, sondern behauptet auch noch, dass Holmes selbst die Morde begangen haben soll.

So taucht der Hörer in „Die Crumply-Morde oder Das Zeichen der Vier“ ein, erlebt, wie Watson seine spätere Frau Mary kennen- und lieben lernte und Holmes „so nebenbei“ einen Fall von Lestrade löst.

Das Hörspiel ist sehr schön gemacht – die Blog-/Podcast-Beiträge sind schon ein cooler Gag. Auch ist das „Umsetzen“ des Falles in die Jetztzeit nicht übel. Ich musste mich nur erst daran gewöhnen, dass ich es hier nicht mit einer neuen Story zu tun habe, sondern „nur“ mit einem „doppelt alten“ Fall, also einem von Sir Arthur Conan Doyle erzählten Fall. Damit hatte ich nicht so gerechnet und das hat meine Freude ein klein wenig getrübt.

Auch fiel es mir sehr schwer, der Story zu folgen, da mir die Sprünge arg zu schaffen machten. Woran das genau liegt, kann ich nicht greifen. Möglich, dass man die erste Staffel gehört haben muss, um in die „neuen“ Fälle zu kommen. So ist es für mich leider nur ein drei-Sterne-Genuss geworden.

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Veröffentlicht am 24.11.2020

Ein etwas anstrengendes Kochbuch

Super fresh
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Ausgefallene Rezeptsammlungen jeder Art sind genau mein Ding. Aber die Rezepte müssen mich ansprechen, die Aufmachung des Buches sowieso und das Thema muss getroffen sein. Wie ist das also bei diesem Buch ...

Ausgefallene Rezeptsammlungen jeder Art sind genau mein Ding. Aber die Rezepte müssen mich ansprechen, die Aufmachung des Buches sowieso und das Thema muss getroffen sein. Wie ist das also bei diesem Buch gelungen?

Nun, das Buch selbst ist fast eher ein Katalog. Groß und schwer, aber ohne festen Einband. Ein dickes, großes Taschenbuch – und für mich damit tatsächlich ein Katalog. Da das Buch sehr groß (22 x 26,5 cm) ist und mehr als 200 Seiten hat, ist es auch recht schwer. Da erwarte ich dann eigentlich einen festen Einband.

Wirklich störend für mich sind die schwarzen Seiten mit weißer Schrift. Das tut den Augen nicht gut und wirkt ein bisschen deprimierend. Die Fotos zu den Rezepten sind im aktuell beliebten Trend gehalten – grobes Geschirr, grobes Besteck, alles ein bisschen „antik“. Immer wieder sind auch Doppelseiten mit Fotos eingefügt, die meiner Meinung nach völlig überflüssig sind. Da wären mir dann doch weitere Rezepte viel lieber gewesen. Auch die Schrift ist unruhig und dadurch auf Dauer nervig. Es wird mit diversen Schriftarten und Formatierungen gespielt und das … gefällt mir nicht so, wie es die Autorin und der Verlag wohl gerne gehabt hätten.

Die Rezepte selbst sind aufgebaut, wie man das kennt – Bezeichnung, Zutatenliste, Zubereitungsschritte. Auch wenn ich sehr gerne international koche und viele Zutaten vorrätig habe, die nicht in jeder Küche zu finden sind, stoße ich hier oft an meine Grenzen. Kaum ein Rezept, das nicht wenigstens eine Zutat benötigt, die nicht unbedingt im Supermarkt an der Ecke zu finden und bekommen ist. Für viele der Zutaten ist es unerlässlich, im Spezialitätengeschäft einzukaufen. Sehr häufig im Asia-Shop. Auch beim Gemüse wird es teils schwierig. Ich jedenfalls habe bisher noch nirgendwo Schwarzkohlstängel finden können. Überhaupt wird viel mit Kohl gekocht und somit siedle ich das Kochbuch in der Winterküche an. Ja, alles frisch, aber ein bisschen einseitig, meiner Meinung nach. Damit möchte ich gar nicht sagen, dass die Rezepte nicht einladen, nachgekocht zu werden – aber ich hätte eine buntere Mischung erwartet, mit Gemüsen aller vier Jahreszeiten.

Viele der Rezepte sind meiner Meinung nach im Widerspruch zu „schnell und einfach“ doch recht aufwändig. Vor allem würde ich dieses Buch nur geübten Köchen empfehlen. Für Anfänger erscheinen mir sowohl die Zutaten als auch die Arbeitsschritte zu kompliziert. Wer nicht geübt ist, wird exaktere Anweisungen benötigen. Angaben zu Zeiten, Nährwerten und Kalorien sucht man hier vergeblich. Für wie viele Portionen ein Gericht ausgelegt ist, steht seltsamerweise am Ende der Zubereitungsanleitung.

Die Kreationen sind wirklich abwechslungsreich und ausgefallen, einfallsreich, wandelbar und einig davon auch exakt mein Ding (bei keinem einzigen Kochbuch bin ich Fan aller darin gesammelten Rezepte – das erwarte ich gar nicht). Dennoch bin ich insgesamt nicht gerade in Begeisterungsstürme ausgebrochen und werde vermutlich sehr selten speziell nach diesem Kochbuch aus meiner Sammlung greifen. Dem Versprechen, aus einfachen Zutaten schnell eine leckere Mahlzeit zu zaubern, wird es nicht gerecht. Deshalb kann ich hier leider nur drei Sterne geben.

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